Im Grunde haben wir uns beide dazu entschieden. Es hat schon länger nicht mehr gut funktioniert zwischen uns weil sie mich einfach nicht ernst genommen hat. Ich bin so wütend geworden dadurch, dass ich auch aufgehört habe an unserer Beziehung zu arbeiten und dadurch ist sie wütend geworden.
Sind schon paar üble Worte gefallen, aber in der heutigen Zeit ist man ja sowieso immer gleich ein Narzisst oder hat psychische Probleme etc... anstatt es einfach mal so zu sehen wie es ist. Unser schlimmstes Problem ist leider ihre Auffassungsgabe und das interpretieren von Worten und Texten.
Ist man einmal nur kritisch in irgendeiner Form und/oder weißt auf etwas hin, hat sie sich daraus eine eigene Geschichte gemacht. Sie versteht nicht was der Unterschied zwischen verlangen, fordern und einer Meinung ist. Es wurde irgendwann zu anstrengend, weil jede Meinung von mir wurde als verlangen und fordern hingestellt, dabei habe ich nur was festgestellt. Ich erwarte von meiner Parterin nicht viel, außer das man sich mit Respekt behandelt und den anderen ernst nimmt. Seine Wünsche und Anregungen gemeinsam diskutiert und dann auch bereit ist einen Schritt dem anderen endgegen zu kommen.
Sie ist der Meinung das hat Sie getan, aber im Grunde stimmte das nicht wirklich. Ihre Tochter wird dieses Jahr 7, geht in die erste Klasse und das Ding ist so überbestätigt wie man nur sein kann. Jedes Wehwechen wird genau unter die Lupe genommen und das obwohl sie ganz genau weiß das sie es nur sagt um etwas zu bekommen. Wenn Bettzeit war, kam sie mindestens 10 mal ins Schlafzimmer und immer war was anderes. Einmal musste sie eine Geschichte erzählen, die dann so überhaupt keinen Sinn ergeben hat weil sie sich aus den Fingern gesaugt hat und nach 2 Minuten stand sie wieder an der Tür mit Bauchweh oder sie hat nichts zu trinken und 5 mal aufs Klo gehen etc...
Du kannst dir vorstellen wie anstrengend so etwas ist oder? Ich erzählte ihr auch die Geschichte von dem Kind das immer Wolf schreit, es interessierte sie nicht. Am Anfang war sie halt echt der Meinung das ihr Kind so etwas nicht mache, sie wäre dazu nicht in der Lage. Nach paar Wochen hat sie erkannt das es eben nicht so war und meinte dann das sie halt probleme hat alleine zu schlafen. Nur mal so, welches Kind schläft denn gern alleine? Deswegen kann ich doch nicht immer wieder auf das Kind eingehen, weil sie dann merkt damit die Aufmerksamkeit zu bekommen die nicht gut für sie ist. Jedes Reden war da sinnlos und wir sind uns nur noch in die Haare gekommen.
Im Grunde trennen wir uns wegen ihr Kind und ich liebe die kleine wirklich, sie sieht in mir auch einen Papa und dazu bin ich auch gut genug, aber sobald es dann um kritische Entscheidungen geht die nicht in ihr Weltbild passen, habe ich nichts mehr zu sagen und so kann ich das nicht ertragen.
Sie will von mir immer alles genau so wie sie es möchte und dieser Aufgabe kann ich nicht mehr nachkommen. Es gibt so viele Beispiele, vor 8 Monaten habe ich schon gesagt das sie eigentlich jetzt fähig ist sich alleine ins Bett zu bringen. Dieses ins Zimmer bringen und zudecken ist ihr schon lange nicht mehr wichtig gewesen. Man hat sie ins Bett gebracht, zugedeckt und kaum war man aus der Tür draußen ging sie einem schon hinterher. Ab diesem Punkt ging das Spiel wieder von vorne los, muss aufs Klo, brauche trinken, mir tut das weh und hier habe ich was, aber eine Geschichte muss ich auch noch los werden und erst nach dem gefühlt 100 mal hat sie das unterbunden.
Ich habe nie gesagt oder verlangt das die kleine alleine ins Bett gehen soll. Ich habe nur meine Meinung gesagt, so wie ich es sehe und aus dieser Meinung wurde dann immer ein Streit von wegen ich verlange einfach zu viel. Sie meinte dann auch vor paar Tagen das sie in mir schon eher einen Feind sieht als ihren Freund und spätestens da war für mich klar das wir keine Zukunft mehr haben.
Es ging ja nicht nur Abends so, die kleine schaffte es nicht einmal 20 Minuten am Stück alleine zu sein und zu spielen. Sie hat ein riesiges Zimmer mit hunderten von Spielsachen aber weiß nichts damit anzufangen und so hat die uns Tag für Tag die Energie aus den Körper gezogen. Immer da sein, immer spielen und auch die Hausaufgaben wo die Lehrerin klar gesagt hat sie soll die auf jeden Fall alleine machen, wird einfach ignoriert. Immer wieder sitzt sie daneben und radiert falsche Antworten raus.
Als ich dann sagte das es doch nicht richtig ist einem Kind immer zu generieren das nur 100% richtig ist, ging der Stress wieder los. Man kann doch keine falschen Antworten mit in die Schule nehmen usw. Doch genau das kann man, habe ich ihr auch versucht klar zu machen. Anstatt sie froh ist das ihre Tochter 90% richtig hat, wird lieber auf den 10% rumgehackt und die 100% fokussiert.
So was ist eigentlich Aufgabe der Lehrerin, die muss das dann kontrollieren und das Kind bei der Hand nehmen und es ihr noch einmal erklären. Daheim kann man nur unterstützen und helfen, aber nicht so und immer wenn ich anderer Meinung war bin ich weiter ins Abseits gerutscht. Ich bin der Meinung sie kann bereits alleine in die Schule gehen, was Sie auch kann, denn dafür muss sie nur eine Straße überqueren und dann geht es nur noch gerade aus einen kleinen Berg nach unten und schon ist sie da.
Dann habe ich den Vorschlag gemacht das man sie ja bis zum ersten Brunnen erstmal schicken kann, dann zum zweiten und irgendwann dann geht sie alleine. Dem hat sie dann irgendwann zugestimmt und als ich sie letztens geholt habe, sagte ich nur zur kleinen das du schon so sicher bist und mich eigentlich gar nicht gebraucht hast. Du hast mich komplett ignoriert und bist sogar 20 Meter vor mir gelaufen, ich denke du schaffst das schon.
Diese Worte sind mir dann wieder im Mund umgedreht worden, von wegen ich setze sie unter Druck und verlange das sie alleine geht. Ich habe zu keinem Zeitpunkt gesagt das sie ab Morgen oder an dem und dem Tag alleine gehen muss. Jede Meinung von mir wird als verlangen und fordern hingestellt, daran bin ich innerlich irgendwann zerbrochen.
Und nur so zur Info, sie hat 3 Kinder, der älteste ist zwar schon 19, aber von Selbstständigkeit ist der so weit entfernt wie man nur sein kann. In dem Alter war ich in Afghanistan, Mali und Co stationiert, bin danach in den Privaten Sicherheitssektor der Regierung gewechselt und habe so einiges gesehen und damit kommt sie halt auch nicht klar. Ich sehe halt in ihrem Sohn eher ein Weichei und natürlich ist das nicht schön, aber was soll ich tun? So sind halt meine Gefühle nun einmal. Er ist ohne Vater aufgewachsen und das merkt man halt total.
Die mittlere ist auf der Mittelschule in der 8. Klasse und schreibt einen 4er, 5er und sogar mal 6er nach dem anderen und träumt gleichzeitig von Influencar Karrieren oder der mittleren Reife. Sie selber hat es bereits aufgegeben und da habe ich mich teilweise 3 oder 4 Stunden am Tag mit ihr hingesetzt und gelernt. Sie hat eine Mathe Schwäche, der Sohn hat mittlere Reife und ist eigentlich ganz klug, hat jetzt eine Ausbildung als Kaminkehrer angefangen.
Ich habe ihr schon so oft gesagt das die kleine jetzt eigentlich nicht im Mittelpunkt stehen sollte, sondern die mittlere sollte jetzt einfach mal etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen. Da redet man gegen eine Wand. Immerhin ist es ja auch Sie die nächstes Jahr schon Quali schreiben soll und mit den Noten wird das absolut nichts werden. Was soll denn bitte aus dem Mädchen werden ohne Quali? Die nimmt doch kein Betrieb als Lehrling und dann steht sie da. Alles reden bringt nichts, auch da bin ich irgendwann der böse. Die kleine liebt mich wie gesagt, die mittlere hat mich akzeptiert, aber wenn ihr was nicht passt wird sie sofort beleidigend und dann darf ich mir wieder anhören das ich nicht ihr Vater bin. Leider ist ihr Vater eine Flasche und zu nix zu gebrauchen, schafft es nicht einmal seinen Unterhalt zu bezahlen.
Doch das schlimmste war für mich das ich mir dann immer wieder anhören darf wenn ich mir mal eine freie Minute oder Stunde nehme, dass ich nicht belastbar wäre und nicht fähig bin einer Familie mit 3 Kindern gerecht zu werden. Ich hätte mir das anders vorgestellt etc... Ja natürlich habe ich das, viel harmonischer und zusammen den Weg gehen, auch wenn es mal nicht nach ihrem Kopf geht, so stelle ich es mir vor, aber naja dieser Traum ist jetzt nach 2 Jahren endgültig vorbei.
Ich habe auch keine Lust mehr mir das ständig anhören zu müssen, denn immerhin war ich 2 sehr lange Jahre immer da, habe alles getan und gemacht für Sie und ihre Kinder. Doch irgendwann ist halt einfach Schicht in Schacht und ich habe mich dann auch immer mehr zurückgezogen, mehr mein Ding gemacht, aufgehört zu machen und zu kämpfen was ihr halt dann natürlich erst recht nicht gefallen hat. Jetzt stehen wir am Ende und das schlimme ist halt, dass wenn wir alleine waren, ohne Kinder, gab es so absolut gar keine Probleme zwischen uns. Wir haben so viele schöne Dinge erlebt und gemacht, davon träumen andere eigentlich. Dieser Aspekt schmerzt mich halt am aller meisten, weil ich genau weiß dass wir eigentlich nur diese Zeit überstehen hätten müsse. Wenn die kleine mal älter ist, hätten wir ein tolles Leben gehabt.
Doch der Respekt ist verloren gegangen und die Augenhöhe. So etwas kann man dann nur noch reperarieren wenn sich beide Seiten ihrer Fehler bewusst sind, doch genau daran scheitert es bei Ihr. Das mag jetzt nicht ganz fair sein was ich schreibe, aber im Grunde ist mein Verhalten nur entstanden weil Ihr Verhalten mich dazu gebracht hat. Irgendwann kann man auch nicht mehr tolerant sein oder auf den anderen eingehen, besonders dann wenn man seine eigenen Bedürfnisse immer hinten anstellen muss.
Sorry ist etwas lang geworden