Geschichte vom abgrund

A
für all die jenigen die neu hier sind........
und wissen was es bedeutet am abgrund gestanden zu haben
hier nocheinmal meine gedanken......

andreas aus marzahn

Weihnachtswinterkälte

Eine lange wanderung im schnee - aber eigentlich ist es nur ein trauriger rest der das laufen erschwert, und die grauen strassen nur noch häßlicher macht.
Ich bin schon einige zeit unterwegs, meine dünnen schuhe sind allmählich aufgeweicht, die füße sind kalt und über die viel zu flachen sohlen dringt die kälte bis in mein herz hinauf.
der frost kneift und sticht in mein gesicht - ich habe den kopf gesenkt denn es nieselt und viele kleine tropfen treffen meine augen.
die menschen sind verschwunden, schon lange bin ich völlig allein nur der monotone klang meiner schritte begleitet mich.
ich bin auf der suche nach meinen verlorenen erinnerungen, und ich bin auf der wanderung zu den orten die ich glücklicher, und in strahlender sonne, gesehen habe.
wie leicht kann man sein glück verlieren, wie dicht liegen beide dinge nebeneinander, glück und verzweiflung.
ich hatte geglaubt es währe alles sicher, die heimat, die liebe, und die erfüllung.
die einsamkeit hat mich überfallen, sie ist in mir,um mich herum, überall.
und wenn sie die tränen aus mich herauspresst, dann glitzert nicht mehr die sonne, dann sind es scharfe eiskristalle in meinen augen.
ich hatte keine zeit mich zu finden, das plötzliche ende hat mir alles zerstört woran ich geglaubt habe und wofür ich jeden kampf geführt hätte, wäre doch blos ein fein zu fassen gewesen.
doch das unglück hat sich langsam in meine nähe geschlichen
und es hat sich so hinterhältig getarnt das ich es einfach nicht mehr abwehren konnte.
der horizont ist mit dunklen schwarzen wolken verhangen, nirgends ist ein noch so kleines licht zu sehen.
ich will mich an den wunderbaren orangeroten himmel erinnern, an die unendliche weite darunter, eine weite die alles ermöglichen wollte und so wohl tat.
ich hatte so viel kraft - und heute weis ich nicht mehr woher ich sie schöpfen sollte, der quell ist versiegt.
ich muss die orte der einnerung finden damit ich alles unglück herausschreien kann, und niemand wird mich hören können denn ich wollte mich von euch verabschieden.
dann bin ich in ein tiefes loch gefallen und habe immer wieder versucht die kalten wände heraufzukommen doch
diese sind von den lügen so glatt geworden das ich keinen halt finden kann.
dann habe ich es schon garnicht mehr versucht, mir blieb nichts anderes übrig als laut um hilfe zu schreien doch das echo meiner rufe brach sich an den wänden, tausendfach, niemand konnte mich verstehen.
mühsam sind meine schritte geworden, irgendwoher erklingt musik, das sind die menschen die beieinander sein können, denke ich, das sind kinder die lachen und tanzen, und das ist frieden.
ein eiskalter wind dringt in die letzten warmen falten meiner seele, dann dringen die schmerzen von allen seiten auf mich ein, ich muss niederkniehen und ringe nach luft.
diese schmerzen kenne ich, aber ich kann sie nicht mehr verhindern, ich habe sie haben wollen um trost zu spenden und um zu helfen.
aber dort wo sie jetzr herkommen, bin ich schon gestorben.
Ich blicke mich hilfesuchen um, aber die orte an denen die fenster vor mir zugeschlagen wurden jagen mir angst ein.
ich konnte es nicht mehr ertragen, die lauten rufe, die bitterböse anklage, die mir aus jeder freundschaft entgegenschlug.
ich wollte mit euch reden, aber die stimme ist an den glatten wänden abgeprallt.
die wahrheit liegt am grund der tiefen seen die sich zwischen uns erstrecken, jetzt von horizont zu horizont.
einmal kam ein helles licht auf mich zu und ich wollte darin zurück sehen, doch es wurde jäh wieder zerstört, der hauch seiner wärme hatte mich kaum berührt, dann schlug die kalte nacht über meinen kopf, nimm diese kälte, und frage nich nach dem der es versenden wollte.
die spuren hinter mir sind kaum noch zu erkennen, hat sie euer unmut schon gefressen ?
ich setze mich auf einen stein, obwohl ich weis, daß wenn ich nicht mehr weitergehe,
ich niemehr zurückfinden werde, daß ich die erinnerung nicht mehr finden kann, die strahlende sonne, den weissen strand - und meine trauminsel.
Noch einmal spüre ich einen hauch der wärme von vergangenen tagen  
Noch einmal klingen stimmen die mir so vertraut waren
Noch einmal fühle ich weiche haut
Noch einmal atme ich den betörenden duft

dann nimmt mich die kälte in ihre trügerischen arme, vieleicht werde ich noch einmal an meine gerda denken, aber dann werde ich in dieser grauen kälte verschwinden.
Und die ferne musik wird wie immer klingen, doch ich kann sie nicht mehr hören....
andreas

23.06.2003 22:35 • #1


M
Das spricht mir aus der Seele.Danke

14.06.2012 06:09 • #2


K
Ich hoffe, dass Du Dir nach diesem Abschiedsbrief damals nicht das Leben genommen hast, Andreas...


Kann Deine Worte nachempfinden, sie sprechen mir ebenfalls aus dem Herzen, genau wie Motobiker...

Glaube dennoch inzwischen fest, dass es auch Gutes im Leben geben kann ohne Glück... (ausgerechnet dieser Satz stammt von dem Menschen, wegen dem ich den Weg in dieses Forum gefunden habe...)

Und ich glaube, man kann auch tanzen, lachen und mit anderen Menschen beisammensein, wenn das eigene Herz gebrochen ist... (die Südländer haben das irgendwie drauf, den Schmerz in Musik, Gesang, Tanz und Beisammensein zu tauchen, so dass alles gleich viel lebbarer wird; vielleicht sollten wir uns das ein bischen abschauen ).


Dabei muss ich an Alexis Sorbas denken, der vor allem dann getanzt hat, wenn das Leid am Grössten schien...

... re=related




Karma

14.06.2012 15:03 • #3




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag