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Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

Zylinderella
Zitat von ElGatoRojo:
Ist nicht die kleine Meerjungfrau Herrin ihrer Entschlüsse, die sie konsequent und gegen alle Hindernisse umsetzt?


Im Grunde muss die -Kleine Mehrjungfrau- selbst gucken, in wen sie sich da verliebt. War es nicht so?
Hätte die kleine Meerjungfrau mal einen Kurs in Persönlichkeitsbildern und Rollenklischees machen dürfen, hätt sie sich nicht in einen Prinzen, nur der Optik nach, verliebt. Sondern hätte ihn länger geprüft.
Prüfen wollte sie ja. Aber durfte sie nicht, ohne bestraft zu werden.
Chance auf Prüfung des Kandidaten nur gegen Verlust der Stimme.

Prüfung des Kandidaten, nur gegen Tod und Ende als Meerschaum, wenn er sie nicht erkennt.

Ja und klar ist natürlich, SIE muss eine Jungfrau sein. Logo.
Schöne Moralisierung der Frau.

Hätte sie, zumindest in Maßen, mal probieren dürfen, wie sich ein Mann anfühlt.
Ob er ein guter oder ein schlechter Typ ist. Also hätte sie etwas Erfahrung haben dürfen, wär ihr vielleicht aufgefallen, dass er eine Hohlbirne ist.


Aber nein. Sie wird als absoluter Newbie ins Leben geschmissen.
Mit nur einer einzigen Chance!
Wie Kacke ist das denn.?


Aber, um es mal zu sagen, das ist Historie.
Man sollte sich die Historie nicht vorwerfen.

Auch das ist Spaltung zwischen Mann und Frau.

20.09.2025 15:10 • #7051


unbel-Leberwurst
Zitat von Schnuddel74:
Hmm... ...gut in der Analyse, aber dann sagst du doch wieder die Frauen sind es selber schuld.

Ein Sachverhalt sucht, muss ja nicht immer zwingend jemanden schuld sein.

Ich sage aber, dass mir dieser Aspekt der Eigenanverantwortlichkeit bei der Aufzählung der Gründe ganz eindeutig fehlt.

20.09.2025 15:51 • #7052


A


Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

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ElGatoRojo
Zitat von Zylinderella:
Sie wird als absoluter Newbie ins Leben geschmissen.
Mit nur einer einzigen Chance! Wie Kacke ist das denn.?

Tja - das allerdings geht nicht nur ihr so ................

20.09.2025 15:57 • #7053


F
Zitat von Zylinderella:
Der Bruder, der ein Reh wurde, um seiner Schwester zu helfen

Das stimmt so leider nicht. Das Wasser, aus dem er aus dem Wald trinkt, ist verzaubert und deswegen verwandelt er sich in ein Reh - obwohl seine Schwester ihn zuvor dreimal gewarnt hat, von dem Wasser zu trinken. Er hört nicht auf sie.

In König Drosselbart wird die (hochmütige) Prinzessin gegen ihren Willen vom Vater mit dem erstbesten Spielmann verheiratet und muss mit ihm gehen. Sie verändert ihre Haltung gegenüber dem König Drosselbarth nur, weil sie erfährt, wie wohlhabend er ist und das alles, was sie unterwegs sieht, scheinbar ihm gehört. Sie ist nur reumütig, weil sie sieht, welcher Reichtum ihr durch die Lappen gegangen ist und nicht etwa, weil sie Gefühle für den verarmten Spielmann entwickelt.

Zitat von ElGatoRojo:
sind allerdings bereits schöne Beispiele

Ja? Ich weiß ja nicht. Das Entlein wird voll gemobbt und dem Tod überlassen und wird nachher auch nur bewundert, weil es sich aufgrund einer natürlichen Entwicklung in einen Schwan verwandelt.
Gehören als Kunstmärchen von Andersen auch in eine andere literarische Epoche mit einem ganz anderen Anspruch.
Andersen selbst hat in Briefen geschrieben, dass dieses Märchen der Verarbeitung seiner eigenen Depression (Ausschluss, Hänseleien und schließlich die Aufgabe des Lebensmutes als das Entlein im Winter auf dem See festfriert) diente.
Die kleine Seejungfrau gibt ihre Identität auf, um ihren Prinzen zu bekommen, der am Ende doch eine andere heiratet und sie verliert in der Folge am Schluss ihr Leben auf und wird zu Schaum auf den Wellen.

In beiden Fällen kann ich absolut keinerlei Hinweis auf Emanzipation entdecken. Das eine Ding ist echt depressiv, das andere ein Verweis auf hoffnungslose Selbstaufgabe zugunsten einer unerfüllbaren Liebe.

20.09.2025 18:43 • x 7 #7054


ElGatoRojo
Zitat von Florentine:
In beiden Fällen kann ich absolut keinerlei Hinweis auf Emanzipation entdecken.

Es geht nicht um den Erfolg, sondern das Motiv einer Sache.

Aber bei Drosselbart ja nun wieder auch nicht, irgendwie.Tja ........

20.09.2025 19:16 • #7055


Fenjal
Eine Ladung Schrot hätte im Entenmärchen für ein vernünftiges Ende gesorgt.
Ente ist Ente, Schwan ist Schwan.
Das Brüderchen kann kein Reh gewesen sein, wenn schon, dann war er ein Bock, das Schwesterchen ist das Reh.
Soviel Zeit muss sein.
Der Frosch wurde geküsst und verwandelte sich in einen hübschen Mann. Das ist das beste Märchen von allen .

20.09.2025 19:16 • x 1 #7056


S
Haben Märchen nicht fast alle eine schreckliche Botschaft?

Meine Tochter wollte immer gern Märchen vorgelesen bekommen, aber es gibt ja fast keines, das eine schöne Geschichte und v.a. eine gute Botschaft hat. Jedes Mal wenn wir am Ende an den Punkt kamen, was uns die Geschichte sagen soll, war ich echt am struggeln.

Rumpelstilzchen, Rapunzel, egal was man nimmt.

Oder sind todtraurig, wie das Mädchen mit den Schwefelhölzern...

Als Kind haben ich tatsächlich Brüderchen und Schwesterchen geliebt, auf Kassette, gelesen von Hans Paetsch. Als ich es mit ihr als Erwachsener gelesen habe, Puh.

Also wenn jemand ein schönes Märchen mit einer guten empowerment Botschaft für Mädchen kennt- da wäre ich dankbar drum.

20.09.2025 19:22 • #7057


ElGatoRojo
Zitat von Fenjal:
Das Brüderchen kann kein Reh gewesen sein, wenn schon, dann war er ein Bock, das Schwesterchen ist das Reh.
Soviel Zeit muss sein.

Aha -- KI sagt dazu

Das Weibchen eines Rehs wird Ricke oder Geiß genannt. Ein erwachsenes männliches Reh heißt Rehbock. junge Rehe heißen Rehkitz oder einfach Kitz.

In Norddeutschland ohnehin eher Ricke. Reh ist einfach nur die Tierart als solche. KI sagt = Der zoologische Name für das Reh ist Capreolus capreolus. Es ist die in Europa häufigste und kleinste Hirschart, die zur Familie der Hirsche (Cervidae) gehört und innerhalb dieser zur Unterfamilie der Trughirsche (Capreolinae) gezählt wird

20.09.2025 19:25 • x 1 #7058


Fenjal
@SchlittenEngel na, die kluge bauerntochter von grimm

20.09.2025 19:27 • x 1 #7059


Ema
Zitat von Florentine:
. Sie ist nur reumütig, weil sie sieht, welcher Reichtum ihr durch die Lappen gegangen ist und nicht etwa, weil sie Gefühle für den verarmten Spielmann entwickelt.

Ja, und weil sie systematisch gedemütigt und zermürbt wurde.
Sie musste als Königstochter die Arbeiten einer Magd verrichten.

20.09.2025 19:27 • #7060


Kampfschnake
Zitat von SchlittenEngel:
Also wenn jemand ein schönes Märchen mit einer guten empowerment Botschaft für Mädchen kennt- da wäre ich dankbar drum.



Bitte sehr!

20.09.2025 19:31 • x 5 #7061


ElGatoRojo
Zitat von SchlittenEngel:
Also wenn jemand ein schönes Märchen mit einer guten empowerment Botschaft für Mädchen kennt- da wäre ich dankbar drum.

Wie alt denn?

Die Schöne und das Biest in der Märchenform?

Sonst lese ihr doch einfach die rote Zora vor oder Pippi Langstrumpf. Der Kampf der Tertia (Wilhlem Speyer) ist sogar von 1928 aus der Weimarer Zeit, aber bis in die 1960er beliebt

20.09.2025 19:32 • #7062


S
@SchlittenEngel Bei Grimm gibt es doch das eine ganz kurze, bei dem ein freches Kind stirbt. Das wird dann begraben und streckt immer sein Ärmchen aus dem Grab, so dass die Mutter immer kommen muss um mit einem Reisig draufzuhauen. Makabrer geht's ja fast nimmer.

Mein Lieblingsmärchen war früher Das Waldhaus. Da bekommt am Ende, auch das bescheiden Mädchen den Prinzen. Diejenige von den dreien, die alle versorgt und erst ganz am Schluss, wenn es allen gut geht, auch an sich selbst denkt. Irgendwie auch ziemlich gruselig und hat zum Glück auch keinen bleibenden Einfluss in meinem Leben hinterlassen. Zumindest jetzt nicht mehr.

20.09.2025 19:38 • #7063


Fenjal
Die kluge Bauerntochter um 1800 von Grimm wohl erschienen hat mir Oma erzählt, etwas abgewandelt
Die Klugheit einer Frau steht dort im Mittelpunkt .

20.09.2025 19:38 • x 3 #7064


Kampfschnake
Into the Woods ist auch zu empfehlen. Eine Aschenputtel Adaption. Hier ein Eindruck:

20.09.2025 19:40 • x 1 #7065


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