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Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

QueenA
Titel:
Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch: Inhalte statt Vorurteile


Mein Verständnis von Feminismus

Feminismus bedeutet für mich, dass Frauen und Männer in allen Lebensbereichen die gleichen Rechte, Chancen und Möglichkeiten haben.
Dazu gehört, dass eine Frau sich trennen kann, ohne wirtschaftliche oder gesellschaftliche Nachteile zu erleiden.
Dass sie ihre Meinung frei äußern darf, sich auf jede Stelle bewerben kann und nach den gleichen Kriterien beurteilt wird wie ein Mann, nicht aufgrund einer Quote, sondern aufgrund ihrer Qualifikation.
Feminismus bedeutet für mich auch, dass Männer es als selbstverständlich sehen, wenn Frauen ihre Rechte wahrnehmen, und darin eine Chance auf ein faires, respektvolles Miteinander erkennen.
Und es bedeutet, dass ich mich zu jeder Tages- und Nachtzeit frei im öffentlichen Raum bewegen kann -ob morgens beim Joggen oder abends beim Spaziergang- ohne Angst vor Belästigung oder Übergriffen haben zu müssen.
Das alles sollte nicht nur gesetzlich garantiert sein, sondern auch im Alltag selbstverständlich gelebt werden.

So ich eröffne hier mal einen Themenstrang, wo gerne alles zum Thema Feminismus, Patriachat, Redpill, Matriachat und Beziehungsdynamiken rein kann, wer immer möchte.

Vllt können wir es dann besser hinbekommen einzelne andere Themen damit nicht unbedingt voll schreiben.

Wer mag, gerne hier!

Viel Freude, Fairness und gutem Austausch!

11.08.2025 20:31 • x 20 #1


QueenA
Das möchte ich gerne noch hier reinpacken, denn gerade Literatur finde ich persönlich immer ganz gut:

Zum Thema Patriarchat in DE:

Kurz auch mal

Rechtlich: Kein Patriarchat mehr – Gleichberechtigung ist verankert.
Strukturell: Patriarchale Machtasymmetrien existieren weiter, v. a. in Wirtschaft, Politik und Care-Arbeit.
Kulturell: Tief verwurzelte Rollenbilder und soziale Erwartungen halten patriarchale Muster aufrecht, auch wenn sich diese langsam verändern.

Ein Buch u.a. Zum Thema:
“Unlearn Patriarchy“
– auf einen Blick
Herausgeber:innen: Lisa Jaspers, Naomi Ryland und Silvie Horch

Und global betrachtet mag ich
Chimamanda Ngozi Adichie – We Should All Be Feminists
(Gibt auch TED-Talk von ihr, wer nicht gerne lesen mag).

11.08.2025 20:40 • x 8 #2


A


Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch Inhalte statt

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Pippa
Zitat von QueenA:
vielleicht können wir es dann besser hinbekommen einzelne andere Themen damit nicht unbedingt voll schreiben.

11.08.2025 20:49 • x 1 #3


Balu85
Zitat von QueenA:
Feminismus bedeutet für mich, dass Frauen und Männer in allen Lebensbereichen die gleichen Rechte, Chancen und Möglichkeiten haben....



Ich denke das dürfte die deutliche Mehrheit so sehen. Die Frage die sich mir jetzt stellt.
- denkst du das dem hier und jetzt in D nicht so ist?

Das Buch auf das du dich beziehst, hast du das selbst gelesen? Allein die Autorin Lisa Jaspers...kommt aus einer Kleinstadt, lt. Wikipedia 2 Studiengänge abgeschlossen ist Unternehmerin usw. Also selbst eigentlich schon ein Beispiel dafür das es doch machbar ist. Und man nicht permanent unterjocht wird.
Und eben auch als Aktivistin tätig, was es mir persönlich ehe schwer macht ihr einen neutralen Blickwinkel zuzutrauen.

11.08.2025 20:52 • x 1 #4


ElGatoRojo
Zitat von QueenA:
Und es bedeutet, dass ich mich zu jeder Tages- und Nachtzeit frei im öffentlichen Raum bewegen kann -ob morgens beim Joggen oder abends beim Spaziergang- ohne Angst vor Belästigung oder Übergriffen haben zu müssen.

Das ist kein alleiniges Frauenthema - es gibt für Männer ebenso no go-Areas oder Gebiete, die mit Vorsicht zu betreten sind. Wenn auch nicht in der Schärfe, in der es Frauen angehen kann. Was auch in der Natur der Sache liegt. Die Durchsetzung strafrechtlicher Normen ist deutlich verbesserungsfähig.

Zitat von QueenA:
Das alles sollte nicht nur gesetzlich garantiert sein,

Die gesetzlichen Regelungen sind nicht das Problem.

11.08.2025 20:53 • x 14 #5


Worrior
Zitat von QueenA:
Das möchte ich gerne noch hier reinpacken, denn gerade Literatur finde ich persönlich immer ganz gut: Zum Thema Patriarchat in DE: Kurz auch mal ...

Danke für Deine Bedchreibung zum Thema Feminismus, das hat mir sehr gut gefallen.
Leider sind die.Protagonisten dieser Ideologie von dieser positiven Darstellung sehr weit entfernt.

11.08.2025 20:56 • x 3 #6


ImBlindflug
Zitat von Worrior:
Leider sind die.Protagonisten dieser Ideologie von dieser positiven Darstellung sehr weit entfernt.

Muss der Begriff Ideologie hier mit einem negativen Touch gesehen werden?
Und wer genau sind die Protagonisten nach deiner Sicht?

Sry, aber deinen Kommentar kann man sehr negativ und frustiert auffassen. Kann ja aber sein, dass du das gar nicht so meinst.

11.08.2025 21:02 • x 7 #7


Worrior
Zitat von ImBlindflug:
Muss der Begriff Ideologie hier mit einem negativen Touch gesehen werden?
Und wer genau sind die Protagonisten nach deiner Sicht?

Den Unterschied zwischen Ideologen und Idealisten sehe ich darin dass man mit Idealisten sachlich diskutieren kann.
Zitat von ImBlindflug:
Sry, aber deinen Kommentar kann man sehr negativ und frustiert auffassen. Kann ja aber sein, dass du das gar nicht so meinst.

Frustriert nicht aber verärgert schon.

11.08.2025 21:07 • x 2 #8


QueenA
@Balu85 grüß dich!
Das Buch habe ich hier exakt gerade vor mir liegen. Es ist eine Sammlung von unterschiedlichen Autorinnen
Also insgesamt 15 Essays.
Ich kaufe solche Bücher aus drei Gründen:
-ich habe Töchter
-ich bin eine Frau
-und beruflich ist es fachlich für mich interessant.
Eine der Autorinnen ist Kübra Gümüsay und eine andere Emilia Roig, die ich gerne lese.

Zum Thema ist es in DE Nicht so, gebe ich Dir nur ein Beispiel aus meinem erleben als Frau: joggen im Park alleine kann ich nicht mehr, das hat mir leider ein Mann verdorben, der mich dort belästigte und ich entkam nur wegen meiner Gegenwärtigen Reaktion und der Hilfe eines gleichgeschlechtlich1 Mannes, der mir mutig geholfen hatte!
Cat-Calling wie es genannt wird leider auch schon erleben müssen und ich schreibe es extra: ich bin keine Person, die durch Kleidung jemand auf sich aufmerksam machen wollte oder macht.
Aufgrund meiner Eltern und ihrem Verständnis von Bildung und den Zugang den sie mir immer eröffneten würde ich sagen: ich bin gut ausgebildet und fachlich qualifiziert. Die Zugänge als Mädchen plus Migrationshintergrund habe ich mir verdient durch Fleiß und Können! Das ist kein Loblied auf mich selbst, ich möchte nur die Frage beantworten aus meiner Perspektive heraus. Dann gab es auch Familiengruendung, Arbeit inkl. Kinder, immer im Kopf Du musst besser sein als xy.
Als Frau kam ich mal wo an, wo jemand dachte ich sei die Klientin, bis ich erklärt habe nope ich bin die, die hier …

Na ja, um es kurz zu machen und anderen Raum zu geben: Ich denke es gibt noch Spuren in den Köpfen. Wenn der Mann einer lieben Freundjn weniger verdient als sie, als Paar gut passen und er auch die Verantwortung trägt, dass das Kind 1 von der Kita abgeholt wurde und Kind 2 zum Klavierspielen gebracht wurde: dann hiess es wirklich oft “wow, wie toll ist dein Mann!”
Sie, die das auch macht: “Ja, sie ist die Mutter!”

Wenn eine Frau ihren Mann und die Kinder verlässt: Rabenmutter
Wenn ein Mann seine Frau und die Kinder verlässt: irgendeinen Makel muss die Frau ja haben.

Ich hoffe ich konnte Dir aus meiner Sicht das erklären, ansonsten frag bitte gerne!

11.08.2025 21:10 • x 12 #9


ImBlindflug
Zitat von Worrior:
Den Unterschied zwischen Ideologen und Idealisten sehe ich darin dass man mit Idealisten sachlich diskutieren kann.

Meinst du, mit Menschen die sich als Feministen bezeichnen, kannst du nicht sachlich diskutieren?
Zitat von Worrior:
Frustriert nicht aber verärgert schon.

Oh. Worüber genau verärgert?

11.08.2025 21:12 • #10


L
Ich bin ehrlich, Feminismus kann halt nicht jeder. Das heißt, es wird immer Personen geben, die...

1. ...einfach zu sehr von alten Machtstrukturen profitieren, als dass sie überhaupt jemals dazu bereit wären diese in Frage zu stellen.

Viele Männer finden es halt gut, dass sie Frauen als Schl....e titulieren können, wenn sie schon Erfahrung hat.

Viele Männer finden es halt gut, dass die Frau Zuhause bleibt, kocht, wäscht und sich großteils um die Kinderbetreuung kümmert, während er nach der Arbeit nach Hause kommt und sich als Ernährer feiern lassen darf.

Viele Männer finden es halt gut, wenn Frauen gewisse Anzüglichkeiten ertragen, sich auf den Hintern starren lassen und man ihnen irgendeinen peinlichen Spruch hinterher rufen darf.

Viele Männer finden es halt gut, wenn sie über Frauen stehen, den Chef spielen können und den Dummchen was erklären können. Hat ja auch was mit Erhöhung des Selbstwertgefühls zu tun.

2. ... es einfach nicht kapieren. Da scheitert es ganz plump an der Fähigkeit zu folgen. Hinzu kommt, dass viele gar nicht den fachlichen Background haben, um Verhalten von Menschen zu verstehen. Wenn eine Frau sich wiederholt auf einen toxischen Mann einlässt, ist sie einfach selbst Schuld, ein Dummchen oder übernimmt keine Selbstverantwortung (ganz beliebt hier im Forum). Was überhaupt dazu führt, warum manche Menschen dumme Sachen tun, darüber denken sie gar nicht nach. Denn die Menschen sind oft nicht dumm, sondern ihre Psyche hat gewisse Strategien, Muster und Glaubenssätze erlernt, die die Person an irgendeiner Stelle in ihrem Leben mal erlernt hat.

3. ... keine Notwendigkeit erkennen, da sie entweder nicht betroffen sind oder nicht in der Lage sind sich in andere hineinversetzen.

Daher habe ich gelernt, dass es oft nichts bringt zu diskutieren, denn manche Personen wollen nicht zuhören, sondern nur Recht haben.

Ich habe Anfangs auch Feminismus belächelt. Warum? Weil ich es nicht verstanden habe. Was habe ich gemacht? Mich und meinen Alltag reflektiert. Darüber nachgedacht, ob gewisse Argumente stimmen, habe auf meinen Alltag geachtet und festgestellt, dass es keine Ideologie ist (behaupten kann man ja alles, aber man muss es auch begründen können), sondern schlicht notwendig.

Männer, die sich verstärkt über den Feminismus aufregen, sind meist die, die eben problematisch sind. Gibt ja auch genug Männer, die den Feminismus anerkennen und selbst leben. Diese werden aber ebenso dann plötzlich von Männern diffamiert. Diese haben allerdings verstanden, dass sie vom Feminismus sogar profitieren.

11.08.2025 21:12 • x 15 #11


U
Als Frau gibt es für mich inzwischen Orte, an die ich einfach nicht mehr gehe, und leider sind es viele:

Kirmes, öffentliche Schwimmbäder, öffentliche Saunen und Fitnessstudios, (Kampfsportstudios im Allgemeinen erstmal ausgenommen), Weihnachtsmärkte, alle öffentlichen Verkehrsmittel, größere Innenstädte nach 22 Uhr.

11.08.2025 21:16 • x 10 #12


darkenrahl
Zitat von QueenA:
Titel: Geschlechterdebatten ohne Schlagabtausch: Inhalte statt Vorurteile Mein Verständnis von Feminismus Feminismus bedeutet für mich, dass Frauen und Männer in allen Lebensbereichen die gleichen Rechte, Chancen und Möglichkeiten haben. Dazu gehört, dass eine Frau sich trennen kann, ohne wirtschaftliche oder ...

Nun, ich bin Schweizer und kenne es nicht anders seit meiner Kindheit und, ich das lebe ich immer noch so

11.08.2025 21:16 • x 2 #13


QueenA
Jeder Sohn, jeder Bruder, jeder Vater, jeder Kollege einer Frau sollte sich für Gerechtigkeit, Sicherheit, guten Umgangston und Manieren untereinander / miteinander einsetzen!

Umgekehrt gilt das ebenso!

Mein Bruder hat mal sein Leben für eine wildfremde Frau Abends einsetzt, die an der Bushaltestelle von Männern angegangen worden ist. Ich wünschte, dass sowas nicht notwendig wäre und das eben auch Frauen abends unbescholten ausgehen können. Es ist eher seltener, dass ein Mann von Frauen draußen Belästigt wird.
Das sind Dinge, die mir Gedanken machen, weil sie auch einer Gesellschaft schaden, wenn sich ein großer Teil der Gesellschaft nicht so sicher fühlt (dieses Problem gibts nicht erst seit kurzem).

11.08.2025 21:19 • x 4 #14


Balu85
Zitat von QueenA:
Ich hoffe ich konnte Dir aus meiner Sicht das erklären, ansonsten frag bitte gerne!

Danke für deine Ausführungen....aber das ist genau das was ich erwartet habe. JOggen im Park...ja, da bin ich mir sicher das dass nicht mehr so einfach ist, je nach Wohnort. Aber das geht ja auch mit einem anderen THema einher über das nicht wirklich geredet werden darf. Das sind dann immer bedauerliche Einzelfälle.

Aber zu den anderen Punkten....die meinte ich im Grunde vorrangig. Ich denke das je nach Branche Frauen vermutlich mehr Leisten müssen oder es zumindest meinen es zu tun. Aber die Frage ist ja ob das jetzt noch so ist. Ein Erfahrungsbericht von von 20 Jahren taugt heute nichts mehr.
Und auf die Punkte....es ist ein herauspicken von Situationen. Die gibt es anders herum genauso nur eben an anderer Stelle. Aber das wird von den ganzen Gleichstellungsdramatikern ni angesprochen.
Möglich das es regionale Unterschiede gibt...aber ich sehe das ganze Problem bei mir im Umfeld nicht mehr. Väter bringen oder holen die Kinde aus der Kita oder der Schule. Mehrere Kollegen nutzen Elternzeit, Frauen in der Führungsetage meines AG, meine Gruppenleiterin ist eine Frau und hat auch fachlich was auf dem Kasten. Auch wenn sie noch lernen muss nicht immer alles so persönlich zu nehmen.
Die Bezahlung erfolgt nach Tarif und da gibt es keine Unterschiede ob M oder W. Es gibt keine Berufsverbote usw.
Das nicht jeder immer das machen kann was er/sie möchte ist nun einmal so. Männer die in einer Kita arbeiten haben da auch schwierigkeiten. Die Erzieherinnen freuen sich drüber...aber irgendwelche Eltern haben gleich wieder Angst das es ein päd. sein könnte....weil ist ja ein Mann. Gibt es da einen Aufschrei?
Es gibt zahlreiche Beispiele wo mal das eine mal das andere Geschlecht es schwerer hat.

Also ganz ehrlich...hier bei uns in D sehe ich das Problem heute nicht mehr. Mit Ausnahme der Sicherheitsfrage. Aber auch da trifft es ja nicht nur Frauen und auch nicht erst heute. Ich hatte in meiner Jugend auch schon ne Ansichtkarte aus Solingen vor der Nase und auch schon in den Lauf einer Waffe geschaut....sie sah zumindest sehr echt aus. Ausprobieren ob sie es auch wirklich ist wollte ich nicht.

11.08.2025 21:48 • x 5 #15


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