Grübeln - was tun, ist es richtig?

H
hi leute,

seit 3 tagen bin ich nun getrennt. auf der einen seite weiß ich, dass die trennung richtig ist (sie hat sich getrennt, aber ich hatte schon öfters selbst darüber nachgedacht, mich zu trennen, war aber zu feige).

auf der anderen seite ist so eine trennung natürlich - egal, was die gründe sind - immer mies. aktuell geht es mir teilweise ganz gut und teilweise nicht so gut, es kommt immer so wellenförmig.

wenn es mir schlecht geht - und das ist mein problem - denke ich natürlich immer an sie. und zwar denke ich immer an z.b. bestimmte daten und überlege mir, was wir damals zusammen gemacht haben. also z.b. 1.7.2014 - da waren wir zusammen eis essen und abends haben wir dann einen film geguckt oder so. dann kommt als nächster gedanke natürlich das wissen, dass wir jetzt getrennt sind, was mich dann verletzt. ich mache mir dabei keinerlei vorwürfe oder so, sondern spiele diese szenarien eben immer so und bis ins unendliche durch.

sind derartige gedanken normal? sollte ich sie vielleicht versuchen, zu verdrängen? gibt es irgendwelche tipps/techniken gegen solchens grübeln?

bei mir macht sich das wirklich krass an irgendwelchen daten fest. es ist teilweise sogar so, dass ich in meinem kalender nachgucke, um zu schauen, was wir an dem und dem tag gemacht haben (könnten). die letzten wochen habe ich quasi minutiös in meinem kopf durchgespielt.

es wäre nett, wenn ihr mir ratschläge erteilen könnt.

02.04.2015 12:27 • #1


N
Ich habe die selben Gedanken.. Glaube sowas kann man nicht verdrängen.. zumindest kann ich es nicht.. :/
Ich denke auch immer wenn ich was unternehme, wie schön es jetzt wäre wenn sie jetzt auch da wäre usw.. Es tut immer wieder unheimlich weh..

02.04.2015 12:37 • #2


A


Grübeln - was tun, ist es richtig?

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Computer
Hallo HarryHirsch,
das mit der Datenfixierung kenne ich sehr gut. Mein Job erfordert es, dass ich häufig alte Word-Dokumente oder Mails von Kollegen mit Datumsangabe lesen muss und dann kommt mir immer zwanghaft die Frage in den Kopf: Was haben sie und ich an diesem Datum gemacht? Wo standen wir an diesem Tag? Ich lenke mich dann ab, indem ich andere Fragen hinzudenke: Was hat mein guter Freund xy an diesem Datum gemacht? Was hat meine Schwester an diesem Tag gemacht? Was war an diesem Tag in der Welt/Politik los? Ein wenig hilft das, mir jedenfalls.
Viele Computergrüße

02.04.2015 13:03 • #3


S
Hallo Ihr!

Das Thema finde ich gerade sehr spannend.
Denn genauso ergeht es mir auch. Ich habe manche Erlebnisse fast auf den Tag genau so im Kopf abgespeichert, was unsere Beziehung so ausgemacht hat.
Leider auch solche Erlebnisse genau abgespeichert, denen ich es anschulde, warum es zu keiner Beziehung gekommen ist ....
Wen das näher interessiert, dem empfehle ich meine (lange) geschichte ..

02.04.2015 23:28 • #4


herzeleid80
Hi,

kenne ich auch nur zu gut!
Weis aber auch nicht wie man daraus kommt.
Denke auch immer da haben wir uns zuletzt gesehen, waren glücklich... da war das usw... zum ko....., versuche mich abzulenken, aber das bringt meist nix, zumal ich mich auch nicht aufraffen kann.
Was macht ihr dagegen?
GlG

03.04.2015 16:15 • #5


J
Ich denke, nach gerade mal drei Tagen sind solche Gedanken durchaus normal

Ich bin auch ein Mensch, der sehr viele Daten im Kopf hat. Bei vielen Dingen weiß ich auch die ungefähre Uhrzeit und viele meiner Gedanken drehen sich auch darum, was wir an diesem und jenen Tag wann und wo gemeinsam erlebt haben. Generell denke ich auch noch sehr viel an ihn, auch datumsunabhängig.

Ich würde dir raten, zumindest nicht mehr im Kalender nachzusehen. Notfalls musst du die Einträge löschen und quasi ad acta legen. Bei jedem Nachgucken verstärkst du diese Gedanken nur. Und ohne die Kalendereinträge weißt du manchmal vielleicht nicht mehr ganz so genau, was an diesem Tag war. Ist es wichtig? Oder würde dir der Gedanke Naja, keine Ahnung was da war, irgendwas wird es schon gewesen sein eventuell helfen? Man kann ja immer nur von sich selber sprechen. Eine andere Idee wäre, die Gedanken auf die Zukunft zu lenken. Wenn dir bspw. durch den Kopf geht, was am 27. November 2014 war, versuche dir einen Plan für den 27. November 2015 zu überlegen. Schau nach, was das für ein Wochentag ist, mache dir Gedanken, was du an diesem Tag tolles - für dich - tun könntest, woran du Spaß hast...

Was mir momentan gut hilft: Wenn ich merke, dass die Gedanken an ihn überhand nehmen, versuche ich mich aktiv abzulenken. Ich nehme mir dann z. B. vor, nun eine Stunde ein gutes Buch zu lesen und mich nur eine Stunde mal mit etwas anderem zu beschäftigen. Dies gibt mir bzw. meinem Unterbewusstsein irgendwie die Möglichkeit, überhaupt mal abzuschalten, es ist ja schließlich nicht für immer, sondern nur mal kurz.

03.04.2015 16:48 • #6


D
Hallo,

das Grübeln hört bei mir nicht auf. Mal grüble ich über ihr Fremdgehen nach, dann was davor passierte, dann was sie jetzt wohl macht. Oft grüble ich über mich nach, warum habe ich nichts gemerkt und was habe ich gemacht, dass ich jetzt hier in dieses Forum ein Text reinklopfe?

Vorhin brachte ich Müll raus, das Haus war von der Sonne beleuchtet, ich wurde an das letzte Jahr wieder erinnert. Habe sofort angefangen zu zittern. Ich weiss nicht, ob schon extrem empfindsam bin oder ich allein auf diesen Planeten bin.

Letztens schaute ich mir eine Wohnung an, welche die Sicht auf unsere erste gemeinsame Wohnung hatte, Luftlinie 500m - ich flippte fast aus.

Meine Rollos der großen Fenster sind zu, ich kann den schönen Ausblick nicht geniessen, da ich sofort an das gemeinsame Frühstück denke.

Seit den bald zwei Monaten kochte ich nur Nudeln und einmal Milchreis. Mehr geht nicht, die Gerüche unserer gemeinsamen Speisen würden mich wohl umhauen, da ich sehr darauf reagiere. Gut, essen kann ich jetzt eh nicht richtig.

Wenn der Feierabend näher kommt und ich dann irgendwann aus der Firma rauskomme, denke ich oft noch so, dass wenn ich Hause komme sie da ist oder später kommt. Der Lauf zum Parkplatz ist schrecklich. Am Freitag denke ich: sie trifft sich bestimmt mit ihren Neuen (zumal ich nicht mal weiss, ob sie einen hat)

Die fast neuen Jahre und die Intensität unserer Beziehung spielt wohl auch ne Rolle. Es fehlt mir schwer im Wohnzimmer auf dem Sofa zu sitzen.

Ich habe hier keine Ausweichmöglichkeit, da wir in all den Jahren etwas überzogen gesagt alles abgeklappert haben. Gestern holte ich mir B. bei dem Laden, wo wir unser Wocheneinkauf machten - unerträglich.

Liebespaare, ähnlich gekleidete Frauen ertrage ich nicht. Ich schaue sofort weg.

Vielleicht ist es krank und verrückt, aber das macht mir mein Kopf vor - ich wünschte, es wäre nicht so.

Ablenkung? Aber mit was?

03.04.2015 16:59 • #7




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