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Ich weiß von nix

J
Es wird hier keine allgemeingültige Antwort geben, da so viele Varianten möglich sind. Der Verlasser denkt, er ist transparent und bleibt doch unklar für den Partner. Der Verlasser setzt nonstop Doppelbotschaften. Der Verlassende ist versteht die Botschaften nicht, sieht keine Veranlassung auf Kritik oder Unwohlsein einzugehen und 1000 Dinge mehr.
Es gibt zu viel Spielraum und Facetten in einer Beziehung, als dass man das klar benennen kann.

20.08.2019 11:47 • #16


H
Dieses Thema ist gar nicht so einfach zu beantworten und ich müsste jetzt mehre Seiten niederschreiben, um eine halbwegs vernünftige Antwort zu geben. Aber jeder normal denkende Mensch dürfte wohl wissen, dass es für Alles eine Ursache gibt und bei Trennungen kann es natürlich tausende Gründe geben.

So unterschiedlich wie wir Menschen sind, so unterschiedlich gehen wir auch mit Problemen bzw. mit den Problembewältigungen um. Letztendlich ist und bleibt Vieles eine Ansichtssache.


VG Holzer60

20.08.2019 12:08 • #17


A


Ich weiß von nix

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A
Zitat von Johanna15:
Es wird hier keine allgemeingültige Antwort geben


Zitat von Johanna15:
Es gibt zu viel Spielraum und Facetten in einer Beziehung, als dass man das klar benennen kann.


Liebe Johanna, ich habe keine allgemeingültigen Antworten erwartet....

Ich danke allen, die bisher Beiträge zu dem Thema geschrieben haben und es hoffentlich noch tun werden...die verschiedenen Facetten zu dem Thema sind sehr interessant. DANKE!

Zitat von Johanna15:
Der Verlasser denkt, er ist transparent und bleibt doch unklar für den Partner.


Ja, das habe ich verstanden, deswegen suchen ja viele, die verlassen wurden, nach Antworten.
Zitat von Johanna15:
Der Verlasser setzt nonstop Doppelbotschaften.


..das verstehe ich nicht...was sind nonstop Doppelbotschaften?
Zitat von Johanna15:
Der Verlassende ist versteht die Botschaften nicht, sieht keine Veranlassung auf Kritik oder Unwohlsein einzugehen und 1000 Dinge mehr.


Wenn der Verlassende auf nichts (auf keine eventuelle Entschuldigung oder nachträgliche Erklärung) reagiert, hat er abgeschlosssen, dann wird er ja auch nicht jammern, dass er nicht versteht, warum er verlassen wurde.....und der Verlasser wird froh sein und den Kontakt einstellen.

20.08.2019 12:24 • #18


A
Manche Beiträge verwirren mich.

Der Verlasser und der Verlassende ist doch das gleiche

Ich denke, unabhängig davon, wie individuell und facettenreich das alles sein kann, geht es hauptsächlich darum, ob überhaupt offen Probleme/Unzufriedenheiten angesprochen werde, wenn ja - wird das erhört/verstanden/ernst genommen und wenn ja, wird sich danach etwas ändern?

Es gibt sicher Fälle, da wird gesprochen, aber vermutlich aufgrund der Selbstsicherheit/Selbstverständlichkeit vieles überhört und nicht ernstgenommen.

Aber ebenso gibt es Fälle wie bei mir beispielsweise, da versucht man, das Gespräch zu suchen und den anderen Part interessiert es schlichtweg nicht, weil dieser vermutlich nicht in der Lage ist, über ernstere Angelegenheiten zu reden oder aber sich emotional schon so weit entfernt hat (gerne auch bevorzugt schon jemand neues in den Startlöchern), sodass da einfach nicht mehr das Interesse besteht, etwas zu ändern.

20.08.2019 12:57 • x 2 #19


U
Hi,
aber wie soll man reden wenn es irgendwie nichts zu reden gibt. Kann man jemand einfach sagen, die Gefühle sind weg...ich liebe dich nur wie ein Geschwisterchen..aber keine Leidenschaft, keine Anziehung, ...wie soll man sowas denn in Worte fassen oder wie kann man daran arbeiten?
...es stimmt schon, jeder ist bei sowas mal ein Opfer, der eine vor der Trennung, der andere danach...

20.08.2019 13:07 • #20


A
Zitat von unsicher80:
Hi,
aber wie soll man reden wenn es irgendwie nichts zu reden gibt. Kann man jemand einfach sagen, die Gefühle sind weg...ich liebe dich nur wie ein Geschwisterchen..aber keine Leidenschaft, keine Anziehung, ...wie soll man sowas denn in Worte fassen oder wie kann man daran arbeiten?
...es stimmt schon, jeder ist bei sowas mal ein Opfer, der eine vor der Trennung, der andere danach...



Naja zumindest wäre man so ehrlich!

Gefühle kann man nun mal nicht erzwingen, wenn diese mal weg sind.

Ehrlichkeit währt am längsten.

Besser, als einem was vor zu machen und aus Bequemlichkeit (Feigheit) auf den vermeintlich optimalen Tag des Absprungs zu warten.

Jeder hat ja das Recht, eine Partnerschaft zu beenden, wenn es nicht mehr passt.

Die Frage daher, WIE man es beendet.

20.08.2019 13:10 • x 1 #21


A
Zitat von AllesGegeben30:
Der Verlasser und der Verlassende ist doch das gleiche


...muss natürlich heißen: der Verlasser und der Verlassene (ohne d)

20.08.2019 13:12 • x 1 #22


A
Zitat von AllesGegeben30:
Die Frage daher, WIE man es beendet.


Ja, das ist eine gute Frage.

Was tut man, bittet man den anderen um ein Gespräch? und dann, was sagt man dann: Du ich liebe dich nicht mehr! Tröstet man ihn anschließend oder geht man in Deckung, weil der andere in seiner Wut handgreiflich wird? Oder hört man sich ätzende Sprüche an, wie: Ich habe dich nie geliebt. ?

Und was, wenn man den anderen noch liebt, nur festgestellt hat, dass es nicht passt...dass ein Zusammensein mit dem anderen permanent wehtut, weil man sich permanent verletzt fühlt? In dem Fall ist man selber traurig, weil man ja eigentlich mit dem anderen noch leben will, nur nicht mehr leben kann, weil es eine Qual ist. Wie soll dann ein Gespräch aussehen? Vorwürfe, nichts als Vorwürfe? Meint ihr, der andere hört sich das in Ruhe an?
Also gibt es Zoff....wer will das? Ist es da nicht besser, man geht, ohne etwas zu sagen, weil der andere es doch eigentlich gemerkt haben muss, dass man mit seiner Art nicht klar kommt?
Aber - was wenn der andere nichts gemerkt hat, im festen Glauben ist, dass alles was er tut, gut und richtig ist, weil es ihm gut und richtig erscheint? Fängt man dann an ihn davon zu überzeugen, dass sein Lebensmodell Mist ist?

Ich denke jeder würde sich wünschen in Würde, Respekt und Achtung auseinander zu gehen, ich denke, dass das nur möglich ist, wenn keine Emotionen vorhanden sind. Kommen Gefühle ins Spiel, wird es eine Jammerorgie oder Wutorgie.....

20.08.2019 13:23 • #23


B
Jeder Verlassene sieht sich als Opfer. Er erkennt aber nicht, dass auch sein Verhalten das Verhalten des Ex-Partners bedingte und begünstigte.
Eine Beziehung ist eine hochkomplexe Sache mit einer eigenen Dynamik, die man nie komplett entschlüsseln kann. Änderst Du Dich, ändert sich auch der Partner und umgekehrt.
Manchmal passt es dann nicht mehr zusammen, weil der Eine voran geht und seine Ziele verwirklicht, wozu auch die Trennung gehören kann, während der Verlassene immer noch auf der Stelle tritt und in der Vergangenheit verharrt. Es hat doch eigentlich alles so gut gepasst, ich verstehe das nicht, das ist ungerecht und gemein.

Der Verlassende hat eine Art Informationsvorsprung, denn er hat sich bereits entschieden und irgendwann muss man die Entscheidung dem Partner mitteilen. Das geht nie ohne Blessuren ab.

Durch eine Trennung entsteht ein extremes Ungleichgewicht, denn der aktive Teil, also der Verlassende, kommt automatisch in eine Position der Überordnung. Für den Verlassenden bleibt die untergeordnete Rolle, der die Entscheidung akzeptieren muss. Ich glaube, dass viele Trennung in Wirklichkeit deswegen so schwer sind, weil keiner die Rolle des inaktiven Teils gut aushält. Es ist eine momentane Entwürdigung, ein Abgeschoben werden, das nur sehr schlecht verdaut werden kann.

Eine Hilfe zur Selbsthilfe ist dann die Opferrolle. Der Partner ist der Gemeine, der einen weggeworfen hat wie einen alten Putzlappen, der alles in Frage stellt und gemeinerweise sich erdreistet, einen anderen Weg einzuschlagen.
Wenn sich die Opferrolle manifestiert, also irgendwann eine Art Normalzustand wird, kommt man schlecht mehr davon los. Die Opferrolle ist auch bequem, denn ein Opfer tut nichts, es leidet nur und das scheinbar ganz zurecht. Aus so einer Haltung kommen manche über Jahre nicht heraus. Der Ex-Partner ist ein wunder Punkt, der nicht geheilt werden kann, weil man die Wunde auch nie in Ruhe lässt sondern sich manchmal in dieser Rolle geradezu suhlt. Verantwortung abgeben, seinen Teil am Scheitern nicht sehen wollen, sind einfacher

Eine Trennung kommt selten von ungefähr. Die Anzeichen waren vorher schon da, wurden aber übersehen und nicht gewürdigt. Und hinterher heißt es, ich habe nichts gewusst, ich verstehe es nicht.
Wenn es scheinbar gut läuft, lässt man alles so dahin plätschern, weil es auch bequem ist.

Eine Trennung aber setzt einem was vor, das man jetzt auslöffeln muss. Eine Suppe, die man sich nicht ausgesucht hat.
Und das geht gegen das eigene Ehrgefühl und den Selbstwert.
Ich glaube, dass manchmal das Beziehungsende als solches nicht so schwer erträglich ist, denn hätte man die Augen aufgemacht, hätte man vieles vorher sehen können, sondern der Angriff auf das Selbstwertgefühl. Die eigene Wertlosigkeit tritt in den Vordergrund, auch wenn der Verlassende das gerne vermeiden möchte. Da kommt es dann zu Aussagen wie ich habe Dich gerne, aber das reicht halt nicht.

Beide stehen vor einem Dilemma. Der Verlassende, weil er dem Anderen Schmerz zufügt, was er lieber vermeiden würde. Denn auch das tut weh und verursacht oft genug ein schlechtes Gewissen und macht auch ratlos: wie und wann sage ich es, ohne viel Schaden anzurichten?
Der Verlassene steht vor der Entscheidung, die ohne ihn getroffen wurde und über ihn hinweg geht. Scheinbar zumindest.

Eine Trennung geht nicht schmerzfrei ab. Irgendeiner muss die A-Karte ziehen. Der Verlassende zieht sie, weil er seine Entscheidung mitteilen muss und der Verlassene zieht sie, weil er vor einer Entscheidung steht, die er nicht getroffen hat.

Begonie

20.08.2019 13:28 • x 1 #24


J
@Angi2

Aus der Sicht des Verlassenen, der nicht mehr geliebt wird, aber noch liebt.
Der Verlassende hat ja einen emotionalen Vorsprung, deswegen weiß er ja eigentlich, was er will.
Ich hätte mir gewünscht, dass die Trennung nicht telefonisch abgelaufen wäre. Das mehr Mut zum formulieren der Gründe da wäre. Und ganz wichtig, dass die Floskeln, wie Du bist trotzdem so wichtig und Freundschaft wegfallen. Sowas ist destruktiv, wenn es nicht ernst ist. Ist es tatsächlich ein Wunsch, dann sollte man sowas auch durch Kontaktaufnahme verdeutlichen.

Flippt der Verlassene aus, schimpft, droht, heult, dann vielleicht etwas Zeit geben.
Bleibt er in seinem Status und ist nicht gesprächsbereit und erstarrt, sehe ich keine Veranlassung mehr, an dem Menschen fest zu halten oder das Ruder noch rumzureißen, um die Sache gut abzuschließen, weil es wohl nicht funktionieren würde.

Aber auch hier spielen die Gründe für die Trennung eine große Rolle.

20.08.2019 13:36 • #25


A
Zitat von Johanna15:
Ist es tatsächlich ein Wunsch, dann sollte man sowas auch durch Kontaktaufnahme verdeutlichen.


Zitat von Johanna15:
Bleibt er in seinem Status und ist nicht gesprächsbereit und erstarrt, sehe ich keine Veranlassung mehr, an dem Menschen fest zu halten oder das Ruder noch rumzureißen, um die Sache gut abzuschließen, weil es wohl nicht funktionieren würde.


Genau...wenn jemand sich nicht gesprächsbereit zeigt, stattdessen auf Rache sinnt, den permanenten Wunsch verspürt dem anderen etwas heimzuzahlen, dann lohnt sich weder an dem Menschen festzuhalten, noch lohnt sich eine Kontaktaufnahme zwecks einer Freundschaft.

20.08.2019 13:58 • x 1 #26


DieSeherin
im grunde ist doch beziehung nicht unbedingt dies hier:

Zitat von U-I-B:
Beziehungen bedeuten Arbeit.


sondern ein hegen und pflegen - sich und den anderen wahrnehmen! und bei trennungen glaube ich, dass eben genau dieses wahrnehmen so dermaßene schieflage bekommen hat, dass daraus auch diese unterschiedliche sicht auf die dinge danach kommt!

ich habe zum beispiel bei meinem exmann auch versucht, dass wir eine bessere gemeinsame kommunikation aufbauen, unsere basis verbreitern... und hatte das gefühl, da passiert auf der anderen seite so gar nichts. er hat nach vielen jahren gesagt, dass er das gefühl hatte zu tun und zu machen - und ich hätte überhaupt nicht gemerkt, wie sehr er sich angestrengt hat. tja, wer hat nun recht? er? ich? beide? keiner?

das hier finde ich übrigens einen ganz wundervollen satz,

Zitat von Sevi:
Ich bin davon überzeugt, dass die, die gehen, genauso gelitten haben.
Nur eher.


den sich ein paar verlassene auch mal anschauen könnten!

20.08.2019 14:09 • x 1 #27


B
Eine Trennung über Geräte ist noch schwerer zu verkraften. Denn da kommen so ein oder zwei Sätze, die momentan einen Zusammenbruch der Weltordnung bedeuten und die darf man dann auf dem Handy lesen.
Mündlich und telefonisch ist schon schlimm, aber noch schwerer erträglich sind Trennungen die schriftlich ausgesprochen werden.
Nicht mal ein Gespräch war ich ihm oder ihr wert!

Dahinter steckt immer Feigheit und auch Bequemlichkeit, denn der Verlassende setzt sich den emotionalen Gefühlsäußerungen des Verlassenen nicht aus. Solch eine Art der Trennung kratzt noch viel mehr am Ego als die Tatsache an sich. Sie bedeutet kompletten Kontroll- und Machtverlust, weil der Verlassene manchmal meint, dass er bei einem persönlichen Gespräch das Ruder nochmals herum reißen kann oder sich rechtfertigen kann. Wer sich rechtfertigen kann, der gewinnt wieder so etwas wie einen Teil der Macht zurück, denn der Verlassene rutscht damit in eine aktive Rolle, auch wenn die Trennung meist Fakt und unabänderlich ist.
Im Grund genommen geht es hier um Machtausübung auf Kosten eines anderen und um Machtverlust auf der anderen Seite. Trennungen sind selten sozial verträglich.

Es ist für beide Seiten schwer, trotz allem. Aber der Verlassene erlebt eine momentane Ohnmacht, mit der er nicht zurecht kommen kann.

Ich wurde übrigens per Mail verabschiedet, abgeschickt nachts um 00.30 Uhr. Am nächsten Morgen musste ich es dann lesen, dass es ihm ja so leid tue, aber er es einfach nicht könne, auch wenn er es eigentlich können müsste. Naja, er gab sich immerhin Mühe, an mein Mitleid zu appellieren, auch wenn die Kröte nur schwer verdaulich war. Trotzdem war es eine feige Masche, aber er war eben auch so. Feige, aber das war ich auch, denn schließlich verschloss ich die Augen vor den Tatsachen und tat nichts außer auszuhalten und zu warten. Einer musste es schließlich tun und das war er. Wer war nun Schuld? Irgendwie keiner, denn der eine wollte was, was der Andere nicht leisten konnte. Aber er wusste im voraus ja auch nicht, dass es wieder so enden würde wie gehabt, nämlich dass er die Frau verlässt. Er behielt die Kontrolle. Und auch bei mir war es wie immer. Ich wurde gegangen. Beide Wiederholungstäter, verstrickt in ihre inneren Mechanismen. Aus dem Strickwerk voller Fehler und fallen gelassener Maschen konnte kein Pullover werden, der wärmt.

Begonie

20.08.2019 14:12 • x 2 #28


U
Zitat von DieSeherin:

sondern ein hegen und pflegen - sich und den anderen wahrnehmen! und bei trennungen glaube ich, dass eben genau dieses wahrnehmen so dermaßene schieflage bekommen hat, dass daraus auch diese unterschiedliche sicht auf die dinge danach kommt!


Deine Beschreibung - Hege und Pflege - ist die besagte Arbeit in einer Beziehung.

20.08.2019 15:09 • #29


P
Naja, war in der letzten Beziehung von 7 Jahren das Opfer einer passiv-agressiven Dame. Keine Kritik, kein Reden möglich, wurde auch Alles geblockt da keine Lust zu reden, Totschlagargument gespielte Tränen oder ein eiskaltes Verpiss Dich wenn es Dir nicht passt. Aus Liebe so viel geschluckt habe, am Ende sogar Alk.. Dann langweilig war oder sie hätte mir mal helfen müssen. Dann schlechtes Gerede über mich um sich zu rechtfertigen und 3 Tage später der Neue mit selben Programm wie bei mir. Gibt Menschen die dürfte es nicht geben sorry.

20.08.2019 15:17 • #30


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