Aus dem Internet,……
…….sollten wir uns nicht über die Person ärgern, die uns betrogen hat? Hätte ich nicht vor allem ihn verfluchen sollen?
Warum ich es nicht tat, lasse ich mir von einem Therapeuten erklären: „Man ist wütend auf die Affäre, damit das gute Bild vom Partner nicht zusammenbricht“, erläutert der Psychologe Christoph Kröger, der an der TU Braunschweig zu Paaren und Affären forscht.
Das finde ich überzeugend, die weitere Analyse bekomme ich alleine hin: Ich will meine Beziehung zu Flo schützen oder wenigstens die Erinnerung daran. Wenn er schon weg ist, soll wenigstens das heilig bleiben, was wir mal hatten. Ich muss mir nicht einmal eingestehen, dass er mich verletzt hat, solange ich Larissa nur genug hasse. Du bist schuld. Hexe.
Etwas beunruhigt war ich, als ich merkte, dass mein Hass auf Larissa mich veränderte. Plötzlich war ich nicht mehr bloß neidisch, sondern frauenfeindlich: Ich praktizierte Slutshaming er wollte es bestimmt gar nicht, sondern sie hat ihn gegen seinen Willen verführt.
Außerdem geht die bestimmt mit jedem ins Bett. So lästerte ich in Gedanken vor mich hin. Und erkannte mich selbst nicht mehr. Jahrelang mit Gendertheorien beschäftigt, und dann verfalle ich in solche archaischen Klischees?
Mein Hass auf Larissa bekam eine Eigendynamik. Sie, Flo und ich kommen aus einer kleinen Stadt, man trifft sich immer wieder. In den Monaten nach dem Festival konnte ich mich auf Partys nie entspannen, wenn Larissa auch da war selbst als sie sich schon nicht mehr mit Flo traf.
Ich stand mit meinen Freunden an der Bar, hörte ihnen aber nicht zu, sondern ließ meinen Blick durch den Raum schweifen. Ich schaute ständig, wo sie gerade war, als müsste ich aufpassen, dass sie nicht noch mehr Schaden in meinem Leben anrichtet. Wenn ich Larissa mit anderen Leuten reden sah, wusste ich selbst nicht mehr, worüber ich reden sollte.
Denn ich stellte mir vor, dass ihre Geschichten so viel witziger und zugleich substanzieller waren als alles, was mir jemals hätte einfallen können. Wenn ich ihr auf der Toilette begegnete und sie gerade ihren Lippenstift nachzog, schaute ich zu Boden. Wenn ich Larissa tanzen sah, fühlte ich mich prüde und verklemmt. Sie konnte sich wunderbar bewegen, egal ob sie alleine auf der Tanzfläche stand, egal wie bescheuert die Musik war. Sie konnte Zig. drehen und Bierflaschen mit dem Feuerzeug öffnen. Larissa stand für ein Lebensgefühl: Sie schien mir so frei.
Welche 5 Phasen hat eine Affäre?
Phase einer Affäre: Das Verheimlichen eines „harmlosen Kontakts“ ...
Phase einer Affäre: Die Vertiefung und Annäherung. ...
Phase einer Affäre: Die rote Linie wird überschritten. ...
Phase einer Affäre: Das Auffliegen der anderen Beziehung. ...
Phase einer Affäre: Die Entscheidung, wie das Paar nun weiter macht.
Warum Frauen nicht gehen, obwohl sie betrogen wurdenFür viele Frauen ist die Entdeckung einer Affäre ihres Mannes zunächst ein Schock. Es ist eine Situation, die alles auf den Kopf stellt, und die meisten Frauen sind emotional nicht in der Lage, zu gehen. Oft ist da eine riesige Angst vor der “neuen Zukunft”, vor dem Alleinsein. Die meisten kämpfen über Monate bis Jahre um den Erhalt ihrer Ehe – auf biegen und brechen.
Wieder allein sein? Das müsste man erst wieder lernen. Sich an den Gedanken an ein Leben ohne den Partner überhaupt erst wieder zu gewöhnen – das ist für die meisten nur schwer auszuhalten. Es sei denn, die Frau ist sowieso schon an einem Punkt, an dem sie von sich aus gehen will. Aber das ist selten der Fall.
Ehefrauen haben sich über die Jahre mit der Ehe arrangiertSie haben ausgehalten, durchgehalten – aus ganz unterschiedlichen Gründen: die gemeinsamen Kinder, das Eigenheim – das einem so viel abverlangt hat und letztendlich die Finanzen. Und dann ist da noch das gemeinsame Leben, das man sich über Jahre aufgebaut hat. All das aufzugeben, ist für viele schlicht unvorstellbar, macht unglaublich Angst.
Es fühlt sich für die Frauen an, als würde die ganze Welt zusammenbrechen. Selbst wenn die Beziehung nicht mehr perfekt ist oder nie wirklich war, bietet sie eine Form von Sicherheit, die über Jahre zur Normalität geworden ist.
Wenn wir bedenken, wie lange es dauert, sich emotional von einer langjährigen Beziehung zu lösen – oft sprechen wir hier von zwei bis drei Jahren – wird deutlich, warum die meisten Frauen nicht einfach alles hinschmeißen, selbst wenn sie von einer Affäre wissen. Der Prozess ist lang und schmerzhaft, und nur die wenigsten sind bereit, sofort zu gehen oder auch langfristig. Eher wird sich über Jahre in Paartherapien aufgehalten und gegenseitig abgearbeitet.
Die 5 typischen Reaktionen betrogener Ehefrauen (den Mann verlassen ist es nicht!)
Verheiratete Frauen reagieren in der Regel auf fünf unterschiedliche Arten, wenn sie erfahren, dass ihr Mann sich in eine andere Frau verliebt hat oder eine Affäre bzw. längerfristige Beziehung mit ihr führt.
1. Erster Impuls zur Trennung (wird aber selten umgesetzt)
Diese Entscheidungen im Affekt werden oft nicht wirklich durchgezogen – so gut wie alle Ehefrauen setzen ihre “Drohungen” nicht um oder kommen zurück.
Solche Details fließen in diese ganzen Statistiken oft gar nicht ein, weshalb ich solche Zahlen immer ein bisschen kritisch sehe. Ob die Statistik „sauber“ ist oder nicht, sei dahingestellt.
Am Ende sind diese Zahlen sowieso keine verlässliche Orientierung, wenn es um die eigene Entscheidung geht. So, nächster Grund:
2. Sie schauen weg
Es gibt Frauen, die sich bewusst entscheiden, nicht genauer hinzuschauen, was ihr Mann außerhalb der Ehe tut. Sie verdrängen die Möglichkeit einer Affäre oder anderer Beziehungen, weil die Angst vor der Realität und den Konsequenzen einer möglichen Trennung sie lähmt. Diese Frauen scheuen die Auseinandersetzung mit der Wahrheit, weil sie befürchten, dass sie ihr gesamtes Leben aus den Fugen bringen könnte.
3. Sie gehen über die Untreue ihres Mannes hinweg und verzeihen schnell
Sie wählen nach der Beichte ihres Mannes den Weg der Verdrängung und ziehen sich Scheuklappen an. Sie verzeihen offiziell schnell und versuchen, die Situation zu ertragen, indem sie sich selbst beruhigen und in eine erhabene Haltung flüchten.
Gedanken wie “Er hat schon so viele Affären gehabt, und trotzdem hat er mich nie für eine andere verlassen” dienen dabei als innerer Trost. Dieser Mechanismus schützt sie vor der emotionalen Belastung und gibt ihnen das Gefühl von Stabilität, auch wenn alles auf einem brüchigen Fundament steht.
Die Angst vor Veränderung und Verlust kann so überwältigend sein, dass sie es vorziehen, in einer vertrauten, wenn auch unzufriedenstellenden Situation zu bleiben, anstatt sich den Herausforderungen und Unsicherheiten einer Trennung zu stellen.
4. Sie wollen Paartherapie
Anstatt die Beziehung zu beenden, klammern sich viele Frauen an die Hoffnung, die Ehe retten zu können. Der erste Schritt: Sie setzen alles daran, ihren Mann für eine Paartherapie zu gewinnen. Das ist der klassische Weg, den viele betrogene Ehefrauen wählen, um Hilfe von außen zu holen.
Das Problem dabei? Viele Männer, die gerade mitten in einer Affäre stecken, haben darauf einfach keinen Bock. Und das hat seinen Grund: In den meisten Paartherapien scheint die Richtung von Anfang an klar zu sein – der Fokus liegt darauf, die bestehende Beziehung zu retten. Dabei spielt es oft keine Rolle, wie unglücklich beide schon vor der Affäre waren.
Für Männer fühlt es sich dann schnell so an, als würden sie in die Therapie gedrängt, nur um zu reparieren, was längst nicht mehr funktioniert. Das kann ziemlich einseitig sein und macht es schwer, ehrlich über die eigentlichen Probleme zu sprechen – geschweige denn, einen echten Neuanfang zu finden.
Genau deshalb gebe ich jedem, der zu mir in die Beratung kommt, den Raum, den er braucht, um seine Entscheidung zu treffen – in seinem eigenen Tempo. Egal, ob jemand wöchentlich in der Beratung ist oder sich nur alle paar Monate meldet: Jeder bringt seine Themen und Prozesse mit, die es zu reflektieren gibt. Und da gibt es immer viel zu sagen.
5. Sie drohen und machen die Geliebte zur Zielscheibe
Das ist keine Übertreibung, sondern leider Realität: Manche Ehefrauen drohen ihren Männern, sie finanziell zu ruinieren, ihren Ruf zu zerstören oder ihnen die Kinder wegzunehmen, falls sie die Beziehung beenden. Solche Reaktionen sind verständlich als Ausdruck von Verzweiflung – sie entstehen oft aber nicht nur aus dem Affekt, sondern werden bewusst weiterverfolgt. (In einer Beratung besprechen wir, wie du verhinderst, dass es in diese Richtung abdriftet.)
Ehefrauen kontaktieren die Geliebte ihres Partners aus verschiedenen emotionalen und psychologischen Gründen. Hier sind die häufigsten:
Sie wollen Wut und Frustration loswerden
Nach einem Betrug sind die Gefühle von Wut, Schmerz und Enttäuschung oft überwältigend. Die Geliebte wird dann zur Zielscheibe für all diese Emotionen, weil sie als “Verursacherin” des Leids gesehen wird. Der Kontakt dient hier oft dazu, diese Gefühle abzuladen – in der Hoffnung, dass man sich danach besser fühlt.
Sie suchen Antworten
Manche Frauen wollen direkt von der Geliebten erfahren, was wirklich passiert ist. Sie hoffen, Antworten auf Fragen zu bekommen, die der Partner vielleicht nicht ehrlich oder vollständig beantwortet hat. Wie lange ging das schon? Was hat er über mich gesagt? War es nur körperlich oder auch emotional?
Sie wollen vergleichen
Ein weiterer Grund ist Neugier. Ehefrauen wollen wissen, wer die Geliebte ist. Wie sieht sie aus? Was hat sie, das ich nicht habe? Dieser Vergleich kann schmerzhaft sein, wird aber trotzdem häufig gesucht, um die Affäre besser zu verstehen – oder sich selbst zu hinterfragen.
Sie wollen Kontrolle zurückgewinnen
Ein Betrug hinterlässt oft ein Gefühl des Kontrollverlusts. Indem die Ehefrau die Geliebte kontaktiert, versucht sie, die Situation wieder in die Hand zu nehmen. Es ist ein Versuch, die Dynamik zu beeinflussen und das Gefühl zu haben, aktiv etwas zu tun.
Sie sind auf Rache und Schuldzuweisung aus
In vielen Fällen geht es auch darum, die Geliebte für ihre Rolle zur Rechenschaft zu ziehen. Besonders, wenn die Ehefrau den Eindruck hat, dass die Geliebte bewusst eine Beziehung zerstört hat, geht es weniger um den Partner und mehr um die “andere Frau”. Sie soll spüren, was sie angerichtet hat.
Sie wollen die Affäre ihres Mannes beenden
Manche Ehefrauen glauben, dass ein direkter Kontakt dazu führen könnte, dass die Geliebte die Affäre beendet. Das kann vor allem dann der Fall sein, wenn die Geliebte vielleicht nicht wusste, dass der Mann verheiratet ist, oder wenn die Ehefrau sie emotional unter Druck setzen möchten.
Sie wollen Infos sammeln – aus rein strategischen Gründen
Manchmal geht es rein darum, Informationen zu sammeln, die der Partner verschweigt. Das kann rechtliche Gründe haben (z. B. in Vorbereitung auf eine Trennung) oder um das gesamte Ausmaß der Affäre zu verstehen.
Sie suchen ein Gefühl von Schwesternschaft
In seltenen Fällen geht der Kontakt mit der Hoffnung einher, dass die Geliebte ehrlich ist und sogar Verständnis zeigt. Manche Ehefrauen suchen quasi ein Bündnis, indem sie die Wahrheit von der Geliebten erfahren wollen, ohne weitere Täuschung.
FAZIT: Diese 70%-Regel ist totaler Quatsch
Jetzt wird vielleicht klarer, warum die Idee, dass 70 % der Ehefrauen gehen, wenn ihr Mann eine Affäre hat, einfach nicht stimmen kann. Die Realität ist viel komplexer, als irgendeine Statistik es je abbilden könnte.
Wichtiges Learning:
Glaub nicht blind an Statistiken – orientiere dich nicht daran. Für jede Zahl, die etwas „beweist“, gibt es meist eine Gegenstatistik, die genau das Gegenteil behauptet. Wenn du versuchst, dir über solche Zahlen Sicherheit zu holen, baust du oft eine falsche innere Stabilität auf, die sofort ins Wanken gerät, sobald du eine andere Perspektive hörst. Das hilft dir nicht weiter.
Was du stattdessen tun kannst
Mach dich auf den Weg, wirklich ehrlich zu dir selbst zu sein. Frag dich: Was will ich?Sei dabei nicht nur ehrlich zu dir, sondern auch zu den Menschen, die Teil dieser Situation sind – deiner Partnerin, deiner Geliebten und vor allem dir selbst. Es geht darum, zu verstehen, was für dich richtig ist, anstatt auf Statistiken oder Meinungen anderer zu vertrauen, die mit deiner Realität oft gar nichts zu tun haben.
Sollten betrogene Ehefrauen verzeihen und weitermachen?
Frauen, die betrogen wurden, stehen meist vor einer unglaublich schwierigen Frage: Soll ich meinem Partner die Affäre verzeihen – oder ist es Zeit, zu gehen?
In dem Moment fühlt es sich an, als würde die ganze Welt zusammenbrechen. Der Schmerz, die Wut, die Enttäuschung – all das kann einen überrollen. Man hat das Gefühl, die Person, der man am meisten vertraut hat, hat einem den Boden unter den Füßen weggezogen.
Gleichzeitig kämpft der fremdgegangene Partner oft mit Schuldgefühlen – aber das macht es für die Betrogenen nicht leichter.
Wer fremd geht, tut es wieder – stimmt das?
Was tun, wenn das Vertrauen so tief erschüttert ist? Die erste Reaktion ist oft, sich sofort trennen zu wollem. Aber dann kommen die Zweifel: War es nur ein Ausrutscher? Kann die Liebe trotz allem noch eine Chance haben?