Kälte und Persönlichkeitswandel nach Trennungen

Falls es doch die falsche Ruprik ist, kann man es vielleicht noch verschieben.

Ich lese hier ganz ganz oft, daß sich die Ex Partner nach Trennungen in wahre Monster verwandeln, und falls Kontakt sein muß (Kinder o.ä.) von massiver Kälte geprägt ist, und zwar meist die, die verlassen haben. Ein vernünftiges, feundlich distanziertes Miteinander nicht möglich ist. Ich spreche jetzt von Situationen, wo komplette Sperre nicht machbar ist aufgrund diverser organisatoroscher dinge (kinder usw). Sonst kann man sich ja einfach entziehen, und die verwandelte Person der Verlasser ist, dem soweit nichts getan wurde, sprich, der verletzt wurde.

Woher kommt das? Was sind die Hintergründe davon? Ich selbst habe auch schon verlassen, und der Kontakt ist nie so geworden.

Zitat von Caya:

Falls es doch die falsche Ruprik ist, kann man es vielleicht noch verschieben.

Ich lese hier ganz ganz oft, daß sich die Ex Partner nach Trennungen in wahre Monster verwandeln, und falls Kontakt sein muß (Kinder o.ä.) von massiver Kälte geprägt ist, und zwar meist die, die verlassen haben. Ein vernünftiges, feundlich distanziertes Miteinander nicht möglich ist. Ich spreche jetzt von Situationen, wo komplette Sperre nicht machbar ist aufgrund diverser organisatoroscher dinge (kinder usw). Sonst kann man sich ja einfach entziehen, und die verwandelte Person der Verlasser ist, dem soweit nichts getan wurde, sprich, der verletzt wurde.

Woher kommt das? Was sind die Hintergründe davon? Ich selbst habe auch schon verlassen, und der Kontakt ist nie so geworden.

Trennung fünfeinhalb Wochen vorbei ohne Nennung des Grundes. Selbst wenige Tage zuvor war noch alles in Ordnung... Ich weiß bis heute nicht was passiert ist und genau aus diesem Grund stelle ich mir nach wie vor die Frage WARUM so eiskalt...

Das Thema wurde letztes Jahr sehr eingehend in diesem Thread diskutiert:
warum-sind-die-die-uns-verlassen-haben-danach-so-widerlich-t5877.html
Vielleicht findest Du da schon ein paar Antworten.

Soweit ich mich erinnere hatte sich in dem verlinkten Thread auch ein Verlasser als Gast gemeldet . Er erklärte, dass er mit seiner ehemaligen Partnerin sehr kalt umgeht, weil - frei übersetzt - Angriff die beste Verteidigung ist. Es ging ihm darum, jedweden Kontakt mit seinem schlechten Gewissen möglichst zu vermeiden, indem er seiner ehemaligen Partnerin keine Chance auf ein echtes Gespräch gibt.

Daß es mit schlechtem Gewissen usw zu tun hat, dachte ich mir irgendwie schon. Das betrifft dann ja auch sehr oft Warmwechsler. Dws würde aber auch bedeuten, daß diese Leute die Beziehungen nicht verarbeiten können. Es ist dann ja so gesehn ein Meiden.

Danke für den Link

Zitat von AllesGegeben-88:

Trennung fünfeinhalb Wochen vorbei ohne Nennung des Grundes. Selbst wenige Tage zuvor war noch alles in Ordnung. Ich weiß bis heute nicht was passiert ist und genau aus diesem Grund stelle ich mir nach wie vor die Frage WARUM so eiskalt.

Es scheint wirklich ein Massenphänomen zu sein. Da es eben so oft aufzutreten scheint, stecken da wahrscheinlich auch genrerelle psychologische Muster dahinter.

Die sind nicht anders als sonst, egoistisch auf sich bezogen. Sollte man gemeinsame Kinder, Haustiere Immobilien Firmen haben so muss man sich halt sehen, bis alles geregelt ist. Dazu haben sie aber wenig Lust, ebensowenig wie Rede und Antwort stehen.

Eine Bekannte hat mal von ihrem Mann erfahren, die Beziehung wäre nicht mehr 100%, sondern nur noch 30%...
Sie hat ihn gefragt und wie sind die anderen 70% sind die blond, 27 Jahre alt und fahren einen Polo? Ja da ist Männe blass geworden. Als sie sich die Kinder zu exakt 50 % geteilt haben, waren die 70% schnell weg und ein Jahr nach dieser Prozenttrennung war sie wieder liiert mit einem anderen Mann.

Inzwischen gehen sie einigermaßen zivilisiert miteinander um, der Kinder wegen... Sie hat am Anfang Nächte lang durchgeheult, verstand die Welt nicht mehr, fühlte sich ausgenutzt und missbraucht. Aber sie war sich ihres Wertes jederzeit bewußt und wusste, bloß weil ihr Mann mit einer jüngeren Kollegin aus der Ehe ausbrach war sie noch lange nicht wertlos! Ihren Mann wollte sie nicht zurück, obwohl er es sich gewünscht hat, aber sie sagte, wenn man gewisse Erfahrungen mit dem Partner gemacht hat, dann muss man sich entscheiden zu gehen. Sie konnte ihm sein Verhalten nicht verzeihen und stellte fest, auch sie war nicht mehr glücklich in der Ehe, aber sie hat der Kinder wegen weitergemacht. Um eine Ehe müssen sich immer beide bemühen, wenn sie halten soll, das hat sie aus dieser Zeit mitgenommen.

Es ist in Ordnung zu gehen, wenn man weg will, aber wie man geht, das ist die Frage, natürlich kann man den anderen wie Dreck behandeln. Aber was sagt so ein Verhalten? Man tritt das was war mit Füssen, man wertet den anderen ab, tritt nach, wer hat sowas nötig?
Wie gesagt, niemand muss ewig an einer Beziehung festhalten, aber der andere hat es verdient wertschätzend verabschiedet zu werden, alles andere ist kindisch!

Zitat:

Es ist in Ordnung zu gehen, wenn man weg will, aber wie man geht, das ist die Frage, natürlich kann man den anderen wie Dreck behandeln. Aber was sagt so ein Verhalten? Man tritt das was war mit Füssen, man wertet den anderen ab, tritt nach, wer hat sowas nötig?
Wie gesagt, niemand muss ewig an einer Beziehung festhalten, aber der andere hat es verdient wertschätzend verabschiedet zu werden, alles andere ist kindisch!

Du sprichst mir aus der Seele. Man tretet nicht nur den anderen damit mit Füßen und wertet ihn ab, sondern in gewisser Weise ja auch sich selbst. Nämlich durch die extreme Missachtung der gemeinsamen Zeit, sofern da ein längerer Zeitraum zustande kommt.
Dieser Zeitraum ist ja nunmal Bestandteil des eigenen Lebens, und kein Mensch ist so lange mit jemanden zusammen, der so furchtbar ist, wie es aussagt, wenn man ihn eben so wie Dreck danach behandelt.

Ich finde das weder gesund noch mit sich im reinen, aber irgendwie haben offenbar sehr sehr viele Menschen nicht die Größe, eine Beziehung anders zu verarbeiten Oder sagen wir besser, überhaupt zu verarbeiten

Du hast etwas wichtiges verstanden, besser geht es nicht!

Man lebt mit einem Partner zusammen und irgendwann merkt man, es ist nicht mehr so wie am Anfang.
Es passiert einiges, man bekommt vielleicht Kinder, baut oder kauft ein Haus/Wohnung, wird krank, hat Probleme im Alltag, Job verliehrt den Job, hat Geldsorgen etc. All diese Probleme kann man angehen und alleine oder zusammen stemmen.
Manchmal entwickeln sich Paare in andere Richtungen und irgendwann ist aus einer Beziehung die Luft raus und man möchte gehen. Dazu muss es keinen Nexti geben und man kann sich auch trennen ohne warm zu wechseln.
Aber wie Mann/Frau die Trennung gestaltet, das ist von den sozialen Kompetenzen abhängig.

Interessantes Thema und gerade wieder sehr aktuell bei mir, deshalb steige ich gerne ein.

Ich denke, diese Kälte hat auch viel mit Selbstschutz zu tun. Schutz vor weiteren Verletzungen, Schutz vor dem unangenehmen schlechten Gewissen und findet sich oft auf beiden Seiten wieder (Verlasser und Verlassender).
Ich habe ja nun ein Thema mit der Bindungsangst und da steht Kälte ja quasi auf dem Programm, in der Beziehung schon und bei der Trennung erst Recht! Dahinter verbirgt sich im Grunde in erster Linie Angst. Trotzdem schwer zu ertragen und auszuhalten, weil ich dadurch auch Seiten an Menschen kennen lernen musste, die ich bei demjenigen nie für möglich gehalten hätte.

Es hat mich regelrecht erschüttert, wie ein Mensch im Zuge einer Trennung, den man für anständig und souverän mit einem gesunden Rückgrat kennt, zu einer emotional querschnittsgelähmten Person mutiert. Oder kurz gesagt, die Feigheit in absoluter Perversion, die mit der Kälte Hand in Hand einher geht.

Nur bedauerlich, dass du als betroffener dieser Eiszeit selten den Klarblick hast, um den zu einem feigen Eiszapfen mutierten Menschen mit gesunder Abgrenzung zu betrachten. Ganz einfach, weil man enttäuscht und verletzt ist.

Großes Dankeschön schon für die ganzen sehr gut erklärten Beiträge.
Das bringt etwas Licht ins Dunkel...
Etwas ist besser als gar nichts.
Ich dachte immer nur, da muss was passiert sein, da muss was vorgefallen sein, denn das war nicht sie, dieser völlig andere Mensch, das war nicht sie...

Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Hälte/Kärte auch daher kommen könnte, weil der Verlasser eben aus dem Unverständnis des Warums heraus klammert, heult, bettelt, vielleicht auch stalkt oder sowas in der Richtung.

Zitat von Kummerkasten007:

Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Hälte/Kärte auch daher kommen könnte, weil der Verlasser eben aus dem Unverständnis des Warums heraus klammert, heult, bettelt, vielleicht auch stalkt oder sowas in der Richtung.

Zitat von AllesGegeben-88:

Ich dachte immer nur, da muss was passiert sein, da muss was vorgefallen sein, denn das war nicht sie, dieser völlig andere Mensch, das war nicht sie..

Zitat von froschweg:

Ich denke, diese Kälte hat auch viel mit Selbstschutz zu tun. Schutz vor weiteren Verletzungen, Schutz vor dem unangenehmen schlechten Gewissen und findet sich oft auf beiden Seiten wieder (Verlasser und Verlassender).

Das sagt was über den der geht, über die sozialen Kompetenzen von ihm und es sagt aus, wie sehr er dich wertschätzt. Und ich widerspreche dir @AllesGegeben-88 das war sie so wie sie jetzt ist so behandelt sie Menschen, die in ihrem Leben keinen Platz (mehr) haben.

Zitat von aquarius2:

Das sagt was über den der geht, über die sozialen Kompetenzen von ihm und es sagt aus, wie sehr er dich wertschätzt. Und ich widerspreche dir @AllesGegeben-88 das war sie so wie sie jetzt ist so behandelt sie Menschen, die in ihrem Leben keinen Platz (mehr) haben.

Das ist einfach so hart, so zu jemandem zu sein, nach Jahren, wenn man einem den Glauben immer wieder schenkte, das Leben, die Zukunft gemeinsam zu verbringen...
UNMENSCHLICH

Zitat von Kummerkasten007:

Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Hälte/Kärte auch daher kommen könnte, weil der Verlasser eben aus dem Unverständnis des Warums heraus klammert, heult, bettelt, vielleicht auch stalkt oder sowas in der Richtung.

Das ist natürlich die andere Seite der Medaille und setzt voraus, dass man, wenn die Umstände es erlauben, sich möglichst respektvoll und angemessen wertschätzend getrennt und verabschiedet hat. Dann ist diese Kälte und Härte unter Umständen in den von dir genannten Fällen sogar gerechtfertigt und sollte auch für den Betroffenen nachvollziehbar sein.

Denn wenn mir jemand wiederholt sagt LASS MICH, dann sollte man das nicht nur aus Respekt sich selbst gegenüber, sondern auch aus Respekt dem anderen gegenüber akzeptieren.

Zitat:

Dahinter verbirgt sich im Grunde in erster Linie Angst. Trotzdem schwer zu ertragen und auszuhalten, weil ich dadurch auch
Seiten an Menschen kennen lernen musste, die ich bei demjenigen nie für möglich gehalten hätte.

Ich hab in diesem verlinktem Faden auch eine interessante Theorie gelesen, da ging es auch um die Angst, rückfällig in seiner Entscheidung zu werden, sofern man sich menschlich benimmt. Man hat sich ja für eine Trennung entschieden, aus welchen Gründen auch immer, und kann die Entscheidung dann nur durchziehen, wenn man dementsprechend mauert und nichts (vor allem die Person, aber vermutlich auch all die gemeinsamen Jahre) mehr an sich heran lässt und sich mit nichts auseinandersetzt, oder abwerten muß.

Die Theorie fand ich auch sehr interessant, und kann mir das Phänomen die ganzen Jahre werden wie weggelöscht als hätten sie nie existiert und man selbst auch nicht gut damit erklären.

Ganz crass wenn da auch Kinder mitbetroffen sind oder Haustiere.