Kann ich nur schlechte Gefühle zulassen?

S
Hallo zusammen,

ich befinde mich gerade in einer Trennung und fange immer mehr an auch mich, meine Handlungen und meine Gefühle zu hinterfragen. ich erhoffe mir hier einfach ein paar Denkanstöße...
ich habe mich von meiner Ex vor 3 Monaten getrennt, wir haben auch zusammengewohnt. Sie hat jetzt eine neue Wohnung und wird auch bald ihre Sachen abholen. Die letzten Wochen habe ich neben der Ablenkung, auch viel über die Beziehung nachgedacht und auch einige parallelen zu meinen vorherigen entdeckt (hatte 3 lange Beziehungen in meinem leben). Es lief sehr ähnlich, am Anfang war alles toll, nach einiger Zeit hatte ich das Gefühl, dass die Frauen mehr verliebt waren und ich hab nicht mehr so viel investiert, ich habe alles als selbstverständlich hingenommen. Oft dachte ich: ich kann noch mehr im Leben erleben, ich muss mich noch nicht so binden. Damit meine ich nicht, dass ich mich ausgetobt habe und Mist gebaut habe, sondern dass ich ihnen nicht mehr so das Gefühl gegeben habe, dass sie die Frau sind, die ich mal heiraten werde. Mit den ersten Problemen, die einfach in jeder Beziehung nach ein paar Jahren auftauchen, tat ich noch weniger. Ich dachte eine Trennung würde mir nicht viel ausmachen, ich schaltete meine Gefühle irgendwie aus, es war so als würde ich freiwillig alles zerstören wollen (ich kann mir das nicht so genau erklären, warum ich so gleichgültig War). Meine ex hat mir vor ein paar Wochen gesagt, dass sie einfach nicht mehr das Gefühl hatte, mich glücklich machen zu können.

Jetzt nach der Trennung, vermisse ich alles plötzlich, denke nur an die positiven Sachen, würde gerne alles wiedergutmachen. Ich bin doch nicht so gefühlsarm wie ich dachte. Warum ist das so extrem? Warum lasse ich in der Beziehung so wenig zu? (außer vielleicht in der ersten Beziehung, deren Ende mich so verletzt und wahrscheinlich auch abgestumpft hat). warum fällt mir eine Trennung so schwer und warum vermisse ich sie danach so extrem? ist das normal? oder kann ich nur schlechte Gefühle und Traurigkeit empfinden? und selten wirklich Glück und Freude? Ich würde einfach gerne mich selber mehr verstehen und ein besserer Mensch werden, um in einer neuen Beziehung irgendwann niemanden mehr so weh tun.

ich könnte noch viel mehr und ausführlicher schreiben, möchte euch mit dem ersten Text aber nicht gleich erschlagen

ich hoffe es gibt jemanden, der mich
ein wenig versteht und mich vielleicht ein wenig wachrüttelt, aber seid Bitte nicht so streng

15.05.2016 07:48 • #1


Kinbakubi
Hi Stephan,
Ich glaube dein letzter Satz, die Community soll nicht so streng mit Dir sein, ist der Grund, weswegen noch keiner gepostet hat. Auch ich habe keine Lust, Dir zu sagen, was Du hören möchtest, und Deinem Gejammer beizupflichten.
Deine schlechten Gefühle und Traurigkeit: Ich denke das ist Selbstmitleid.
Du verspürst selten Glück und Freude? Glück und Freude muss man sich ERARBEITEN und auch noch VERDIENEN! Du hast Dich in deinen Beziehungen noch nie bemüht, Dich nie ins Zeug gelegt! Stattdessen dient deine erste Freundin als Vorwand, sie hätte Dich so schmerzlich verletzt! Ich gratuliere allen deinen drei Freundinnen, sie taten richtig, Dich zu verlassen.

15.05.2016 14:52 • #2


A


Kann ich nur schlechte Gefühle zulassen?

x 3


S
ich danke dir trotzdem für deine Antwort... das mit dem zu streng sein, war mit einem zwinker gemeint.. ich weiß ja selber, dass ich viel falsch gemacht habe. und bin froh, dass ich es endlich erkannt habe... ich wollte mich hier nur austauschen und durch Gespräche mehr über mich rausfinden und es besser in Zukunft machen... Im SelbstMitleid verfallen, möchte ich nicht...

15.05.2016 15:11 • #3


Kinbakubi
Dann wünsche ich Dir, dass Du die Dame deines Herzens findest, für die Du über Dich hinausgehst und Dich selbst überraschst. Mögt Ihr einander unterstützen, und Euch die glänzendsten Sternen vom Himmel holen, von denen Ihr beide träumt, und Euer Vision von Glück und Freude verwirklicht und genießt!

15.05.2016 19:34 • #4


Eswirdbesser
Hi, um dich selbst zu reflektieren, benőtigst du Mut zum ehrlichen Hinschauen...

Warum glaubst du, wird die Partnerin für dich selbstverständlich, wenn man einige Jahre zusammen ist...

War in deinem Leben immer alles selbstverständlich, wie du klein warst, wurde dir da jeder Wunsch von den Augen abgelesen, in der Pubi, hattest du da Probleme mit Mädels oder warst du ein Teenie-Schwarm...

Mit anderen Worten ist es dir leicht gemacht worden...

Wie war dein Verhältnis zu Mama und Papa...

So das sind nur einige Fragen...

Aber so richtige ausführliche Antworten kőnntest du bei einem Psychotherpeuten erhalten...

Da kann man für sich einiges entknoten...

16.05.2016 14:26 • #5


A
Erstmal hallo Stephan,

ich finde es sehr gut wie ehrlich du schreibst und wie ungefiltert du deine Beziehungen analysierst. Ich finde auch nicht, dass du jammerst. Ich verstehe dich sogar. Auch bei mir zerbrechen Beziehungen leider nach ähnlichen Mustern immer wieder - nur dass ich mich dann meistens trenne. Auch ich verstehe mich selbst oft nicht.
Liebe Grüße, Alegra

16.05.2016 15:12 • #6


S
Danke Kinbakubi, sehr nett von dir... Was ist denn deine Definition für Vision von Glück und Freude, wenn ich fragen darf? mit Sicherheit nicht nur glänzenden Sterne vom Himmel holen.

Hallo eswirdbesser. ja, diesen Mut zum ehrlichen Hinschauen habe ich jetzt. zumindest in dem ich mich traue hier so zu öffnen, mache ich schon mal n kleinen Anfang. Mit der Kindheit hast du auf jeden Fall n interessanten Punkt angesprochen, meine Eltern haben sich getrennt als ich 2 War. und meine Mama hat das immer mit übertriebener Fürsorge ausgeglichen. sie wollte immer für mich da sein, hat er teilweise aber auch übertrieben, ich wurde immer beschützt. Aber ich War auch selbstständig, hab vieles alleine hingekriegt, mit 19 schon eigene Wohnung gehabt, Studium geschafft, super Job jetzt usw. Ich hab fast immer alles hingekriegt.
Deine Idee mit dem PsychoTherapeuten ist sicher sinnvoll, ich hab da auch schon oft drüber nachgedacht, mich aber auch nicht so richtig getraut. Ich dachte aber immer, ach das ist liebesKummer was du hast, es gibt Menschen mit schlimmeren Problemen und SchicksalsSchlägen. Aber mittlerweile denke ich, dass ich lange Zeit vor meinen Problemen zu sehr die Augen verschlossen habe. Ich wüsste auch nicht, was ich sagen soll, ich kann meine Probleme ja selber nicht so genau beschreiben.

17.05.2016 08:31 • #7


S
Hallo Alegra, schön dass mich jemand versteht. Bin ich wohl doch nicht alleine so bekloppt wie geht es dir jetzt? bist du Grade auch frisch getrennt?

Bei meiner letzte Beziehung habe ich mich getrennt. Das macht aber irgendwie kein Unterschied, ich fühle mich danach trotzdem schlecht und bereue, dass ich nicht so ein guter Freund War. Auf der anderen Seite, kann ich gar nicht so schlimm gewesen sein, meine letzte Beziehung hielt immerhin 7 Jahre.

17.05.2016 08:39 • #8


Eswirdbesser
Zitat von Stephan81:
Danke Kinbakubi, sehr nett von dir... Was ist denn deine Definition für Vision von Glück und Freude, wenn ich fragen darf? mit Sicherheit nicht nur glänzenden Sterne vom Himmel holen.

Hallo eswirdbesser. ja, diesen Mut zum ehrlichen Hinschauen habe ich jetzt. zumindest in dem ich mich traue hier so zu öffnen, mache ich schon mal n kleinen Anfang. Mit der Kindheit hast du auf jeden Fall n interessanten Punkt angesprochen, meine Eltern haben sich getrennt als ich 2 War. und meine Mama hat das immer mit übertriebener Fürsorge ausgeglichen. sie wollte immer für mich da sein, hat er teilweise aber auch übertrieben, ich wurde immer beschützt. Aber ich War auch selbstständig, hab vieles alleine hingekriegt, mit 19 schon eigene Wohnung gehabt, Studium geschafft, super Job jetzt usw. Ich hab fast immer alles hingekriegt.
Deine Idee mit dem PsychoTherapeuten ist sicher sinnvoll, ich hab da auch schon oft drüber nachgedacht, mich aber auch nicht so richtig getraut. Ich dachte aber immer, ach das ist liebesKummer was du hast, es gibt Menschen mit schlimmeren Problemen und SchicksalsSchlägen. Aber mittlerweile denke ich, dass ich lange Zeit vor meinen Problemen zu sehr die Augen verschlossen habe. Ich wüsste auch nicht, was ich sagen soll, ich kann meine Probleme ja selber nicht so genau beschreiben.


Hallo Stefan, Liebeskummer ist wie eine Lebenskrise...

ich hab das auch gemacht...

Ich fand es als Unterstützung sehr gut...

Wird einem einiges klarer ohne dabei in die Verurteilung zu gehen...

Das hat mich wieder in meine Mitte gebracht zusätzlich habe ich homőpadisch Globulis genommen und viel gelesen...

Und natürlich hier der Austausch...

Schreib hier, es ist immrr jemand hier und antwortet dir

17.05.2016 11:35 • #9


A
Hallo Stephan,
nein, du bist nicht alleine so bekloppt
Ich würde mich auch alles andere als beziehungsunfähig einstufen. Ja, ich befinde mich gerade in einer Trennungsphase. Mir tut es unendlich leid, dass ich diesem Mann nicht mehr als Freundschaft, Respekt und Wertschätzung entgegen bringen kann. Darüber hinaus habe ich (leider) keine Gefühle mehr. Das macht mich auch traurig, aber es gibt kein Gefühleanschaltknopf. Auch ich leide unter dieser Trennung, obwohl ich der Motor bin. Mir ist bewusst, dass das für viele unverständlich sein wird. Aber ehrlich und aufrichtig mir gegenüber zu sein, das bin ich mir schuldig.
Ich fühle mich wie gelähmt, sehe die Lawine auf mich zurollen, kann sie aber nicht aufhalten.

17.05.2016 12:47 • #10


A


x 4