Keine Freude mehr wegen seiner Depression

Hallo,
bin mit einem mann zusammen seit ca 5 monaten. es fing alles sehr ehrlich an, mit viel spaß und freude trotz problemen. wir haben beide eigentlich eine beziehung zwischen uns nicht erwartet, sie geschah einfach, genauso wie es sein soll.
leider seit den letzten 3 wochen habe ich nur liebeskummer und weine oft. er sagt dass er depression hat, sie wurde auch diagnostiziert, er sagt es wäre jetzt schlimmer geworden und dass er nicht dachte dass es so wird.
ich dagegen denke dass diese plötzliche änderung etwas mit mir bzw. unserer beziehung zu tun hat, bzw. der hormonrausch ist jetzt wahrscheinlich weg. bei ihm vor einigem. bei mir noch nicht. ich habe mich auch noch vor 3 wochen auf jedes treffen gefreut, ich mag ihn sehr gerne.
da er jetzt angeblich wegen depresseion seine liebe nicht so wirklich zeigen kann, gibt es nicht mehr kuscheln, händchen halten etc. und das kam irgendwie zu schnell, zu überraschend für mich, zu plötzlich.
hab ihn auch gefragt ob das ganze mit seiner eventuellen unzufriedenheit mit der beziehung zu tun hat, dann antwortete er dass alles in odrnung ist, nur dass er halt depression hat, dann kann man nicht sehr viel machen, man hat keine lust etc....mit mir ist er immer müde, schweigsam, aber dann sehe ich z.b. auf facebook dass er ganz aktiv ist und da sehe ich keine spur von einer depression. ich weiss dass das im moment seine ablenkung ist, aber es kommt mir so vor als ob er da mehr spaß hat als mit mir... ich bekomme leider nur über seine probleme mit und überhaupt dreht sich alles um ihn und seine probleme...
ich kann mit der jetzigen situation überhaupt nicht mehr umgehen...ich will noch lust am leben, an unserer beziehung, spaß und vor einigem lachen! er lacht überhaupt nicht mehr...und versteht meine scherze auch nicht mehr....überhaupt alles was ich sage kommt ziemlich schwer an....
meine meinung ist dass man trotz problemen und trotz depression noch lachen kann wenn man jemanden liebt und wenn die beziehung noch so frisch ist...
ich habe wie so ein störgefühl in mir welches mir sagt das liegt doch an der beziehung, vielleicht ist es ihm langweilig, vielleicht stört ihn etwas an mir, aber er sagt immer dass ist nicht der fall....aber ich fühle etwas anderes.....
was meint ihr dazu?

Zitat von Kokopelli:

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meine meinung ist dass man trotz problemen und trotz depression noch lachen kann wenn man jemanden liebt und wenn die beziehung noch so frisch ist ?

Hattest du je Depressionen?

Ich denke ich kenne diese Dynamik, die ihn reitet. Hatte selbst damit zu kämpfen. Er fühlt sich durch die Depressionen schwach, innerlich einsam, hilflos und hoffnungslos. Und da neigt man dazu, den Partner als Anker, als Retter zu sehen. Erhofft sich Verständnis, Anteilnahme, Aufgefangen zu werden. Daher ist es echt schwer, unbeschwerte Zeit mit dem Partner zu teilen....man hat Angst, dass der Partner über das eigene Leid hinweggeht und deshalb thematisiert man ständig die Probleme, weil man hofft, dass der Partner einem irgendwie hilft.
Auf Facebook oder mit Dritten, ist es viel einfacher, mal unbeschwert zu sein...denn dort erwartet man sich keine Hilfe und keinen Halt, sondern tatsächlich nur Ablenkung.
Derjenige, der einem am Nächsten steht, bekommt den Müll ab.
Das Problem ist aber tatsächlich nicht die Beziehung...denn das Problem hat ER. Es mag kurzzeitig besser sein, wenn er im Hormonrausch der ersten Verliebtheit ist oder sich ablenkt. Aber es holt ihn immer wieder ein. Und da kann auch nicht helfen, dass man einen Partner liebt.
Für Dich ist die Situation überfordernd und Du fühlst Dich in Deinen eigenen Bedürfnissen übergangen und hast das Gefühl, dass die Beziehung oder die Liebe nicht stimmt.
Wichtig ist es aber, beim Kern des Problems anzusetzen, bei SEINER Depression.
Depression hat oft mit innerer Leere zu tun, mit einem Abgeschnittenheitsgefühl und tatsächlich mit einer Störung von Beziehungen. Aber nicht einer spezifischen Beziehung zu DIR, sondern es ist ein generelles Problem. Seine Beziehung zu sich selbst, zur Welt und zu Gott ist gestört.
Er muß für sich den Sinn im Leben finden, die Wahrheit über sein Sein. Er muß wieder vollmächtig das Ruder übernehmen und die Verantwortung für sich und seine Probleme. Es kann nicht der Partner der Fixpunkt für alles sein, sondern ER. Und er schafft es nur, Dir auch zu geben statt Dich auszusaugen, das DU und WIR zu sehen anstatt nur das ICH und Veränderung in seinem Leben zu bewirken, wenn er das Problem angeht und einen anderen Fixpunkt findet als Dich.
Für mich persönlich war dieser Fixpunkt der Glauben. Denn den kann ich nicht verlieren (so wie meinen Partner). Ich kann mich darauf 100% verlassen und ich kann meinen Partner auch mit seinen Fehlern gelassener lieben, denn nicht ER ist mein Retter, sondern mein Glaube.
Jeder muß selbst seinen Weg finden. Aber man sollte niemals den Fehler machen, persönliche Probleme mit Beziehungsproblemen zu verwechseln. Hilf ihm den Weg zu beschreiten, steh ihm bei. Aber lass Dich nicht runterziehen. Viel Erfolg'

Mein Beileid
Knall den Typen in den Wind, such die Hilfe von Profis und vermeide ein eigenes Folgeopferleben

Ein Mensch verliert sich in solchen *beep*, frag Stoffi

Na vielen Dank, ich weiß ja von wem es kommt

Das find ich etwas hart als Tipp: Schieß den Typen in den Wind. Er ist krank und ich denke sie sollten gemeinsam einen Weg da raus finden. Und wenn das so einfach für die TE wäre hätte sie sich schon getrennt.

mit mir ist er immer müde, schweigsam, aber dann sehe ich z.b. auf facebook dass er ganz aktiv ist und da sehe ich keine spur von einer depression. ich weiss dass das im moment seine ablenkung ist, aber es kommt mir so vor als ob er da mehr spaß hat als mit mir... ich bekomme leider nur über seine probleme mit und überhaupt dreht sich alles um ihn und seine probleme

das klingt ja schrecklich

ich habe wie so ein störgefühl in mir welches mir sagt das liegt doch an der beziehung, vielleicht ist es ihm langweilig, vielleicht stört ihn etwas an mir, aber er sagt immer dass ist nicht der fall....aber ich fühle etwas anderes.....
was meint ihr dazu?

ich glaube es liegt daran, daß du es ihm so durchgehen lässt.
es gibt menschen die krankheiten auch benutzen um zu manipulieren oder sich dahinter zu verstecken.

wenn ar am anfang so ganz anders war
und jetzt plötzlich bei facebook so aktiv ist aber deine nähe nicht mehr sucht,

dann klingt das nicht unbedingt nach depression,
eher nach feigheit vor einem echten gespräch.

er hüllt sich in unerreichbarkeit,
verkricht sich hinter der depression und lässt dich im regen stehen.

du kannst auch niemandem helfen,
der sich vor dir verschließt.

aber du schadest dir selbst,
wenn du die fehler jetzt nur bei dir suchst
dein selbstbewusstsein ist schon sehr im keller,
durch sein liebloses verhalten

nach 3 schönen wochen kennt man sich noch nicht
rette dich und
steige aus
aus dieser kranken geschichte....

Erstmal vielen Dank für die vielen und netten Antworten!
Stoffi - ich hate vor 3 Jahren auch eine Depression und lebte wie ein Zombie, konnte nichts machen, aber durch eine Therapie habe ich sie überwunden. Mein Freund macht seit dieser Woche auch eine Therapie, also in profi Händen ist er schon. Ich bin aber noch immer der Meinung dass man die geliebte Person trotz Depression zumindest berühren kann, oder eine liebevolle SMS schreiben kann. Ich möchte ihn in seiner Depression nicht unterstützen indem ich mich als Opfer oder Helferin darstelle, ich will keine Therapeutin sein. Ausschlaggebend war für mich diese Facebook Geschichte, wo ich mich gefragt habe: wenn man wirklich eine schwere Depression hat, dann hat man doch auch keine Lust irgendwelche posts zu schreiben, oder? Ich fühlte mich einfach veräppelt und fragte mich ob diese Depression tatsächlich existiert, ich hab einfach gezweifelt...

Patrizia30, vielen Dank für Deine liebevolle Antwort, Du hast vieles richtig gesehen wie es wirklich ist, von beiden Seiten. Ich stehe zu ihm (noch immer) aber weiss auch dass nur er selbst durch seine Tiefe gehen kann... Gehöre leider nicht zu sehr liebevollen Menschen, bin oft zu direkt und selbst hilflos, ich kann damit nich umgehen, bin kein Experte, bin keine Therapeutin und das habe ich ihm auch gesagt... seine Antwort war: man geht zusammen durch oder nicht, jetzt zeigt sich wie viel liebe jemand hat und geben kann.... ich fand das zu anspruchsvoll...in anderen worten: wenn ich jetzt zu ihm nicht stehen kann, weil ich ja auch meine grenzen und probleme und noch 2 kinder dazu habe (alleinerziehend), wird das bedeuten dass ich zu wenig liebe habe?

Minna, genau so empfinde ich es auch - teilweise und daher meine tägliche zweifel seit 3 wochen (übrigens wir sind 5 monate zusammen, nur dieser zustand dauert jetzt seit 3 wochen)...er steigerte sich in diese Diagnose der Depression rein, man kann ihm nichts sagen weil er ja eine Depri hat, man sollte ihn nicht mit irgendwelchen Diskussion noch mehr stören, man kann sich nicht der Sonne draußen erfreuen, man kann keine Scherze mehr machen... und das ist einfach das was mich traurig macht...und ohne liebevolle aufmerksamkeiten sterbe ich....und da verlange ich wirklich nicht viel, aber trotz depression muss da ein minimum geben, einfach ein liebevolles wort, blick, meine hand zu nehmen - das sollte ja doch noch möglich sein, oder?

nochmal vielen dank an euch! habt noch einen schönen tag