4

Kennenlernen mit alleinerziehender Mutter - wie weiter

H
Hallo zusammen,

ich habe mich noch nie an ein Forum gewandt, doch irgendwie muss ich mir meinen Kummer mal von der Seele schreiben.
Ich (w39) habe schon einige Beziehungen mit Männern hinter mir, die aus den unterschiedlichsten Gründen auseinander gegangen sind - so wie das Leben eben manchmal spielt. Nun hatte ich mich letztens bei einem Online-Dating Portal angemeldet und dort, da eben auch Anziehung Richtung Damenwelt und Erfahrungen in der Hinsicht vorhanden, zweigleisig geschaut. Und tatsächlich hat mich nach wenigen Tagen eine tolle, so wie ich feminine, Frau (40) angeschrieben und mich schon sehr schnell nach meiner Nummer gefragt. Sie hat von Anfang gesagt, dass sie eine kleine Tochter (4) hat, was mich überhaupt nicht stört, da ich sehr kinderlieb bin, jedoch eben leider keine eigenen Kinder habe.
Wir schrieben uns in der ersten Woche ein paar Mal pro Tag und der Kontakt war locker und ungezwungen - wir waren uns direkt sympathisch und entdeckten schnell viele Gemeinsamkeiten. Nach der ersten Woche meinte sie dann auch, ob wir uns nicht mal zwecks Kennenlernen treffen und telefonieren wollen. Also vereinbarten wir für zwei Wochen später ein Date (wohnen ca. 200 Km auseinander), wo wir uns in der Mitte treffen wollten. Ein erstes Telefonat fand auch statt, wo wir uns über zwei Stunden blendend unterhalten und auch viel gelacht haben. Wir waren beide schon recht angetan und haben auch nicht damit hinter dem Berg gehalten, dass wir vor dem Date ziemlich nervös waren Bis zu dem Date schrieben wir uns jeden Tag über WA weiter und freuten uns ungemein auf das Kennenlernen. Inzwischen hatten wir sogar vereinbart, dass wir uns aus Zeitgründen (sie ist eben wegen der Kleinen nicht so flexibel) bei ihr zuhause treffen, wenn ihre Tochter beim Vater ist (er kümmert sich am Wochenende 1-2 Tage immer um sie, was ich auch super finde). Also kam der große Tag und ich bin mit weichen Knien vor ihrer Türe gestanden. Die Begrüßung bestand aus einer sehr herzlichen Umarmung. Natürlich waren wir beide aufgeregt, doch es baute sich gleichzeitig ein gewisses vertrautes Gefühl auf, so dass die Nervosität dann zunehmend verschwand. Wir tranken was zusammen und redeten über Gott und die Welt, schließlich gingen wir auch eine Kleinigkeit essen. Wir machten uns ab und an gegenseitig Komplimente (aber nicht zu dick aufgetragen ) und schließlich meinte sie am Ende des Essens, dass ich auch bei ihr übernachten kann, was mich dann doch wieder nervös machte. Das relativierte sich aber, als sie dann nachschob, dass sie ihr Schlafzimmer für mich räumen würde. Wirklich näher gekommen waren wir uns aber bis auf ein paar eher zufällige/ flüchtige Berührungen an dem Abend sowieso nicht, da beide zu schüchtern Aber das war schon ok so, weil wir beide nicht etwas für eine Nacht suchen
Am nächsten Tag bin ich dann noch den halben Tag bei ihr geblieben und wir haben uns wieder toll unterhalten, doch irgendwann musste ich dann auch mal die Heimfahrt antreten und beim Verabschieden mit fester Umarmung und Küsschen auf die Wange haben wir beide gesagt, dass wir ein zweites Treffen möchten. Glücklich und beschwingt von der schönen Zeit bin ich dann gefahren und habe mich nach meiner Rückkehr (sie hatte mich gebeten, Bescheid zu geben, wenn ich wieder gut angekommen bin) noch einmal bei ihr bedankt und ihr auch zu verstehen gegeben, dass sie wirklich eine tolle Frau ist und ich mich ein wenig ärgere, dass ich so schüchtern war
Aufgrund meines letzten, vielleicht etwas voreiligen, Kompliments hatte ich dann ein wenig das Gefühl, dass sie sich zurückzieht, was sich dann aber zwei Tage später mit einer Nachricht ihrerseits, dass alles ok sei, als Fehlinterpretation herausstellte bzw. sie mich wiederum fragte, ob bei mir alles ok sei (ja, Frauen sind kompliziert, zwei miteinander noch viiiiiiiiiel mehr ). Wir schrieben die Tage darauf wieder jeden Tag und telefonierten dann auch kurz darauf wieder miteinander, was wieder sehr schön und vertraut war sowie wieder fast zwei Stunden dauerte. Natürlich sprachen wir auch über das zweite Treffen und da fing mein Kummer an. Sie sagte, dass es die nächsten 3 Wochenenden aus diversen Gründen schwierig sei und es eben leider nicht ginge. Auch wenn ich weiß, dass sie natürlich weniger flexibel als ich ist, so war das schon irgendwie ein Stich in mein Herz, jedoch habe ich es mir nicht anmerken lassen und Verständnis für ihre Situation gezeigt, was ich auch wirklich habe. Sie muss es unterschwellig gespürt haben und meinte dann, dass sie es sich überlege, ob wir uns nicht trotzdem in der Zeit sehen, eben gemeinsam mit ihrer Tochter, doch dazu müsse sie sich noch Gedanken machen. Auch da habe ich (aus Überzeugung) Verständnis gezeigt und ihr gesagt, dass wir Zeit haben, ich aber auch allenfalls am Wochenende nur für ein paar Stunden vorbeikommen könne, wenn die Kleine bei der Oma ist (Vater ist beruflich eingespannt). Das wollte sie aber nicht und irgendwie tat mir das weh. Eben wohl wahrscheinlich, weil ich dabei bin, Gefühle zu entwickeln.
Ich bin mir total bewusst, dass das Kennenlernen eines Menschen mit Kind anders und langsamer verläuft als ohne. Das finde ich auch nicht schlimm, aber mir fehlt halt die konkrete Aussicht auf ein nächstes Wiedersehen. Ich glaube zwar nicht, dass es daran liegen könnte, dass sie das Kennenlernen nicht vertiefen möchte, dafür rutschen ihr dann doch zu viele Bemerkungen über eventuelle gemeinsame Unternehmungen raus und sie meldet sich ja auch regelmäßig.
Ach, ich bin hin und her gerissen! Ich möchte sie auf keinen Fall unter Druck setzen, weil ich weiß, dass sie viel um die Ohren hat. Andererseits wünsche ich mir so sehr, sie wiederzusehen und ihr nahe zu sein, sie noch besser kennen zu lernen.
Ich bin sehr froh darüber, dass sie mir über den Weg gelaufen ist und ich möchte gerade deswegen auch nichts falsch machen, aber es macht mich eben schon auch ein wenig traurig, dass die Umstände recht kompliziert sind.
Was würdet Ihr an meiner Stelle machen? Habt Ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Möchte sie keinesfalls verlieren, weil ich (ohne Einbildung) glaube, dass da was zwischen uns ist.
Vielen Dank an Euch

09.09.2016 13:23 • #1


Sway82
Sie weiß, dass du Interesse hast...du denkst, sie hat ebenfalls Interesse und ein zweites Date ist nicht ausgeschlossen. Läuft.
Also: Einfach mal tief durchatmen und entspannen. Das sieht doch gut aus.
Ihr habt doch Zeit und müsst nichts überstürzen. So lange du das Gefühl hast, sie ist ehrlich würde ich da kein Fass aufmachen. Jeder hat auch ein anderes Tempo in solchen Dingen.

09.09.2016 14:11 • x 2 #2


A


Kennenlernen mit alleinerziehender Mutter - wie weiter

x 3


G
Kann mich Sway nur anschließen, warum so ein Tempo?

Als Mutter hat man u. a. einen ganz anderen Tagesablauf, den Nicht-Mütter oft nicht nachvollziehen können - Arbeit, Haushalt, Kita / Schule / Hort / Sportveranstaltungen des Kindes / Verabredungen des Kindes / Kinderarzt-Termine usw. usf. Nicht zu vergessen - einkaufen, die Wohnung sauber machen, kochen, Kind bespaßen - da passiert es oft, dass Mutter, wenn Kind im Bett ist, keine 15 Min. auf der Couch überlebt und dann auch einschläft.

Auch hat man nicht immer einen Babysitter. Mag dem Kind auch nicht jeden vorstellen (zu Recht!).

Von daher: Fuß vom Gas, alles auf dich zukommen lassen und bitte (!) bloß nicht bedrängen von wegen Treffen mit Kind - das ist ein Nogo. Das entscheiden die Eltern ganz allein, in diesem Fall sie.

09.09.2016 14:19 • x 1 #3


H
Vielen Dank, Ihr habt beide Recht. Ein Blick von außen tut halt immer gut:)
Und natürlich möchte ich NICHT über ein Treffen mit Kind bestimmen - das verbieten mir Takt und Einfühlungsvermögen.
Schönes Wochenende

09.09.2016 14:25 • x 1 #4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag