Komme mit der Trennung nicht klar

E
Hallo!
Habe hier schonmal gepostet, aber zum besseren Verstehen nochmal:
Mein Mann hat sich Mitte Februar - für mich unerwartet -von mir getrennt.
Vorgeschichte: Sind seit 17 Jahren zusammen, 12 davon verheiratet. Haben 2 Kids 7 + 12 Jahre. Wir haben uns eigentlich immer gut verstanden, hatten viele gemeinsame Interessen. Vor 5 Jahren haben wir uns ein Haus gekauft. Es wurde alles ziemlich stressig, hatten noch sehr viel am Haus zu tun, sind beide berufstätig. Seit einem Jahr hat mein Mann noch Probleme mit dem Arbeitsplatz. Ständige Angst vor Kündigung, wurde vereinbart, 30% weniger Lohn, wird aber immer noch weniger, er muss immer mehr arbeiten.
Mit der Finanzierung wurde es ziemlich eng. Es gab auch Probleme mit den Kindern, schulischer Art. Mein Sohn hat wahrscheinlich ADS.
Seit August 04 bin ich in Psychotherapie. Erst war es nur ein Burn Out, dachte ich .. wurde aber schlimmer, bekam Angstzustände und Depressionen. Habe mich verkrochen, wäre am liebsten morgens nicht mehr aufgestanden. Haben auch kaum noch zusammen was unternommen. Mein Mann ist oft mit den Kids alleine raus, spazieren, etc. Ich hatte große Probleme damit. Habe mich irgendwie, auch von meinem Mann zurückgezogen. Meine damalige Therapeutin gab mir den Rat, meinen Mann nicht mehr zu belasten. Das war wohl ein Fehler, er hat es falsch verstanden.

Im Dezember starb auch noch die Mutter meines Mannes. Seit dem ist nichts mehr wie es war. Er hat sich total verändert, steckt mittlerweile selbst in starken Depressionen. Er hat letztes Jahr schon ziemlich viel abgenommen. Im einem Jahr sind es jetzt mehr als 18 Kilo. Mehr wäre schon gesundheitlich sehr bedenklich. Er war schon vorher schlank. Vermute, er hat Magersucht, oder Bulimie. In meinem Bekanntenkreis gibt es jemanden, der daran leidet. Diese Person hat mich darauf gebracht. Vom Verhalten her, könnte es passen. Er blockt gefühlsmässig total ab, komme absolut nicht an ihn heran.

Er hat sich von mir in Stich gelassen gefühlt, wir hätten uns auseinandergelebt, die getrennten Betten würden ihn nun stören (er schnarcht). Er macht vieles an Kleinigkeiten fest, absolut banale Dinge. Habe den Eindruck, er sucht nach Gründen.

Ich selbst war 5 Wochen in einer Psychosomatischen Klinik. Die Trennung hat mir den Rest gegeben. Ich stand richtig unter Schock. Ich den 5 Wochen habe ich richtig an mir arbeiten können, sehe jetzt auch vieles, was mir vorher verborgen geblieben ist.

Ich weiß jetzt, dass wir uns viel mehr Zeit hätten nehmen müssen, das haben wir verpasst. Uns vom Alltag nicht so sehr vereinnahmen zu lassen, etc.

Nach der Klinik (er hatte in der Zeit Urlaub) habe ich gehofft, er würde wieder zu sich kommen, da er ja auch wieder im Haus gewohnt hat. Wir hatten auch 2 x Paartherapie in der Klinik. Aber beim 2. mal hat der Psychologe ein bischen zu viel herumgebohrt, weil er meinte, ER müsse auch ein wenig auf mich eingehen, und sich nicht immer in seine Wohnung zurückziehen. Er hätte auch mit mir reden sollen .. (ER denkt, ich hätte ihm alles ansehen müssen).

Seit diesem Gespräch hat er sich wieder sehr zurückgezogen. Zuvor hatten wir noch ein sehr schönes Wochenende verlebt, wir hätten uns fast geküsst. Er war trotz allem sehr traurig, hat auch viel geweint. An diesem Wochenende habe ich sehr gehofft, dass alles wieder ins Lot kommen würde.

Es war bislang ein ständiges Hin- und Her - immer dieses blöde Hoffen. Er hat auch nicht viel in seine Wohnung mitgenommen, ausser Zahnbürste, etc. Alle Sachen sind noch hier - er macht auch keine Anstalten, sie mitzunehmen.

Ich habe ihm Anfang der Woche einen Brief geschrieben, mit allem, was ich fühle und empfinde, wie ich evtl. unsere Zukunft sehen würde.
Er war anfangs, sehr verunsichtert - so hatte ich den Eindruck. Danach hat er alles wieder ins Negative gezogen. Selbst die Aussage, dass ich ihn doch brauchen würde, hat er auf Dienstleistungen bezogen, obwohl er genau wusste, was ich meinte. Er sieht alles nur negativ - die Vergangenheit und auch die Zukunft. Er hat keine Ziele mehr, sagte er. Beruflich hat er im Moment sehr viel Stress. Glaube, er verdrängt auch sehr viel, wie den Tod seiner Mutter.
Ich habe den Eindruck, er möchte im Moment von seiner ganzen Familie nichts wissen. Auch die Kinder nerven ihn sehr, ständig mault er mit ihnen rum. Meine Tochter hat schon richtig Angst vor ihm, hat auch keine Lust mehr, ihn zu sehen - owohl sie sagt, dass sie ihn lieb hat.

Mein Mann fühlt sich auch von unseren Kindern ungeliebt und Mißverstanden. Wenn er nicht sofort eine Zuneigung von ihnen bekommt, dann zieht er sich zurück.

Dabei weiss ich, das die Kinder ihm immer alles bedeutet haben. Ich habe ihm auch mal sehr viel bedeutet. Seine Familie war alles für ihn - und jetzt DAS.

Ich glaube- er kann einfach nicht mehr. Aber warum --- sieht er keine Zukunft mehr für uns? Er kann doch sagen, dass er erstmal eine Aus-Zeit braucht, das wäre doch kein Problem. Aber dieses Entgültige - ich kann es nich verstehen.
Ich fühle uns mit unseren ganzen Problemen total alleine gelassen.

Das alles macht mich total fertig, bin einfach am Ende. Haben es mit Kontaktsperre versucht, um Abstand von ihm zu bekommen. Dabei ging es mir noch wesentlich schlechter. Er hat sich in der Zeit auch sehr von den Kindern zurückgezogen.

Die Zeit vorher, als wir noch Ausflüge gemacht haben - mir ging es während des Klinikaufenthalts und kurz danach besser - ich lockerer und fröhlicher war, ging es uns beiden glaube ich besser. Er kam ein bisschen aus sich heraus (der Beinahe-Kuss), erzählte auch sehr viel mehr von sich und seinen Gefühlen. Die Atmosphäre war viel gelöster.

Vielleicht ist es ja besser, wenn er wieder öfter kommt - vielleicht will er ja wieder irgendwann mit uns allen was unternehmen, vielleicht wird es ja auch schön - und er bleibt irgendwann?

Ich habe schon so viel getan, um ihn wieder zurückzubekommen, vielleicht war es auch zuviel. Ich weiss es nicht. Vielleicht habe ich ihn auch zu sehr bedrängt. Aber ist das nicht verständlich?

Vielleicht ist es wirklich besser, ihn wieder öfters zu sehen.
Denn Hoffnung habe ich sowieso immer, das kann ich nicht so einfach abschalten.


Was meint ihr dazu, manchmal kann ich einfach nicht mehr klar denken?

Ich will ihn doch wieder zurück!


Danke, dass ihr euch Zeit genommen habt!

Cosmea123

28.05.2005 22:50 • #1


E
liebe Cosmea,
wenn ich wüsste, was ich dir raten soll. :-[
diese beleiterscheinungen kommen mir alle so bekannt vor.
ich wehre mich nicht mehr gegen diese sog. abstürze und dieses von mitmenschen hingeschmissene *zusammen reißen* ist bekanntlich das allerletzte.
wichtig ist m.E. die erkenntnis, das danach auch wieder gute zeiten kommen/können.
das leben ist halt nicht planbar. der mensch ist, meine erfahrung, unglaublich leidensfähig.
versuche zu einem anderen zeitpunkt darauf einzugehen.
alles liebe dir
butterfly

29.05.2005 03:51 • #2


A


Komme mit der Trennung nicht klar

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E
liebe cosmea,

man sieht deutlich, dass ihr beide eure eigene probleme habt und beide ziemlich unbeholfen darunter leidet..es ist eine schwierige lage, weil keiner von euch konkrete lösungen nicht mal für sich selber sieht..dabei ist es sehr wichtig, dass man in sich selber befestigt ist, bevor man die rolle eines lebenspartner spielen kann....
vielleich fühlt sich dein partner auch von dir zu sehr bedrängt, weil du ihm impulsierst, dass du ohne ihn nicht leben kannst...auf der anderen seite zieht er sich zurück, wenn er das gefühl hat, er wird nicht genug geachtet.. das heisst er braucht beides;
1- das wissen, dass du selbständig bist und dein leben im notfall auch ohne ihn vorstellen kannst, und deine lebensfreude nicht wegen ihm aufgibst(natürlich nicht gespielt)
2- das wissen, dass du ihn achtest und gefühle für ihn hast, obwohl du ihn im notfall auch frei geben kannst

ist das der fall?

du hast geschrieben, dass es nach der klinikaufenthalt dir viel besser ging und du lockerer warst und ihr euch fast geküsst habt...das ist es doch... die unbeschwertheit, die uns in manchen situationen völlig abhanden kommt, weil wir zusehr festhalten.
an best. denkmuster und wünschvorstellungen..
nichts kann man festhalten
die unbeschwertheit, die du mal für kurze zeit gespürt hast, hatte doch sofortwirkung, und wenn du ehrlich bist, alle anderer anstrengenden maßnahmen, haben dir nur noch kraft gekostet... wenn du einen weg findest zu diesem gefühl zurück zu finden, bin ich gespannt was dabei raus kommt... leichter gesagt als getan aber wer weiss?
ich wünsche dir viel lebenslust und weniger pflichtbewusstheit ::)



29.05.2005 14:27 • #3


D
hallo cos

so wie sich das anhört ,sucht ihr die Schuld stark in euch als personen. Du bei Dir und er bestraft sich mit Krankheit.Aber mal ganz ehrlich, die Umstände in denen Ihr gesteckt habt- oder noch steckt sind ja mehr als Belastend!! Das ist schon mächtig Druck von aussen-und alles ohne Hilfe!?

Ich glaube wir machen uns manchmal keine Vorstellung davon, was das wirklich für den einzelnen ausmacht, wenn der Existenzdruck steigt ,die Arbeit nicht mehr sicher ist und auch noch weniger Geld bringt.


Das ist Daueranspannung pur!Das hat schon den normalsten Familienvater aus den Latschen kippen lassen. Für die meisten Männer gibt es nichts schlimmeres, als das sie am Ende der Tage ihre Familie nicht mehr ernähren können!!
Und dann noch so einschneidende Erlebnisse wie der tod der Mutter in einer Zeit wo eh schon alles wackelt!

Also bevor hier immer Vorschnell nach Problemen bei euch als Paar gesucht (und mit sicherheit auch gefunden!)wird möchte ich meinen Repekt aussprechen für ein mutige Mutter ,einen Pflichtbewussten Vater und starke Kinder.

Ihr braucht für mein Gefühl jeder seine eigene Unterstützung von aussen (Freunde, Familie,usw.)bis ihr euch gefestigt habt,denn dieses einfordern von Halt suchen beim Anderen halte ich -in so einer Krisenbelasteten Situation -für absolut kontraproduktiv!
Man stelle sich vor :zwei Nichtschwimmer in einem Becken und jeder möchte den anderen vorm ertrinken bewahren-wie erfolgreich wird das?

Ihr habt lange Erfahrung mit euch, da ist noch Liebe, Ihr habt wunderrbare lebendige Kinder!
Eure Sache hat eine gute Chance,schau mal das Buch Getrennt für Immer-Trennung muss nicht das Ende seinvon Chapman(lese ich auch gerade,sehr, sehr ermutigend praktisch und hilfreich...alles Liebe und Gute!!

29.05.2005 19:31 • #4


E
Ich danke euch wirklich für eure sehr guten Beiträge. Das hat mir schon ein wenig die Augen geöffnet. Manchmal braucht man halt Ratschläge von außen, weil man Dinge in so einer verzwickten Situation nicht selber sehen kann.

Ich denke mal, meine großen Probleme des loslassens rühren daher, weil es für mich alles sehr plötzlich kam - für manche ist die Ehe ja ein längerer Leidensweg, man kann sich vielleicht langsam lösen - weil viele unangenehme Dinge im Laufe der Zeit passieren.
Wir haben uns einfach auseinandergelebt, weil so viele Dinge auf uns einstürzten, die wir nicht bewältigen konnten.
Das war vielleicht in einem Zeitraum von einem Jahr.
Er hat mir zwar wehgetan, indem er ging - aber er konnte selber nicht mehr. Es ist ja nichts passiert, wie fremdgehen, etc.

Gestern sagte er mir, seine Gefühle für mich wären neutral. Er wolle mir keine Hoffnungen machen, er meinte - sie können wieder aufkommen, wenn ich mit ihm und den Kindern etwas schönes unternehme. Hat aber letztendlich doch zugestimmt, weitere Unternehmungen zu machen. Vielleicht auch nur, weil es mir gestern wieder ziemlich schlecht ging.

Er sagte, während ich in der Klinik lag, kam er gut ohne mich zurecht. War aber noch unsicher, was mit uns passiert. Er hat sich an viele Kleinigkeiten die geschehen sind, gestoßen. Einmal hatte ich zu spät angerufen und er fühlte sich zurückgesetzt. Meinen Geburtstag hätte ich ohne ihn und die Kids gefeiert, etc. Aber das waren doch Trennungssituationen, in denen ich versucht habe, mich von ihm zu lösen. Man kann doch Dinge, die während einer Trennungsphase geschehen sind, nicht so festmachen, oder!?
Das mit seinen neutralen Gefühlen kann erst ein paar Wochen her sein. So schnell kann das doch gar nicht gehen, oder? Ich denke mal, dass er sie verdrängt, was meint ihr?

Danke für eure Hilfe!
Cosmea

30.05.2005 14:05 • #5


E
Hallo Cosmea123

Das schöne an Gefühlen ist, dass sie kommen und gehen...im positiven wie im Negativen. Also halt dich mal nich so doll fest an demneutral.
Wir erwachsenen Menschen haben die Chance unsere Gefühlen unserem Wissen ,unserer Erfahrung und unseren Entscheidungen unterzuordnen! :)
Wir sind ihnen nur begrenzt-ausgeliefert,anders als bei Kindern!
Deshalb kannst Du auch mit komischem Gefühl im Bauch,handeln.
Das wirst Du sicher auch häufig schon getan haben,wenn man soviel Verantwortung trägt wie Du, kennst Du das! Also benutze es! Ignoriere es einfach und zeige deine Liebe. Die stärkste Kraft ist die Liebe, sie reisst alles mit.

Und versuche nicht alles alleine zu lösen, spann mal Freunde Bekannte ein, die deine Kinder mal beaufsichtigen-damit du mal ein bisschen Energie für dich hast! Du brauchst mal den Kopf frei und praktische Helfer,organisier dir das!
das beste und noch mehr für dich

30.05.2005 15:38 • #6


F
Hallo Cosmea,

ihr braucht BEIDE dringend Hilfe von außen. Du hast das wahrscheinlich ja schon in der psychosomatischen Kur gemerkt. Evtl. wäre es gut, wenn jeder was NUR FÜR SICH täte - und noch was gemeinsam. Hilfe kann da alles sein: eine Therapie, Gespräche mit guten Freunden, usw. Ihr habt soo viele Probleme - die kann man gar nicht allein bewältigen! Da geht man ja schon an einem allein fast zu Grunde! Ganz ehrlich. In sofern: jeder von euch ist stark - und das ist doch positiv. Was daraus wird, muß man sehen. Klar, auch Dein Mann hat seine große Belastung - Jobprobleme, finanzielle Probleme; da fühlt MANN sich schnell unnötig und unzulänglich oder als Versager. Auch wenn das de facto nicht so ist! Dann noch die Mutter verlieren - und eine Frau, die selber krank ist und Probleme hat - einfach zu viel.

Ich finde den Vergleich der zwei Nichtschwimmer im tiefen Wasser gut - vielleicht lernt erst mal jeder für sich schwimmen? Aber eben mit Hilfe.

Alles Gute und Kopf hoch,
fazerBS

30.05.2005 22:04 • #7


I
Such Dir Hilfe, geh in eine Gesprächstherapie.

Für mich klingt das nicht danach, als würdest Du um ihn trauern, es klingt eher danach, als würdest Du um Deine Zukunft trauern.

Solange Du nicht weißt, was Dich traurig macht, wirst Du nicht dagegen ankommen.

30.11.2012 23:31 • #8


S
Guten Abend an alle die das Wochenende hassen und nur grübeln und nicht weiter wissen. Ich habe mich vor Monaten hier angemeldet und bis jetzt nach 5 Monaten immer noch so unglücklich und zerissen und komme mit meiner Situation nicht klar.
Mein Mann hatte sich nach 20 Jahre für mich aus heiterem Himmel getrennt. Er hatte bereits heimlich seit 8 Monaten eine Liebelei. Danach machte er mir auch noch Hoffnung auf einen Neubeginn. Mittlerweile lebt er fest mit dieser Freundin am Wochenende zusammen und hatte auch noch etliche Internet Kontakte. Von mir will er mittlerweile nichts mehr wissen. Er hat für mich keinerlei Gefühle mehr und wir haben seit 4 Wochen uns auch nicht mehr gesehen. Er hätte mich gerne auch als gute Freundin wohl erhalten.
Das konnte ich überhaupt nicht ich liebe ihn nach wie vor. Bitte,bitte gebt mir doch einen Rat was soll ich mit meiner Verzweiflung machen. Ich bin in einer Beratungsstelle seit Monaten 1x pro Woche zu einer Kurzzeit Gesprächstherapie. Ich bin 60 Jahre alt und mein noch Mann 55 Jahre. Er lebt total auf und ich vergehe vor Kummer und auch angst für immer alleine zu bleiben. Wie kann ich etwas positiv nach vorne schauen und wann habe ich ihn etwas vergessen. Ich schreiben etwas konfus aber der Sonntag war so schrecklich. Alles liebe Sommertraum

03.12.2012 00:14 • #9


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