Leer und schlaflos

N
Hallo,

mich hat vor Kurzem meine Freundin verlassen, nach 2 Jahren Beziehung. War ein vernünftiges Ende, ohne großes Drama.
Ist jetzt zwei Wochen her.
Ich dachte eigentlich, ich hätte es ganz gut verkraftet. Aber es kam erst so langsam.
Das Wegbrechen der Gewohnheiten tut weh (Gute-Nacht-SMS, E-Mails, Anrufe, Besuche...), und ich fühle mich innerlich ganz leer. Hier im Forum hab ich schon von Leuten gelesen, denen es weit schlimmer geht als mir, die den ganzen Tag weinen müssen und zu nichts mehr Kraft haben. Ich hab erst ein paar Mal geweint, abends, als ich mich nach ihrer Nähe und dem Kuscheln gesehnt habe.
Aber sonst ist es kein so dramatisches Gefühl, wie ich das bisher aus Beziehungsenden kenne. Dafür ist es die ganze Zeit da, von morgens bis abends, dumpf und seltsam.
Ich hab auch einen festen und noch einen Nebenjob, und beide geben mir zum Glück Halt.
Es ist einfach nur so eine Leere, als hätte man mir ein Stück aus dem Herzen geschnitten. Ich wache nachts auf und kann nicht mehr einschlafen, heute auch wieder um 2 Uhr. Aber dann liege ich nicht da und denke an die Zeit mit ihr. Ich kann bloß einfach nicht mehr einschlafen. Das macht mir Angst. Weil ich merke, dass mich die Sache offenbar ja noch beschäftigt. Wenn ich alles rausheulen würde, wäre mir wohler.
Aber vielleicht ist auch schon alles raus, und das sind jetzt nur noch die Nachwehen?

Einerseits komme ich mir damit wie mit einem Luxusproblem vor, wenn ich hier manche Sachen lese, andererseits hätte ich es gern, dass es bei mir einfacher wäre...
Kennt das jemand?

08.02.2012 07:48 • #1


L
Hi Nero

Das ist gaaanz normal. Du bist noch im Liebeskummer gefangen und vermisst die Person, mit der Du die letzten Jahre verbracht hast. Leider wird es wohl noch ein Weilchen so gehen. Wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Wenn die Nähe dann von heut auf morgen wegfällt, dann leidet man und vermisst denjenigen.

Es ist ncoh nicht lang her und Du wirst sehen, dass es immer besser wird, es braucht einfach Zeit!
Lenke Dich ab, unternimm mit Freunden etwas und gebe Dir Zeit zum trauern.

Drück Dich!

08.02.2012 10:58 • #2


A


Leer und schlaflos

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N
Hallo Nero, es wird besser, wie lange es dauert kann Dir keiner sagen, bei mir hat es ca. ein Jahr gedauer bis ich wieder meinen eigenen Atem spüren kann und bewusst mal Durchatme, vorher hatte ich oft das Gefühl ersticken zu müssen. war aber auch 30 Jahre in der Beziehung und davon 25 Jahre verheiratet. Wünsche Dir von ganzem Herzen das es bei Dir nicht so lange dauert. Gute Ratschläge hat jeder nur, ich versuchte Stark zu sein und bin bei jedem, wie gehts? in Tränen ausgebrochen und dann hörte ich zum Trost ,,Wird schon besser, abwarten bis ich allen gesagt habe ,ich möchte nicht mehr gefragt werden wie es mir geht und seit mich jeder anlächelt und frägt ALLES KLAR kann ich zurücklächeln und sagen NATÜRLICH, BEI MIR IMMER, KENNST MICH DOCH, nickt jeder und denkt (manche freuen sich) es gehe mir besser und es wird auch wirklich IMMER BESSER nur bis ,,gut fehlt mir noch ein wenig. Bin aber auf dem Weg.
Liebe Grüße und alles Gute für Dich.

08.02.2012 11:46 • #3


N
Hi Nero,

ich denke, dass man nach jedem Beziehungsende anders trauert. Schließlich ist der Mensch von dem man jetzt getrennt ist immer ein anderer. Da muss sich auch der Abschieds- und Trauerprozess unterscheiden. Und von Luxusproblemen würde ich in deinem Fall auch nicht sprechen. Ich freue mich für dich, dass du nicht die ganze Zeit am Heulen bist und deinen Alltag halbwegs im Griff hat. Vielleicht kommt deine Heulphase ja auch noch?
Ich drück dich und wünsche dir, dass du schon ganz bald wieder durchschlafen kannst und versuch dir nicht zu viele Gedanken darüber zu machen, ob und wie intensiv du trauerst! Der Prozess des Abschiednehmens läuft so oder so...

Nana

08.02.2012 13:06 • #4


N
Hallo ihr Lieben,
Vielen Dank für eure netten Worte.

Lady Dai, du hast natürlich Recht. Die Zeit ist auf meiner Seite. Ist gut, dass du das sagst. Die Zeit als Verbündeten zu haben ist eigentlich das Beste, was einem passieren kann. Ich muss nur durchhalten. Ich schaff das.

noch eine, meinen Respekt. Nach 30 Jahren, das ist schon unglaublich. Wenn du das schaffst (und das tust du ), schaff ich es auch.

Nana, das klingt gut, was du schreibst. Dass man um jeden Menschen anders trauern muss. Dass ich um meine bisher größte Liebe nicht so viel weine, ergibt vielleicht Sinn, weil wir immer sehr offen zueinander waren und es nicht dasselbe Warum nur? für mich gibt, was ich sonst immer hatte.


Es gibt wohl einfach keinen Easy Way Out. Wir boxen uns alle durch.
Passend dazu den Rocky-Soundtrack - der hilft mir auf die Beine, und euch vielleicht auch.

08.02.2012 21:06 • #5


aydi
hallo nero..

mir hat immer mein training ganz gut geholfen..

ich habe es eigentlich nach 11-jahren beziehung auch noch ganz gut verkraftet..hatte ja auch nichts anderes zur auswahl..

mir macht nur so die art und weise nach 11-jahren der trennung zu schaffen..nicht um des verlassen werdens an sich..

tja, so hat eben jeder seine trennung zu verarbeiten..

es ist ganz toll das es wenigstens hier die möglichkeit gibt in so einem forum mit gleich gesinnten wenigstens austauschen zu können..das hilft ungemein!

es gibt immer schlimmeres..ich hätte ja bei der trennung auch tot umfallen können ..dann hätte ich meine trennungs schmerzen auch noch mit genommen..und dieses alles nicht mehr erleben dürfen bzw. können..

ich wünsche dir und uns allen viel viel kraft..und für die zukunft nur das aller beste und schönste vom glück..für die verlasser den rest..

lg
Aydi

08.02.2012 21:25 • #6




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