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Mein Mephisto

Kontra
Zitat von Gretchen:
Ja ist mir schon klar dass die Ehe vor Gericht geschieden wird.

Es ist nicht nur zerplatzter lebenstraum es ist zerplatztes Selbstbild und einfach die Frage warum zum teufel ich das mal für mein größtes Glück hielt ihn zu heiraten.

Ohne dir noch einen mitgeben zu wollen, Liebes, Gretchen, aber: Frage dich lieber mal, warum du lieber unglücklich und innerlich zerrissen verheiratet bleiben möchtest, um ein Selbstbild zu wahren, dass dir eh nicht entspricht, statt dich scheiden zu lassen um zu neuer Größe zu wachsen?
Deine Zweifel sind okay. Dein Hadern damit auch. Dich fallen lassen und liegen bleiben mit dramatischem: Ich war mein Leben lang nur Ehefrau und Mutter, was soll ich jetzt nur tun?!, das steht dir nicht.
Du warst und bist schon immer mehr als das, und das weißt du auch. Steh auf aus dem Dreck und fang wieder an zu laufen, Gretchen. Bisschen in Selbstmitleid suhlen ist schon okay, aber dich lähmen lassen und erstarren nicht.

Nachtrag: zu meiner im oberen Abschnitt genannten Frage fiel mir gerade noch: da gab's doch diesen Spruch, dass man am meisten Angst nicht vor dem eigenen Versagen, sondern vor der eigenen Größe hat. Mir kommt es gerade vor, als würdest du den Kopf lieber in den Sand stecken, statt dich von dir selbst überraschen zu lassen.

02.03.2019 21:59 • x 3 #1021


hatdazugelernt
Vor allem weiß Männe auf einmal ganz genau, was er will- nämlich so günstig wie möglich raus aus der Ehe. Was bei vier Kindern nicht ganz einfach ist, deswegen wird er mal bisschen gegoogelt haben- und voila- das Wechselmodell.
Wenn ich dir einen Rat geben darf ( du bekommst hier schon so gute und vor allem viele) , geh Streitgesprächen jetzt nach dieser Eröffnung seinerseits für eine Weile aus dem Weg. Und zwar um dich und dein Nervenkostüm zu schützen. Weise ihn freundlich darauf hin, dass du dich selbstverständlich mit deinem Anwalt darüber beraten willst, der ihn dann sicherlich über das weitere Prozedere wie Trennung, Trennungsunterhalt etc informieren wird. Falls er daraufhin muckt und sagt, dass das doch albern ist und ihr das selbst klären könnt, sagst du schlicht und bestimmt , du möchtest die beste Lösung für dich/ euch/ alle und deshalb möchtest du dich beraten lassen. Und dann such dir einen guten Familienanwalt, mach das wirklich. Ende der Diskussion.
Das würde ich dir deshalb raten, weil du so zum Einen aus der inaktiven Haltung rauskommst, in der er dich informiert und vor Entscheidungen stellt- und zum Anderen brauchst du ganz einfach rechtlichen Beistand.
( Dass das sauschwer ist, weiß ich selbst. Ich bin mit einer Beisshemmung ausgestattet, was meinen Exholden angeht und mich plagen noch immer ähnliche Gedanken wie dich. )

Alles Liebe dir. 3

02.03.2019 22:18 • x 8 #1022


A


Mein Mephisto

x 3


S
Ach, so ein Wechselmodell ist auch nicht billig zu haben.
Da kann ich gerne was zu rechnen, falls Du magst, Gretel. Den notwendigen Anwalt kann/will/werde ich nicht ersetzen, aber Hausnummern zur Orientierung krieg ich ganz gut hin.

02.03.2019 22:23 • x 4 #1023


E-Claire
Mal völlig davon abgesehen, daß das Wechselmodell vielleicht ja auch für die Kinder ne gute Option sein könnte.

02.03.2019 22:29 • x 2 #1024


S
@e-claire: Nach meiner Erfahrung und der landläufigen Meinung funktioniert ein Wechselmodell dauerhaft nur, wenn alle Beteiligten voll dahinter stehen, Eltern und Paar-Ebene sauber abgegrenzt sind und die Kommunikation noch/wieder funktioniert.
Ich mach da mal bei Gretel und ihrem Hänsel das ein oder andere Fragezeichen an diese Voraussetzungen.
Meine Kinder haben das Wechselmodell gegen den Willen des anderen Elternteils durchgesetzt. Ging nicht lange gut. Auch nicht für die Kids.

02.03.2019 22:33 • #1025


Amyontour
Gretchen, hast du gute Zähne?

Alles was jetzt kommt darfst du nicht persönlich nehmen.

02.03.2019 22:40 • #1026


megan
Zitat von Gretchen:
es ist zerplatztes Selbstbild


na, na, na, wir werden doch nicht sein verqueres denken zum maßstab nehmen
hier sind mehr als genug, die dich so mögen wie du bist

Zitat von Gretchen:
Hätte ich das gewusst, ich wäre Juristin geworden


blödsinn

02.03.2019 23:00 • x 1 #1027


E-Claire
Zitat von Gretchen:
Hätte ich das gewusst, ich wäre Juristin geworden und wahrscheinlich auch noch mit meinen Mann zusammen weil dann wäre ich ja nicht Zitat mein Mann: so eine typische Psycho- Tante geworden.


Erst jetzt gesehen danke @megan

Darauf würde ich Deinem Mann unbekannterweise sehr kühl aber lächelnd antworten: manche Juristen sind zeitgleich durchaus auch Psycho-Tanten (oder Onkel)

Dein (Noch-)Mann ist sauer, weil aussitzen sein Plan war.

Persönlich fänd ich es echt schön und zwar für Euch beide, wenn jetzt mal ein bißchen Bewegung in die Sache käme.

02.03.2019 23:41 • x 4 #1028


Gretchen
Meine Kollegin auf der Arbeit hat Krebs der Palliativ behandelt wird.

(Bereits in mehrere Organe gestreut)

Habe es vor ein paar Tagen erfahren bzw wir haben zusammen ihren Arztbrief gelesen.

Bin davon total getroffen- bisher dachte ich ja immernoch ich kann das schaffen alles, aber das nun haut mich total um.

Bedeutet ich bin auf Arbeit allein bzw ich werde sie besuchen/ möchte sie unterstützen/ Arbeit ist aber schrecklich genug.

Sie ist verheiratet.

Und eine Frage, von der komme ich ebenfalls nicht los: gestern gerade mit einer Freundin drüber geredet: warum ist das mir passiert mit meinem Mann und dem ganzen Desaster?

Alle meine Freundinnen haben intakte Familien- am Wochenende auf einer Geburtstagsfeier- da fühlte ich mich nicht zugehörig zu diesen Menschen-

Gretchen

08.03.2019 09:56 • x 3 #1029


paulaner
Zitat von Gretchen:
Alle meine Freundinnen haben intakte Familien-

Bist du dir da wirklich sicher?
Alle mehrstöckigen Häuser haben Fassaden. . .

08.03.2019 09:58 • x 4 #1030


Gretchen
Ja- aber sie fühlen sich von ihrem Partner unterstützt und geliebt und es gibt gemeinsame Mahlzeiten und Kindererziehung und sie meinen auch ihren Partner zu lieben.

Das meine ich mit intakt.

Es gibt eine Kommunikation die funktioniert.

08.03.2019 10:03 • x 1 #1031


Kontra
Gretchen, das tut mir leid.
Was mir noch mehr leid tut: Ich spüre dich in deinen letzten Posts hier überhaupt nicht mehr. Nun suchst (bzw bekommst geliefert) du einen Nebenschauplatz um die Gefühle zu projizieren, die woanders hin gehören.
Wann gehst du weiter? Der Treibsand nach dem du so verzweifelt trittst wird dich nicht einfach freigeben.

08.03.2019 10:26 • x 1 #1032


Gretchen
Ja- der Eindruck ist richtig.

Ich habe nicht das Gefühl dass ich noch einen emotionalen Bezug zu meinem Leben habe.

Ich kann gar nicht sagen wieviele von mir ich schon irgendwo hab sitzen lassen und ich nur mit dem Klon weiter gemacht habe.

Wenn man aber oft klont- da kommt nichts gutes bei raus...

08.03.2019 12:26 • #1033


megan
Zitat von Gretchen:
da fühlte ich mich nicht zugehörig zu diesen Menschen-


da kann ich mitreden als alleinstehende frau

dieses fühlen entspringt einzig und allein dem denken und auf dein denken hast du einfluss

es ist möglich, selbst zu entscheiden ob man/frau sich zugehörig fühlt oder nicht

wie oft warst du auf solchen zusammenkünften ohne deinen mann und hast anders gefühlt?

siehst du, tatsächlich ist diese situation nicht anders, nur von deinem erleben her

08.03.2019 13:19 • x 2 #1034


A
Ich kann es gut nachvollziehen, dass das nicht gelingen eines Lebensentwurfes einen umhaut. Ich hatte zeitweise das Gefühl, es raubt mir den Lebenssinn. Dann fing ich sehr bewusst an umzuschreiben. Die neuen Entwürfe waren nicht so verzaubert, sie waten realistischer, hatten mehr Netz und doppelten Boden und......haben mir überhaupt nicht gefallen! Das war ich nicht.
Habe viel Anerkennung aus meinen Beruf gezogen und habe geackert wie blöde.
Im Endeffekt hat sich mein Lebensentwurf nicht stark verändert, hat sich etwas korrigiert und ein Bruch ist da. Aber warum sollte ich mich verbiegen?
In der Phase, in der du jetzt bist, kannst du nicht so viel umschreiben, weil du erst einmal emotional wieder Boden unter den Füßen haben musst.
Vielleicht durch einen konkreteren Schritt Richtung Trennung, vielleicht über ganz viele Gespräche mit einer Freundin, Vielleicht über den Job, vielleicht über Kreatives.
Man ist so verletzlich. Das tut zwar weh, aber es sind auch Fenster geöffnet die Neues hereinlassen. Vielleicht passt das Neue zu Dir und deinem Lebensentwurf. Damit meine ich keine großen Veränderungen- ich habe in der Zeit angefangen zu schreiben. In meinen Texten konnte ich mich wiederfinden . Und wenn ich sie mir heute anschaue wundere ich mich, wie viele hoffnungsvolle Texte es waren. Gar keine Wut und Selbstmitleidstexte. Ich habe die Schönheiten des Lebens und dieser Welt viel mehr wahrgenommen.
Ich habe mich selbst neu erfunden. Das müssen wir sowieso ständig. Inzwischen bin ich neugierig auf mich.

09.03.2019 10:15 • x 5 #1035


A


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