Zitat von Gretchen:Mir tut das schon sehr weh hier zu lesen.
Was genau tut dir denn weh? Findest du dich und deine Situation nicht in den Worten von Wanderer wieder?
Zitat von Gretchen:Hier gibts Entsetzen warum ich es nicht möchte.
Aber nein, auf keinen Fall jetzt wieder eine Rückwärtsrolle! Dein Mann hat sich nun endgültig entschieden. Du hast noch vor seiner Verkündigung, dass er es mit seiner Freundin nun ernsthaft probieren möchte, mehrfach geschrieben, dass es keinen Sinn mehr mit euch macht, dass ihr zu unterschiedlich seid, dass du dir eine gemeinsame Zukunft nicht mehr vorstellen kannst.
Eigentlich solltest du dich jetzt also erleichtert fühlen, dass er nach ewig langer Zeit endlich Nägel mit Köpfen macht. Er hat sich eine Wohnung gesucht und zieht aus. In eurem Fall das Beste, was ihr tun könnt. Je schneller er auszieht, desto schneller kommt ihr alle in eurem neuen Leben an. Auch die Kinder. So zieht sich alles seit fast 2 Jahren wie Kaugummi.
Zitat von Gretchen:Zumal ich es wenn man drin steckt schon aus der Innensicht als eine Veränderung ansehe wenn die eigenen Kinder mit neuer Freundin des noch Mannes wegfahren.
Aber sie sind doch schon an Weihnachten zusammen weggefahren, wenn ich mich richtig erinnere? Sie waren zusammen auf dem Weihnachtsmarkt. Und seine Freundin war auch schon zum Kennenlernen bei euch zu Hause, und dein Freund auch. Ihr könnt das euren Kindern einfach nicht mehr zumuten, ihnen neue Partner zu präsentieren, und dann aber doch so eine Haltung einzunehmen, als ob es eventuell, vielleicht und unter Umständen ein Zurück zu Mutter-Vater-Kind geben könnte. Erst kürzlich hat dein Freund den Tag mit dir und den Kindern verbracht, deine neunjährige Tochter hat gefragt, ob ihr S. habt, was du bejaht hast. Das bedeutet doch für deine Tochter, dass dein Freund dein neuer Partner ist, und der Papa hat ja sowieso eine neue Freundin. Das ist euer neues Leben. Daher ist es sehr schwer nachvollziehbar, wenn du jetzt, wo ihr längst Tatsachen geschaffen habt, schreibst ich komme schlecht damit zurecht, wenn ich weiß, dass mein Mann zu seiner Freundin und ihrem Sohn fährt. Ich verstehe ja, dass es weh tut, aber es ist eben sehr widersprüchlich, wenn du seitenlang über die Unfähigkeiten deines Mannes sprichst, sei es als Vater oder als Ehemann, mehrfach ausdrückst, dass es kein Zurück gibt, deinen Freund in die Familie einführst und jetzt aber leidest, weil dein Mann sich in seinem neuen Leben einrichtet? Und das ist an deiner Geschichte schon besonders, dieser Widerspruch über einen doch langen Zeitraum: Ich will dich nicht mehr, du bist schrecklich, aber geh trotzdem nicht, bleib bei mir.
Dein Mann hat jetzt für sich und damit für euch beide entschieden. Trag diese Entscheidung mit, es ist ja auch deine. Es geht da auch gar nicht um Schuld. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen, für die Dinge, wie sie jetzt sind.
Und was deine Therapeutin angeht, finde ich es ja nett, wenn sie dir ein gutes Gefühl vermitteln möchte. Aber auf deine Frage, ob die Kinder Schaden davontragen, zu antworten :Ja natürlich, aber wenn es nicht der wäre, wäre es ein anderer. - das finde ich vermessen, stark relativierend und auch verniedlichend. Leider erleben viele Kinder Verletzungen und traumatische Erlebnisse in ihrer Kindheit, aber Standard sollte das hoffentlich nicht sein, auch nicht im Fall einer Trennung.
...und Biergarten ist immer 1000mal besser, als zu Hause in schwerer Melancholie zu baden. Ein Biergarten kann wunderbar erden.