@Gretchen,
ich bin jemand, der aus dem Kinderzimmer weg geheiratet wurde. Nach 34 Jahren warm wechselte, nachdem wir 14 Jahre wie Bruder und Schwester lebten. Ich wollte es wegen unseren Kindes so. Und ich bin darüber sehr froh es so gemacht zu haben. Ich ging, da war der Sohn 26 Jahre.
Die neue Verbindung hielt 5,5 Jahre. Dann wurde ich ausgetauscht. Blieb ein halbes Jahr allein und verliebte mich über EP wieder. Diese Liebe hält heute noch an. Nun bin ich mittlerweile gute 65 Jahre.
Wie ist das mit der Liebe? Rückwärts betrachtet.
Mein Exmann (wieder verheiratet) und mich verbindet eine tiefe Zuneigung. Wäre er nicht verheiratet käme man wieder zusammen. Er bedauert seine aushäusigen Eskapaden. Die Zeit der persönlichen Rushhour ( Beruf, Kind, Urlaub, Haus, toller Hecht, Ehe) ist verblasst. Im nachhinein viel Wind um nichts.
Meine große Liebe wurde mir aufgekündigt. Ein Grund hier im Forum zu landen, wo ich mir verwundert die Augen rieb ob all dieser Schmerzen.
Nun bin ich wieder verliebt. Es ist eine Liebe über die ich auch dankbar bin ! Wirklich. Ich bin dankbar, dass mir noch einmal jemand begegnete, indem ich mich verlieben konnte. Einiges passt, einiges nicht.
Wir wohnen getrennt, haben jeder ein komplett anderes Vorleben gehabt und freuen uns immer wieder aufeinander. Wir gehen liebevoll miteinander um.
Rückwärts betrachtet denke ich, dass wir früher zu ehrgeizig waren. Jeder für sich. Und damit auch ein Stück weit egoistisch. Die Ansprüche waren zu hoch. Beruf, klasse Figur, wohlgeratenes Kind, Haus, Freunde, Urlaub und bitte einen verständnisvollen, zärtlichen, stürmischen, verantwortungsvollen, ........... Partner. Wir haben aus unserem inneren Haus auf ein anderes Haus geschaut und angenommen, in diesem Haus sieht es genauso aus. Wir sind quasi identisch.
Aber jeder lebt nun mal in seinem Haus! Der eine freut sich über das Kind was im eigenen Bauch heran wächst und der andere bedauert die kommende Zeit mit Windel, wenig Schlaf, stillender Mutti und fehlenden Sächs. Sagt man aber nicht. Würde auch nichts bringen. Ist eben so.
Solche Beispiele gibt es dann zuhauf.
Bis man genervt ist und außerhalb eine Lichtgestalt findet auf die man seine Sehnsüchte projizieren kann. Affären werden eingegangen um sich (!) Wünsche zu erfüllen!
Aber der/die neue wohnt auch nur in ihrem Haus. Kommt es zu Patchwork sind da auf einmal vier Häuser. Und da kleine Menschenkinder auch schon kleine Häuser haben kommen die auch noch dazu. Die Stadt wächst. Es muss zwischen den Häusern organisiert werden.
Man organisiert eigentlich 2 Familien. Wer ist wann wo und wie soll es gemacht werden.
Gehetzt fragt man sich: wo ist die Liebe
Später, wie bei mir, steht die Frage im Raum : wer nimmt Oma.
Tja, und dann auf einmal entdeckt man wieder die Liebe in sich selber. Überfrachtet den Partner nicht mit Erwartungen. Freut sich das es ihn gibt und kann manchmal die Hände nicht von ihm lassen.
Liebes @Gretchen es sind die Erwartungen an den Partner, die frustrieren. Die Verbindung Mann/Frau ist nicht gleichzusetzen mit Frau/Freundin oder Mann/Kumpel.
Wenn da auf Paarebene die Verbindung im Nebel versinkt und jeder für sich rumirrt leiden nicht nur die Großen. Und wenn für die Großen ein Traum platzt, dann ist für die Kleinen auch die Welt am wanken.
Sie werden multikulti Patchwork Kinder. Mit neuen Müttern, Vätern und Geschwister.
Und wenn sie groß sind mit Tinder.
Nein, ich denke nicht das Liebe ein fiktives Hirngespinst ist. In unserer reichen, üppigen Welt wird sie nur überfrachtet mit Erwartungen.
Deine Kinder wussten nicht was sie hier auf der Welt erwartet. Nur du hattest Vorstellungen was sie erwarten sollten. Das es nun nicht deinen Vorstellungen entspricht das schmerzt dich verständlicher Weise sehr. Mach dich darauf gefasst, dass deine Vorstellungen(!) nur fiktive Hirngespinste sind.
Die Krise mit Thor und Berufstätigkeit ( bei 4 kleinen Kindern) zu heilen, verschafft nur dir Abwechslung und persönliche Anerkennung. Die Kinder verstehen das noch nicht. Sie merken das ihre Betreuung organisiert werden muss und es wird von ihnen Flexibilität erwartet. So wie von deinem Mann ja auch.
Glaub mir, auch als Außenstehende spürt man die Tragik. Vor allem, das kann dir mit jedem Partner passieren. DAS nicht einzukalkulieren wäre naiv.
Die Kinder sind den Spielen der Erwachsenen ausgeliefert!
Da ist der geflochtene Blumenkranz fürs Haar zum Geburtstag wahrlich nur Deko und irgendwie auch grotesk.
Ich wünschte euch von ganzen Herzen das ihr als Familie wieder zusammen kommt. Tendenzen hatte ich bei deinem Mann womöglich erahnen können. Aber dazu müsstest du Liebe neu definieren unter Einschluss deiner Kinder ?
06.09.2019 11:56 •
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