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Mein Mephisto

A
@Chrisi

Ich bin geplättet.

Ganz großes,lautes,geklatschtes Bravo!

Man Gretchen.

Was von all dem hier, was Dir zugetragen und dargeboten wurde von - tja-ich glaub fast jedem Mitglied hier im Forum - konnte Dir denn helfen, hat Dich erreicht oder weitergebracht oder Effekte erzeugt.

Wo ist denn Dein Ansatz?

Wer bist Du denn?

06.09.2019 12:02 • x 1 #1426


Gretchen
Ich bin Gretchen.

Und ich versuche zu leben.

(Und ich hätte ohne die Affaire das auch noch für mich als ausreichend empfunden weil für mich die Familie an erster Stelle stand und ich zwar gemerkt habe was mir fehlt durch Mephisto ich dies aber auch in mir und anderen Beziehungen finden zu können geglaubt habe)

Und eins ist mir wichtig: meine Kinder werden nicht wegorganisiert und ich erfülle mir auch keine egoistischen Bedürfnisse.

Sondern einfach Bedürfnisse. Weil ich hoffe dass dies die Kinder mir nach machen wenn sie groß sind.

Von mir was lernen wie man Krisen bewàltigen kann. Und deshalb muss ich es auch schaffen. Und da ich zwar an der Grenze der Arbeitsfähigkeit bin, aber jeden Morgen noch aufstehe, denke ich auch, dass ich es irgendwie schaffen werden. Einfach weil ich es muss- und noch wichtiger- will!

Danke an euch- Kampfgeist und Entschlossenheit ist so wichtig! Manchmal fehlt mir der Mut.

Noch was: mir hilft dieses Forum
Sehr- so viel wurde schon geraten: schieß ihn ab, schmeiß ihn raus- verzeih ihm- er wartet doch nur darauf....

Beides hab ich nicht gemacht und werde ich auch so nicht tun.

Da gibts noch was anderes- und da geh ich lang. Und am Wegesrand da pflück ich Blumen und flechte meinen Kindern darauf blumenkränze und wenn es das letzte ist was ich tue

06.09.2019 12:08 • x 2 #1427


A


Mein Mephisto

x 3


A
Zitat von Gretchen:
Manchmal fehlt mir der Mut.

Zu?

06.09.2019 12:16 • x 1 #1428


Gretchen
Um zu leben

06.09.2019 12:16 • #1429


A
Zitat von Gretchen:
leben

So allgemein?
Warum?
Warum drückst Du Dich so allgemein aus-also auch in Dir?

06.09.2019 12:18 • #1430


Gretchen
Gut, ich spüre die Lebendigkeit manchmal nicht so gut in mir.

Bzw ich neige zu nicht sehr zielführenden selbstabwertungen.

(Und ich bin bei der Arbeit und hab dazwischen immer nur kurz Pause.)

06.09.2019 12:23 • x 1 #1431


G
Wenn ich das hier Alles lese, frage ich mich, ob der Preis dafür, die Einzige zu sein, nicht zu hoch ist.
Könntet Ihr beide tolerant sein und akzeptieren, dass man auch mehrere Menschen im Laufe seines Lebens lieben kann und dass das sogar normal ist, dann bräuchtet Ihr Euch nicht in Frage zu stellen und könntet Ehe und Familie aufrecht erhalten.

Klar verursacht das Schmerzen, wenn der Partner sich fremd verliebt. Aber ich denke, so ein auseinander brechen von Träumen und der Familie verursacht noch viel stärkere und vor allen Dingen lang anhaltendere Schmerzen.

Irgendwie geht es bei dem Anspruch, lebenslang die einzige Liebe zu sein, doch mehr um das eigene Ego.

Wenn man mehrere Kinder hat, ist es keine Frage, dass man auch 4 lieben kann, ohne einem der Kinder deswegen Liebe wegzunehmen. Irgendwie schade, dass man das unter Partner nicht auch so sehen kann-ich meine, dann müsste man nicht alles zerstören..

06.09.2019 12:30 • x 1 #1432


A
Zitat von Gretchen:
ich spüre die Lebendigkeit manchmal nicht so gut in mir.

In Deiner Situation völlig angemessen.
Multipliziert mit dem Umfeld und den Menschen mit und für die Du arbeitest.

Zitat von Gretchen:
ich neige zu nicht sehr zielführenden selbstabwertungen

Gründe dafür beackerst Du ja mit Deiner Therapeutin, nehme ich an.
Hat sie Dir Hilfen an die Hand gegeben womit Du aus diesen Gedanken zeitweise aussteigen kannst?

Das Malen.
Gibt es noch andere Energiequellen für Dich?

06.09.2019 12:31 • #1433


Gretchen
Wenn Du jetzt so fragst: ich bin nicht so der Verhaltenstherapie- Fan.

Ja Techniken was die Gedanken betrifft kenne ich.

Ich glaube das ist diese absolut grauenhafte Erkenntnis: wenn man es nicht selber macht- dann tut es keiner- entweder will man wirklich dass es einem besser geht und ist bereit zu handeln oder eben nicht. Dann muss man aber auch mit den Konsequenzen leben.

Malen, Gedichte, Musik, Freunde in begrenztem Maße (manches belastet mich da momentan eher wenn es so Heile Welt und wie kannst Du nur Charakter hat) Familie, lesen, meine Arbeit.

06.09.2019 12:43 • #1434


A
Zitat von Gretchen:
grauenhafte Erkenntnis

Finsde?

Zitat von Gretchen:
wenn man es nicht selber macht- dann tut es keiner

Ist das nicht fantastisch?
Somit bist Du die Bestimmerin.
Du kannst gestalten-nicht irgendwas-Dein Leben.
So wie Du es möchtest.
Was ist daran so blöd dass Du es negativ beleuchtest?

Zitat von Gretchen:
mit den Konsequenzen leben

Die Du ja selber herbeigeführt hast.
Dein Handeln - Deine Konsequenzen.
Dein Nichthandeln - Deine Konsequenzen.

Was fehlt ist eine Entscheidung.
Und die wiederum kann niemand anderes für Dich ^^^^Ach.
Das hattest Du ja grad selber aufgeschrieben.

Was bräuchtest Du grad am Dringendsten?

06.09.2019 12:53 • x 1 #1435


S
@Chrisi
Sehr schönes Bild mit den unterschiedlichen Häusern. Danke.

11.09.2019 20:07 • x 1 #1436


T
Liebes Gretchen,

ich habe mir jetzt zwei Tage deine Geschichte durchgelesen. Nicht alles, aber bestimmt fast alle deine Beiträge und vieles drumherum aus der Diskussion. Sie hat mich an die Buddenbrooks erinnert, der langsame Zerfall eines beachtlichen Familienunternehmens. Wenn man glaubt es geht nicht mehr schlimmer, kommt noch einer oben drauf.

Beim Lesen kam mir immer wieder der Gedanke ob dir wohl hier jemand die Gretchenfrage stellen wird. Ich war etwas enttäuscht, als ich auf den letzten Seiten des Stranges deine Antwort darauf las. Du schreibst, du glaubst nicht an Gott. Und im selben Beitrag zweifelst du an einer erfüllten langjährigen Liebe (bis über 60 hinaus). Hast du überhaupt an Liebe geglaubt, und wenn ja, an welche? Hier setzt der Gedanke an, den ich dir für dein Leben mitgeben möchte.

Weißt du, dir fehlt einiges zum echten Gretchen. Gretchen ist ein tiefgläubiger Mensch. Nicht umsonst stellt sie Faust die Gretchenfrage und bekommt eine sehr verklärte Antwort, die stilisiert seinen (und auch Goethes) Unglauben zum Ausdruck bringt. Und auch im Kerker glaubt sie Faustens Versprechen nicht mehr sondern entscheidet sich für ihren Glauben. Sie gesteht sich einen Fehler ein. Das bekräftigt sie mit der Buße. Glaubst du ohne Glauben wäre sie nach ihrem Tod in Gottes Arme aufgenommen worden? Glaubst du sie hätte den Weg zu Ihm gefunden? Ich glaube sie wäre immer noch im Kerker.

Dass du nicht an die Liebe glaubst, ist eng mit deinem fehlenden Glauben an Gott verbunden. Liebe wird in den meisten Religionen mit Gott gleichgesetzt. Die göttliche Liebe ist die, die bleibt, wenn die Leidenschaft nicht mehr die Beziehung dominiert, die Paare glücklich ins hohe Alter begleitet. Von ihr schreibt Paulus

Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig, sie neidet nicht,
die Liebe tut nicht groß, sie bläht sich nicht auf,
sie benimmt sich nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre,
sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht zu,
sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit; sondern sie freut sich mit der Wahrheit,
sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.
Die Liebe vergeht niemals.

Diese Liebe ist es, nach der sich jeder sehnt, die man sich von seinem Partner wünscht, und die einen selbst mehr erfüllt als alles andere, wenn man jemanden so lieben darf. Aber die Liebe ist nicht rational, sie ist nicht logisch und auch nicht kognitiv fassbar, da sie uneingeschränkt in Vorleistung geht, und wenn der Partner nicht so liebt, dann ist sie (scheinbar) nachteilig. Siehe Gefangenendilemma. Diese Liebe ist wie Gott transzendent. Und kann nicht mit pointierten Analysen begriffen werden. Der Verstand kann sie nicht begreifen, da er dazu da ist, das Rationale zu erkennen. Um das Transzendente zu erkennen hat der Mensch die Fähigkeit zu Glauben. Diese ist bei vielen intellektuellen Menschen etwas verkümmert, bzw. zählt als viel zu gewöhnlich um sich ihrer bewusst zu bedienen. Wie wahrscheinlich auch bei Goethe, der wohl nicht weit über die schwärmerische Liebe hinaus gekommen ist. Dann schon eher Schiller, Zeile 88 bis 132 aus dem Lied von der Glocke, kann ich nur empfehlen. Daraus auch
...
Die Leidenschaft flieht!
Die Liebe muss bleiben,
Die Blume verblüht,
Die Frucht muss treiben
...

Nachdem bei mir einmal eine langjährige Beziehung nach vielem Hin und Her in die Brüche gegangen war, und ich mein nicht enden wollendes Leid meiner Mutter klagte, traf mich ihre damalige Antwort wie der Blitz, sie sagte: Mensch Junge, habt ihr denn für solche Situationen nichts in der Schule gelernt. Ich dachte nur, auf welchem Stern lebt denn meine Mutter. So etwas lernt
man hier nicht in der Schule. Und tatsächlich, ich hab gelernt wie man sich in den Liebeswahn hinein steigert (Werther) und wie man aus Mücken einen Elefanten macht (Effi Briest). Aber wie man Beziehungen führt, keine Spur. Seitdem hab ich in Fragen Leibe und Beziehung die deutsche Literatur bei Seite gelegt, und nach anderen Quellen gesucht.

Ich will mit meinem Beitrag nicht das Festhalten an deiner Beziehung nahe legen. Ihr habt beide die Ehe mehrfach gebrochen. Für einen echten Neuanfang bräuchtet ihr ein richtiges Wunder. (Sagte nicht Goethe im Faust: Wer Wunder sehen will, der Stärke seinen Glauben.) Ich glaube auch nicht, dass deine Beziehung zu Thor langfristig sein wird, da ihr euch beide hauptsächlich nehmt was ihr braucht, was für euch gut ist. Irgendwann werdet ihr es einfordern und dann gibt es entweder die Flucht, oder ein Gezerre und dann die Flucht. Aber für deinen weiteren Lebensweg will ich dir einfach mitgeben:

Denke über die Gretchenfrage nach.

16.09.2019 15:18 • x 4 #1437


Gretchen
Also zwei Dinge weiß ich

Ich liebe meinen Mann nicht

Und ich glaube nicht an Gott.

Unwahrscheinlich dass sich eins davon oder gar beides ändert.

Was ich allerdings hoffe und wünsche ist wieder etwas zu finden, woran ich glaube.

Denn das woran ich glaubte, dass hat nicht funktioniert.

Vermutlich auch weil ich dem irrationalen nicht so viel Beachtung geschenkt habe. Gründe dafür hab ich ja hinreichend beleuchtet. Entzog sich mit 25 aber meiner Kenntnis.

16.09.2019 15:42 • x 5 #1438


E-Claire
Zitat von Gretchen:
Was ich allerdings hoffe und wünsche ist wieder etwas zu finden, woran ich glaube.


ich könnte Dir jetzt etwas von Regenbögen und Einhörner erzählen, was ja eh lächerlich ist. Die wenigsten verstehen, daß dies meine Erzählweise nach 15 Jahren Pfarrhaushalt ist.

Das Ding ist nur, Gretchen, wir reden seit Anbeginn dieses Threads über die Dinge, an die Du glaubst.
Denn Du GLAUBST.

Darüber reden wir, schon immer. Wir reden darüber, daß Du durchhalten solltest, Dein Glaube sich verändert hat oder eben sich anpassen soll.

Aber seit Anbeginn dieses Fadens reden wir über Glauben, also jedenfalls aus meiner kleinen Perspektive, ich persönlich dachte, dies wäre Klar, jedem aber insbesondere Dir?

Wieso sonnst würde man sich Gretchen nennen? Effi (Briest) wäre leicht abgewandelt, hätte mehr oder weniger Dramatik, kommt halt auf den Ersteller an.

Jedenfalls, NATÜRLICH glaubst Du, woran ist nur die Frage.
Willkommen im Club der ZweiflerINNEN.

Der ist cool, Mitgliedschaft macht Spaß, aber dieser Club hat nichts mit Kindern und vor allem Männern zu tun.

Was brauchst Du eigentlich um wieder zu Glauben? Welches Zeichen?

Meine ich Ernst, welches Zeichen?
Wir wissen beide, daß der Beweis, den Glauben ad absurdum führen werde und einen Beweis zu wollen, alles zerstört, woran man glaubt?

Ein Rätsel, um mal Gretchen's Kopfkino zu durchbrechen, und zwar mit einem Lächeln.

Ich denk an Dich und denk tatsächlich noch immer über einen Brief an dich nach, der beschreibt, was ich meine.
Ich habe noch immer, keine richtigen Worte. Sniff.

16.09.2019 21:53 • x 1 #1439


Mia2
Weisst du Gretchen. Es tut mir leid, aber ich finde schon, dass du auch mal ehrlich zu dir sein musst. Bist du nicht wirklich. Du hast als erstes den Pfad verloren. Und es kommt auch immer. Er ist viel Schuld, Lügner usw. Warst du immer ehrlich? Menschen machen halt Fehler, wir alle. Stimmt du, du nimmst wenig Ideen auf, was dir vorgeschlagen wird. Du brauchst scheinbar noch Zeit, um dich zu fangen. Ich finde, du verzettelst dich zu sehr im Gretchen und der Literatur. Wach auf daraus.

17.09.2019 17:21 • x 1 #1440


A


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