Das weiß ich.. also dass Du für Deinen Mann entschieden hast.
Schau, Du hast das, was Dein Mann gemacht hat, in Deiner Phantasie ausgelebt, in Tagträumereien, in Gedanken bei und mit Mephisto.
Du bist ja auch eine Frau.
Ich glaube, die meisten Männer sind nicht so viel Träumer, sondern wesentlich direkter. Deiner hat die Träume mal gleich umgesetzt. Aber er hatte ja ursprünglich auch nicht den Plan, Dich zu verlassen.Der hat gelebt und genossen ohne viel Hirnbeteiligung.
Ihr habt das Gleiche gemacht.. nur eben jeder auf die Art, die zu Euch gepasst hat.
Deshalb hättet Ihr Euch vielleicht gegenseitig verzeihen müssen. Und eine Lösung finden. Die hätte so sein können, dass man sich gegenseitig gewähren läßt mit den Schmetterlingen, aber trotzdem nicht an der Ehe rüttelt. Oder die hätte so sein können, dass man sich gegenseitig verzeiht und künftig wieder treu ist.
Das hat jetzt, aus was für Gründen auch immer, beides nicht geklappt. Aber auch hier bin ich sicher, dass daran nicht nur Dein Mann alleine Schuld war. Und die Waagschale ist vielleicht auch deshalb bei ihm in Schieflage geraten, weil an seinem Ende jemand stand, der seine Kraft mit darauf gelegt hat.. die Geliebte nämlich. Du hattest keinen Beschwerer mehr für Deine Seite. Nur den Paartherapeuten vielleicht-aber den hat dein Mann nicht als Ernst zu nehmendes Gewicht empfunden, sondern eher so als Ballst, den er los werden wollte. Der war ja für ihn auch viel einfacher abzuwerfen als für Dich die Geliebte.
Und so ist alles irgendwie in Schieflage geraten.
Ja Mist.
Aber Ihr seid beide Menschen, und ich bin sowieso der Meinung, dass es normal ist, wenn man sich in langen Beziehungen auch mal fremdverliebt. Frage mal rum, wem das schon alles passiert ist.
Ich halte diesen absoluten Treueanspruch ein Leben lang für unrealistisch. Wäre zwar schön, aber ist doch eher die Ausnahme, als die Regel.
So versuche Deinen Mann mit verzeihenderen Augen zu sehen.. sei ein bisschen nachgibig, was die Schuldfrage angeht. Ihr habt es halt nicht geschafft, aber Ihr beide nicht. Das ist aber ebenfalls nichts Unverzeihliches.. wieder schau hier mal herum, wie viele hier mit dem gleichen Problem schreiben.
Du solltest Dir also auch selbst verzeihen und ein bisschen milder werden.
Und vertraue Dir ruhig und verlasse diesen Absolutsheitsanspruch an Dich selbst. Jaja, Du bist auch nur ein fehlerbehaftetes Menschlein, aber Du bist trotzdem ok.
Und jetzt: Versuche mal jeden Tag eine Liste zu machen, mit dem Schönen, was Dir begegnet ist. Das Lächeln eines Deiner Kinder, der heiße Kaffee am Morgen, Thor, Deine Arbeit, Unternehmungen, Zeit für Dich zum malen, Deine Familie.. Dein Leben.
Glaube mir, das geht auch ohne Ehemann weiter.. und jetzt hat es Dir unberechnet etwas Schlechtes beschert mit dieser Trennung, aber es kommt auch wieder was Gutes, mit dem Du jetzt genauso wenig rechnest.
18.09.2019 15:07 •
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