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Mein Mephisto

Gretchen
Es fühlt sich momentan einfach nicht gut an ihn zu verführen. Sofort hab ich da Bilder im Kopf-

Ich merke dass ich es einfach schön fände bzw wünsche Menschen um mich zu haben, die akzeptieren, wie es gerade ist.
Anders ausgedrückt hab ich keine Lust mehr es anderen recht zu machen.

Gerade verzichtet mein Mann- oder eben nicht.

Eine vorsichtige Annäherung kann ich mir eher vorstellen, dazu gebe ich Signale.

Mein Part: Signale geben
Sein Part: da was draus machen.

(Momentan möchte ich erstmal wieder geschätzt werden und ich glaube er umgekehrt auch)

Mütter haben ja meistens recht- dennoch wirkte es auf mich so, dass sie es kennt und rät Dinge zu tun, die sich nicht gut anfühlen-

Dieser Gedanke hat sich sehr bekannt angefühlt und es war nicht positiv.

Der Umgang mit dieser Situation meines Mannes ist ein anderer als meiner- er kann dennoch zu etwas führen-

Ricky- eine biologische Rechtfertigung suche ich nicht- ich argumentiere nicht biologisch und ich bin auch nicht der Ansicht dass ich da was geerbt habe. (Bin einfach kein Anhänger davon- das ist so deterministisch- da fühl ich mich automatisch unfrei)

Ich bin der Ansicht, dass ich bestimmte Vorbilder hatte und mich interessiert wie die sich verhalten haben bzw in meiner Situation hätten- es fällt mir gerade einfach auf und ich mag das.

Im übrigen schiebe ich das schwache Männerbild gar nicht vor- ich beschreiben wie ich es erlebt habe- und da fiel mir diese Aufstellung ein.

Kurz und knapp: meine Ehe erinnert mich an die meiner Eltern.
Will ich sie mit den Strategien meiner Mutter retten?

Antwort ist: NEIN

11.04.2018 07:59 • x 3 #256


Gretchen
Nachtrag:
Hier im Forum und auch an Rickys Beitrag stelle ich fest: Menschen suchen nach Erklärungen- das Verhalten von einem selbst und von anderen soll Sinn ergeben.
Das Chaos wird geordnet und das ist menschlich und gut so.

Da gibt es ja viele erklärungsansätze.

Männer sind generell Mist
Frauen sind gatekeeper
Er ist Narzisst
Ich bin co abhängig
Warum sie nicht über den Zaun klettert und wie sie es doch tut
Psychische Erkrankungen
Biologie
Hormone/ Wechseljahre
Gesellschaftliche Veränderungen
Frauen halten es einfach nicht mehr durch
Usw
Usw
Usw

Kann ich alles nachvollziehen.

Genauso sehe ich auch meine Auseinandersetzung mit meiner lebenssituation.

Es ist eine Art von Erklärung und das was mir gerade möglich ist, die für mich gerade Sinn macht.

Es ist nicht die Realität- diese erkannt zu haben kann keiner von sich behaupten weil man selbst Teil des Experiments ist wenn man so will.

Ich denke es gibt mehrere Arten etwas richtig zu machen.

Solange man selbst glaubt und weiß, dass es eine mögliche Erklärung ist, finde ich das ganz wunderbar und bereichernd.

Es lebe der Diskurs!

So- Gretchen geht nun zum Therapeuten. Der soll auch mal Spaß haben...wehe ihm er gibt mir ne Diagnose-

11.04.2018 08:31 • x 7 #257


A


Mein Mephisto

x 3


megan
Zitat von Gretchen:
Ich denke es gibt mehrere Arten etwas richtig zu machen.


so wie es viele ansichten darüber gibt, was richtig ist

@Gretchen drück` Dich

11.04.2018 12:06 • x 1 #258


Ricky
Zitat von Gretchen:
Es fühlt sich momentan einfach nicht gut an ihn zu verführen. Sofort hab ich da Bilder im Kopf-


Was sind das für Bilder? Und in welche Richtung scheinen die Dich zu drängen? Die Frage ist vielleicht auch was das Wort Verführung bei Dir für Konnotationen hat.

Zitat von Gretchen:
Ich merke dass ich es einfach schön fände bzw wünsche Menschen um mich zu haben, die akzeptieren, wie es gerade ist. Anders ausgedrückt hab ich keine Lust mehr es anderen recht zu machen.


Musst Du es denn Anderen Recht machen oder glaubst Du nur, dass Du das musst? Das ist so eine Aussage, die ich so häufig lese. Ich unterstelle einfach mal, dass mindestens 50% dieser angeblichen Zwänge eher aus einem Selbst kommen. Und die Aussage Ich will es niemandem mehr Recht machen eher dem kraftlosen, frustrierten und trotzigen Kind in einem selbst entspringen.

Zitat von Gretchen:
Eine vorsichtige Annäherung kann ich mir eher vorstellen, dazu gebe ich Signale.

Mein Part: Signale geben
Sein Part: da was draus machen.

(Momentan möchte ich erstmal wieder geschätzt werden und ich glaube er umgekehrt auch)


Hahaha. Das Witzige daran ist meines Erachtens immer, dass dieses Signale geben bei Frauen oft viel zu subtil läuft bzw. aus Trugschlüssen ihrerseits, d.h. dieses Er muss doch erkennen, wenn ich ihn morgens nicht mehr grüße, dass da was schief läuft. Nö, muss er nicht. Signale geben ist eben ne Sache, die sehr uneindeutig ist. Und wenn Du Dir jetzt sagst: Wenn ich einen Partner habe, der meine Signale nicht erkennt, ist er der falsche Partner, dann okay, aber dann gebe ich zumindest zu bedenken, dass

a) ich mich wahrlich frage, warum Dir das nicht viel früher aufgefallen ist. Nur mal so bzgl. Deiner Selbst-Expertise.

und

b) Es eine unfassbare Gefahr dahingehend gibt, sich in sich selbst zu vernarren und nach einem Partner zu dürsten, der die eigenen Gedanken lesen können soll. Das geht zum Glück nicht und wäre für die meisten Frauen mehr als nur gruselig.

Zitat von Gretchen:
Mütter haben ja meistens recht- dennoch wirkte es auf mich so, dass sie es kennt und rät Dinge zu tun, die sich nicht gut anfühlen-


Mütter haben meistens Recht, ist so eine These, die ich auch nicht stehen lassen möchte. Mütter kennen ihren Nachwuchs häufig ganz gut und können eher einschätzen, was eben diesem nicht gut bekommt. Dass sie aber deshalb erörtern können, warum ihr Nachwuchs (egal ob männlich oder weiblich) zu welchen Dingen greift, schließe ich komplett aus. Die wissen eben nicht, warum der eigene Sohn immer wieder zur Dramaqueen greift oder die Tochter unglücklich in ihrer Ehe ist, die sehen nur: Denen geht's nicht gut, deshalb muss sich was ändern.

Zitat von Gretchen:
Dieser Gedanke hat sich sehr bekannt angefühlt und es war nicht positiv.


In wie fern war es denn nicht positiv? Oder geht es hier eher um den weiblichen Drang man selbst zu sein bzw. Ich bin nicht wie meine Mutter... ? Das ist nämlich auch so ein Phänomen, das ich immer wieder - gerade bei Frauen - beobachte.

Zitat von Gretchen:
Der Umgang mit dieser Situation meines Mannes ist ein anderer als meiner- er kann dennoch zu etwas führen-


Du weißt nur nicht genau wie, und Du weißt nicht genau wohin... einerseits findest Du das spannend... andererseits... nun ja..

Zitat von Gretchen:
Ricky- eine biologische Rechtfertigung suche ich nicht- ich argumentiere nicht biologisch und ich bin auch nicht der Ansicht dass ich da was geerbt habe. (Bin einfach kein Anhänger davon- das ist so deterministisch- da fühl ich mich automatisch unfrei)


Auch das ist ein Trugschluss, bedient aber die oben genannte These Ich bin nicht so wie meine Mutter. Wenn Deine Eltern Dir Kurzsichtigkeit vererben, wäre es doch auch nur deterministisch keine Brille zu tragen bzw. sich nicht die Augen lasern zu lassen, sondern halbblind entenartig durch die Welt zu stolpern. Kleine Enten sind zwar ganz süß, aber eben auch ziemlich verplant. Klar, kann ich dann Lass mich doch verplant sein mal gelten lassen und das vielleicht auch bei Dir ganz niedlich finden, aber auf Dauer führt das irgendwie nirgendwo hin. Worauf ich hinaus will: Deterministisch wäre es doch nur, wenn Du dagegen nichts unternimmst, ansonsten ist es ein Akzeptieren der Grundlagen, die man durchaus ändern kann.

Zitat von Gretchen:
Ich bin der Ansicht, dass ich bestimmte Vorbilder hatte und mich interessiert wie die sich verhalten haben bzw in meiner Situation hätten- es fällt mir gerade einfach auf und ich mag das.


Und genau deshalb macht der vorherige Teil um Deinen angeblichen Determinismus nämlich keinen Sinn. Das hier ergründest Du ja auch, warum nicht das Andere? Entweder ist das halbgar oder Du denkst nicht drüber nach bzw willst es nicht... das hat dann andere Gründe.

Zitat von Gretchen:
Im übrigen schiebe ich das schwache Männerbild gar nicht vor- ich beschreiben wie ich es erlebt habe- und da fiel mir diese Aufstellung ein.

Kurz und knapp: meine Ehe erinnert mich an die meiner Eltern.
Will ich sie mit den Strategien meiner Mutter retten?

Antwort ist: NEIN


Hehehe. Siehste. Da ist dann die Frage nach der Abneigung eigentlich eine, die zu allererst gestellt werden und wirklich genau analyisert werden sollte. Die Gefahr, die nämlich darin liegt, ist, dass man sich ganz schnell in Dinge verrennt, weil man auf Teufel komm raus nicht die Eltern sein will... weil das gruselig ist oder sonst was. Eigener Mensch... bla bla... was Besonderes sein... eben der *beep*, der hier im Forum jeden Tag verzapft wird.

Zitat von Gretchen:
Nachtrag:
Hier im Forum und auch an Rickys Beitrag stelle ich fest: Menschen suchen nach Erklärungen- das Verhalten von einem selbst und von anderen soll Sinn ergeben.


Also erstmal danke, dass Du mich nicht mit dem Rest des Forums vergleichst, Du kleine Süße, Du. Und dann: Nun ja, natürlich sucht man i.d.R. erstmal nach einem Sinn. Das heißt aber nicht, dass jedes Verhalten Sinn ergeben muss. Einiges ist schlichtweg trieb- und angstgesteuert. Das hat dann vielleicht auf ner Metaebene eine Sinnhaftigkeit, aber sicherlich nicht im direkten Diskurs.

Zitat von Gretchen:
Das Chaos wird geordnet und das ist menschlich und gut so.

Da gibt es ja viele erklärungsansätze.

Männer sind generell Mist
Frauen sind gatekeeper
Er ist Narzisst
Ich bin co abhängig
Warum sie nicht über den Zaun klettert und wie sie es doch tut
Psychische Erkrankungen
Biologie
Hormone/ Wechseljahre
Gesellschaftliche Veränderungen
Frauen halten es einfach nicht mehr durch
Usw
Usw
Usw

Kann ich alles nachvollziehen.


Na ja, soziologische und psychologische Strömungen existieren nunmal. Sie wegzuleugnen ändert nichts an der eigenen Prämisse, wird aber im Zeitalter von Alternativen Fakten und Erstmal ist gar nicht bewiesen, die Wissenschaft und Statistiken sind Blödsinn, weil traue keiner Statistik, die ich Vollidiot mit diesem schlecht auswendig gelernten schei. nicht in Ordnung finde, weil es meine Meinung nicht widerspiegelt und darum doof ist gerne mal genutzt. Menschen sind eben auch abergläubisch bzw. glauben gern das, womit sie sich am wohlsten fühlen. Das kommt eben aus dem Tierreich, zeigt aber auch einen klaren Verlust von Intelligenz.

Zitat von Gretchen:
Genauso sehe ich auch meine Auseinandersetzung mit meiner lebenssituation.

Es ist eine Art von Erklärung und das was mir gerade möglich ist, die für mich gerade Sinn macht.


Ja, aber die Gefahr ist eben dabei, der letzte Halbsatz: die für MICH... GERADE... Sinn macht. Und das ist eine Darstellungsweise, die meist nicht alle Kriterien miteinbezieht. Wenn Du weißt, dass es hierbei nur um einen Prozess geht, dann okay, aber viele bleiben ja in der Haltung verharren, nehmen das dann als ihre Realität an und leben ihr Leben halt weiter, weil es sich so gut schickt. Dann muss man meist ja auch nichts ändern. Wenn Dir das bewusst ist: Suit yourself.

Zitat:
Es ist nicht die Realität- diese erkannt zu haben kann keiner von sich behaupten weil man selbst Teil des Experiments ist wenn man so will.


Ich denke dennoch, dass man ein Gros von Realität durchaus erkennen kann, so man denn will. Viele wollen das ja aufgrund ihrer eigenen Zwänge und dem Drang nach fehlerlos sein bzw. geliebt werden eben nicht.

Zitat von Gretchen:
Ich denke es gibt mehrere Arten etwas richtig zu machen.


Das kommt auf die Aufgabenstellung an.

Zitat:
Solange man selbst glaubt und weiß, dass es eine mögliche Erklärung ist, finde ich das ganz wunderbar und bereichernd.

Es lebe der Diskurs!


Dafür bin ich ja da. Witzig, ich schreibe im Moment nur noch hier. Hmm...

Zitat:
So- Gretchen geht nun zum Therapeuten. Der soll auch mal Spaß haben...wehe ihm er gibt mir ne Diagnose-


Das wäre bestimmt super, wenn ich so ne Patientin mal hätte. Obwohl... ne, ne, da schwirren gerade so *beep* Gedanken umher... nicht gut... muss los.

11.04.2018 13:15 • x 2 #259


Gretchen
Weißt du was Ricky- ich hätte schon Lust mit dir mal nen B. zu trinken. (Ich fachsimpel ja gern)

Dann kannst du dir auch gleich ein Bild davon machen, was ich unter verführen verstehe und wie die konnotation ist.

Zitat mein Therapeut: das gute an Narzissten Frau. ist ja, die bieten Stoff.

Diagnose verraten.

Achtung: wer es ernst nimmt, hat es selber schwer.

11.04.2018 13:22 • x 1 #260


Ricky
Zitat von Gretchen:
Weißt du was Ricky- ich hätte schon Lust mit dir mal nen B. zu trinken. (Ich fachsimpel ja gern)


Auf Sylt ist gerade herrlicher Sonnenschein. Also wenn Du Dir mal den Wind um die Ohren pusten lassen willst.

Zitat von Gretchen:
Dann kannst du dir auch gleich ein Bild davon machen, was ich unter verführen verstehe und wie die konnotation ist.


Unbedingt.

11.04.2018 15:25 • x 1 #261


M
Zitat von Ricky:

Auf Sylt ist gerade herrlicher Sonnenschein. Also wenn Du Dir mal den Wind um die Ohren pusten lassen willst.



Unbedingt.

nur wenn ich zugucken darf

11.04.2018 17:23 • #262


Gretchen
@ricky: wie wärs mit Zuschauern für den ganz großen Auftritt?

Sylt gewinnt an Attraktivität.

Allen einen guten Abend.
Das echte Leben ruft

11.04.2018 18:15 • x 1 #263


Gretchen
Lieber @Ricky
Im übertragenen Sinne kann ich mit der Entchen-Wahrnehmung durchaus noch was anfangen wenn man es als Metapher sieht und an das Märchen von Hans Christian Andersen denkt.
Ich lege es jetzt mal so aus, nicht wahr?

Hier die Fortsetzung der noch offenen Unterhaltung:

Punkt 1. Verführung
Jeder der Empathie fähig ist, kann sich vorstellen, dass ich Schwierigkeiten haben könnte, mich gegen folgende Bilder abzugrenzen: mein Mann ... mit einer anderen Frau. Den Rest überlass ich der Phantasie

Mein Begriff von Verführung hat sich natürlich gewandelt- gerade auch in letzter Zeit.

Alice im Wunderland:
I can't go back to yesterday, because I was a different person then. -

Punkt 2. es anderen recht machen
Ein klassischer abwehrmechanismus eigener Bedürfnisse bzw. aggressiven Anteilen.
Kein Mensch muss es anderen recht machen. Jeder Zwang vielleicht hauptsächlich ein innerer zwang, der dann im außen bekämpft wird.
Wo genau war ich bisher trotzig?
Vielleicht sollte ich eher etwas trotziger werden? Etwas unberechenbarer und emotionaler?

Alice im Wunderland
Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.

Punkt 3 weibliche Signale
Natürlich kann mein Mann meine Gedanken nicht lesen und ich erwarte das auch nicht. Obwohl- in den 15 Jahren die er mich kennt ( und man kann sagen er kennt mich gut- frei nach Kästner) ist er nah dran.
Ich verlass mich da aber nicht drauf weil ich bin der Sprache mächtig. Daher rede ich einfach mit ihm- und zwar so dass auch er es versteht, also direkt. Allerdings muss der andere gewillt sein zu antworten, was momentan eher nicht der Fall ist. (Vermutlich weil ihm das Entchen besser gefiel was auch er in mir sah?)
Das führt zum Punkt Partnerwahl- da bin ich dran und finde das Thema Hochspannend sollte ich noch mal promovieren, dann dazu.

Alice im Wunderland:
Wir sind keine Kerle. Wir sind Herren. Du kannst mit uns reden wie mit vernünftigen Menschen.

Punkt 4 Mütter
Ich meinte das ironisch dass Mütter immer recht haben (ich mag Stilmittel)
Da ich mehrfache Mutter bin, bezieh ich das auch auf mich (der Witz und die Beziehung zum unbewussten)
Ohne Witz:
Mütter haben nicht häufiger recht als andere Leute- nur haben sie in der Beziehung zu ihrem Kind einen entscheidenden Vorteil: sie besitzen mehr Lebenserfahrung und das wird (leider?) auch immer so bleiben. Außerdem sind sie das erste liebesobjekt und haben somit Vorbildcharakter für alle folgenden.
Abgesehen davon glaube ich durchaus dass Mütter in der Lage sein können, zwischen der eigene Persönlichkeit und der Beziehungsfähigkeit des Kindes einen Zusammenhang zu erkennen.
Ich denke, dass der beste prädiktor für als glücklich empfundene Partnerschaft die Qualität der (mütterlichen) Bindung ist.

Alice im Wunderland:
Was würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?' 'Das hängt zum größten Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Grinsekatze. '

Punkt 5 bin ich wie meine Mutter?
Jeder Mensch ist im besten Fall eine überarbeitet Auflage seiner Eltern. Da sich bei einer gelungenen Lösung des ödipalen Konfliktes das Mädchen mit den Werten der Mutter identifiziert, wird man als erwachsene Frau auch über diese Werte stolpern.
So ist es doch das Merkmal einer reifen Persönlichkeit, sowohl positive auch negative Eigenschaften der Eltern benennen zu können und Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen einem selbst und den Elternteilen aufzeigen zu können.
Das heißt ich will weder gar nicht so sein wie meine Eltern noch genauso (weil beides schlicht weg nicht geht)
Man kann sich natürlich stellvertretend an anderen Personen abarbeiten wenn die Lösung von den Eltern erschwert war (da wären wir dann wieder im klassischen triangulären Dreieck der kindlichen Situation und der Affaire Jahre später- Nachtigall ich hör dich trapsen)

Alice im Wunderland
Herzkönigin: Woher kommst du denn und wohin willst du? Alice: Ach, ich suche meinen Weg. Herzkönigin: Deinen Weg? Alle Wege hier sind meine Wege!

Punkt 6 Trugschluss
Hier meinen wir vielleicht sogar das gleiche- es geschehen noch Zeichen und Wunder.
Die Gen-These hat ihre Berechtigung, bringt mir nur nix weil kann ich nicht ändern.
Ich spreche von der transgenerativen Weitergabe von psychischen Merkmalen (wie zb Bindung) und zwar über die beziehubgsgestaltung. (Zb belegt in der Trauma Forschung)

Alice im Wunderland:
“Ich bin ganz deiner Meinung”, sagte die Herzogin; “und die Moral davon ist: ‘Scheine, was du bist, und sei, was du scheinst’ – oder einfacher ausgedrückt: ‘Sei niemals ununterschieden von dem, als was du jenem in dem, was du wärst oder hättest sein können, dadurch erscheinen könntest, daß du unterschieden von dem wärst, was jenen so erscheinen könnte, als seiest du anders!”

Punkt 7 Sinn und prozesshaftigkeit des Lebens
Bisher muss ich bedauernd erkennen, dass ich noch keinen Status erreicht habe, den es die nächsten 50 Jahre zu erhalten gilt.
Das ganze Leben ist ein Prozess und selbst das Sterben wird wohl ein solcher sein.

Wer wessen Patient sein könnte lass ich mal dahingestellt
(Das ist ohnehin umstritten, wer da wen therapiert, wenn man Fromm glauben schenken will.)

Alice im Wunderland
Alice: Glaubst Du, ich habe den Verstand verloren? Vater: Ich fürchte, ja. Du bist übergeschnappt, hast eine Meise, bist nicht ganz bei Sinnen. Aber weißt Du was? Das macht die Besten aus!

Ich mag das wenn Threads in surreale Irrlichtern.

Gretchen

17.04.2018 13:10 • x 2 #264


Ricky
Zitat von Gretchen:
Lieber @Ricky
Im übertragenen Sinne kann ich mit der Entchen-Wahrnehmung durchaus noch was anfangen wenn man es als Metapher sieht und an das Märchen von Hans Christian Andersen denkt.
Ich lege es jetzt mal so aus, nicht wahr?


Auch das wäre denkbar. Aber ich meinte auch durchaus tatsächliche junge Entchen.

Zitat:
Hier die Fortsetzung der noch offenen Unterhaltung:

Punkt 1. Verführung
Jeder der Empathie fähig ist, kann sich vorstellen, dass ich Schwierigkeiten haben könnte, mich gegen folgende Bilder abzugrenzen: mein Mann . mit einer anderen Frau. Den Rest überlass ich der Phantasie

Mein Begriff von Verführung hat sich natürlich gewandelt- gerade auch in letzter Zeit.


Und wohin wandelte der sich?

Zitat:
Alice im Wunderland:
I can't go back to yesterday, because I was a different person then. -


But you will be a different person tomorrow as well.

Zitat:
Punkt 2. es anderen recht machen
Ein klassischer abwehrmechanismus eigener Bedürfnisse bzw. aggressiven Anteilen.
Kein Mensch muss es anderen recht machen. Jeder Zwang vielleicht hauptsächlich ein innerer zwang, der dann im außen bekämpft wird.
Wo genau war ich bisher trotzig?
Vielleicht sollte ich eher etwas trotziger werden? Etwas unberechenbarer und emotionaler?


Wo Du genau trotzig warst, ist die Frage, die Du Dir stellen musst. Ich sagte lediglich, dass die Aussage:

Zitat:
Anders ausgedrückt hab ich keine Lust mehr es anderen recht zu machen.


nach trotzigem Kind klingt, weil das so ne Standardaussage ist, die bei vielen Frauen fällt. Was soll das sein? Die Androhung des Systemsprengens, dass einem angeblich Zwänge unterstellt? Weil ja alle Anforderungen an einen haben, die man gar nicht leisten kann? Ob Du da emotionaler werden musst? Vielleicht selbstbewusster.

Zitat:
Alice im Wunderland
Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.


Hach, die weiße Königin. sagen wir mal: Die Ausrichtung kann nicht nur aufgrund von äußeren Entscheidungen entstehen. Es ist eher ein Amalgam aus beidem.

Zitat:
Punkt 3 weibliche Signale
Natürlich kann mein Mann meine Gedanken nicht lesen und ich erwarte das auch nicht. Obwohl- in den 15 Jahren die er mich kennt ( und man kann sagen er kennt mich gut- frei nach Kästner) ist er nah dran.
Ich verlass mich da aber nicht drauf weil ich bin der Sprache mächtig. Daher rede ich einfach mit ihm- und zwar so dass auch er es versteht, also direkt. Allerdings muss der andere gewillt sein zu antworten, was momentan eher nicht der Fall ist. (Vermutlich weil ihm das Entchen besser gefiel was auch er in mir sah?)
Das führt zum Punkt Partnerwahl- da bin ich dran und finde das Thema Hochspannend sollte ich noch mal promovieren, dann dazu.


Wie oft blieb er denn in der Vergangenheit stumm?

Zitat:
Alice im Wunderland:
Wir sind keine Kerle. Wir sind Herren. Du kannst mit uns reden wie mit vernünftigen Menschen.


Vernünftige Menschen? Most everyone is mad here.

Zitat:
Punkt 4 Mütter
Ich meinte das ironisch dass Mütter immer recht haben (ich mag Stilmittel)
Da ich mehrfache Mutter bin, bezieh ich das auch auf mich (der Witz und die Beziehung zum unbewussten)
Ohne Witz:
Mütter haben nicht häufiger recht als andere Leute- nur haben sie in der Beziehung zu ihrem Kind einen entscheidenden Vorteil: sie besitzen mehr Lebenserfahrung und das wird (leider?) auch immer so bleiben. Außerdem sind sie das erste liebesobjekt und haben somit Vorbildcharakter für alle folgenden.
Abgesehen davon glaube ich durchaus dass Mütter in der Lage sein können, zwischen der eigene Persönlichkeit und der Beziehungsfähigkeit des Kindes einen Zusammenhang zu erkennen.
Ich denke, dass der beste prädiktor für als glücklich empfundene Partnerschaft die Qualität der (mütterlichen) Bindung ist.


Eine These, der ich bisher nicht widersprechen müsste. Evaluation wäre dafür notwendig.

Zitat:
Alice im Wunderland:
Was würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?' 'Das hängt zum größten Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Grinsekatze. '


Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden.

Zitat:
Punkt 5 bin ich wie meine Mutter?
Jeder Mensch ist im besten Fall eine überarbeitet Auflage seiner Eltern. Da sich bei einer gelungenen Lösung des ödipalen Konfliktes das Mädchen mit den Werten der Mutter identifiziert, wird man als erwachsene Frau auch über diese Werte stolpern.
So ist es doch das Merkmal einer reifen Persönlichkeit, sowohl positive auch negative Eigenschaften der Eltern benennen zu können und Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen einem selbst und den Elternteilen aufzeigen zu können.
Das heißt ich will weder gar nicht so sein wie meine Eltern noch genauso (weil beides schlicht weg nicht geht)
Man kann sich natürlich stellvertretend an anderen Personen abarbeiten wenn die Lösung von den Eltern erschwert war (da wären wir dann wieder im klassischen triangulären Dreieck der kindlichen Situation und der Affaire Jahre später- Nachtigall ich hör dich trapsen)


Du kannst nicht so sein, weil Du nicht sie bist, aber dennoch ihr Nachkomme. Das ist mir zu viel Taschenspiel. Den meisten Menschen geht es ja gerade um die Eigenarten, die man mitnimmt und sie besonders mit den Eltern identifiziert. Und aus diesen Gewohnheiten, Ritualen und Eigenarten möchten sich die meisten herauswinden, teilweise gar mit gutem Grund. Darum geht es. Du siehst die Trauer und die willst Du ja eindeutig nicht. Und das ist die Identifikation, die Du da anstellst.

Zitat:
Alice im Wunderland
Herzkönigin: Woher kommst du denn und wohin willst du? Alice: Ach, ich suche meinen Weg. Herzkönigin: Deinen Weg? Alle Wege hier sind meine Wege!


Ich bin nicht gescheitert - ich habe 10.000 Wege entdeckt, die nicht funktioniert haben.

Zitat:
Punkt 6 Trugschluss
Hier meinen wir vielleicht sogar das gleiche- es geschehen noch Zeichen und Wunder.
Die Gen-These hat ihre Berechtigung, bringt mir nur nix weil kann ich nicht ändern.
Ich spreche von der transgenerativen Weitergabe von psychischen Merkmalen (wie zb Bindung) und zwar über die beziehubgsgestaltung. (Zb belegt in der Trauma Forschung)


Ich kenne nur Transgenerationale Weitergabe. aber wieviel Trauma steckt da bei Euch denn wirklich drin? Mir ist es leider etwas zuwider jegliche Negativerfahrungen direkt als Traumata zu verpacken. Ansonsten wäre da natürlich durchaus ein Anklang drin den Teufelskreis mal zu durchbrechen.

Zitat:
Alice im Wunderland:
“Ich bin ganz deiner Meinung”, sagte die Herzogin; “und die Moral davon ist: ‘Scheine, was du bist, und sei, was du scheinst’ – oder einfacher ausgedrückt: ‘Sei niemals ununterschieden von dem, als was du jenem in dem, was du wärst oder hättest sein können, dadurch erscheinen könntest, daß du unterschieden von dem wärst, was jenen so erscheinen könnte, als seiest du anders!”


Was siehst Du in diesem Zitat?

Zitat:
Punkt 7 Sinn und prozesshaftigkeit des Lebens
Bisher muss ich bedauernd erkennen, dass ich noch keinen Status erreicht habe, den es die nächsten 50 Jahre zu erhalten gilt.
Das ganze Leben ist ein Prozess und selbst das Sterben wird wohl ein solcher sein.

Wer wessen Patient sein könnte lass ich mal dahingestellt
(Das ist ohnehin umstritten, wer da wen therapiert, wenn man Fromm glauben schenken will.)


Lammfromm nahezu. Status. wie wichtig ist der? Und wann erreicht man schon einen ohne im Stillstand zu verharren?

Zitat:
Alice im Wunderland
Alice: Glaubst Du, ich habe den Verstand verloren? Vater: Ich fürchte, ja. Du bist übergeschnappt, hast eine Meise, bist nicht ganz bei Sinnen. Aber weißt Du was? Das macht die Besten aus!

Ich mag das wenn Threads in surreale Irrlichtern.

Gretchen


One pill makes you larger and one pill makes you small. and the one's that mother gives you don't do anything at all.

Wie viele dem hier wohl noch folgen.

17.04.2018 16:03 • x 1 #265


Gretchen
das ist wahrscheinlich der Grund der Affaire-

Ich wollte mal mit einem Mann/ Partner reden (Mephisto konnte das) und mein Mann wollte mal mit einer Frau nicht reden.

Kommt also drauf an, was man meint was eine wirkliche Begegnung zwischen zwei Menschen ausmacht.

(Auf den Trauma- begriff geh ich jetzt nicht ein)

Ende der Geschichte.

17.04.2018 20:33 • x 3 #266


Ricky
Until next time...

17.04.2018 22:57 • #267


Gretchen
Es ist soweit: mein Mann hat heute morgen die Trennung ausgesprochen.

Er liebt sie und ist eben zu ihr gefahren.

Er wird ausziehen.

Nun geht das alles los, was hier schon viele geschrieben, geahnt und gedacht haben.

Gretchen die nun sehr schnell Margarete werden muss.

Ich habe Angst und fühle mich überfordert- insbesondere was die Kinder betrifft.

Mein Vater kommt heute Nachmittag.

Bezeichnender Weise ist dies mein 1000 Beitrag.

Tja- tausend Beiträge die unweigerlich zur Trennung führten.

23.04.2018 12:52 • x 5 #268


Wandler
Oh...
Ich denk an Dich und versuche Dir ein bißchen Kraft und Mut zu senden.
Achte auf Dich.
Alles liebe.

23.04.2018 12:55 • x 2 #269


L
Liebes Gretchen,

er hat ausgesprochen, was du schon lange geahnt hast. Tut trotzdem weh.

Auch deine Sorge/Angst, dass du das mit den Kindern nicht schaffst, kann hier wohl jeder nach empfinden.
Aber du schaffst das. Es wird sich nämlich einfach einspielen. Tag für Tag, mit kleinen Rückschlägen.......aber auch mit Erfolgen.
Unterm Strich und etwas weiter in die Zukunft gedacht, wirst du ein zufriedenes Leben führen.

Pack dein Rucksack wie für eine Bergwanderung und vergiss den Kompass und die Taschenlampe nicht.
Und schau dir nicht den großen steilen Berg an.
Sondern nur die ersten Schritte.

Mögen dich Märchengeschichten, mir fällt - Hans im Glück - ein, begleiten. Ebenso das Lied, das wandern ist des Müllers Lust.

Fühl dich gedrückt.

23.04.2018 13:14 • x 4 #270


A


x 4