Zitat von Gretchen:Sachliche romanze wie bei Kästner? Momentan fühlt es sich eher nach Tragödie an.
Aber die sachliche Romanze ist, ob Stock oder Hut eine Tragödie! Das gehört so.
Wärst Du lieber:
Denn sie fliegen wie mit Engelsflügeln
immer auf den ersten besten Mist.
Selbst das Schienbein würden sie sich bügeln!
Und sie sind auf keine Art zu zügeln,
wenn sie hören, daß was Mode ist.
Wenns doch Mode würde, zu verblöden!
Denn in dieser Hinsicht sind sie groß.
Liebe Margarete, ab und zu braucht es Erinnerung an eigene Größe und Erinnerung an eigene Unversöhnlichkeit.
Du hast Dich Zeit Deines Lebens geweigert eine von Kästners klasse Frauen (bewusst gewählte Schreibweise) zu sein oder zu werden.
Dann aber, in voller Konsequenz gibt es die sachliche Romanze nur, weil, seien wir ehrlich, es die schlichte wäre.
Aber: Sei integer, sei Gretchen.
PS: wir wissen beide, so geschie**en wie es ist, Du hast keine Wahl, weil es nie eine Wahl für Dich geben wird.
Du kannst das!
Glaube, Liebe, Hoffnung.
Der Rest ist, darf ich mal. Die Welt der schönen Bilder im Beauvoir'sche Sinne zitieren? Oder auch?
Bleib nicht in den Kästner'ischen 40er Jahren, in der vor allen von Männer stecken.
Ist hart, gemein, schmerzhaft, nur wie lange noch magst Du noch, für andere und für Dich Ausreden entwickeln, damit Du dem Herrn Stock oder Hut, Mut verweigern kannst, obwohl Du selbst des Herrn Hut Hutgröße kennst?
Du hast schon so lange Maß genommen.
Magst Du die sein, die sagt, aber das ist nicht, das richtige Maß oder magst Du die sein, die sagt, es muß doch noch etwas anderes geben als Faust und Kästner.
Und nein, ich meine nicht Ibsen oder Bergmann.
Ich meine Adams, Pessel, Ruff und Herndorf. Ich meine R. King, Wander, und Vargas.
Und all die anderen, die ich nicht nenne. Das Leben besteht einfach aus so viel mehr.
Es lässt sich auf Kästner und Goethe beschränken, dann hast Du die Sicherheit, immer einen guten Geschmack bewiesen zu haben, oder aber Du entdeckst die, dich Dich bestätigen, statt selbst nur immer Fan zu bleiben.
Sei Gretchen!
Mag kurz, zu kurz gekommen, zu sein, es tut mir unsagbar leid.
Hier ein Auszug:
Abschluss in welchem Sinn?
Im Sinne einer Zusammenführung, so daß alle Erzählsprünge zusammenkommen und nach einem letzten Höhepunkt säuberlich verknotet werden und keine losen Enden mehr übrig bleiben. Das wirkliche Leben ist nie so ordentlich, und es hört nicht einfach deswegen auf zu passieren, nur weil jemand einen Sieg errungen hat. Wo in einem Roman das Wort Ende käme, geht es in Wirklichkeit weiter, folgt einem Ereignis dem anderen.
Unsere Ehrlichkeit gebietet es mir zu sagen, das Zitat geht noch weiter, schenke Dir gern den vollen Text, aber er radikalisiert. Dennoch, das oben Geschriebene ist ein tolles Zitat.
Will sagen, es gibt so viel mehr als Faust, Kästner oder was auch immer Du für maßgebend hältst.
Da ist mehr, viel mehr.
Du kannst für den Rest deines Lebens andere und Dich verantwortlich machen, ihnen und Dir Rollen zuschreiben und diese auch gutmütig bewerten, ODER, Du fängst endlich an, an Dich selbst zu glauben, ohne Vater, Mutter oder Ehemann.
SPRING.
einfach mal so, was soll denn schon passieren?
Wer Maschen fallen lässt, kann auch springen, der Rest bleibt in Angsthasentum verhaftet und dazu hattet schon Carroll alles zu sagen, was es gilt:
But I dont want to go among mad people, Alice remarked.
Oh, you cant help that, said the Cat: were all mad here. Im mad. Youre mad.
How do you know Im mad? said Alice.
You must be, said the Cat, or you wouldnt have come here.
Du kannst das, sein Gretchen!