Nach 27 Jahren will meine Frau die Trennung

Hallo zusammen,

ich weiß gerade nicht mehr weiter und hoffe, hier ein paar Tipps und vielleicht etwas Halt zu finden.
Vor zwei Tagen hat mir meine Frau nach 27 Jahren Beziehung gesagt, dass sie die Trennung will. Wir haben zwei kleine Kinder und im Moment fühlt es sich an, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen.

Ich versuche, stark zu bleiben – auch wegen der Kinder aber innerlich bin ich komplett leer. Der Gedanke, dass alles, was wir gemeinsam aufgebaut haben, einfach vorbei sein soll, macht mich fertig. Ich schlafe kaum, esse kaum und kann mich auf nichts konzentrieren.

Ich will nichts erzwingen, aber ich weiß einfach nicht, wie man so etwas emotional übersteht oder wo man anfangen soll, wieder auf die Beine zu kommen.
Wie habt ihr es geschafft, mit so einer Situation umzugehen?
Was hat euch geholfen, die ersten Wochen zu überstehen, vor allem, wenn man wegen der Kinder irgendwie funktionieren muss?

Danke fürs Lesen und für jeden ehrlichen Rat oder Erfahrungsbericht.
Marco

Servus Marco

Die ersten drei Monate sind die härtesten, danach wird es langsam besser. Hier triffst du jederzeit auf Menschen. Die das gleiche durch machen und zu jeder Uhrzeit ist normal jemand hier, wenn Du Zuspruch brauchst

@Re_ne ist auch ein recht frisch, vor vollendeten Tatsachen, gestellter. Er kann dir sicherlich beistehen

Zitat von MarcoM1980:

oder wo man anfangen soll, wieder auf die Beine zu kommen.
Wie habt ihr es geschafft, mit so einer Situation umzugehen?
Was hat euch geholfen, die ersten Wochen zu überstehen, vor allem, wenn man wegen der Kinder irgendwie funktionieren muss?

Jeder Mensch ist anders.

Mir hat geholfen Dinge zu regeln. Auszug, Finanzen etc. und erstmal fast kein Kontakt.

Hab mich von Suppe ernährt und Freunde und Familie ins Boot gebeten.

Und immer nur stunden- oder tageweise in die Zukunft gedacht.

@MarcoM1980 Tut mir leid für dich. Aber Augen zu und durch. Den Gefühlen freien Lauf lassen und sich viel Ablenkung verschaffen. Dafür sorgen deine Kinder schon. Neue Hobbys entdecken und neue Leute kennenlernen. Vielleicht mit den Kids in den Urlaub fahren. Mit der Zeit wird es leichter, nur der Anfang ist erstmal hart. Treibe Sport, ernähre dich gesund, geh oft in die Natur und früh schlafen. Das hilft. Alles Gute!

Hallo,

ich bin auch gerade vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Nach 16 Jahren. Ich weiß auch gerade noch nicht wo oben und unten ist. Essen geht ganz langsam wieder etwas besser, am Anfang hat mir Gesellschaft dabei geholfen und wenn’s nur telefonieren war. Generell helfen mir gerade Freunde und Familie, das Forum hier sehr. Einfach alle Gedanken und Fragen raus aus dem Kopf. Aber ja ist sch.… ist richtig sch.. Hätte ich die Katzen nicht würde ich glaube ich gar nicht mehr von der Arbeit nach Hause fahren.

Fühl dich gedrückt !

Trennung nach so vielen Jahren ist nicht einfach zu verarbeiten. Sie ist der Verlust einer engen emotionalen Bindung, was zu Trauer, Wut, Schock und dem Gefühl des Versagens führen kann. Eine Trennung ist jedoch auch eine Chance, sich neu zu orientieren, sich auf sich selbst zu konzentrieren und neue Wege zu gehen.

Hi @MarcoM1980 ich denke, wichtig ist, dass du nur in kleinen Schritten denkst. Heute, morgen, übermorgen. Der Gedanke, den heutigen Tag oder heute und morgen ohne sie auszukommen, ist viel einfacher auszuhalten, als wenn du in größeren Zeiträumen denkst. Letztere sind bei allem Organisatorischen hilfreich, aber nicht beim Emotionalen.

Es gibt keine gute Erklärung, wie man das übersteht, finde ich. Selbst, wenn man es schon durchgemacht hat. Ich habe mich das selber auch sehr oft gefragt, wie ich das nochmal aushalten soll. Was man nicht verlieren sollte, ist die Gewissheit, dass es wieder besser werden wird und das eigene Leben weitergeht. Es endet nicht, weil jemand aus dem Leben eines anderen verschwindet- nicht durch Trennung und auch nicht durch Tod.
Am Anfang trittst du vielleicht auf der Stelle, aber du wirst sehen, dass kleine Schritte immer möglich sind.

Was Appetit und Schlaf angeht: sprich mit deinem Arzt! Das sind 2 ganz essentielle Dinge während der Trauerphase, zu schauen, dass man trotzdem schlafen und essen kann. Und dazu Bewegung oder sportliche Aktivität. Es reicht ein kleiner Spaziergang von 15-20min, was eben schaffbar ist am Anfang. Wenn du nicht schlafen und essen kannst, dann leidet die Konzentration, das ist klar. Hast du auf der Arbeit Vorgesetzte, die für deine Probleme Verständnis haben? Ich schau bei frisch getrennten Kollegen und Kolleginnen immer sehr genau hin, ob ich sie in irgendeiner Art und Weise unterstützen kann.
Ich wünsche dir alles Gute und viel Vertrauen in dich selbst, dass du das schaffst. Hier ist immer jemand da zum schreiben und zuhören!

Hallo Marco,
mir ist vor 2 Jahren das selbe passiert.
Tipps kann man dir geben, aber nur Du weißt was Dir hilft.
Versuche es mit ganz langen Spaziergängen bis Du kaputt bist.
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir nur raten, ihr nicht hinterher zu laufen und Finger von Alk. und Dro. zu lassen. Mir hat das nicht gut getan.

Wie geht es dir Marco?

Einige helfen sich damit, dass sie non stop on Tour sind und andere sind lieber für sich allein.
Ich habe mich anfangs sofort in neue Abenteuer gestürzt, war eine tolle Ablenkung die ersten 4 Wochen, und dann hat es mich wie ein Schlag ins Gesicht eingeholt. Daher würde ich den Weg nicht mehr wählen.

Als sich meine Ex damals getrennt hat, für mich mehr oder weniger aus heiterem Himmel, bin ich ihr nicht nachgerannt, sondern habe sofort mein Ding gemacht. Ich hab eine Single Reise gebucht, war 2 Wochen weg und lernte dann hier noch eine Frau kennen, 4 Wochen pure Ablenkung, die Frau war emotional ebenso nicht frei wie ich auch, irgendwie trennten wir uns wieder und dann kam die Lawine.

Ich würde heute alles wirken lassen, es mir richtig dreckig gehen lassen, alles andere ist wie ein Pflaster, das du langsam abreißt.