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Neuanfang und kein Ende

G
Es klingt paradox und doch so logisch. Nahezu 1,5 Jahre nach der rechtskräftigen Scheidung, und entsprechend über 2 Jahre nach der Trennung bin ich noch immer dabei neu anzufangen, und weiß nicht ob ich damit überhaupt schon begonnen habe. Zehn Jahre ist es nun her, dass ich dieser Frau begegnet bin, mit der ich sehr schnell zusammen gezogen bin, und die ich in der gleichen Geschwindigkeit geheiratet habe. Die halbe Beziehung war ein auf, die andere Hälfte ein ab, und richtigerweise folgte darauf eine (Ent)Scheidung, die ich an sich nicht bereue. Im Gegenteil - wir hätten es uns schon früher eingestehen müssen.

Doch nun sitze ich hier, erfreue mich daran, dass es so etwas wie Foren noch gibt - und noch mehr, dass sie offenbar die gleichen Smileys verwenden, die es schon vor Jahren (fast Jahrzehnten) in Chats wie chat.de oder chatcity.de gab. Der eine oder andere mag sich daran erinnern Bevor ich jedoch abschweife, und mich an Channel wie Exil oder Trekkies erinnere - zurück zum Thema:

Seit mindestens 1,5 Jahren versuche ich es nun also mit dem Neuanfang. Dem Alleinsein. Dem Single-Dasein. War alleine im Urlaub, habe gedatet wie ein Weltmeister. Zugleich gearbeitet wie ein Verrückter. Was ich bisher daraus gelernt habe? Tinder und dergleichen sind keine Lösung. Was mir momentan helfen könnte? Mutmaßlich am ehesten der Auszug aus der (ehemals) gemeinsamen Wohnung. Doch scheint es recht schwierig im Großraum einer Metropolregion eine Wohnung zu finden. Sicherlich ist das kein Grund den Mut und die Zuversicht zu verlieren - doch es wäre schön ein Ende, eine positive Wendung, absehen zu können, statt jeden Tag in dieser Wohnung aufzuwachen, in der so viele Erinnerungen verborgen sind. Dazu kommt - ob man dies nun positiv oder negativ werten will - es gibt keine Kinder aus dieser Ehe. Was mir blieb, und was mich eine ganze Zeit lang festigte, war und ist die Arbeit. Nun spüre ich: das ist zu wenig. Da muss noch mehr sein im Leben.

Wer kennt diese Situation? Wie seid ihr zum Ende des Neuanfangs gelangt?

31.08.2020 21:03 • x 1 #1


D
Ganz spontan fällt mir bei deinem Text ein:
-die Wohnung mal umgestellt/gestaltet?
- einen Ausgleich in einem Hobby gesucht?
- Sport
- vielleicht eine neue Sprache lernen?
- eine Weiterbildung ins Auge fassen?

Ja da sollte mehr sein im Leben.
Ich glaube das wünscht man sich so gut wie immer, es kann aber nur klappen wenn man selber aktiv sein Leben in die Hand nimmt und es selbst gestaltet.

31.08.2020 21:19 • x 1 #2


A


Neuanfang und kein Ende

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Luto
Zitat von Groundhog:
Wer kennt diese Situation? Wie seid ihr zum Ende des Neuanfangs gelangt?

1,5 Jahre sind natürlich eine Menge Zeit. Vermutlich fehlt Dir ein gewisser Kick, um Dich auf die Zukunft ohne Gedanken an sie einzulassen. Eine neue Liebe würde möglicherweise den Neuanfang erleichtern, aber das kann man nicht erzwingen ... aber vielleicht wäre ja ein neues Projekt auch hilfreich, sich als neu zu empfinden ... neue Dinge machen... neue Sprache lernen... neue Arbeit ... neue Hobbies?

31.08.2020 21:23 • x 1 #3


E
Servus.

Ende des Jahres sind es bei mir 2 Jahre nach der Trennung (12 Jahre Beziehung, zwei Töchter 6 und 11) auch ich wohne noch im Haus, meinem Haus.

Ich kann sehr gut nachempfinden was du geschrieben hast.

Bei mir war es in der Tat wieder eine neue Liebe. Sie hat auch eine Tochter und wir haben die Betreuungs-Zeiten der Kinder abgestimmt. So haben wir ein WE für uns und ein WE machen wir tolle Sachen mit den Kids. Ansonsten wohnen wir nicht zusammen, dazu wollen wir uns noch Zeit lassen.

Bis dahin war ich eher getrieben und ruhe- und rastlos. Habe auch viele Dates gehabt, habe einen Haufen hobbies ausprobiert und mich noch mehr in Arbeit gestürzt. Dann habe ich noch das Haus renoviert. Ich habe mich weitergebildet, meinen Körper gestählt, alles auf gesunde Ernährung umgestellt und bin in der Form meines Lebens. Dazu habe ich angefangen zu meditieren, übe mich in Achtsamkeit und Gelassenheit. Aber alles wirkte irgendwie, nennen wir es sinnlos, substanzlos und hat mir nichts gegeben. Nicht falsch verstehen, ich war nicht unglücklich, im Gegenteil aber doch hat etwas sehr gefehlt.

Nun, mit der neuen Beziehung mache ich nichts anders, aber irgendwie fühle ich mich wieder iemotional zu Hause und das tut mir gut. Ich sehe das nun so, dass ich mich in der Zeit des Alleinseins auf den Neuanfang vorbereitet habe. Diese Vorbereitung, die Investition in mich war wichtig, bin ich nun der Mann der ich immer sein wollte und habe nun die Frau dazu- und was für eine

Auch wenn ich gut alleine sein kann, so ist es doch sehr schön, jemanden im Leben zu haben.

Alles gute,

02.09.2020 20:36 • x 1 #4


Luto
das klingt doch verdammt gut!

02.09.2020 23:55 • #5




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