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Normalität oder einfach nur eine Entwicklungs-Phase?

K
Hallo zusammen,

heute habe ich einen weniger guten Tag erwischt. Mag auch der Tatsache gezollt sein, dass ich feiern war und mein Körper und meine Psyche generell Probleme haben, wenn der Alk. abgebaut wird.
Und somit verstärkt sich auch ein Gefühl, welches mich bereits seit Wochen begleitet, dass etwas im Busch ist.

Und da stecke ich fest. Ich bin mir noch nicht Mal sicher, ob ich das Folgende so beschreiben kann, dass ich zumindest inhaltlich verstanden werde.

Ich mutiere zum Denker. Ich verliere (?) ein Stück weit den Zugang zu meinen Emotionen, ich stelle immer öfter fest, dass ich sie nicht benennen kann bzw. keine habe. Entweder habe ich mich da einfach verändert oder ich blocke mich selbst ab. Oder stumpfe ich ab?! Ich habe keine Ahnung. . .

Mein Alltag pendelt sich noch nicht ganz ein (nach härteren Jahren, kommt sowas wie Ruhe in mein Leben). Teilweise lebe ich den Tag hinein. Ich brauche mich allerdings nicht hochraffen, wenn etwas zu erledigen ist. Ich absolviere meine Aufgaben, gehe meinen Jobs nach, bin für andere Menschen da, übernehme Verantwortung, lache, habe Humor, bin super selten feiern, treffe mich gelegentlich mit anderen Menschen, gehe jedem Flirtversuch aus dem Weg, interessiere mich für keine Männer, ich mag mein Single Dasein, plane meine Renovierungsarbeiten, ich schlafe gut, habe keine Probleme mehr mit dem Essen, usw.

Das so als platt konfusen Querschnitt zu meinem Alltag, was irgendwie durchaus normal erscheint.

Ich bin zufrieden und fühle mich an sich auch wohl. Scheinbar?! Ich hänge gefühlt im luftleeren Raum. Ich kriege es nicht richtig zu packen, was mit mir los ist oder was mein Problem ist. Ich habe nur dieses diffuse Bauchgefühl das etwas nicht stimmt und kann das noch nicht Mal genauer beschreiben.

Es gibt Tage da fehlt mir meine Familie (Kontaktabbruch seit 3 Monaten). Es gibt Momente wo ich eine Schulter zum anlehnen bräuchte oder eine Umarmung mir gut tut würde. Auch soweit normal. . . und nichts was mich aus der Bahn wirft.

Ich habe Freunde mit denen ich reden kann. Nehme es aktuell aber nicht wahr. Ich habe mich irgendwie zurück gezogen, weil ich ja noch nicht Mal sagen kann, was mit mir los ist. Ich tue mir schwer damit, Einblicke zu geben.

Ich bin gerne mit mir allein, tu mir Gutes, lese, schlafe (allerdings) viel, bin nicht gestresst, jedoch bin ich wieder öfter innerlich angespannt.

Ist das einfach ein normales Leben und ich realisiere dieses nicht als solches?
Oder warum fühle ich mich als wäre was im Busch mit mir? Denke ich zu viel nach? Analysiere und reflektiere ich einfach zu viel?

Ich würde mir wünschen, dass es hier Menschen gibt, die die richtigen Fragen stellen oder mir andere Blickwinkel aufzeigen.

Liebe Grüße
Kerstin

03.03.2018 17:14 • #1


Seeträne
Hab Geduld mit dir. Wenn du härtere Jahre hinter dir hast, lernst du erst langsam wieder richtig zu ticken. War bei mir genau so.... als würde man sich neu kennen lernen.
In der Pubertät kennt man das. Und manchmal fordert uns das Leben auf, Schritt für Schritt einen neuen Weg zu gehen....
Sei gnädig mit dir und geniesse es dass du gerne und gut allein sein kannst

03.03.2018 18:51 • x 3 #2


A


Normalität oder einfach nur eine Entwicklungs-Phase?

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L
Das könnte aktuell an der Jahrezeit liegen. Höre das gerade die letzten 3 Wochen öfter mal von meinen Freunden und das unabhängig vom Beziehungstatus. Auch ich bin im Feb. gerne mal so ein Jammerkandidat, ohne genau zu wissen, warum und worüber eigentlich.

Warte mal ab, bis die ersten warmen Sonnenstrahlen auftauchen. Sieht die Welt auch wieder anders aus.

03.03.2018 19:52 • x 2 #3


K
Zitat:
als würde man sich neu kennen lernen.


Eventuell lerne ich hier wirklich eine neue Seite an mir kennen. Ich habe Jahrzehnte nach meinen Emotionen gehandelt und entschieden bis ich lernen durfte, dass Emotionen nicht immer meine Wahrheit sind. Daher bin ich vielleicht auch irritiert, das auf sachlicher Ebene (meine Realität)
fast alles für mich sortiert und bearbeitet ist, es sich jedoch emotional nicht abgleichen lässt. Ich definiere mich nicht mehr allein über Emotionen und scheine da bauchtechnisch immer noch drauf zurück greifen zu wollen.

Das Wetter ist mir dahingehend eher egal. Auch wenn ich durchaus nachvollziehen kann, dass wärmere Temperaturen zum Wohlgefühl beitragen können.

Ich habe Bedenken, dass ich hier erfolgreich seit Wochen etwas verdränge.
Mein verändertes Ich ist halt recht unerfahren

Aber ja. . .die Geduld
Es sind harte Jahre gewesen, die Schwerpunkte waren immer andere oder wiederholten sich. 2015 und 2016 waren psychisch für mich kaum tragbar. Die Jahre davor waren eher speziell, sie haben viel Kraft gekostet. Und 2017 war dann Neustart auf allen Fronten was nicht minder viel abverlangt hat. Das ist OK, denn ich durfte viel lernen. Ich war die letzten drei Jahre quasi in der Dauer(weiter) Entwicklung. Mittlerweile überlege ich, ob ich in mir selbst angekommen bin und einen Gang zurück schalten kann und nicht hinter allem eine neue Aufgabe sehen brauche an mir zu arbeiten. Ich also einfach mal leben kann, ohne alles gleich zu reflektieren und mir das Hirn über mein Verhalten oder meine Muster zu zermatern.

Denn, zugegeben, die Lust auf Normalität wächst enorm. . .

Daher liegst du hiermit

Sei gnädig mit dir und geniesse es dass du gerne und gut allein sein kannst

ganz richtig

03.03.2018 21:16 • x 1 #4




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