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Weitab jeglicher Normalität, Bericht nach 17 Monaten

kerstinf
Weitab jeglicher Normalität, Bericht vom 17.02.14

Jetzt lebe ich seit mehr als 17 Monaten wieder alleine. Von meiner Insel aus erblicke ich die Erinnerung wärmender Lichter anderer Galaxien, die sich außerhalb meiner Reichweite finden.
Ich fühle mich immer noch gestrandet. Der Weg liegt vor mir, aber ich kann das Ziel nicht mehr erkennen. Durst lähmt mich, lässt meine Kehle verdorren. Die Reflexe verharren.
Die meinigen schleppe ich mit mir, auf dem täglichen Weg ohne Ziel. Auch sie sind erlahmt, lautlos geworden. Stumm folgen sie meinen Schritten. Die Sonne erwärmt sie nicht mehr, nur die Sterne offenbaren ihre Einzigartigkeit.
Nebelgrau erwartet der Horizont.

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Liebe Mitstreiter!
So sieht mein Innenleben nach 17 Monaten Trennung aus. Mein Universum hat sich noch nicht erneuert. Zu viele Trümmer liegen noch umher. Wir sind gescheitert, wieder aufgestanden, haben weitergemacht, es neu versucht und sind schließlich doch jeder eigene Wege gegangen. Die Erinnerung an vergangene glückliche Zeiten tun verdammt weh und ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass ich irgendwann wieder ein glücklicher Mensch sein werde. Der Alltag ist hart, ich habe das Gefühl auf der Stelle zu treten. Das Haus ist immer noch verdammt leer. Diese Einsamkeit legt sich auf die gesamte verbleibende Familie und ich habe es aufgegeben, dem gerecht werden zu können. Zu viele Lücken sind verblieben, die sich nicht mehr füllen konnten. Ich genieße die seltenen verbundenen Momente mit meinen Kindern, in denen ich mich ihnen sehr nahe fühlen kann.

Den verbliebenen Haufen Schutt versuche ich täglich neu zu verteilen. Ich gehe aus, versuche neue Menschen kennenzulernen. Aber die Wege sind weit auf dem Land. All dies scheint mir oft mit enorm großer Anstrengung verbunden, das Ergebnis meist kläglich. Aber die Kontaktbörsen im Internet erscheinen mir zu steril, bin nicht fotogen genug, kann dort nur schwer ins Gespräch zu kommen.
Trotzdem kämpfe ich täglich weiter. Stillstand noch sinnloser.

17.02.2014 23:20 • #1


M
liebe kerstin,

du bist tapfer aber
17 monate sind noch nicht so lange......

das dauert auch mal, wenn man lange zusammen war....

tust du dir auch genug gutes?
arbeite doch ein bißchen an deinem aussehen...gönne dir etwas......
dann wird das schon.....

18.02.2014 08:40 • x 1 #2


A


Weitab jeglicher Normalität, Bericht nach 17 Monaten

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B
Hey kerstin,

Ich find mich in deiner mail wieder, sie hat etwas erschuetterndes aber aufrichtig ehrliches, klar ist der alltag ab an trist, aber es ist durchaus sinnvoller sein leber erstmal ganz klein fuer sich selbst zu ersinnen, es geht niemals darum wieviel zeit man braucht zur verarbeitung, selbstreflektion, sondern darum das der weg das ziel ist! Ich bin zb 31, eigentlich sollte ichs in mein alter wie mein umfeld machen, von person a zu b springen, lernprozeß, aber da euerd ich mich verleugnen, liebe ist fuer mich diese gehobene emotionale einzigartige ebene ich kann einfach keine individuen bei den ich das feuer in den augen sah austauschen, klar fuehlt man sich dann mal allein, aber dies formt auch deine persoenlichkeit, da man in dieeer demut lernt, was liebe fuer einen ist, was man an freiheiten abgeben wuerde wer man selbst ist! Verdammte ehrlichkeit am strand des lebens mit einen wunderschoenen blick auf den horizont und eines abend erblickt man ein stern auch dir werden wieder fluegel erwachsen, dies ist dann das verdammte karma es findet einen, darum kaempfe ich trotz depressionen jeden tag ein optimist zu bleiben!

18.02.2014 09:24 • x 1 #3


N
Liebe Kerstin,
auch ich finde mich zum Teil in Deinem Post wieder. Bei mir ist es jetzt 14 Monate her, dass der letzte Kontakt nach 1 3/4 Jahren des Hin und Her, des Auseinanderdriftens, wieder Zusammenfindens stattfand. Bei mir sind auch noch nicht alle Scherben zusammengekehrt und das wird auch noch geraume Zeit in Anspruch nehmen.

Ich gebe jedoch btlwe recht, dass es letztlich keine Rolle spielt, wieviel Zeit man zur Verarbeitung, Reflexion benötigt. Es dauert so lange wie es dauert und zumindest ich glaube daran, dass man daran wächst und lernt ( über sich, über das Leben usw).

Darüber hinaus bin ich der Ansicht, auch wenn es alles andere als einfach zu sein scheint, dass man erst dann zufrieden und sogar glücklich werden kann, wenn (man) wieder selbst gefestigt ist und einen Partner nicht als Grundvoraussetzung für sein irdisches Glück benötigt.
Ja, ja...ich weiß...leichter geschrieben als getan. Ich kämpfe nach derart langer Zeit auch noch immer damit, nicht in der Opferrolle zu verharren, dankbar zu sein für das was ich habe und nich vor selbstmitleid zu zerfließen. Aber wie btlwe schreibt werden wieder Flügel wachsen...wann...keine Ahnung...aber sie werden wachsen. Und wenn es nur die Flügel sind, auch ohne einen Partner ein zufriedenes Leben zu führen.

LG

18.02.2014 09:43 • x 1 #4




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