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Ratlosigkeit & Verzweiflung

H
Liebes Forum!

Ich heisse Hannes, bin 42 Jahre alt und ganz neu hier im Forum.
Zur Zeit geht es mir wirklich schlecht und weiss eigentlich nicht mehr weiter.

Zur Vorgeschichte: Ich war bis vor ca. 2 Wochen in einer Beziehung, die seit 12 1/2 Jahren bestand. Aus dieser Beziehung stammt auch mein Sonn Finn (8 Jahre alt)
Vor zwei Wochen allerdings kam es zu einem Streit, der dann in weiterer Folge total eskalierte und meine Lebensgefährtin mitsamt meinem Sohn das Haus verlies und vorübergehend zu ihren Eltern zog.
Es kam zu keinen Gewalttätigkeiten o.ä..

Seit dieser Zeit kam es zu mehreren kleineren Treffen bei mir zu Hause, ich unterbrach diese aber immer wieder und verlies beleidigt das Haus.
Vor einer Woche kam es wieder zu einem Treffen. Ich bat sie um Verzeihung, schenkte ihr einen Ring und fragte Sie, ob sie mich heiraten will. (Das war immer ihr Wunsch)
Sie meinte, sie müsste sich das alles überlegen und braucht mal eine Auszeit.

Gestern kam es dann zu einem längeren Gespräch in dem Sie mir mitteilte, dass sie ab 01. Dezember in eine Mietwohnung ziehen wird. Diese Wohnung ist vielleicht 500m weg, trotzdem sass der Schock tief!
Weiters teilte sie mir aber mit, dass sie mich nicht verlieren möchte, sie mich noch liebt und unserer Beziehung schon noch eine Basis geben würde.
Durch die räumliche Trennung allerdings meinte sie, könnte man so richtig von Null anfangen und wieder richtig zueinander finden.

Ich bin trotzdem total verzweifelt, weil ich sie und unseren Sohn total liebe und jede Minute vermisse.
Ausserdem bin ich das Alleinesein überhaupt nicht gewohnt. Alleine auch finanztechnisch wird das alles eng werden, ich habe erst im Sommer dieses Jahres ein Haus gekauft.

Viele meinter Freunde behaupten, dass das ganze keine Zukunft hat und ich mich mit einer fixen Trennung abfinden soll.

Wie seht Ihr das? Gebt Ihr unserer Beziehung noch eine Chance?

Danke, Hannes

19.11.2015 14:22 • #1


Kora
Hallo Hannes,
das kann Dir von hier sicher keiner beantworten!
Wenn Du durchzappst wirst du einige Treats finden, wo man denkt, der (ex) Partner könnte es sich noch überlegen.. Zum anderen hat man selbst ja auch immernoch Hoffnung...
Ist wirklich sehr schwierig..
Oftmals sind es aber leere Worte, zum Trost oder aus Sympathie.. Die Zeit wird es zeigen.
An Deiner Stelle würde ich ihr die Zeit einfach mal einräumen und mich rar machen...
Auf der anderen Seite habe ich es ähnlich erlebt mit meinem Mann, der seit September immer SeineZeit haben wollte, mir versicherte, dass alles wieder gut wird und bums... Nun geht er, weil er nichts mehr für mich empfindet..

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du schnell zu dem findest, was da rauskommt und wenn es das Ende war, dass Du nicht zu sehr in Selbstzweifel versinkst.. *winke*

19.11.2015 14:31 • #2


A


Ratlosigkeit & Verzweiflung

x 3


H
Hallo Kora!

Danke für Deine Antwort.

Ich werde mich jetzt wirklich einmal rar machen, obwohl wir eigentlich ausgemacht haben, uns das Wochenende bei mir zu treffen.
Ich wollte etwas leckeres kochen und danach wollten wir einfach entspannen.


Aber das hast du wahrscheinlich Recht.....

Danke, Hannes

19.11.2015 15:01 • #3


G
Wenn Deine Partnerin es aber ernst meint, ganz neu zu starten, denke ich, ist rar machen und die Verabredung am Wochenende absagen, keine so gute Idee, denke ich.
Es wäre, falls sie sich drauf gefreut hat, doch sogleich eine Enttäuschung.

19.11.2015 15:52 • x 1 #4


H
Hallo !

Ich habe jetzt mir mir selber vereinbart:
Wenn meine Partnerin am WE kommen will werde ich alles daran tun, um dieses Treffen so schön wie möglich zu gestalten.
Sollte Sie das Treffen doch nicht wollen gehe ich vorübergehend auch auf Tauchstation....

Danke für die Tips, Hannes

20.11.2015 09:26 • #5


K
hannesu

die Aussagen deiner Frau sind konsequent und deutlich.

So schmerzhaft wie es ist, aber das klingt vernünftig, und so wünscht man sich eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe.

Klar, kann man den Ausgang nicht vorhersagen, und es gab auch sicherlich Gründe, warum Deine Frau ausgezogen ist. Aber die Chancen, dass ihr diese Krise gut meistert, stehen gut.

Natürlich finde ich es schön, wenn Du jetzt für eine gute Atmosphäre sorgen willst, aber das ist bestimmt nicht der Grund, warum sie weg ist. Ich kenne ein Paar, da beeschwert sich die frau, dass ihr Mann nie redet und ihr alle Arbeit und Entscheidungen überlässt. Wenn sie sagt, sie wären in der Krise, versteht er das nicht. Er fühle sich wohl, der S. stimmt, was wolle sie denn? Reden. Ok, dann gibt es einen gemütlichen Abend, er legt sich ins Zeug, Blumen, feines Essen, Aktionismus, ist zu ihr zärtlich und der liebste Mann der Welt. Sie wird immer mehr sauer und will: reden. Er ist beleidigt, versteht die Welt nicht mehr, sie wird immer hysterischer und geht. Er sagt, ich hab doch alles getan, dass es ein schöner Abend wird. Stimmt, aber geredet hat er nicht. Und wenn er mal redet, spielt er alles runter, gelobt Besserung,und macht dann doch wieder, was er will.

Was ich damit sagen will: Versuche herauszufinden, was sie beschäftigt, warum braucht sie Abstand, worüber will sie nachdenken, was müsste sich ändern, was fehlt ihr. Hörs Dir an ohne zu werten, ohne dich zu rechtfertigen. Sag, dass du den Abstand auch brauchst,zum Überlegen, Deinen Schock zu überwinden und du gut findest, dass sie dir offen und ehrlich begegnet. Sag ihr auch, dass Du daon ausgehst, dass sie dir gegenüber ehrlich ist, weil du dir Hoffnungen machst, dass eine eine Chance zum Wiederanfang gibt. Wenn es einen anderen Mann gäbe, wärees schön, wenn sie dir das ehrlich sagt.

Noch eine Frage am Rande:
Bei meinem Ex hat es mich immer sehr gestört,wenn er von seinem Haus und seinem Auto und seinem Geld gesprochen hat. Ist das Dein Haus allein oder gehört es euch beiden?

20.11.2015 10:13 • #6


H
Hallo Kreistänzer!

Danke für deinen tollen Beitrag.

Das Haus gehört rechtlich mir alleine (also Grundbuch usw.).
Mental gesehen aber gehört es schon uns beiden, ich hätte mich auch nie auf diesen Kauf eingelassen wenn ich das Ganze geahnt/gewusst hätte.

Es ist einfach so schlimm. Sie ist die Liebe meines Lebens (mein Sohn natürlich auch) und die Beiden fehlen mir so stark.
Mittlerweile bin ich schon fast an einem Punkt angelangt, wo ich mir ärztl. Hilfe holen will.
Ich habe aber Angst, dass das auch nix bringen wird.
Da bekommst du ein wenig Antidepressiva verschrieben und das wars.
Für eien Termin bei einem Psychologen wartet mar hier bei uns sowieso in der Regel mehrere Wochen....

Ich hoffe echt auf eine göttliche Fügung und dass sich das alles wieder normalisiert.

Gruss hannes

20.11.2015 10:35 • #7


Blanca
Zitat von hannesu123:
Zur Vorgeschichte: Ich war bis vor ca. 2 Wochen in einer Beziehung, die seit 12 1/2 Jahren bestand. Aus dieser Beziehung stammt auch mein Sonn Finn (8 Jahre alt)
Vor zwei Wochen allerdings kam es zu einem Streit, der dann in weiterer Folge total eskalierte und meine Lebensgefährtin mitsamt meinem Sohn das Haus verlies und vorübergehend zu ihren Eltern zog.
Es kam zu keinen Gewalttätigkeiten o.ä..

Seit dieser Zeit kam es zu mehreren kleineren Treffen bei mir zu Hause, ich unterbrach diese aber immer wieder und verlies beleidigt das Haus.
Vor einer Woche kam es wieder zu einem Treffen. Ich bat sie um Verzeihung, schenkte ihr einen Ring und fragte Sie, ob sie mich heiraten will. (Das war immer ihr Wunsch)

Ihr hattet Streit, und offenbar schwelt da auch noch etwas zwischen Euch, sonst hättest Du ja nicht immer wieder beleidigt das Haus verlassen. Ihr ausgerechnet jetzt die Ehe anzubieten - nachdem Du Dich über 12 Jahre lang und trotz Kind nicht dazu aufraffen konntest - wirkt ein wenig, als ob Du damit die Beziehung zu kitten suchst.

Das halte ich für keine gute Idee.

Zitat:
Sie meinte, sie müsste sich das alles überlegen und braucht mal eine Auszeit.

Eine sehr vernünftige Entscheidung. Denn Ihr solltet wirklich erst mal miteinander im Reinen sein, ehe Ihr an sowas wie Heirat auch nur denkt.

Zitat:
Durch die räumliche Trennung allerdings meinte sie, könnte man so richtig von Null anfangen und wieder richtig zueinander finden.

Da hat sie recht. Ich finde diese Lösung nicht nur sehr vernünftig, sondern sogar perfekt.

Zitat:
Ich bin trotzdem total verzweifelt, weil ich sie und unseren Sohn total liebe und jede Minute vermisse. Ausserdem bin ich das Alleinesein überhaupt nicht gewohnt.

Dann wird es höchste Zeit, daß Du diese Erfahrung endlich machst und auch mit Dir allein zu sein lernst. Zuviel Geklammer kann in Beziehungen nämlich Erstickungsanfälle verursachen...

Zitat:
Alleine auch finanztechnisch wird das alles eng werden, ich habe erst im Sommer dieses Jahres ein Haus gekauft.

War dieser Hauskauf Eure gemeinsame Entscheidung und sie hat Dir entsprechende Zusagen gemacht, was seine Finanzierung betrifft?

Zitat:
Viele meinter Freunde behaupten, dass das ganze keine Zukunft hat und ich mich mit einer fixen Trennung abfinden soll.

Laß Dich bitte nicht so sehr von außen beeinflussen. Es ist Eure Beziehung, Du und Deine Freundin sollen miteinander glücklich sein, nicht irgendwer sonst. Ihr habt einen Sohn zusammen, und alles, was bisher passiert ist, war dieser Streit vor zwei Wochen und daß Ihr noch nicht zu einer guten Kommunikation zurückgefunden habt.

Offenbar ist auch ihr an einer Fortsetzung der Beziehung gelegen. Das ist erst mal das Wichtigste. An Eurer Stelle würde ich versuchen, diesen Streit bzw. seine Ursachen zu lösen und wenn Euch das zu zweit nicht gelingt, wäre es mir die Liebe wert, professionelle Hilfe dafür zu beanspruchen. Es gibt Beratungsstellen, es gibt Psychologen... sucht Euch einen geeigneten Mediator, der Eure Gespräche so moderiert, daß Ihr in der Lage seid, das Geschehene miteinander zu besprechen, ohne Euch gegenseitig mißzuverstehen oder zu verletzen (ohne es zu wollen).

Ich wünsche Euch viel Glück.

20.11.2015 10:39 • #8


Solskinn2015
Hi Hannes,

nur kurz. Bei mir war der Zug damals schon zu weit abgefahren als ich ihn hätte stoppen können. Habe natürlich versucht ihn zu stoppen. Bei mir war eine dritte Person auf ihrer Arbeit involviert. Konnte da nichts mehr stoppen. Hat ihn ja wohl viel länger am Tag gesehen als mich.

Versuche nicht mit Romantik etwas zu beheben. Ihr müsst reden, reden, reden. Am besten mit professioneller Hilfe. Bei mir wollte sie nie reden und auch nirgendswo hingehen.

Das war schlecht und eigentlich das Ende. Ich glaube es geht ihr trotz neuer Partnerschaft nicht gut. Aber das ist jetzt ja egal.

Wenn es Dir nicht gut geht, gehe bitte zum Hausarzt. Sprich mit ihm über ein leichtes AnitDepriMittel. Du musst dich stabilisieren. In eine Depression abzurutschen solltest Du vermeiden. Die wirken aber auch erst nach ein paar Tagen. Sind auch keine Wundermittel. Such Dir Leute, die Dich stabilisieren können in der Situation. Deine Partnerin ist Dir emotional wahrscheinlich schon Monate voraus.

LG

Solskinn

20.11.2015 10:44 • #9


H
Hallo nochmals!

Ich versuche nicht, mit Geklammer oder gekünstelter Romantik etwas zu kitten.
Meine Gefühle sind schon 100% echt.
Sie ist und bleibt die Liebe meines Lebens.

Das traurige an mir ist, dass ich das immer erst merke, wenn es (fast) schon zu spät ist.
Es ist auch nicht die Erste Krise die wir durchmachen.

Diesesmal liegts aber zu 100% bei mir. Ich war ein egoistisches und stures Ar.....och und habe sie in gewissen Belangen komplett alleine gelassen.
Ich habe einfach nicht oder nicht richtig zugehört und sie im Stich gelassen.

Beim letzten Treffen erklärete sie mir, warum sie jetzt diesen Umzugsschritt macht:
Wenn Sie es nicht machen würde, würde unsere Beziehung irgendwann einmal so derart verpfuscht und zerrüttet sein, dass es wirklich keine Zukunft mehr geben könnte.
Und davor habe sie Angst.
Wir könnten es auch so machen, dass wir uns gegenseitig besuchen, und ich auch bei ihr oder umgekehrt übernachten kann.
Sie meinte sie will mich nicht verlieren und liebt mich noch, deshalb dieser Schritt.

Also ganz tief in mir hoffe ich leider immer noch auf ein Wunder.....

20.11.2015 11:20 • #10


Blanca
Zitat von hannesu123:
Sie ist und bleibt die Liebe meines Lebens.

Dann akzeptiere jetzt auch ihre Übergangslösung und laß Dich darauf ein. Ich finde den Weg nach wie vor sehr vernünftig, den sie eingeschlagen hat. Zumal ihre neue Wohnung nur 500 m die Straße runter ist und nicht etwa in einer anderen Stadt (was man hier auch mitunter zu lesen bekommt). Allein das ist doch schon ein klares Zeichen, daß sie weiterhin in Deiner Nähe sein will, wenn auch nicht gleich unter einem Dach.

Zitat:
Es ist auch nicht die Erste Krise die wir durchmachen.

Umso wichtiger, daß Ihr mal drüber nachdenkt, professionelle Hilfe zu beanspruchen, die Euch darin unterstützt, alte, festgefahrene Muster konstruktiv aufzubrechen.

Zitat:
Wenn Sie es nicht machen würde, würde unsere Beziehung irgendwann einmal so derart verpfuscht und zerrüttet sein, dass es wirklich keine Zukunft mehr geben könnte.
Und davor habe sie Angst.

Na also. Nun hör auch auf sie und laß diese Übergangslösung einfach mal zu.

Zitat:
Also ganz tief in mir hoffe ich leider immer noch auf ein Wunder.....

Es braucht kein Wunder bedarf, damit Ihr wieder zueinander findet. Sie hat Dir doch klar signalisiert, daß sie an Eurer Beziehung festhält. Daß sie nicht bei Dir einzieht, finde ich angesichts der aktuellen Umstände völlig nachvollziehbar... an ihrer Stelle hätte ich es vermutlich auch nicht getan. Dennoch wohnt Dein Sohn jetzt gleich die Straße runter und Du kannst ihn jederzeit sehen. Dasselbe gilt für sie. Und Ihr gewinnt den Abstand, den Ihr alle erst mal braucht, damit die Dinge sich beruhigen... ohne gleich den Trennungshammer zu schwingen.

Versuch bitte, Dich an das gelegentliche Alleinsein zu gewöhnen und damit klarzukommen. Du sollst doch bei ihr sein, weil Du sie liebst, und nicht nur, weil Du sie brauchst... und die Hausfinanzierung laß bitte ganz da raus. Es war offenbar kein gemeinsames Projekt, also ist es auch nicht ihre Altersversorgung, sondern Deine, um die es da geht. Sowas sollte keinen Einfluß auf den Fortbestand Eurer Beziehung nehmen.

Alles in allem wirkt es auf mich, als stünden Eure Chancen gar nicht so schlecht.

20.11.2015 12:15 • #11


H
Hallo Blanca!

Das Hausfinanzierungsgedöns lasse ich sowieso ausserhalb.
Damit werde ich mich auch alleine auseinandersetzen.

Das mit der professionellen Hilfe klingt eigentlich nicht schlecht.
Noch vor kurzer Zeit hätte ich bei sowas nie und nimmer zugestimmt.
Jetzt sehe ich das alles aber völlig anders.

Aber wie heisst es doch immer: Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.....

20.11.2015 12:49 • #12


A


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