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Trennung aus dem Nichts, endlose Leere im Kopf

H
Oh, hatte nicht gesehen, dass hier tatsächlich geantwortet wurde. Vielen Dank.

Es hat sich ansich nicht viel geändert, ich gehe mehr dem Sport nach, versuche immer noch, möglichst alles in der Freizeit mitzunehmen und damit hab ich dann auch Spaß. Es ist sogar passiert, dass ich von einer Frau angesprochen wurde, die mir über Ecken bekannt, allerdings nur über Facebook und da läufts eher schleppend. Kann daran liegen, dass wir uns in komplett unterschiedlichen lebenswelten bewegen, aber trotzdem: Ein gutes Gespräch kann man nicht verwehren.

Dazu habe ich den Kontakt zu einer alten Freundin wieder intensiviert, kann mich mehr oder weniger regelmäßig zwanglos über mein/ihr befinden austauschen, was mir enorm viel bringt.

Also ansich soweit alles gut. Wäre dann nicht der Klassiker, dass ich es nicht schaffe, einer Frau, die mir gefällt und mir sympathisch ist und wo ich glaube, dass es auf Gegenseitigkeit beruht einfach nichts sinnvolles rausbringe, ob man mal was gemeinsam trinken möchte oder dergleichen. Gestern war ich von der Arbeit im Kino, habe eine Studentin kennengelernt, gleicher Ausbildungsort und so weiter, haben wir uns direkt verstanden. Viel Spaß gehabt in den 4 Stunden, gelacht, geschäkert und so weiter.
Dann gingen wir raus - ich hab gefragt ob wir nicht noch was trinken sollen (Naja, immerhin ein kleiner Erfolg für mich) was sie dann verneinte, müsse morgen früh raus und sei mit dem Rad da.
Hirn schaltet auf Autopilot: Ja, dann gute Reise!, lächelt und ich verschwand mich ärgernd in die Nacht. Die sinnlose Hoffnung habend, dass sie vielleicht hinter mir her fährt, um sich nochmal etwas zu unterhalten.

Ja, ich habe Angst vorm Versagen, Angst vor Zurückweisung, habe ein geringes Selbstwertgefühl. Und, ich muss mir von vor Monaten wieder einmal widersprechen - natürlich hätte ich keine Probleme mit ein wenig Spaß und Abwechslung, allerdings bin ich nicht darauf aus. (Und ja, jetzt mag man wieder Selbstschutz deuten, kann sein, keine Ahnung).

Jetzt kommt also auch die Weihnachtszeit. Zeit der Gemeinsamkeit, Glückseligkeit und all solcher Dinge. Klar ist es nicht überall so, aber meine subjektive Wahrnehmung zeigt mir einfach nur vor Glück strahlende Menschen, ich habe das Gefühl, mich anstecken lassen zu müssen, auch permanent gute Laune zu haben, aber danach ist mir nicht.

Ja, ich weiss auch, dass ich dazu neige, im Selbstmitleid zu ertrinken. Und dass ich selbst für mein Glück verantwortlich bin und nur ich mein Leben ändern kann. Dennoch habe ich einfach saumiese Tage an denen ich die Frage, warum ich eigentlich irgendwas ändern sollte nicht beantworten kann.
Es tut mir leid, dass dieser Thread mittlerweile nen andere Sinn hat als ursprünglich gedacht, aber ich muss mir manches einfach zwischendurch von der Seele schreiben.

So, meine persönliche rausgeh-Therapie geht gleich weiter - ab ins Schwimmbad, bisschen planschen.

Euch allen einen schönen Dezemberbeginn!

01.12.2017 16:03 • #31


H
Da ich nicht die anderen Threads damit belasten will, muss es heute leider nochmal ein Eintrag hier sein.

Während ich also sehe, dass mein Öffnungspost 9 Monate alt ist, ich zwischendurch ein Licht am Ende des Tunnels sah, hat sich von der Aufbruchstimmung der vorigen Posts rein gar nichts erhalten. Ausserdem war ich sicher nie soweit, wie ich es mir in den Posts eingeredet habe.

Entgegen meiner Erwartung, durch mehr Beschäftigung endlich zufriedener zu sein und wieder ein normaler Teil der Gesellschaft zu werden der sich frei bewegen kann, habe ich das Gefühl mich immer weiter zu isolieren.
Neben dem Fakt, dass ich viel zu häufig noch an die Vergangenheit denke, komme ich mir von meiner Umwelt immer mehr missverstanden, nicht wertgeschätzt und ignoriert vor.

Ich sehe, wie um mich herum jeder Mensch einen weiteren Schritt in seinem Leben geht, sei es durch Beendigung des Studiums oder Wohnortwechsel, Zusammenzug mit dem Partner o.ä.

Ich dagegen komme mir vor, als würde ich eigentlich innerlich Schritt für Schritt rückwärts gehen.
Ziele scheinen unerreichbar, und sowieso stellt sich mir die Frage nach dem Warum und wofür ich das machen sollte?

Mir fällt es extrem schwer, mir was gutes zu tun oder mir überhaupt etwas zuzugestehen, was ich geleistet habe. Mit anderen Worten hat sich mein Selbstwertgefühl irgendwo verschluckt. Selbst eine bestandene Klausur mit Sonderlob hebt meine Laune nur unwesentlich länger als die Zeit, wie ich in der Uni bin.
Ich komme mir lediglich nicht über vor, wenn ich auf der Arbeit anderen Menschen helfen kann. Da habe ich das Gefühl, dass meine Meinung wichtig ist, also fühle auch ich mich wichtig und wertgeschätzt.

Ich habe mich viel in das Thema der Einsamkeit/des Alleinseins eingelesen und finde mich beim Lesen dort eigentlich nicht wieder, allerdings spricht die Realität eine andere Sprache.
Ich bin teilweise von Neid zerfressen, weil ich sehe wie glücklich manche Menschen sind und das nichtmal wertschätzen können.
Diese Seite kannte ich vorher an mir nicht. Ich vergleiche mich dauernd mit anderen Leuten, versuche herauszubekommen, was deren Geheimnis ist auch wenn das nicht nur objektiv grober Unfug ist.

Ich bin mit mir selbst unzufrieden, obwohl ich alles, was ich mir direkt nach der Trennung sagte, umgesetzt habe,

Ich habe oben genannten Job, der mich eigentlich erfüllt. Ich habe mein Studium wieder aufgenommen (wenn auch nicht mit dem Elan, den ich mir gewünscht habe), habe wieder angefangen, regelmäßig Fußball zu spielen und dadurch mehr als 5kg abgenommen. Bin regelmäßig beim Frisör, habe neue Klamotten.
Nach aussen habe ich mich verbessert,würde ich meinen. Wie es nach Innen aussieht, schwankt wie erwähnt stark.

Und jetzt erwische ich mich dabei, wie ich mich in einer Spirale befinde, die mir alles sinnlos erscheinen lässt.

Aber das schlimmste für mich ist, das ich bemerke, dass ich keine Lust mehr habe, anderen zu erzählen wie schlecht es mir geht. Sonst hatte ich damit nie Probleme. Es hat mir auch immer geholfen. Aber ich höre mich an wie eine kaputte Schallplatte, ein beleidigtes Kind. Ich gehe mir selbst auf die Nerven. Dazu noch oben beschriebenes, dass ich nicht das Gefühl habe, als würde es jemanden interessieren, was ich zu sagen habe.

Und gerade beim erneuten durchlesen von allem, was ich hier von mir gab, denke ich mir nur, wie ich es geschafft habe, mich selbst nur so zu belügen.

Edit: Was noch erwähnenswert ist: Ich habe Kontakt zur psychologischen Studienberatung zum Thema Motivation etc gesucht, aber bisher noch keine Antwort erhalten. Ich war beim Hausarzt und habe ihm mitgeteilt was mich beschäftigt. Was ich mir bereits dachte sagte er mir dann - Stationäre Aufenthalte sind bei Eigengefährdung möglich, die bei mir nun gottseidank nicht vorliegt. Aber für meine Situation einen professionellen Ansprechpartner zu finden ist Regelkasse sei dank erst in 6 Monaten möglich. Ist frustrierend, wenn man sich schon aufgrafft, um Hilfe zu holen, dann zu hören, dass man so lange warten solle.

09.03.2018 15:39 • #32




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