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Trennung aus dem Nichts, endlose Leere im Kopf

H
Hallo zusammen,

nachdem ich mir sehr viel hier angelesen habe, entschloss ich mich, einen eigenen Beitrag zu verfassen in der Hoffnung auf Zuspruch oder dergleichen.

Meine (Ex)Freundin hat sich vor 10 Tagen von mir getrennt.Wir waren fast 3 Jahre zusammen und haben uns vorher weitere 10 Jahre als beste Freunde begleitet. Auf die Gründe will ich gar nicht groß eingehen, allerdings hatten wir uns die Wochen vorher zusammenraufen wollen und haben viele Gespräche über unsere Zukunft geführt.

Ausserdem zog sie vor 2,5 Monaten mit in meine WG ein, wobei ich mir zu dem Zeitpunkt noch dachte, dass es die idealste Lösung sei, nachdem wir vorher über fast ein halbes Jahr in meinem Zimmer gewohnt haben.

Einer der größten Streitpunkte unserer Beziehung war ihre ich fresse Dinge so lange in mich hinein, bis ich mit einem lauten Knall platze-Mentalität, über die ich auch viel mit ihr sprach und die sie an sich selbst nicht mochtze (oder sie redete mir nach dem Mund, ich weiss es nicht). So also auch vor 10 Tagen. Ich durfte ihr alles aus der Nase ziehen, habe quasi mit mir selber Schluss gemacht.

Aber das habe ich akzeptiert. Sie ist zu ihren Eltern geflohen, soweit sogut. Leider habe ich ihr hier alles verschafft: Wohnung, Job und einen Freundeskreis.
Und ich hätte nie damit gerechnet, dass ich so labil werde, mir aus dem Nichts die Tränen in die Augen schießen und mir alles so endlos leer vorkommt. Ich bin rat- und machtlos und weiss nicht, was tun soll.

Ich habe viele Freunde, die sich kümmern, war seitdem nicht einen Tag alleine. Ich war am Ende der Beziehung selber nicht mehr glücklich, wir haben uns zu oft wegen Kleinigkeiten richtig in den Haare gehabt. Wir haben nie viel gemeinsam unternommen und haben uns gegenseitig in die Lethargie gezogen, wer weiss.

Aber egal, wie oft ich mir vorhalte, dass es so zum besten ist und ich weiss, dass wenn wir aufeinander treffen würden, uns nichts nettes zu sagen hätten, ich vermisse sie. Mehr als alles andere.

Und ich habe Angst. Das war meine erste richtige Beziehung, demnach auch die erste richtige Trennung. Ich bin näher an der 30 als an der 25 und war nie der Typ, der rausgeht und so eine Freundin kennenlernt. Bei ihr war es ja auch eher so, dass man aus Freundschaft mehr hat werden lassen. Aber ich habe angst vor Einsamkeit und vorm Alleinsein.
Ich hatte damit nie groß ein Problem. Es war eher so, dass es sich die Waage hielt, ich also auch gerne Zeit alleine verbracht habe.

Das hat sich schlagartig geändert. Mir fehlt die Aufgabe einer Freundin. Mir fehlt der Alltag (obwohl eigentlich nicht, da wir uns oft gestritten haben), das gemeinsame im Bett liegen. Die möglichkeit, einen Menschen einfach so in den Arm zu nehmen und Nähe auszutauschen. Während ich das schreibe, schießen mir abermals die Tränen in die Augen. Mittlerweile alles so rot und verheult, man könnte meinen ich habe mich auf ner Demo gegen einen polizisten mit Pfefferspray gestellt.

Ich bin nicht der Erste Mensch und auch nicht der letzte Mensch in dieser Lage, irgendwie werde ich die zeit wohl überstehen. Aber es fühlt sich nicht oft so an, als wäre ich dazu wirklich in der Lage. Sie begegnet mir überall, und das wird auch erstmal so bleiben. Wir haben gemeinsame Freunde, sie hat ihr gesamtes Zeug noch hier und in meinem Zimmer finde ich auch endlose Sachen.

Den Kampf mit den Briefen, die sie mir schrieb, hatte ich schon fast verloren, bevor ich doch alles zerrissen und weggeschmissen haben.

Ich hatte einfach das Bedürfnis, mich euch mitzuteilen und bin sehr dankbar, dass es Foren wie diese überhaupt gibt.

Melancholische Grüße,

Hardie

24.06.2017 16:45 • #1


R
Lieber Hardie,
gut dass du alles hier rein geschrieben hast. Ich fühle mit dir, auch wenn meine Situation eine andere ist. Mein Lebensgefährte ist letztes Wochenende aus unserem Haus ausgezogen. Und auch ich weiß, dass es im Endeffekt das Beste war, weil die Beziehung so nicht mehr funktionierte. Ich musste ihm auch alles aus der Nase ziehen, wenn man es genau nimmt, ist noch nicht mal wirklich Schluss zwischen uns. Alles sehr blöd... Aber es ist einfach leer und traurig ohne ihn.
In deinem Fall ist jetzt mal am Wichtigsten, dass ihre ganzen Sachen schnellstmöglich aus deiner Wohnung verschwinden! Es macht einen kaputt, diese Dinge immer zu sehen und in die Hand zu nehmen. Es muss alles von ihr raus, stell die Möbel um, mach die dir deinen Rückzugsort neu.
Mein Ex hat auch so viel noch hiergelassen, die Garage ist voll, der Keller, als ich nach seinem Auszug heim kam, war seine Zahnbürste noch im Bad und überall hab ich noch persönliche Dinge gefunden. Ich bin fast zusammengebrochen, bis eine Freundin kam und alles in Tüten stopfte und diese in den Keller verbannte.
Jetzt ist zumindest der Wohnraum frei. Ich hab alles so hergerichtet, wie es mir gefällt und mittlerweile kann ich sogar wieder in unserem Schlafzimmer schlafen, was mir davor unmöglich erschien.
Es braucht einfach Zeit. Ich fühle mich auch sehr einsam, obwohl meine Freunde sich um mich kümmern. Es ist eben nicht dasselbe wie ein Partner. Wir müssen wieder lernen, alleine glücklich zu sein. Und irgendwann kommt jemand, mit dem es wieder schön ist. Davon bin ich überzeugt. Auch wenn man nicht ständig unterwegs ist, um jemanden kennen zu lernen.
Ich habe drei Kinder, bin über 10 Jahre älter als du und habe sehr wenig Freizeit, aber irgendwann taucht trotzdem wieder jemand für mich auf.
Und bis dahin versuchen wir einfach, die Vorteile zu genießen, die ein Leben als Single mit sich bringt. Auch wenn ich, genau wie du, in der akuten Trennungsphase noch keine großen Vorteile erkennen kann. Das Herz schmerzt, die Tränen kommen ständig, die Verzweiflung ist groß. Aber es wird besser. Aber nur, wenn du Abstand zu ihr bekommst und deine Wohnung frei von ihren Sachen ist!

Ich drück dich, alles Gute, Rala

24.06.2017 19:22 • x 1 #2


A


Trennung aus dem Nichts, endlose Leere im Kopf

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Hey rala, vielen Dank für deine warmen Worte!
Gehörigen Respekt, dass du eisern deine Hoffnung bewahrst, und ich hoffe inständig, dass du Recht hast und es für uns beide den idealen Weggefährten gibt.
Zur Wohnsituation gibt es nun Neuigkeiten - zuerst vergaß ich, anzumerken, dass sie als Freundin in meiner Studenten-WG mit eingezogen ist, da wir nach gemeinsamer Wohnungsssuche nichts passendes fanden (zum Glück). Sie hat aber scheinbar direkt woanders eine Wohnung (alles zum Thema ausziehen regelt mein Mitbewohner freundlicherweise, dass ich da keinen Kontakt erzwingen muss) und, auch wenn es mir egal sein sollte, frage ich mich, ob das schon im Gange war, als ich noch ihr Freund war. Da ihre beiden besten Freundinnen auch sowieso 2 Wochen vor mir Bescheid wussten, was Sache ist.

Zu hören, dass es ihr nicht schlecht geht, lässt mich aus irgendwelchen Gründen schlechter fühlen. Kommt sie besser klar? Wofür habe ich mich 3 Jahre lang aufgerieben? Warum bleibt sie in der Stadt, über die sie unentwegt geflucht hat, in die ich sie ja gezwungen habe zu ziehen, da ich sagte, dass ich hier erst fertig werden will bevor ich sonstwohin umziehe. Jaja, es sollte mir alles egal sein. Mir klingelt nur leider immer noch Gerede in den Ohren, wo es woanders irgendwie immer besser war, richtig glücklich werden kann man eh nur im Ausland. Und jetzt zieht sie hierher.

Zu mir: ich habe nach dem am Samstag verfassten Post meine Eltern in der Heimat besucht (die problematischerwese auch ihre Heimat ist, da wir aus dem gleichen Dorf stammen) und habe mich ablenken lassen. Gerade Gespräche mit meiner Oma, die durch dem Tod meines Großvaters nunmehr weitaus größere Probleme zu verarbeiten hatte, haben mir geholfen.

Gestern war ich also das erste mal seit der Trennung normal bis gut gelaunt, habe aber schon gesagt, dass ich dem Braten so noch nicht traue. Jetzt gerade erfahre ich das mit der Wohnsituatio, dass sie ausziehen wird. Und mein Kopfkino geht wieder los und ich kann es nicht abstellen, so unsinnig das auch ist.

Da wird auch noch gemeinsam arbeiten, weiss ich durch den Arbeits-Whatsapp-Kanal, wo sie ist und dass ich heute demnach nicht auf sie treffen werd, was mich einerseits nervt, weil ich ausnahmslos NICHTS mitbekommen will, weil ich möchte, dass ich nicht permanent erinnert werde. Andererseits weiss ich so, wann ich 'ich' auf der Arbeit sein kann und wann ich mich zurücknehmen muss, um kein Kindergartendrama entstehen zu lassen.

Ich habe seit Sonntag nacht, als ich nochmal alleine Nachts durchs Dorf wanderter, zum letzten mal geheult wie ein Schloßhund und wähte mich auf dem Weg nach vorn. Irgendwie fühl ich mich gerade, wie oben beschrieben, wieder schecht. Nicht ich muss weinen-schlecht, sondern wie geht es jetzt mit mir weiter, ich will nicht wieder in dieses loch fallen-schlecht.

Ich war gestern noch total euphorisch, hatte mir ein neues Stellenausschreiben ausgesucht, auf das ich mich bewerben wollte und sah ein Licht am Ende des Tunnels. Jetzt kann ich mich kaum aufraffen, gleich arbeiten zu gehen, geschweigedenn, mich an eine Bewerbung zu setzen.

Abschließend meine Fragen:

Wieso nimmt mich diese Wohnungsgeschichte so mit ? Weil ich sie somit theoretisch häufiger sehe?
Wieso fühle ich mich abermals nach Strich und Faden verarscht und übel mitgespielt?
Wieso kann ich nach einem kleinen Hoch nicht mal das Glück haben, dass es mir gelassen wird? ODer anders formuliert: Warum lasse ich den Mist mit der Wohnung jetzt so an mich ran, das es meine Laune beeinflusst?

Wie sollte ich mit der Arbeitssituation am besten umgehen?Soll ich ein klärendes Gespräch forcieren? Was sollte das bringern, ausser mehr Streit und Schmerz?

Fragen über Fragen. Aber immerhin: Ich bin gefasst, während ich alldies schreibe. Und ich habe gestern einen Blick in Richtung der hellen Seite erhaschen dürfen. Da will ich mehr von.

26.06.2017 13:38 • #3


H
Kleines Update, da jetzt alles sehr schnell geht.

Mir gehts so lala, ein Auf und Ab halt. Aber ich hörte letzte Nacht, dass sie heute kommen und packen wird, dann morgen ausziehen. Ich weiss nicht, wie ich dem begegnen soll. Wir haben sowohl für heute abend als auch für morgen früh Bewerber für das Zimmer eingeladen und ich weiss nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll (sie wird nicht viele Helfer haben ausser ihrer Familie vermute ich mal, ihren letzten Umzug habe ich organisiert und um Hilfskräfte gebeten) und dass ich nichts unüberlegtes tue, nur weil sie auch hier in der Wohnung ist.
Wie gehe ich damit um, dass ich weiss, dass sie heulend unter Tränen ihren Kram zusammenpackt? Es sollte mir egal sein, aber meine Gedanken rasen einfach. Was mache ich, wenn sie mit einem neuen Macker ankommt?
Ich bin, mal wieder, völlig ratlos, verwirrt und mein Kopfkino bereitet den Rest. Das einzig positive: in 24 Stunden ist hoffentlich alles vorbei.

Am liebsten würde ich bis dahin schlafen....

28.06.2017 13:38 • #4


B
Jandas ist im,er das schlimmste, die letzten Sachen abholen lassen, aber glaub mir es ist nicht somschwer wie du denkst, es wird schnell gehen und in 30 bis 40 Minuten ist alles vorbei. Danach würde ich aufs Fahrrad steigen und eine Tour machen oder irgendein anderen Sport betreiben, denn nur so kannst du auf andere Gedanken kommen.

Ich bin jetzt dann 2 Monate und 2 Wochen mit meiner Ex auseinander, wir wohnten 5 Jahre zusammen und da war es besonders schwer für mich, besonders weil ich wusste das sie bereits ein neuen hatte, sie hat ihn zwar angeblich nur geküsst aber wer soll das noch glauben? Das witzige ist ja das der Typ erst 23 oder so sein soll, sie geht schon auf 30 zu, dazu drei Köpfe größer wie sie und sie verbiegt sich ja bereits jetzt schon nur um ihm zu gefallen, also weiß ich auch das der Fall bei ihr noch kommen wird.

Das was ich die letzten zwei Monate durchgemacht habe wird bei ihr dann doppelt so hart sein, denn sie verdrängt ja auch immer alles bis es eben nicht mehr geht. Daher schau nach vorne und lebe dein Leben, die nächste Frau kommt bestimmt und dann vielleicht ja sogar die Frau deines Lebens.

28.06.2017 14:00 • x 2 #5


R
Lieber Hardie, das Ding mit den Sachen abholen ist echt kein Spaß. Aber in eurem Fall wird es ja hoffentlich schnell über die Bühne gehen, versuche, möglichst auszuweichen bzw. Distanz zu wahren. Und lass es sie alleine mit ihren Leuten machen, auch wenn sie weint und du ihr am liebsten helfen würdest. Du quälst dich nur selber!

Bei mir ist immer noch der Keller und ein Teil der Garage voll und so wie er es handhabt, wird sich das noch ein paar Wochen ziehen. Keine Ahnung, warum er sich so Zeit lässt... Aber ich schaue, dass ich entweder gar nicht zu Hause oder in einem anderen Teil des Hauses bin.

Und wenn dann alles von ihr weg ist, heul dich aus, lass den Kummer raus, damit du abschließen kannst. Und dann lenk dich wie oben beschrieben ab, mit Sport oder mit Freunden oder wie auch immer.
Das Gute ist, du bist in einer WG, bist nicht ganz allein. Ich bin auch sehr froh, dass ich nicht alleine im Haus bin und meine Kinder habe.

Es ist alles schlimm und traurig und verwirrend, aber du schaffst das.
Halt uns am Laufenden!
LG Rala

28.06.2017 14:45 • x 1 #6


H
Naja leider nein, es handelt sich um ein komplettes Zimmer mit Möbeln, die sie teilweise nicht alleine abbauen kann (sie hatte sich in Ihrer alten WG, genauso wie in der davor, nach einiger Zeit mit allen zerstritten, sodass sie von dort geflohen ist und mit meiner Hilfe ihre Umzüge bewältigt hat, weil sie sonst niemals die courage besessen hätte, dort allein hinzugehen. Schwacher Charakter halt. )
und da wir das Zimmer als WG auch schnell wieder besetzen wollen, haben wir heute Abend und Morgen früh direkt mehrere Interessenten, die sich die Zimmer anchauen wollen.
Es wird also doch eine 2 Tage-Aktion. Und ich muss eigentlich da sein, weil die neuen Mitbewohner ja auch mir passen sollen.
Irgendwie fühl ich mich aber nicht bereit, ihr Zimmer anzubieten und alles nochmal neu aufzuwühlen.

Mir geht es gerade wie früher vor einer schwierigen Klausur in der Schule, ich habe Bauch und kopfschmerzen, werde panisch und weiss nicht, wohin mit mir. Ich bin auf dem besten Wege, mich komplett darein zu steigern, obwohl ich nicht alleine bin und mit vielen Menschen spreche.

ich versuche auch alles zu relativieren, wenn sie mit einem neuen Kerl ankäme, wäre das so schlechter Stil von ihr, dass ich sie noch mehr verachten sollte. Aber das gegenteil würde eintreten, denke ich. Ich weiss es nicht, ich fühle mich schlecht und nicht vorbereitet auf die bevorstehende Situation. Auch in dem Wissen, dass sie es noch schwerer hat, ist es für mich nicht leichter.

Deinen letzten Absatz Blake, in Gottes Ohr. Ich hoffe, dass ich ab morgen schnell abschließen kann. Jetzt gerade muss ich nur noch 24 Stunden ohne Dummheit überstehen, was auch schwer genug wird.

. und während ich hier alles in den Rechner hacke, kommt mein Mitbewohner und teilt mir mit, dass urplötzlich krank wurde und heute nicht mehr kommt. Ich fühle mich erleichtert. Hoffe, dass sie dann morgen an einem tag alles regelt und gut is. Aber es ist bezeichnend, dass sie nicht mal da ihr Wort halten kann. Ganz ehrlich, seit gestern plötzlich so schlimmes Fieber, dass diese unaufschiebbare Aufgabe nicht mehr angegangen werden kann? Ich würd mir sonstwas reinschmeißen, dass ich bloß fertig werde damit. Aber okay. Sie ist schwer zu verstehen und verrückt, glaube ich. Züge von Borderline habe ich bei ihr entdeckt (Ich komme aus dem medizinischen Bereich, ist also keine komplette Laiendiagnose. ) und hoffe, dass das ganze kein komisches Rosenkrieg-Nachspiel hat.

wischendurch kam noch rala: Vielen Dank für deine unglaublich warmen und empathischen Worte. Du glaubst nicht, wie toll es ist, zu lesen, dass du mich als wildfremder versuchst aufzubauen und zu untersützen. Ich wünsche dir auch alles erdenklich Gute und eine schmerzefreie Abholung der Sachen deines Ex'. Vielleicht ist das bloß Ausdruck seiner Angst, dir oder seiner Vergangenheit zu begegnen, eventuell hat er ein schlechtes Gewissen, man weiss es nicht. Aber ich glaube, es würde auch nicht viel ändern. Das Gehirn ist ein komplexes Organ und ist in der Lage, abgefahrene Sachen zu erzeugen.

Ich träume selten viel und sonst Quatsch. In der Zeit nach der Trennung hatte ich so realistische Träume, wie ich es mir nur denken kann. Just diese Nacht träume ich von Ihrem Umzug, dass sie über Nacht bleibt und ich nachts wie in alten Zeiten in ihr Bett schleiche, dann Abspann und Happy End. Kitschig. Aufwühlend.

Ich hoffe, dass das alles nach morgen ein Ende hat.

Danke rala, danke blake, danke allen stillen Mitlesern, die mir nonverbal Zuspruch zusenden

PS: Entschuldigt, der Text scheint mir beim querlesen wieder ein wenig wirr, seht es mir nach. Ich kann meine Gedanken gerade nur schwer sortieren

28.06.2017 15:00 • x 1 #7


H
So, sie ist weg. Wortlos gepackt und abgehauen. Eine dvd ihrer eltern sollte ich ihr noch in den flur legen verhieß ein Zettel, der unter meiner Tür durchkam.

Ich weiss das Gefühl nicht zu beschreiben. Komisch trifft es am ehesten. Keine ahnung

29.06.2017 12:03 • #8


R
Weiß gar nicht, was ich dir jetzt sagen soll. Es gibt nicht die richtigen Worte... Sei froh würde ich am liebsten sagen, aber das ist nicht passend.
Ich schick dir eine feste Umarmung und ganz viel Mitgefühl! Alles wird gut, ab jetzt kannst du neu durchstarten! Du bist noch jung, die Welt steht dir offen.
LG Rala

29.06.2017 14:00 • x 1 #9


H
Du sollst den Tag nicht vor dem abend loben... beim jobben hab ich sie gesehen. Und es hat mich umgehauen. Sie sah gut aus. Sie hat ne show abgezogen, wirkte als ob es sie gar nicht mitnehmen würde.
Und obwohl ich weiss, dass das nur fassade ist, sitze ich nun heulend im Stadtpark und fühle mich wie vor 2 Wochen. Was ist nur los mit mir ? Habe ich ernsthafte Probleme und sollte mir Hilfe suchen?
Ich dachte, dieser Tag wird befreiend. Naja, er dauert ja noch etwas an...

29.06.2017 17:13 • #10


R
Du hast keine ernsthaften Probleme. Du bist traurig und musst eine Trennung verarbeiten. Das ist ein traumatisches, existenzbedrohendes Erlebnis. Es wäre doch unnormal, nicht traurig zu sein, oder? Und heulen ist gut. Heute war ein schlimmer Tag für dich. Sie ist endgültig ausgezogen und dann hast du sie gesehen und es schien ihr gut zu gehen.
Aber denk nicht soviel drüber nach, wie es ihr geht. Denk an dich. Und wenn du heulen musst, dann tu das. Besser als alles verdrängen und so tun als wäre alles bestens. Hab Vertrauen in dich und deine Gefühle. Es wird sicher besser.
Ich bin auch nach wie vor sehr traurig und wundere mich immer noch, warum er gegangen ist. Gestern hat er angerufen, wollte wissen wie es mir und den Kindern geht. Heute hat er mir ein Fernsehkabel vorbeigebracht. Morgen kommt er und räumt weiter aus. Wie soll man da abschließen?
Ich hab auch keine wirklichen Erfahrungen mit Trennungen, dies ist das erste Mal, dass ich verlassen wurde.
Deshalb lese ich auch so viel hier im Forum und habe dadurch schon viele Erkenntnisse gewonnen.
Ich lass mir jetzt einfach die Zeit, die ich brauche. Nur weil man mal nicht so funktioniert wie sonst, ist man noch kein Fall für den Psychiater. Gib dir Zeit und erlaube dir, traurig zu sein.
Und, wie gesagt, schau nach vorne. Und wenn du schon zurück schaust, dann denk bewusst an ihre Fehler und an die unschönen, unglücklichen Momente. So mache ich das. Und oftmals hilft es. Nicht immer, aber meistens.

29.06.2017 22:11 • x 1 #11


H
Ja, ich kann mir gerade auch nur schwer vorstellen, damit klar zu kommen, sie zu sehen. Wobei es bei euch durch gemeinsame Kinder eine ganz andere Schwere bekommt. Aber halt durch, das wohl deiner Kinder wird davon sicher auch beeinflusst!

Ich habe heute nach geträumt und sie im Traum gefragt, ob sie mich betrogen hat. Die antwort war mmmhmh... kann ich dir nicht sagen.
Toll, mein Gehirn gibt mir noch irgendwann den Rest.

Als ich aufwachte, hatte ich eine nachricht im handy. Von ihr. Sie habe was vergessen und bittet mich, es entweder zu schicken oder mit zur arbeit zu bringen. Nachdem der kontakt seit der trennung nicht existent ist und alles bezüglich Wohnung etc. Von meinem Mitbewohner geregelt wird, habe ich sie an diesen verwiesen und ihre nummer blockiert.

Warum tur sie das ? Warum schreib sie mir auf einmal ? Um mir ihr tolles neues profilbild unter die nase zu reiben ?

Ich raff es nicht. Sie schaut mich nicht an, spricht kein wort. Ich will abstand und nix hören, aber dann schreibt sie mir doch wieder wegen einer schere ?

Ich liege immer noch im Bett, komme nicht hoch. Weiss nicht, was ich heute mit mir anfangen soll und will nicht wieder einen ganzen Tag trauern...

Ich würd am liebsten mal ne woche weg, aber das ist leider finanziell nicht drin.

Ich würde mich gerne nachhaltig ablenken, aber leider fällt mir da nur körperliche nähe ein, die ich sehr geniessen würde, aber durch den Zustand der einsamkeit unmöglich ist.

Ich habe viele Leute, die sich kümmern und das finde ich auch klasse. Aber diede lücke in mir können auch sie nicht füllen.... und da ich so sehnsüchtig darauf aus bin, mich wieder komplett zu fühlen, werde ich wohl länger kein glück haben. So lautet ja das ungeschriebene Gesetz, oder ?

Heute ist wieder ein doofer tag, vielleicht besitzt nochmal jemand die weisheit, mir den Rat zu geben, wie alles mit einem schlag besser wird. Utopisch, ich weiss, aber man wird ja noch hoffen dürfen...

H.

30.06.2017 14:06 • #12


H
Kleines Update: Ich werde mich dann gleich zu Freunden begeben, die meiner Ex gestern dabei halfen, die Möbel aufzubauen.
Nicht, dass ich sauer deswegen wäre oder sie nicht verstehen könnte - ein mulmiges Gefühl habe ich dennoch. Die beiden Menschen, die meine Ex in letzter Zeit am häufigsten sahen und im Austausch mit ihr sind. Dass meine Ex den Kerl eigentlich hasst wie die Pest, nun aber natürlich seine Hilfe annimmt, istn anderes Thema.

ICh muss aufpassen, gleich keine schmutzige Wäsche zu waschen und mich zurück zu halten. Vor allem will ich eigentlich gar nichts von ihr wissen, aber die Frage läge so nah....

Ich hab ein wenig angst, ehrlich gesagt

30.06.2017 17:46 • #13


H
Ich führe mal weiter:

Ich wollte den Job wechseln, habe mich beworben, aber leider Pech gehabt, dass die Ausschreibung noch im Netz stand, die Position allerdings schon besetzt war. Wenn also jemand ein Jobportal für soziale Berufe kennt, ich würde mich freuen, wenn man es mir mitteilen würde.

Sonst zu mir: Es geht mir besser, denke ich. Habe letzte Nacht zum ersten mal seit Wochen wieder richtig ausgeschlafen und gestern das erste mal wieder richtig und normal gegessen (Omma sei dank).

Leider wird mir mulmig, da ich die Ex gleich wieder sehe und Angst habe, wieder so panisch zu werden wie letzte Woche.

Aber ich hoffe ich überstehe das ohne weitere Schäden...
Sonst weiss ich momentan nicht so recht meinenTag zu füllen, wenn keiner meiner Bekannten und Freunde Zeit hat.

Ich würde mich ebenfalls freuen, wenn hier noch 1-2 Menschen ihre Sicht auf meine Situation loswerden könnten und mir etwas zusprechen würden.... vielen Dank


Grüße, Hardie

03.07.2017 14:42 • #14


S
Ach Hardie, Du machst gerade den ganz normalen Wahnsinn durch, den eine Trennung so mit sich bringt.
Ich verstehe, dass Du gerne noch ein klärendes Gespräch gehabt hättest, aber momentan ist das wohl nicht drin.
Insgesamt kommt mir das alles noch reichlich unausgegoren vor; meinst Du nicht, dass Ihr erstmal zur Ruhe kommen und dann weitersehen solltet?

03.07.2017 14:55 • #15


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