Trennung nach Streit, übertreibe ich?

@Lizzzy dann musst du dir jemanden suchen der sich lieber zurückzieht und Gras über die Sache wachsen lässt.

Jemand der Konflikte nicht scheut wird dir auch Mal einen Text drücken, davon geht die Welt nicht unter. Doch erwarte nicht das er deinen Mist einfach schluckt oder so handelt wie du es gern hättest, weil das absolut nicht in der Natur eines Menschen liegt.

Ich sehe darin nur Schwäche, aber es ist natürlich auch nur meine Meinung und ich muss auch Gott sei Dank mit niemanden zusammen sein, der mich nicht verstehen will

Zitat von Chrome:

dann musst du dir jemanden suchen der sich lieber zurückzieht und Gras über die Sache wachsen lässt.

Warum muss ich das?

Zitat von Chrome:

Jemand der Konflikte nicht scheut wird dir auch Mal einen Text drücken, davon geht die Welt nicht unter. Doch erwarte nicht das er deinen Mist einfach schluckt oder so handelt wie du es gern hättest, weil das absolut nicht in der Natur eines Menschen liegt.

Auch dagegen ist nichts einzuwenden.

Zitat von Chrome:

Ich sehe darin nur Schwäche, aber es ist natürlich auch nur meine Meinung und ich muss auch Gott sei Dank mit niemanden zusammen sein, der mich nicht verstehen will

Das ist dein Ding. Wenn du deine Partnerin als F.... bezeichnest und sie drauf steht, könnt ihr doch zufrieden und glücklich sein.

Und btw, nirgends schrieb ich, dass ich erwarte, dass mein Partner meinen Mist schluckt und auf Rückzug reagiere ich sowie allergisch.
Was ich schrieb ist, um es in deinen Worten zu sagen: wenn ich meinen Text gedrückt bekomme, ist das das eine.
Wenn ich dabei als F.... bezeichnet werden, finde ich das ziemlich *beep*. Verstehst du den Unterschied?

Puh, ich komme nicht mehr hinterher mit Lesen, auf jeden Fall haben mein Partner und ich uns gestern Abend noch etwas mehr geschrieben und morgen steht dann die Aussprache an. Ich komme mir jetzt ziemlich dumm vor, denn ich liebe ihn über alles und kann selbst kaum nachvollziehen, dass ich vor 2 Tagen noch dachte, eine Trennung wäre die einzige Lösung. Ich halte euch auf dem laufenden, danke für eure Hilfe streitet euch nicht zu viel ohne mich

Der Punkt ist, und damit bekommen wir evtl. elegant wieder die Kurve zum Thema:

Es macht auf die Dauer etwas mit einem, beschimpft zu werden.
Und es sagt etwas über den anderen aus, wenn er mich beschimpft.

Wie @Lizzzy schrieb: In einem Streit nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, dableiben und einordnen könnnen, auch wenn der andere vielleicht aufgrund starker Gefühle gerade nicht in der Lage ist, sich sauber gewaltfrei auszudrücken ist das eine. Gehört zur Streitkultur, unterschreibe ich.

Beschimpfungen sind was anderes und gehören nicht zur Streitkultur. Auch im Streit gesagte Dinge lassen sich nicht zurücknehmen, und entfalten Wirkung. Ganz abgesehen davon, dass ein Erwachsener Mensch sich soweit im Griff haben sollte, dass er auch im Streit gewisse Grenzen nicht überschreitet. Hat etwas mit Hirnreifung zu tun, und das meine ich gar nicht schnippisch.
(Auch gibt es einen Unterschied zwischen mal authentisch schlechter Laune sein, und seine Launen am Partner rauszulassen. Aber das nur am Rande.)
Wo genau diese Grenzen sind, legt aber natürlich bis zu einem gewissen Grad jedes Paar für sich fest. Die vielzitierte F... ist aber in jedem Fall jenseits der Grenze.

Also, liebe @regenschauer :

Ich denke, in deinem letzten Post erkennst du selber sehr viel.

Wenn ich dich richtig verstehe, ist aus deinem Partner, nach deiner Ansage über seine Freunde, herausgebrochen, dass er schon seit Jahren auf rohen Eiern läuft, und in dieser Hinsicht unglücklich ist in eurer Beziehung.
Punkt eins: ich würde diese beiden Sachen erst mal getrennt betrachten, weil das mit der Freundesgruppe hat ja erst mal überhaupt nichst mit eurer Beziehungsdynamik zu tun.

Punkt zwei: du hast damit reagiert, dass du die Beziehung beendet hast. Und hier hat Crome dann wohl doch einen Punkt, und hier schlägt dann eben vielleicht doch nochmal dein Muster der Konfliktbearbeitung durch:
Er spricht ein für ihn wichtiges Problem an, und du bist zutiefst getroffen, stellst alles in Frage, höst nur: alles ist sch... (anstatt das ich möchte lieber unglücklich mit dir sein, als ohne dich als echte Liebeserklärung zu sehen!)
Letztlich hast du ihn in der Meinung, dass es mit dir nicht sicher ist, Konflikte anzusprechen, bestätigt.
Ich würde den Fokus allerdings auf einen anderen Punkt setzen: Ich halte es in einem Konflikt für ganz, ganz wichtig, dass der Problembesitzer erst mal in aller Ruhe und Sicherheit darlegen kann, und der andere erst mal zuhört und schaut, dass er das Problem wirklich versteht.
Das ist natürlich sehr schwierig, wenn man selber so tief betroffen ist (und hier ist vielleicht dein Thema, dass dich das so dermaßen tief treffen kann, dass du in die Abwehr gehst, bevor du noch überhaupt alles verstanden hast). Trotzdem ist es wichtig, dass du den Konflikt nicht sofort mit dieser Betroffenheit und den Gefühlen, die bei dir ausgelöst werden, quasi kaperst.
Das möchte ich dir vielleicht noch für die Aussprache morgen mitgeben.

Ganz bestimmt macht es Sinn, dass ihr euch gemeinsam über Gesprächsführung usw. mal schlaulest, und euch im Zweifel wirklich einen Dritten an den Tisch holt.

Ich drück dir/euch ganz fest die Daumen!

Zitat von regenschauer:

Ich komme mir jetzt ziemlich dumm vor, denn ich liebe ihn über alles und kann selbst kaum nachvollziehen, dass ich vor 2 Tagen noch dachte, eine Trennung wäre die einzige Lösung.

Du brauchst Dir überhaupt nicht dumm vorkommen, und das bist Du auch garnnicht. Manchmal braucht man die Ansichten anderer, die einen Dinge sehen lassen für die man selbst blind ist. Ich freue mich sehr für Dich und ihn, und bin mir sicher ihr werdet zu einer Einigung kommen.

Bin gespannt wie es ausgehen wird, ich drück Dir zur Sicherheit beide Daumen.

Liebe @regenschauer , wie ist es gelaufen?

Also ich habe mir vorher erstmal aufgeschrieben, was ich sagen will bzw. auch Fragen, die ich ihm stellen möchte (im Grunde, dass er bestimmte Aussagen von ihm näher erklärt und mir ehrlich sagt, was er sich genau von mir wünscht). Und habe mir ein bisschen was im Internet zu Kommunikationsregeln durchgelesen.

Beim Gespräch war dann klar, dass bei uns beiden die Emotionen etwas übergekocht sind und wir beide jeweils Dinge gesagt haben, die wir nicht unbedingt so meinten. Wir haben dann lange darüber geredet, wieso er mich als zu sensibel empfindet und warum er Angst hat mit mir offen zu sprechen, und ich habe versucht meine Sichtweise zu erklären und Lösungsvorschläge gemacht.

Diese räumliche Trennung voneinander haben wir im Nachhinein als richtig empfunden. Er war anfangs ja wie ihr schon vermutet habt sehr verletzt, dass ich ihn mit der Situation allein gelassen habe, aber im Nachhinein fand er es gut ganz in Ruhe nachzudenken ohne sich durch meine Anwesenheit irgendwie unter Druck gesetzt zu fühlen, die Angelegenheit möglichst schnell zu klären. Wir haben deswegen auch festgelegt, dass wir zukünftig bei großen Streits immer erstmal eine Pause einlegen. Ob ich dann wieder die Wohnung verlasse oder wie es genau aussieht, käme dann auf den genauen Konflikt an. Aber ich brauche für mich auf jeden Fall bei sowas ein bisschen Zeit allein und das versteht er jetzt auch.

Wir haben dann über Kommunikation und Streitkulturen und soweiter geredet und haben versucht gemeinsame Regeln aufzustellen, wie man am besten miteinander redet oder eben was wir überhaupt machen, wenn es wieder zu emotional wird (zB. dass wir uns erstmal aus dem Weg gehen und getrennt nachdenken).

Das Gespräch ist also gut gelaufen und wir waren uns auch beide einig, dass wir zusammen bleiben wollen, aber so richtig ist das Vertrauen noch nicht da. Wir brauchen einfach beide Zeit, um über die Situation hinweg zu kommen und obwohl wir jetzt wieder miteinander interagieren ist es etwas distanzierter, bis wir eben beide das Gefühl haben, wir sind darüber hinweg.

@regenschauer , das klingt doch erst mal nicht schlecht.

Ich denke auch ihr wäret nicht so lange zusammen, wenn ihr nicht grundsätzlich mit der Art des anderen umgehen könntet.

Trotzdem:

Zitat von regenschauer:

...aber so richtig ist das Vertrauen noch nicht da. Wir brauchen einfach beide Zeit, um über die Situation hinweg zu kommen und obwohl wir jetzt wieder miteinander interagieren ist es etwas distanzierter, bis wir eben beide das Gefühl haben, wir sind darüber hinweg.

Das ist total verständlich, das war ja auch eine dramatische Situation, für euch beide.
Ich würde euch dringend raten, weitere Gespräche folgen zu lassen, und euer Vorgehen immer wieder zu evaluieren. Mir scheint, ihr seid da schon auf ganz schön tiefe Muster gestoßen.

Habt ihr auch darüber geredet, warum ausgerechnet deine Ansage über die Freunde zu seinem Ausbruch geführt hat?

@regenschauer
Nun dann bin ich ja froh das es doch irgendwie zu einem Happy End geführt hat. Kleine, Glück lässt sich nicht erzwingen. Aber es mag hartnäckige Menschen. Gut das ihr beide die Flinte nicht so leicht ins Korn geworfen habt. Beziehungen sind im Grunde nur so kompliziert wie beide diese gestalten. Kommunikation ist das AO, und damit einhergehend: Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen du nichts tun kannst: gestern morgen. Ihr beide solltet Euch arrangieren und das mit den Freunden besser absprechen. Eine Lösung wäre ein Wechsel zwischen der Zeit mit Deinen und seinen Freunden.

Für son Duckmäuschen wie Dich habe ich zu guter letzt noch einen Tipp: Im Leben geht es nicht darum, gute Karten zu haben, sondern mit einem schlechten Blatt gut zu spielen! Dieses einseitige sich aus der Problemzone zu stehlen, hätte auch nach hinten losgehen können.

Im übrigen musste ich richtig hart lachen als ich das mit dem Aufschreiben gelesen habe. Das ist 1:1 meine Ex! Sie hat mir kurz bevor ich mich getrennt habe, eine WhatsApp Sprachnachricht geschickt. Alle Paar Minuten hörte ich sie eine Seite weiterblättern, und hab die Hände über den Kopf geschlagen.

Beim nächsten Streit Verbindung halten! Alles andere widerspricht dem Sinn einer Partnerschaft. Wenn der eine sich aus dem Staub macht bei Schwierigkeiten, was soll man denn dann von dem anderen halten? Wie wird dieser sich bei anderen Schweirigkeiten verhalten? Ist auf den Menschen noch verlass? Wenn sich solche Fragen in der Gedankenwelt manifestieren, dann ist die Gefahr einer Trennung ziemlich hoch.

Ich wünsche Dir eine glückliche und lang anhaltende Beziehung.

Zitat von FrauDrachin:

Habt ihr auch darüber geredet, warum ausgerechnet deine Ansage über die Freunde zu seinem Ausbruch geführt hat?

Ja, er meinte wegen meiner Formulierung hat er das auch als persönlichen Angriff empfunden (also wenn ich seine Freunde nicht mag, mag ich ihn auch nicht grob gesagt) und dass er den Eindruck hat, ich habe mich gegen die Sachen, die mich stören nicht genug gewehrt und ich hätte die Gruppenkonflikte viel eher lösen können, wenn ich wirklich direkt durchgegriffen hätte. Das hat er in unseren Streits wohl auch so empfunden, dass ich mich eher zurückziehe und es runterschlucke und dann später genervt bin.

Aktuell ist die Situation wieder angespannter, auch wegen ein paar Probleme in anderen Lebensbereichen, aber wir wollen weiterhin dran arbeiten.