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Er will ein Trennungsgespräch - was soll ich tun?

Richeza
Hallo, mein Freund und ich haben uns letzte Woche im Streit getrennt. Die Trennung ging von mir aus und es hat sich schon länger angekündigt.

Wir stritten uns wegen Nichtigkeiten und er schrie, dass alle Frauen schei. sind, ich ihn gar nicht verdient hätte, nichts wert wären, dumm sei etc. (Ich bin eine sehr sensible Person, die sich alles zu Herzen nimmt und er ist der klassische Narzisst )
Im Grunde war ich immer die Schuldige, da er keine anderen Meinungen akzeptiert und andere ständig kritisiert Ich beendete die Beziehung, da ich diese Demütigungen langsam leid war. Darüber hinaus blockierte ich ihn auf dem Handy, Facebook und Co.

Jetzt steht er ständig vor der Tür und schickt mir Briefe, Geschenke etc.
Er fordert ein letztes Trennungsgespräch und schreibt, dass er ein Recht darauf hätte und Antworten haben wolle. Einerseits kann ich es verstehen, da man so eine Trennung besser verarbeiten kann und Ghosting nicht die feine englische Art ist Andererseits habe ich Angst, dass er mich wieder fertig macht, manipuliert und mich nonstop kritisiert.

Was würdet ihr machen? Hattet ihr nach der Beziehung ein letztes Gespräch? Ich vermisse ihn wirklich, aber ich weiß, dass er mir nicht gut tut und sich niemals ändern wird.

Vielen Dank im Voraus für die Antworten.

30.05.2018 16:12 • #1


hahawi
Zitat von Richeza:
Er fordert ein letztes Trennungsgespräch und schreibt, dass er ein Recht darauf hätte und Antworten haben wolle. Einerseits kann ich es verstehen, da man so eine Trennung besser verarbeiten kann und Ghosting nicht die feine englische Art ist Andererseits habe ich Angst, dass er mich wieder fertig macht, manipuliert und mich nonstop kritisiert.

Dann schreib ihm einen Abschiedsbrief, wo genau das alles drinsteht und schütz Dich.
Es gibt übrigens kein Recht drauf.

30.05.2018 16:16 • x 2 #2


A


Er will ein Trennungsgespräch - was soll ich tun?

x 3


J
Zitat:
Wir stritten uns wegen Nichtigkeiten und er schrie, dass alle Frauen schei**e sind, ich ihn gar nicht verdient hätte, nichts wert wäre, dumm sei etc. ...
Im Grunde war ich immer die Schuldige, da er keine anderen Meinungen akzeptiert und andere ständig kritisiert


Von wegen Nichtigkeiten, die Trennung war die richtige Entscheidung.


Zitat:
Was würdet ihr machen?


Gib ihm sein gewünschtes Abschlussgespräch in einer für dich passenden Form und beende dieses damit, dass alles von deiner Seite gesagt wurde und du nun deine Ruhe haben willst.

30.05.2018 16:25 • x 2 #3


E-Claire
Willkomen im Forum @Richeza

Ein paar mehr Hintergrundinformationen wären vielleicht nicht schlecht. Wie lange wart ihr den zusammen?
Weißt Du wenn ich so etwas lese:
Zitat von Richeza:
(Ich bin eine sehr sensible Person, die sich alles zu Herzen nimmt und er ist der klassische Narzisst )
dann finde ich das ein bißchen schwierig.

Verstehe mich richtig, ich möchte dadurch weder Deine Gefühle entwerten, noch Dir keinen Glauben schenken. Im Gegenteil!

Aber dies und eben auch

Zitat von Richeza:
Im Grunde war ich immer die Schuldige, da er keine anderen Meinungen akzeptiert und andere ständig kritisiert Ich beendete die Beziehung, da ich diese Demütigungen langsam leid war. Darüber hinaus blockierte ich ihn auf dem Handy, Facebook und Co.


klingt halt etwas einseitig.

Schau mal, wenn Du Dich nicht auf ein Abschlußgespräch einlassen möchtest, dann mußt Du das doch nicht. Es ist absolut Deine Entscheidung, wie du das handhaben möchtest. Der Vorschlag von @hahawi mit dem Brief ist ja ebenfalls eine Möglichkeit.

Es ist halt so, sich im Streit zu trennen, hat eben auch immer etwas von Affekt. Meistens kommt eine solche Trennung, dann wenigstens für einen von beiden extrem überraschend, weil ja in den Streitereien vorher eben nichts davon passiert ist. Dann ist es für diese Person durchaus schwer, das begreifen zu können.

Wichtig ist aber, daß Du auch hörst, daß dies im Grundsatz nun nicht mehr Deine Verantwortung ist. Es ist Aufgabe des anderen damit Umgang zu finden.

Wenn aber wie oben geschildert, so etwas passiert, dann ist es für den, für den es überraschender kommt, ein Teil des Prozesses, nach Antworten zu suchen. Dann tauchen halt ganz viele Fragen auf, von denen man glaubt, der andere könnte einem darauf Antwort geben und wenn man die hören würde, dann würde irgendwie das Begreifen leichter.

Persönlich stehe ich Abschlussgesprächen zwiespältig gegenüber. Das Bedürfnis nach Abschied halte ich für fair. Ich glaube auch, daß Abschied nehmen Teil eines solchen Prozesses ist.

Die Suche nach Antworten demgegenüber finde ich nicht so wahnsinnig sinnvoll, weil es da häufig die Illusion gibt, daß so bald man diese eine glaubhafte Antwort gehört hat, ginge es einem besser. So läuft das aber nicht.
Da landet man dann schnell in einer Spirale, in der die Antworten eben nach dieser Erwartungshaltung beurteilt werden. Da es demjenigen nicht besser geht, war entweder die Antwort nicht die richtige oder eben man hat noch nicht die eigentliche Frage gestellt. Das ist sehr ermüdend für alle und wenig produktiv.

Also Du schuldest niemandem ein Abschlussgespräch, das ist das eine.
Wenn Du fragts, was denn zum guten Ton gehört, dann würde ich so mal als Faustregel aufstellen, je länger eine Partnerschaft gedauert hat, je mehr Leute auch an dieser beteiligt sind (Eltern kennengelernt, Kinder, ob gemeinsame oder eben die jeweiligen), desto eher wäre es natürlich angebracht, dem anderen die Möglichkeit nach persönlichem Abschied einzuräumen.

Was auf Dich davon zutrifft, mußt Du aber schon selbst entscheiden.

Viel Kraft für Dich.

30.05.2018 18:04 • x 1 #4


Gorch_Fock
Bei dem Verhalten gibts max. eine EMail aber kein Gespräch. Narzisten sind immer manipulativ. Er wird Dir die komplette Schuld aufladen.

30.05.2018 18:42 • x 4 #5


Richeza
@E-Claire vielen Dank für deine Antwort. Du hast Recht. Ich habe keine Hintergrundinformationen genannt. Wir waren 2 Jahre zusammen. Er ist 32 Jahre alt und ich bin 27. Wir haben auch schon die Eltern des jeweils anderen kennengelernt und haben keine Kinder.

Es stimmt, dass das alles sehr einseitig klingt, aber ich kann nur meine Seite wiedergeben. Als wir zusammen kamen, war ich sehr einsam. Ich hatte keinen Kontakt zur Familie, wenig Freunde, kein Selbstbewusstsein, war ein paar Monate arbeitlos und hatte Minderwertigkeitskomplexe. Jetzt habe ich eine Arbeit gefunden, nähere mich wieder mit meinen Eltern an, bin wieder unter Menschen und habe mehr Selbstbewusstsein entwickelt. Deswegen will ich mir nicht mehr alles gefallen lassen und trenne mich von allem, was mir nicht gut tut - auch von ihm.

Er ist immer noch arbeitlos. (Damit will ich nicht sagen, dass ich etwas Besseres bin, aber er hat auch keine Lust zu arbeiten) Ich habe ihm mehrfach gesagt, dass seine Worte sehr verletzend sind. Er wollte sich mehrfach ändern und fiel immer wieder ins alte Verhaltensmuster zurück.

Ich will ihn nicht niedermachen oder schlecht reden (er hat auch ein paar gute Eigenschaften und ich habe es ja mit mir machen lassen. ) aber jetzt passt es halt nicht mehr und ich wollte wissen, ob ein Trennungsgespräch förderlich oder eher hinderlich ist. Danke für deine Ratschläge.

30.05.2018 18:57 • x 2 #6


hahawi
Zitat von Richeza:
ob ein Trennungsgespräch förderlich oder eher hinderlich ist.

Ich fürchte, dass das für Dich sehr unerquicklich enden wird, da er Dich, wie schon oben geschrieben, eher mit Vorwürfen konfrontieren wird, als ein selbstreflektierender Zuhörer zu sein.
Ich würde es tatsächlich erstmal bei einem ausführlichen Brief belassen, dann den Kontakt abbrechen.
Vielleicht in einem halben Jahr oder einem möglicherweise ein persönliches Gespräch suchen, wenn es da noch Bedarf gibt.

30.05.2018 19:04 • x 1 #7


E-Claire
Zitat von Richeza:
aber jetzt passt es halt nicht mehr


Das finde ich einen guten Satz. Der macht nicht nieder, der ist nicht gemien, sondern der ist eben faktisch.

Ich finde es wirklich schön, wie sehr Du Dich weiter entwickelt hast. Wirklich, wirklich toll. Sei stolz auf dich und trage dies in Deinem Herzen.

Kein Mensch hat das Recht, einen anderen herunter zu machen.
Ich bewundere, wie klar, Du diese Trennung für Dich durchziehst.

Du hast meinen vollen Respekt.

Und daher, wirst Du für Dich ganz sicher auch eine Entscheidung finden, wie Du jetzt mit der Frage des Gesprächs umgehst.

Nur zur Wiederholung: Es ist nicht Deine Aufgabe ihm die Trennung zu erleichtern.

Du brauchst keine Begründung, Rechtfertigung oder was auch immer.
Alles, was jetzt kommt, ist (D)eine Entscheidung. du kannst Dich aus welchen Gründen auch immer (Mitgefühl, Mitleid, Pflichtgefühl) entscheiden, Du kannst Dich auch aus anderen Gründen entscheiden.

Versuch einfach in Dich hinein zu hören.

Du machst das ganz toll!

30.05.2018 19:08 • x 1 #8


E
Du bist nicht dazu verpflichtet.
Genau so wie er dich nicht zwingen darf mit ihm zusammen zu sein.
Du könntest höchstens an einem Öffentlichem Ort treffen und jemanden mitnehmen dazu.

30.05.2018 19:27 • x 1 #9


N
Mäuschen, es quält ihn wohl, das du dich aufraffen konntest, er sich aber nicht. er ist sauer das er immer noch ein arbeitsloser waschlappen zuhause ist - du hingehen wirklich etwas aus deinem leben machst.

da er so ein armseliger wicht ist - was er auch selbst insgeheim weiss - macht er dich runter um sich besser zu fühlen.

er sagte, du hast ihn nicht verdient - das stimmt, aber wohl anders als er es sieht.
welche frau findet einen faulen, arbeitslosen Sack auf lange sicht se.y? Keine.

Ich würde an deiner stelle einen brief oder eine email oder eine whatsapp schreiben und ihn danach blokieren. denn solche männer wie er versuchen in so einer situation, wo sie die kontrolle verlieren und sich mit ihrem armselig-sein allein auseinander setzen müssen alles, um die frau zu halten. erst honig ums maul schmieren, änderungen versprechen, sich klein und schlecht reden und wenn das alles nicht zieht dann kommt die ungemütliche variante. erspar dir das um gottes willen und sei stolz auf deine stärke.

30.05.2018 19:34 • x 1 #10


H
Ich weiss eigentlich garnicht, wo das Problem liegt und das beziehe ich auf alle Einträge hier.

Lest euch verschiedene Themen durch und ihr werdet erkennen, dass die Masse vor allem ein Problem damit hat, weil sie mit tausend Fragen zurückgelassen wurden.

Als ich uns (mir und meiner Exfrau) eine zweite Chance gegeben habe und dann letztendlich doch nicht stark genug war, da ist es für mich selbstverständlich gewesen, mit ihr ein ehrliches Gespräch zum Abschluss zu führen. Meine neue Entscheidung (Trennung) stand fest, aber dieses Gespräch war ich ihr ganz einfach schuldig. Natürlich habe ich nicht nur Tschüss gesagt, sondern ich habe sie auch unterstützt und wir haben noch heute ein sehr gutes Verhältnis.

PS

Das ist nur meine eigene Meinung und eine Ansichichtssache.

VG Holzer60

30.05.2018 19:35 • #11


N
holzer, es gibt aber männer die so ein gespräch leider nicht wollen um wirklich antworten zu bekommen - sondern um eine möglichkeit der erneuten manipulation zu haben. und das vermute ich hier eher.

30.05.2018 19:38 • x 2 #12


K
Was gibt es denn, außer der von Dir gut gemachten und erkannten Entwicklung, dass es nicht mehr passt, noch zu sagen?

Das allein sagt doch alles und Organisatorisches wird es nicht viel abzuwickeln geben, weswegen Du Dich noch auseinander setzen musst.

M.E. reicht das als Infomation. Alles andere würde vermutlich in unnötige Rechtfertigungen, Verletzungen und Vorwürfe ausarten.

Lebensziele verschieden, Gefühle reichen nicht mehr. Fertig. Ende der Durchsage.

30.05.2018 19:45 • x 2 #13


H
Nostraventjo, das weiss ich, aber da muss man halt Stärke zeigen.

Bei unserem ersten Scheidungstermin sagte meine Exehefrau auch noch ganz trocken Nein, weil sie mich nicht verlieren wollte. Daraufhin habe ich ihr Blumen gekauft und sie gebeten, dass sie beim nächsten Termin JA zu sagt. Es funktionierte auch.

VG Holzer60

30.05.2018 19:48 • #14


N
Verstehe den Zusammenhang aber nicht ganz?

30.05.2018 19:54 • #15


A


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