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Und wie weiter?

L
Das sehe ich alles auch so.

Mein riesen Problem ist, wir haben geheiratet und das fand ich in dem Moment absolut richtig.

Und jetzt wenige Jahre später sitz ich hier und bin unglücklich und weiss nicht weiter.

Das war so nicht gedacht.

Lg Lena

16.08.2020 20:20 • #16


N
Das ist unglaublich schlimm und deine Hoffnungslosigkeit liest sich für mich hier deutlich durch.

So schlimm es ist, nicht jede Partnerschaft erfüllt ihre anfänglichen Versprechen. Das entäuscht und verletzt, denn man muss sich eingestehen, dass man plötzlich der alleinige Inhaber der gemeinsamen Träume ist. Das macht furchtbar allein.

Ihm ist offensichtlich die Verbindung zu dir abgerissen. Er wird vielleicht gar nicht merken, in welchem Umfang er sich bereits eingeigelt hat.

Es ist aber sein Einigeln und du bist weder dafür verantwortlich sein Verhalten zu verstehen oder gar zu verzeihen. Auch nicht ihm zu helfen.

Wenn er permanent auf das Handy startt, wäre für mich das Handy auch die Kommunikation der Wahl. Schreib ihm wie oberflächlich du ihn mitlterweile findest und er nicht davon ausgehen soll, dass du bei ihm bleibst, wenn er dich nicht glücklich macht. Euer Versprechen füreinander würde nicht erfüllt und du fühlst dich in eurer Beziehung bereits vo ihm verlassen. Sag ihm klar, dass er noch eine Chance für eine Aussprache oder Änderung bekommt. Nicht mehr.

Und ganz ehrlich? Ich würde ihm zeigen, dass es mir bitter ernst ist und ohne sein Wissen zeitweilig ausziehen. Lass ihn unverhofft auf eine verwaiste Wohnung antreffen. Bei Süchtigen hilft oft nur die klare Konfrontation mit der Wirklichkeit und dem Verlusst.

16.08.2020 22:20 • x 1 #17


A


Und wie weiter?

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CaveCanem
Zitat von Lena2:
Unterhaltungen sind anstrengend, wenn das Gegenüber ständig am Handy ist. Merke ich.


Naja.... das kann man ihm ja mal spiegeln. Wenn er das nächste Mal mit Dir spricht.... beschäftige Dich doch mal demonstrativ mit wem anders.

Just dann, wenn er was sagt... fang ein Telefonat an. Oder dreh ihm den Rücken zu.

Er muss wohl erst am eigenen Leib erfahren, wie unhöflich das ist, was er tut.

Und... wo sind Deine Interessen? Wo bist Du? Wofür brennst Du? Was begeistert Dich? Was wolltest Du schon immer mal tun?

Zitat von nalea:
wenn er dich nicht glücklich macht.


Ah... stopp... nicht! Es ist nicht Aufgabe der Anderen, etwas zu tun, was wir selbst nicht für uns tun!

Diese Formulierung klingt so nach... Erpressung? Mach mich glücklich, sonst geh ich.

17.08.2020 00:13 • #18


N
Es ist eine alte Weisheit, dass man Glück nicht einfordern kann, sondern für Glück selbst sorgen muss.

Dennoch gibt es für mich in Lenas Fall die Möglichkeit, dass ihr Mann in einem so tiefen Tunnel steckt, dass ihn einfache Worte nicht mehr erreichen. Sie sind noch nicht so lange verheiratet und das Versprechen in guten wie in schlechten Zeiten füreinander da zu sein, das ist noch nicht so lange her. Sollte er tatsächlich netzet oder Handysüchtig sein, dann ist ihm sehr wahrscheinlich seine Entfernung zu Lena gar nicht bewusst, sondern er empfindet ihre Anmerkungen wahrscheinlich als unnötiges, störendes Gemecker. - Ähnlich wie ein Kettenraucher, der regelmäßig darauf angesprochen wird, dass sein Vollqualmen der Wohnung nicht hinehmbar ist. Dieser Kettenraucher wird auch nicht umgehen aufhören können und die Zig. weglegen.

Sie sind mal gestartet, weil es zu zweit schöner war und sie zusammen glücklich sein wollten. Sein Eheversprechen hält er aber in Bezug auf Anwesenheit und emotionales Versorgen gerade nicht ein. Da würde ich ihm auf jeden Fall sagen, dass er mich gerade nicht mehr glücklich macht. Und dass ich ohne seine Verbindung zu mir nicht mehr an der Beziehung festhalten werde. Ihm muss klar sein, dass es jetzt um alles geht und er schon länger seine Ehe aufs Spiel setzt.

Ich würde tatsächlich aufhören ihn regelmäßig anzustauben, sondern ihn mit der Wirklichkeit ohne mich konfrontieren. Hast du jemanden, zu dem du eine Woche ziehen kannst, Lena? Sachen packen während er nicht da ist und ohne Vorwarnung und Zettel auf dem Küchentisch einfach weg. Das würde dir auch zeigen was ihm wichtiger ist. er oder du und ihr beide.

17.08.2020 06:18 • #19


K
Hallo liebe TE,

eine Bestandsaufaufnahme der Ehe/BZ ist nicht immer leicht zu schlucken. Gerade wenn die Erkenntnis hinzukommt, dass das Nähe/Distanz Bedürfnis beiderseits nicht ausgewogen ist, bzw. in permanenter Schieflage gerät. Wenn die Kommunikation da auch noch mitzieht, was in meinen Augen, neben der körperlichen Nähe, einer der fundamentalen Bausteine einer BZ ist, dann kann einen das verletzen und verzweifeln lassen.

Das Stichwort hier zu spiegeln (zu pacen) finde ich einen guten Ansatz. Frei nach dem Motto wer nicht hören will, darf spüren, würde ich ihm nach und nach eine andere Lena präsentieren. Also, das was er bei Dir macht, wenn Du ein Gespräch möchtest / ein Abendessen/ ein Kinoabend / Nähe ect.pp, machst Du umgekehert genauso. Etwas Einfallsreichtum ist da gefragt, denn er will anscheinend ja nicht die gleichen Dinge wie Du. Entsprechend könntest Du lange warten um auch einmal zu spiegeln. Da müsste man einfacher denken bzw. hinsehen. Also wenn er von der Firma beginnt oder vom schlechten TV Programm erzählt, reagiere so wie er bei Dir reagiert, wenn Du etwas erzählen möchtest. Ganz konsequent. Wirklich massgeblich und sehr wichtig wäre, dass Du dabei absolut entspannt und ausgeglichen bleibst.

Denn, was ich auch noch machen würde, und das ist der schwierigere Part, weil dieser wirklich auch so gelebt werden sollte: mach Dich rar und das mit einer absoluten und entspannten Überzeugung. Tu nicht nur so, sondern lebe es auch so. Baue Dir andere Säulen in Deinem Leben auf. Lege den Fokus von Deiner BZ auf dich und Deine Bedürfnisse. Werden diese von ihm nicht gestillt, hole es Dir woanders. Damit meine ich nicht Fremdgehen oder Affären, denn bis zu einem gewissen Grad können Freunde und Hobbys das Defizit ausgleichen. Deine Gespräche, die dir wichtig sind könntest Du ab sofort auch mit jemanden anderen führen. Du möchtest gerne ins Kino? Dann geh ins Kino. Du möchtest gerne eine Runde spazieren? Dann mach das. Einmal Essen gehen? Attacke und los. Und jedes Mal holst Du Dir jemanden ins Boot. Eine Freundin, einen Freund, den Nachbarn, einen Ausführhund, oder schlicht alleine. Und wenn man es sich zutraut, dann auch einen Mann, der Interesse an einem hat (mit klaren Spielregeln). So Du hast immer jemanden zu reden dabei, notfalls Dich alleine. Und alles machst Du hübsch zurecht gemacht (nicht aufgedonnert). Lege mehr Invest in Dein Aussehen; nicht, dass ich jetzt behaupte, das machst Du nicht, aber sich updaten kann man immer. Schlicht eine Schippe an Invest in Dich hinauflegen, nur so, dass er es irgendwann registrieren wird, dass Du Dich mehr zurecht machst als üblich. Gehe zum Friseur, lege Dir ein neues Outfit zu, gehe ins Solarium, Nagelstudio usw. alles was Frauen halt so machen um sich wohl zu fühlen. Damit machst Du was für Dich und das tut immer gut, auch wenn es anfänglich Überwindung und auch Disziplin kostet.

Und bei allem: entspannt bleiben, locker sein und gute Laune haben. Ja, das ist mitunter ein Schauspiel daher ist es wichtig, dass Du das versuchst auch zu spüren, andernfalls wird er Dir das nicht abnehmen. Das was Du fühlst, strahlst Du aus. Und nein, für mich ist das kein Vorkaukeln. Denn dieses neue Verhalten machst Du hauptsächlich für Dich, er soll nur eine Nebenbaustelle dabei sein. Nicht für ihn machen, nicht für Euch, sondern vorrangig frü Dich. Und manchmal kann man sich auch ruhig mal zwingen, sowas zu machen, denn man wird sich besser fühlen und vor allem auch wohler. Du investiert damit maßgeblich nicht mehr in die BZ, sondern in Dich selbst. Das alles könnte man unter dem Stern Anziehung verbuchen. Er ruht sich aus auf dem was er hat. Es könnte also an der Zeit sein, ihm und Dir selbst zu zeigen: so habe ich mir das nicht vorgestellt und nun ändere ich das.

Sollte er beim Spiegeln/Pacen darauf anspringen. . .bleib ruhig und sachlich, nebst Freundlichkeit. Ich persönlich würde nicht mosern oder motzen (oder wie viele gerne sagen: zicken ^^). Lieber sagen, hey Schatz, ich finde gut, dass Dir das auffällt. Hast Du eine Idee wie wir das zukünftig besser hinbekommen? (oder singemäß) Rebelliert er und wird unfair könnte man sagen: Hey, soll ich uns einen Kaffee machen und dann reden wir drüber? Dann hat er Zeit sich zu regulieren und Du hast Zeit Dich innerlich zu wappnen. Außerdem bleibt die Entscheidung (vermeidlich) durch die Fragestellung bei ihm und Du hast dann ggfls. seine Bereitschaft im Boot.

Sollte er dann darauf anspringen, dass Du Dich auf Dich selbst konzentrierst und er ist davon kein Bestandteil ist, dann nehme das zur Kenntnis. Mehr aber auch nicht. Du verfällst nicht in die bisherigen Muster, kommst ihm da keinen Schritt entgegen oder machst das dann zum Thema. Das können auch S_h_i_t_tests sein. Oder er versucht Dich mit Komplimenten wieder in die gewohnte Rolle zu bekommen. Auch hier: nett bedanken und weg bist Du wieder.

Ich sehe das letzten Endes so: ihr habt eine verbindliche Beziehung. Wenn sich nur einer verbindlich verhält, ist das Machtverhältnis nicht ausgewogen, denn einer bleibt auf der Strecke (Du) und der ander gibt den Ton an (er), wie zum Beispiel solche Gespräche (nicht) ablaufen. Das gilt es zu korrigieren. Und ein Mann / Ehemann/ Partner / Freund der zu Hause hockt, keine Gespräche mehr führen will, weil ihm das Handy wichtiger ist (sicher, dass er keine Schreibpartner am Start hat?) und den das TV Programm generell mehr interessiert als die eigene Frau und oben drauf noch unsensibel / wenig emphatisch unterwegs ist, wenn die Parternin gesprächsbedarf hat, verhält sich nun mal nicht verbindlich und das würde ich nur bedingt eine Zeit mitmachen. Auch wenn er Probleme hätte. . .nur sprechenden Menschen kann man helfen.

Und wenn Du mehr in Dich investierst, gibt es Dir die Möglichkeit noch weiter zu reflektieren. Die eigenen Anteile zu erkennen und ggfls. zu korrigieren könnte Thema werden, denn zum Einschlafen einer BZ gehören auch immer zwei. Mit Worten scheinst Du ihn nicht zu bekommen, dann kannst Du über Taten vielleicht was erreichen. Stück für Stück orientierst Du Dich quasi neu. Keine Bange, denn im Grunde wirst Du die alte bleiben. Es werden vielleicht Grundwerte angepasst, das AUssehen geupdatet, aber ansonsten bleibst Du ja die Lena wie man sie kennt. Nur halt besser gelaunt, entspannter und lösungs- und zielorienterter.

Liebe Grüße
Kerstin

17.08.2020 06:30 • x 2 #20


N
Die Idee mit dem Pacen finde ich nicht schlecht. Auch nicht, etwas für sich selbst zu tun.

In Lenas Fall scheint die Entwicklung in meien Augen schon sehr weit fortgeschritten und falls er tatsächlich handysüchtig ist und dort in Gaming Communities sein Nähe- und Kommunikationsbedürfnis stillt, dann wird ihm das Pacing sehr recht sein, denn so erhält er die Botschaft, dass sie selbst etwas zu tun hat und er sich jetzt nicht kümmern muss.

Das Gleiche gilt für die Idee sich Ausgleich bei Greunden zu suchfn. Da stellt sich die Frage, warum bleibt man verheiratet? Das weitet das Neben einander her Leben nur noch weiter aus. Da würde ich mich lieber konsequent trennen als mich gezwungen zu sehen, mein Nähe-und Kommunikationsbedürfnis nicht mit meinem Mann ausleben zu können. Mit Freunden ins Kino kann ich immer - auch als Single.

Etwas für sich zu tun, z.B. Friseur, gejt auch immer. Trotzdem kann auch das das Ziel verfehlen, wenn ihm die Veränderung gar nicht auffällt oder er sie lapidar kommentieren würde. Ich sehe ihn ganz klar am Zuge. Er muss sich für Lena wieder attraktiv machen, nicht hauptsächlich sie für ihn

17.08.2020 07:11 • x 2 #21


L
Zitat von nalea:
Etwas für sich zu tun, z.B. Friseur, gejt auch immer. Trotzdem kann auch das das Ziel verfehlen, wenn ihm die Veränderung gar nicht auffällt oder er sie lapidar kommentieren würde. Ich sehe ihn ganz klar am Zuge. Er muss sich für Lena wieder attraktiv machen, nicht hauptsächlich sie für ihn


Im Prinzip würde ich da zustimmen.

Nur, wenn ich mal alles so rekapituliere, vor allem der Eröffnungsbeitrag von @lena2 , dann sehe ich auch immer noch diese Aussage mit der Wohnung. Könnte es sein, dass der Mann damit dermaßen verärgert worden ist, dass er sich total zurückgezogen hat? Das es eventuell letztlich der vielzitierte Tropfen war, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat? Neben vielleicht einigen anderen Punkten.

Sie scheinen sich auseinander gelebt zu haben, so mein Eindruck. Er macht seins, sie macht ihr Ding. Da ist das Feuer raus aus der Beziehung. Und da können nur beide dran arbeiten, sonst ist das Ende, wenn nicht schon erreicht, vorprogrammiert.

Der Mann müsste schon in Bewegung kommen, aber so wie es bisher klingt, ist er daran gar nicht interessiert. Was wäre also die beste Möglichkeit, dass er sich wieder mehr für sie interessiert? Ist sie ihm eventuell langweilig geworden, hat sie sich vorher auch mehr um ihn bemüht, ist das eingeschlafen, hat er sich vorher mehr um sie bemüht, hat er ihre Hobbies und Interessen geteilt - waren da jeweils gemeinsame Hobbies? Davon lese ich hier im Thread so gut wie nichts.

Daher meine Vermutung: Total aus den Augen verloren. Er hat seine Arbeit zu seinem Lebensinhalt gemacht und sein Handy, sie schmachtet.

Nochmal auf die Wohnung zurück zu kommen: Das war ja mal augenscheinlich ein gemeinsames Ziel - vielleicht sollte man da anknüpfen? Zum Beispiel über eine neue Wohnung nachdenken? Oder totale Umstrukturierung? Einfach den Fokus auf etwas Gemeinsames legen, eventuell auch etwas in Angriff nehmen, was man vor Jahren geplant hat und bisher nicht umgesetzt hat. Das wären so meine Ideen.

Ihm die Pistole auf die Brust setzen und ihn in die Verantwortung nehmen - klingt schön, wird aber vermutlich nicht funktionieren, weil er sich nicht in der Position sieht, sich zu ändern. Also könnte man Umwege versuchen, um wieder zueinander zu finden.

Oder eben die typische Radikalvariante: Trennung.

Was meinst Du @lena2 ?

17.08.2020 10:37 • x 1 #22


N
Man könnte durchaus fragen, was genau mit der Wohnung nicht stimmt.

Lena sagt aber auch, dass sie eine innere Heimat mit ihm zusammen sucht, die sie nicht mehr findet. Sich zu streiten ohne sich zu versöhnen ist ja bereits ein starkes Zeichen dafür, dass hier nur noch für den Alltag beruhigt wird, eine Lösung aber gar nicht mehr angestrebt wird.

Wenn man selbst leidet und einsam an der Seite eines Menschen emotional verhungert, dann tendiert man dazu Gespräche zu suchen, zu wünschen, weinen und sich zu beschweren. All das wirkt auf den kalten Partner nicht anziehend. Lenas Mann wird sich vielleicht fragen, was sie eigentlich will. Wenn die Verbindung bereits so eingerissen ist, dass nicht mehr nach Lösungen gesucht wird, haben beide Partner sich bereits innerlich verlassen.

Für mich steht immer noch der exzessive Handygebrauch im Raum. Gaming und Plattformen bieten ja mehr als einfaches Spielen oder Austauschen über ein Hobby. Das Gehirn konstruiert emotionale Verbindungen zu Menschen, die man gar nicht kennt. Selbst hier im Forum werden wir Bilder von Foris im Kopf haben und interagieren doch mit total Fremden. Games geben immer die Möglichkeit, dass Spieler sich in chats austauschen können und manche Menschen haben sich in Game Chats sogar verliebt. Auf jeden Fall konstruiert das Gehirn:Meine Leute - hier werde ich verstanden und habe Spaß.

Wenn jemand in der virtuellen Welt verschwindet, dann kann man ihn nur drastisch zurückholen.

Als erstes würde ich mir mal die Spiele angucken, die er spielt und was damit noch zusammenhängt. Da wäre ich auch soweit, sein Handy mal zur durchforsten. Vertrauensbruch? Nur vielleicht, denn wenn einer ewig schweigt, dann kann man nur aufgeben oder einer Sache auf den Grund gehen. Ich würde das tun. Wenn ich so die Gründe fände, z.B. Chats, dann wäre ich in meiner Entscheidung klarer. Angebote offen mit ihr zu reden hat es ja wohl offenbar gegeben.

Ich würde tatsächlich ohne Vorwarnung ausziehen, wichtige Dinge mitnehmen und ihm auch nicht sagen wo ich bin. Also in der Realität tun, was er seit langem virtuell tut. Dann abwarten wieder reagiert und in dieser Zeit für ihn auch nicht erreichbar sein oder mit ihm kommunizieren. Genauso, wie er das im Rückzug in die virtuelle Welt tut. Vielleicht wacht er durch den Schock auf. Vielleicht auch nicht.

In jedem Fall würde so der Stuck-State der beiden erst einmal aufgebrochen.

17.08.2020 11:12 • x 2 #23


L
Zitat von nalea:
Lena sagt aber auch, dass sie eine innere Heimat mit ihm zusammen sucht, die sie nicht mehr findet. Sich zu streiten ohne sich zu versöhnen ist ja bereits ein starkes Zeichen dafür, dass hier nur noch für den Alltag beruhigt wird, eine Lösung aber gar nicht mehr angestrebt wird.

Zitat von nalea:
Wenn die Verbindung bereits so eingerissen ist, dass nicht mehr nach Lösungen gesucht wird, haben beide Partner sich bereits innerlich verlassen.


Ich denke auch, an diesem Punkt sind sie.

Zitat von nalea:
Ich würde tatsächlich ohne Vorwarnung ausziehen, wichtige Dinge mitnehmen und ihm auch nicht sagen wo ich bin. Also in der Realität tun, was er seit langem virtuell tut. Dann abwarten wieder reagiert und in dieser Zeit für ihn auch nicht erreichbar sein oder mit ihm kommunizieren. Genauso, wie er das im Rückzug in die virtuelle Welt tut. Vielleicht wacht er durch den Schock auf. Vielleicht auch nicht.

In jedem Fall würde so der Stuck-State der beiden erst einmal aufgebrochen.


Ähhh - das Gegenteil könnte auch passieren. Es könnte der letzte Tropfen sein, der überläuft. Oder vielleicht zielt der Mann der TE gerade darauf ab? Wäre ja theoretisch möglich .. .. ..

Es gibt ja Situationen bei Paaren, wo längst klar ist, dass es eigentlich aus ist, aber keiner sich traut, die Dose zu öffnen. Eine solche Aktion kann gewinnbringend sein oder das Todesurteil aussprechen.

Ich würde mich da, wenn der Verdacht auf Spiel-/Handysucht besteht, mit einem Experten austauschen, ggf. auch ohne den Mann. Das ist eine komplizierte Geschichte, wäre dem so.

Aber sonst gehe ich mit Dir voll überein, liebe @nalea !

17.08.2020 11:30 • x 1 #24


N
das Ausziehen ohne Vorwarnung würde nichts lösen. Es würde aber erst einmal die Starre auflösen, in der sie sich befinden. Seine Reaktion darauf könnte für Lena die Entscheidungshilfe sein, die sie offenbar sucht.

Es ist durchaus möglich, dass er auf ihre Entscheidung zur Trennung hofft, weil er den Schritt nicht machen will. Da kann es für Lena sinnvoll sein, zu überlegen, ob sie sich schon einmal rechtlich beraten lassen möchte, um zu klären was auf sie zukommen kann.

In jedem Fall müsste in der Beziehung der nächste Schritt von ihm kommen, wenn er noch etwas retten will.

17.08.2020 11:43 • x 1 #25


L
Zitat von nalea:
das Ausziehen ohne Vorwarnung würde nichts lösen. Es würde aber erst einmal die Starre auflösen, in der sie sich befinden. Seine Reaktion darauf könnte für Lena die Entscheidungshilfe sein, die sie offenbar sucht.

Es ist durchaus möglich, dass er auf ihre Entscheidung zur Trennung hofft, weil er den Schritt nicht machen will. Da kann es für Lena sinnvoll sein, zu überlegen, ob sie sich schon einmal rechtlich beraten lassen möchte, um zu klären was auf sie zukommen kann.

In jedem Fall müsste in der Beziehung der nächste Schritt von ihm kommen, wenn er noch etwas retten will.


Treffer!

Gute Idee!

17.08.2020 11:44 • x 1 #26


L
Vielen vielen Dank für Eure Gedanken und Meinungen. Mir helfen sie sehr, wenn ich auch ansonsten nur weinen könnte.

Ein stückweit, bin ich selbst schuld, an dieser Situation. Ich habe aufgehört mich nur um ihn zu drehen und ich habe auch eine eigene Meinung. Manchmal eine ganz andere als er.
Das ist auch gesund so. Hat lange genug gedauert. Gewohnt sind wir das nur beide nicht.

Mit der Wohnung, da hab ich ehrlich nicht damit gerechnet, das mich das so stören würde. Und ich will meinen Mann dadurch nicht verletzen, deswegen versuche ich gerade, die Wohnung gemütlich zu machen. Er merkt das auch. Aber es bleibt wie es ist.

Ich hab sein Verhalten schon zeitweise gespiegelt oder mich ausschließlich um mich gekümmert. Das ist eine gleichbleibende Angelegenheit gewesen. Jetzt gerade mache ich weder das eine noch das andere und bin einfach mal ich. Aufgeben kann ich noch nicht. Das kann ich generell nicht.

Mein Mann lächelt nicht, wenn er mich sieht, wenn jemand anderes dazu kommt, egal wer, dann schon. Um seine Freunde kümmert er sich, wenn ihm jemand sagt, daß wäre sinnvoll, wenn er sie behalten will. Manchmal sage sogar ich ihm das.

Alles in Allem, verreise ich nächste Woche vielleicht ein paar Tage zu Freunden. Hab ich ihm auch schon gesagt.

Lg Lena

17.08.2020 15:48 • x 1 #27


N
Ih denke, dass es für dich nötig ist Abstand zu bekommen, um festzustellen, dass du auch ohne ihn auf festen Beinen stehst. Wie du seine Reaktion auf dich beschreibst, scheint es sich schon um mehr als Gleichgültigkeit zu handeln. Meine Frage deshalb: Hast du Hinweise darauf, dass er dich ablehnt? Oft ist da nur ein diffuses Gefühl, aber seine Reaktion wenn er dich sieht, die sagt schon mehr aus.

Was eure Wohnung angeht, denke ich wie du, dass ein Zuhause nicht nur das Zuhause des einen sein kann und der andere arrangiert sich. Was genau stört dich an der Wohnung? Ist es die Lage, die Form, die Umgebung und die Nachbarn? Oder hast du das Gefühl, dass ihr einfach in eurer alten Wohnung glücklich als Paar wart und die neue Wohnung eure neue Beziehungskälte repräsentiert?

Hast du deinen Mann schon einmal in Ruhe auf seine Gefühle für dich und euch angesprochen? Ohne ihm Vorwürfe zu machen oder zu erklären warum du fragst. Einfach ein: Bist du noch glücklich mit uns? Wenn er ausweicht, ihm klar sagen, dass es für dich so nicht mehr geht und du eine Lösung willst. Wenn er sie nicht zusammen mit dir sucht, dann wirst du den Weg zur Trennung alleine gehen müssen, denn wie Leviathan schreibt, mancher verhält sich schlecht, weil er keine Konfrontation will, sondern einfach, dass der Partner hinter sich die Tür zumacht.

So wie du euer Zusammenleben beschreibst, ist eine Zeit bei der Freundin bestimmt gut. Sprich mit ihr, sie kennt dich und ihn vielleicht auch. Mach dir auch klar, dass hinter alledem auch eine neue Frau stehen kann. Das ist leider nicht auszuschließen. Auch darauf kannst du ihn gezielt ansprechen. Mach dir in der Zeit mit deiner Freundin klar welche Schritte du gehen möchtest. Ich würde mir auf jeden Fall einen Termin bei einem Anwalt besorgen und mich für einen Scheidungsfall beraten lassen. Soweit muss es nicht kommen, aber du weißt was du und er im Trennungsfall tun müsst und wer was bezahlt. Baue jetzt vor. Denn wenn du dich nicht trennst, wird er es aus heiterem Himmel tun.

19.08.2020 09:34 • x 1 #28


S
Zitat von nalea:
Ih denke, dass es für dich nötig ist Abstand zu bekommen, um festzustellen, dass du auch ohne ihn auf festen Beinen stehst. Wie du seine Reaktion auf dich beschreibst, scheint es sich schon um mehr als Gleichgültigkeit zu handeln. Meine Frage deshalb: Hast du Hinweise darauf, dass er dich ablehnt? Oft ist da nur ein diffuses Gefühl, aber seine Reaktion wenn er dich sieht, die sagt schon mehr aus. Was eure Wohnung angeht, denke ich wie du, dass ein Zuhause nicht nur das Zuhause des einen sein kann und der andere arrangiert sich. Was genau ...


So ist es! Vorübergehend Abstand halte ich auch für nötig.

19.08.2020 09:53 • x 1 #29


L
Mit unserer Wohnung ist es so, das wir wegen Eigenbedarf raus mussten. Ist legitim und völlig in Ordnung. Unsere Eltern wollten dann jeweils schnellstmöglich eine Lösung haben, dass sie sich keine Sorgen machen müssen. Mein Vorschlag war, in eine Mietwohnung zu ziehen und von dort aus in Ruhe passendes Eigentum zu suchen. Das wollte mein Mann so gar nicht. Er zieht nicht öfter um als dringend nötig. Dazu muss man vielleicht wissen, das unsere 1. Wohnung in seinem Elternhaus war und er zuvor noch nie umgezogen ist. Ich schon öfter. Ich lebe selbständig seit ich 18 war.
Jetzt sollten wir also aus unserer Wohnung raus und zur Miete war seitens meines Mannes nicht möglich. Dann kamen in einer Tour viele viele Vorschläge unserer Eltern. Manche machten ehrlich keinen Sinn. Ein Stopp half auch nicht. Und dann kam mein Fehler. Ich habe irgendwann gesagt, macht was ihr wollt. Weil ich so überfordert war mit sämtlichen Meinungen. Dabei waren nur meine und seine wirklich wichtig. Und bei der Wohnung hatte ich das Gefühl es geht ihm gut. Tut es auch. Und ich kriege das nicht hin. Ich dachte ich würde und ich werde das nicht hin. Weil ich von dieser ganzen Entstehungsgeschichte so fertig bin. Es war auch so, das ich alles allein handwerkertechnisch entscheiden musste. Er sagte immer ich würde das schon machen, das es passt. Und hab mir gedacht unsere gemeinsame Wohnung, unsere gemeinsame Entscheidung, Hallo?
Aber wie gesagt, eigentlich bin ich selber schuld und ich hatte einfach nicht damit gerechnet, das ich mich nicht anpassen kann mit der Wohnung. Es ist nur eine Wohnung.

Vor unserem Urlaub habe ich seitens meiner Familie eine sehr sehr traurige Nachricht erhalten. Es ist jetzt nicht wichtig welche genau, aber es war ein Trauerfall eines sehr geliebten Menschen, der abzusehen war. Und Familie kommt ist für einander da. Egal was passiert. Das war schon immer so bei uns.
Ich hatte gerade die Nachricht erhalten. Und saß mit einem Brett vor dem Kopf auf dem Sofa. Mein Mann meinte, ich müsse jetzt sofort vieles Entscheiden und Urlaub absagen etc. Jetzt sofort musste ich gar nichts. Ausser auf dem Sofa sitzen und damit gedanklich erstmal zurecht kommen. Mein Mann hat soviel Stress verbreitet in dem er einfach mich nur angeguckt und sein Handy angeguckt hat, das ich keine Luft bekommen habe. Also bin ich in mein Bett gegangen und hab eine halbe Stunde einfach geweint. Mein Mann hat immerhin auf meinem Bettrand gesessen. Dann habe ich mit meiner Familie telefoniert und dann hatten wir einen Plan. Unser Urlaub wurde eingerahmt von Familienbesuchen und einer Beerdigung. Das war jetzt vielleicht insgesamt nicht schön, aber richtig und wichtig so. Die Urlaubstage dazwischen taten gut.
Gut, es war mehr zu fahren und 4 verschiedene Betten in wenigen Tagen, das war wirklich anstrengend, aber so war das nunmal.
Mein Mann hat sich sehr gut eingebracht und war sehr hilfsbereit mit meiner Familie und war auch für mich da, als es nötig war. Das muss ich wirklich sagen.
Bei unserer letzten Übernachtungsstation hat er noch nie gern geschlafen. Also hab ich gefragt, ob ich uns wie immer eine Alternative suchen soll. Nein, das ist schon ok. War die Antwort.
Dann sind wir also auf der Rückfahrt zu uns und er sagt doch wirklich, das es ihm schlecht geht, weil wir nicht woanders geschlafen haben....ich versteh das nicht wirklich. Hab ja gefragt.

Ich bin ihm nicht egal, das weiss ich ganz genau. Aber ich weiss nicht.....

Lg Lena 2

22.08.2020 11:05 • #30


A


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