Hallo liebe TE, ich habe jetzt alles zweimal quergelesen. Bei Deiner letzten Ausführung bin ich doch öfter mal mit Fragezeichen hängengeblieben:
Ihr habt zuerst bei seinen Eltern gewohnt, und ihr musstet wegen Eigenbedarf raus. Ok, kann passieren, gab ja auch bestimmt plausible Gründe. Kam das Knall auf Fall? Ihr hattet doch bestimmt Zeit, Euch vorzubereiten, wieso mischen sich dann Eure Eltern ein, wenn Ihr Euch eine neue Wohnung sucht? Und Eure Eltern? Kann es sein, dass eher seine Eltern den Takt vorgegeben haben? Denn Du sagst ja selber, dass Du seit Deinem 18. selbständig lebst. Somit kann ich mir nicht vorstellen, dass DEINE Eltern
Dir was vorgeschrieben haben. Die wissen ja, dass Du selbständig denken und handeln kannst. Vielleicht liege ich auch falsch?
Er hattte noch nie eine eigene Wohnung, sondern bei den Eltern gewohnt. Ist ja nicht schlimm, aber trotzdem fehlt ihm da die Erfahrung der Eigenständigkeit. Ich spinne jetzt mal ein bißchen weiter herum: Seine Eltern haben selbst Eigentum, würden sich nicht mit einer Mietwohnung abgeben (ich spekuliere). Ich kenne selbst Menschen, die sich nur mit Eigentum wohl fühlen und sich abfällig über Mietverhältnisse äußern. Daher auch für Deinen Mann vermutlich ein No-Go zur Mietwohnung, da seine Eltern ihn dahingehend geprägt haben.
Dann der Druckaufbau aus seinem Elternhaus: Kaufen Kaufen Kaufen. Das war seine Marschrichtung, die er abspulen musste, da der Einfluss seiner Eltern sehr groß ist (?) Oder waren das auch Deine Eltern? Kann ich nicht so richtig herauslesen.
Und dann kommst Du, die sich damit nicht arrangieren kann und sich nicht wohlfühlt.
Da ist wahrscheinlich sein Dilemma. Er will es seinen Eltern recht machen und gleichzeitig auch Dir, passt aber nicht zusammen.
Er konnte da sein Rollenbild nicht mit der Realität vereinbaren.
Ich vermute weiter, dass er generell aus einem sehr konservativen Haushalt kommt, Du jedoch wirkst lockerer und liberaler.
Und viel eigenständiger! Vielleicht hat er es von Kindheit an gelernt, dass Vater lange arbeitet, spät nach Hause kommt, Essen serviert bekommt und dann in Ruhe Zeitung liest, Fernsehen guckt und nicht gestört werden möchte?
Mir scheint es fast so. Nur dass statt Zeitung es heute das Smartphone bei Deinem Mann ist.
Und jetzt kommst Du und machst ihm seinen Feierabend streitig, so wie er das bei seinen Eltern jahrzehntelang prägend erlebt hat (?)
Korrigiere mich, wenn ich zu sehr ins Blaue schreiben sollte. Ich spekuliere aufgrund der wenigen Informationen, die hier vorliegen.
Aber die Beschreibung von Dir, wie es um die Suche der neuen Wohnung ging, spricht Bände über seine Unselbständigkeit
und die Dominanz seiner Eltern.
Und ich schließe daraus, dass die Eltern von ihm ein klares Rollenverständnis haben, wie es in einer Ehe läuft.
Das wird Dein Mann verinnerlicht haben.
Was würde ich sagen? Spiegeln? Nein, kann er vermutlich nicht einordnen. Hat seine Mutter ja auch nicht bei seinem Vater gemacht. Verlassen scheint für Dich auch keine Option zu sein. Was also tun? Mir scheint das Kind noch nicht ganz in den Brunnen gefallen zu sein. Vielleicht geht ihr mal gemeinsam zu einer Eheberatung bzw. macht eine Paartherapie, könnte er sich auf so etwas einlassen?
26.08.2020 20:58 •
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