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Wie negative Gedanken stoppen nach der Trennung?

lolli1105
Hey ihr Lieben. Meine Geschichte habe ich schon vor einem Monat in einem anderen Thema beschrieben. aber gerade geht mir viel durch den Kopf, viel Wut und Trauer, die ich nicht einordnen kann. Deswegen wollte ich nochmal etwas Dampf ablassen. Würde mich freuen, wenn ihr das ernst nehmen könntet während des Lesens. Danke schon mal. Es sind jetzt mehr als 2 Monate vergangen seit der Trennung und von da an gab es auch die Kontaktsperre von ihm aus. Also komplett, überall blockiert, keine Antwort mehr auf meine Briefe, nichts. Einfach alles weg, für immer. Seit ein paar Tagen steigt viel Wut und Hass in mir auf, vor allem nachdem ich sein Profil zufällig entdeckt habe auf einem sozialen Netzwerk. (Er hatte alles für 2 Monat weiterhin deaktiviert) Hatte nämlich einen Fake Account mit dem ich immer mal wieder nachgesehen hab, ob er seinen Account wieder aktiviert hat. Das hat er jetzt. Habe natürlich die Fake Accounts jetzt gelöscht. Ich weiß auch, dass sowas immer kontraproduktiv ist. Diese Demütigung will ich mir eigentlich nicht mehr geben, habe aber natürlich trotzdem Angst, bald wieder nachsehen zu wollen. Und natürlich ist das nur das Internet, aber er wirkte so zufrieden und happy. ich fange einfach an, so viel Wut und Hass zu spüren, zu hinterfragen, was überhaupt echt war in der Beziehung und was nicht. Da es ja eine Trennung trotz Gefühlen war. Aber im nächsten Moment war ich abgeschoben, wie ein Parasit. Ich bin während der Beziehung in Therapie gegangen, wollte negativ laufende Dinge ändern. Aber er war gegen die meisten Veränderungen, war gegen eine Pause also kurze Auszeit zum Nachdenken und jetzt ist Schluss. Aber es hieß immer, er liebt mich so sehr, er tut alles mit mir, damit es besser wird, wir arbeiten zusammen daran, blabla. Dass er zum ersten Mal wirklich verliebt ist und er hat mir Bilder gemalt, Texte geschrieben und und und.

Hatte gerade erst ein paar bessere Tage/Wochen. Ich hatte Tanzauftritte, habe einen Workshop geleitet, mache weiter mit meinem Abi, habe mir einen persönlichen Traum erfüllt, indem ich im April ein Lana Del Rey Konzert besuche, auf das ich schon Jahre warte. ich besuche eine Selbsthilfe Gruppe für schädliche Beziehungen, bin in Therapie. Lese das Buch Wenn der Partner geht, versuche dazuzulernen. Arbeite die Beziehung zu meiner Mutter auf.

Natürlich kenne und verstehe ich auch die rationale Seite. Es ist seine Entscheidung, Meinungen, Gefühle können sich ändern. Kulturunterschiede etc. Viel Negatives in der Beziehung, keine freie Entfaltung etc.

Aber dennoch ändert das nichts an der irrationalen Seite, die sich viel machtvoller anfühlt. Dieses Gefühl, dass nichts von ihm echt war, dass ich sozusagen betrogen wurde, dass ich die einzige bin, die mit Schmerz und tiefen Gefühlen zurückbleibt. Dass es ihm schei*egal ist. Wie dumm ich war, mich so komplett zu öffnen und regelrecht verrückt zu werden. Dass ich während der Beziehung die Anzeichen und Signale nicht erkannt habe. Und das macht mich seit ein paar Tagen sehr fertig, sowohl wütend also auch sehr traurig. Weine auch wieder häufiger und doller. kann mich einfach gerade in keine Trennungsphase einordnen und weiß nicht, ob ich auf einem guten Weg bin. ich möchte so gern heilen und daraus kommen aus dieser ekligen Fragerei bzw. Hinterfragerei und Wut.

Vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit diesen Gefühlen und ein paar Tipps. freue mich über einen Austausch, da ich echt nicht weiter weiß.

Lg! Nina

23.01.2018 20:44 • x 1 #1


B
Zitat:
Aber dennoch ändert das nichts an der irrationalen Seite


Dass ist lediglich die emotionale Seite, du bist eben noch gefühlsmäßig an ihn gebunden. Etwa 2 Monate ist ja auch keine Zeit. Ich würde sagen, du bist derzeit in der zweiten Phase - Gefühlschaos.

23.01.2018 21:43 • #2


A


Wie negative Gedanken stoppen nach der Trennung?

x 3


Lebensfreude
VERZEIH DIR SELBST!
z.B. dass Du Sachen nicht gemerkt hast.

Selbstanklagen und negative Selbstäußerungen ziehen Dich nur runter.

23.01.2018 21:51 • #3


K
Schön, dass Du schreibst. Ich hatte mich gerade gestern (ich weiß nicht warum) gefragt, wie es Dir wohl ergangen ist.

Du liest Dich viel aktiver und weniger passiv als zuvor. Alle Lebenswelten drehen sich weiter. Du arbeitest an Dir und hast Pläne. Das ist toll. Das ist Verhältnis zu der verloren gegangenen Welt viel mehr wert. Es ist eine Frage der Zeit, bis man es selber so sehen kann. Aber die Zeit wird kommen.

Sei wütend. Das ist gesund. Die Wut braucht kein Etikett undmuss auch keiner Verarbeitugnsphase zugeordnet werden. Ich habe mich mit diesem Thema so gut wie gar nicht beschäftigt. Es war mir nicht wichtig, meine Gefühle zu kategorisieren.

Du musst nur aufpassen, dass das nicht in Hass umschlägt und Du Dich nicht zu lange darin verbeißt.

24.01.2018 00:02 • x 2 #4


lolli1105
@KBR

Hey.. Freut mich, dass ich noch nicht ganz weg aus deinem Gedächtnis war/bin

Es hat sich gestern noch etwas ereignet, und zwar hatte meine Psychologin wohl einen Unfall und wurde heute operiert. Sie war sowieso schon wieder weg für 2 Wochen, die sollten diese Woche jetzt um sein, aber jetzt kam das noch dazu. Fühle mich so hilflos, brauche wirklich professionelle Hilfe und Gespräche. Werde jetzt erstmal zu einer Jugendberatung gehen aber das macht mich total fertig. Ich brauche doch einen Anker, etwas, das da ist, wo ich weiß, es hilft mir. Eine beständige Therapie eben.

Das Problem mit der Wut ist auch, dass es schon zu Hass übergeht. Ich kann nicht aufhören, mir in meinem Kopf zu denken wir sehr ich ihn hasse, dass ich ihm nichts Gutes wünschen möchte und und und. Dann ist da noch eine andere Sorge, dass ich da eigentlich schon aus der Situation heraus (Fernbeziehung, Ex von Tag 1 an komplett verschwunden) niemals 100 Prozent drüber hinweg sein kann, da man nie wissen wird, wie es ist, wenn er vor mir steht. Dass ich durch die Fernbeziehung dran gewöhnt bin, viel zu fühlen und zu denken in Abwesenheit des Anderen. Manche berichten im Internet halt, dass man erst sicher weiß, ob man drüber weg ist, wenn man die Person persönlich sieht und es nicht mehr wirklich etwas ausmacht.. Keine Ahnung.
Und dass ich, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, jederzeit wieder einen großen Schub Hoffnung bekommen könnte, käme da eine Nachricht oder würde ich eine Reise nach England geschenkt bekommen, also, dass ich die Reise dann wahrscheinlich noch antreten würde. Ist das normal? Dauert das und kommt von selbst, dass diese Hoffnungen bzw. inneren Wünsche, die trotz aller Vernunft da sind, irgendwann wirklich erloschen sind?

Mir wird regelrecht schlecht wenn ich an ihn denke und daran, was er wohl jetzt macht. Wenn ich daran denke, wie wir nie wirklich eine Chance hatten und er am Ende alles verweigert hat, keine Lust mehr hatte. Es fühlt sich so ekelhaft an. Selbst all die schönen Momente ekeln mich jetzt an und machen mich wütend. Weil eben alles vorbei ist.

Ich war damals mit 15 Jahren mal dolle verknallt in einen Jungen, der mich aber nur körperlich ausgenutzt hat. Eine Woche nach dem letzten Treffen hatte er dann auf einmal eine Freundin. Da er in meine Klasse ging für 2 Jahre, ging das auch 2 Jahre lang so und ich hatte keine Chance, das wirklich zu vergessen. Naja, nach diesen 2 Jahren haben wir uns zwar nicht mehr gesehen und alles war okay ohne ihn, aber immer wieder wenn ich ihn sah, schoss da etwas hoch. Ich meinte mal zu meiner Freundin, dass ich glaube, dass ich über diesen Jungen nie 100 prozentig weg sein werde. Gut, das ist jetzt nicht mehr so, er ist mir egal und dieser Junge hat mir auch nach meiner Trennung geschrieben und habe ihn gekorbt, aber das ist ja alles nur durch meine jetzige Situation so. Ich brauchte also jemanden anders, der in mir noch viel größere Gefühle und Wünsche aufkeimen lässt, um von diesem damaligen Jungen komplett nicht mehr angetan zu sein. Entweder, das war so, weil ich ja damals nie aktiv versucht habe, mich und meine Emotionen besser zu verstehen oder weil es wirklich so ist. Davor habe ich Angst. Ich will davon wegkommen, heilen, ohne diese Lücke mit jemandem anders zu schließen oder sonst was.

Einfach so viele Gedanken, jeden Tag in 1000 Richtungen. Wut, Hass, Hoffnung dass es ihm auch zu schaffen macht, dann wieder Wut, Traurigkeit und und und.. Gott, es ist sooo ekelhaft. Ich weiß, ich benutze das Wort oft, aber das beschreibt es am besten. Eklig, alles..

Soo, wieder genug Dampf abgelassen. Danke dir für deine Antwort

24.01.2018 23:37 • #5


lolli1105
@KBR Hey, ich würde mich echt freuen, wenn du vielleicht demnächst mal Zeit und Lust hast, dich zu meiner Antwort zu äußern. Es würde mir gerade sehr viel geben, da ich niemanden wirklich zum Reden habe.. liebe Grüße!

29.01.2018 23:08 • #6


K
Guten Abend!

Da war viel drin in Deiner Antwort und ich hatte leider noch nicht die Muße dazu. Es ist anspruchsvoll.

Ich versuche es die Tage, aber bin gerade immer lange aus dem Haus wegen umfassender Urlaubsvertretung und langer Arbeitswege. Aber zwischenzeitlich äußert sich vielleicht auch jemand anderes, wenn der Thread jetzt wieder nach oben rutscht.

Ich vergesse es nicht, okay?! :

Misch doch sonst auch mal mehr bei den anderen Threads im Forum mit. Ich glaube, mit Deinem Verstand kannst Du da an der einen oder anderen Stelle gute Beiträge leisten. Du tust etwas Gutes, zieht User auf Dein Profil und damit in Dein Thema und zudem lenkt es ab.

Ich melde mich.

29.01.2018 23:18 • x 1 #7


K
So, da bin ich noch einmal. Ich hatte eine harte Woche und keine Muße, tiefer irgendwo einzusteigen.

Leider bestätigt sich auch jetzt beim zweiten Lesen, dass ich nicht recht weiß, was ich Dir sagen soll bzw. wie wir Dir helfen können. Ich bin etwas ratlos.

Mir scheint, Du durchdenkst alles sehr und bist sehr strukturiert, wenn Du nicht gerade eine Deiner eher hysterischen Phasen hast. Außerdem bist Du sehr aktiv und versuchst an verschiedenen Stellen Hilfe zu finden, was ich sehr gut finde und mehr ist, als die meisten in einer Trennungssituation machen. Auch wie Du Deine Hobbies und das Therapiethema voran treibst, finde ich gut. Ich glaube, Du bist da absolut auf den richtigen Wegen. Ein Schwerpunkt sollte vielleicht sein, dass Du eine Methode entwickelst, wie Du diese Zusammenbrüche stoppen kannst, wenn sie sich ankündigen. Diesen gegenüber ist Dein persönliches Umfeld vermutlich hilflos und dann ist es schwer, richtig zu reagieren.

Du könntest Deiner Mutter sagen, was Du als das Richtige von ihrer Seite in so einer Situation empfinden würdest, falls es wieder vorkommt. Sofern Du das im Moment gar nicht so genau sagen kannst, wäre das ein Thema, das Du in der Therapie erarbeiten kannst.

Zum Hass:
Diese Phase zu haben, ist normal. Aber bitte beiße Dich nicht daran fest. Mir hat es geholfen, mir einen Plan zurecht zu legen, wie ich mich rächen könnte. Letztlich genügte es, diesen Plan sozusagen als Joker in der Tasche zu haben für den Fall, dass noch etwas Schlimmes passiert oder der Schmerz so übermächtig wird, dass ich das Gefühl habe, zurückschlagen zu müssen. Wichtig ist dabei, dass ich nie wirklich die Absicht hatte, das umzusetzen. Aber es war sehr beruhigend, einen Notfallplan zu haben und hat geholfen, den Hass loszulassen.

Dazu sich sehen zu müssen, um zu wissen, ob es vorbei ist:
Das glaube ich nicht. Ich bin meinem Ex nach 7 Monaten begegnet. Ich ahnte, dass das irgendwann passieren würde und hatte eien riesige Angst davor. Letztlich war es nicht mal halb so bedeutend, wie ich mir zuvor in meinem schlimmsten Träuem ausgemalen habe. Ab und zu sehe ich ihn aus der Ferne, wenn ich seiner Gegend bin, aber auch das scheint nichts zu ändern. Ich will sagen: ich würde an keinem anderen Punkt der Verarbeitung sein, wenn ich ihn nicht gesehen hätte.

Die Hoffnung erlischt allein deswegen, weil das Thema einem irgendwann wirklich selber so langweilig wird, dass es egal wird, was der andere treibt.

Ich habe auch schon intensive online-Kontakte gehabt und Fernbeziehungen geführt. Wenn das jeweils vorbei ist, reißt das natürlich Lücken, denn man hat diese mit viel Energie, Vertrauen und Herzblut geführt. Dann entsteht das Gefühl von Verlust. Manche Kontakte vermisst man auch für immer. Aber das heißt nicht, dass man ununterbrochen daran denkt. Man denkt eher gelegentlich, was die vermisste Person wohl zu irgendetwas gesagt hätte. Doch die zunächst fühlbaren Lücken füllen sich langsam und sicher wieder mit anderem.

Viele Menschen, egal wlechen Alters, versuchen Lücken in ihrem Leben mit anderen Menschen zu füllen. Das geht oberflächlich gut, aber nciht auf Dauer. Denn dieses System scheitert ja schon an den äußeren Rahmenbedingungen, wenn z.B. auf einmal niemand zur Verfügung steht, der bereit ist, diese Lücke zu füllen. Dann ist man auf einmal auf sich selbst zurück geworfen. Darum ist es gut, sich beizeiten mit sich selbst zu beschäftigen und sich darüber bewusst zu werden, wer man ist und wer man man sein will, ohne den Rahmen, den einem andere Menschen geben.

Du bist auf dem Weg, Dir dessen bewusst werden zu wollen und damit bist Du anderen Deines Alters weit voraus. Viele Menschen werden auf diesen Umstand erst in der Lebensmitte zurück geworfen. Dann stellen sie fest, dass sie 40 oder 50 Jahre gelebt haben, ohne eine wirkliche Beziehung zu sich selbst gehabt zu haben, weil sie halt immer eher Beziehungen zu anderen hatten als zu sich selbst.

So, das ist alles, was ich jetzt beitragen kann. Ich hoffe, Dir geht es besser. Ein paar Tage sind ja seit Deinem letzten Posting vergangen. Möglicherweise hat die Jugendberatung neue Perspektiven eröffnet und auch Deine Psychologin sollte langsam wieder fit sein.

04.02.2018 13:53 • x 1 #8




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