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Was will ich und wie bekomm ich es

MarcSGE
Darf ich mal fragen, wie alt du bist?
Ich an deiner Stelle würde dir eine Trennung raten, ansonsten versuch es erst mit einer Pause und dabei den Kontakt komplett einstellen... du brauchst Abstand und musst wissen, was du willst! Schau auf dich und prüfe, was die Beziehung noch für dich ist. Mir hat eine PRO/CONTRA Liste extrem geholfen, dadurch habe ich gemerkt, dass ich nicht mit meiner Ex zusammen bleiben wollte, sondern einfach nicht alleine seien wollte!
Versuch, auch wenn es schwer ist, objektiv auf deine Beziehung zu schauen und sei, was deine Bedürfnisse angeht egoistischer! Bis jetzt stand er immer an erster Stelle... ab sofort gehörst du da auch mal hin!

Gruß, Marc

14.08.2014 12:38 • #16


sanin
Du selbst musst für dich die Entscheidung wählen. Wie stellst du dir dein Leben vor? Willst du den Rest deines Lebens dich für das Leben eines anderen in Verantwortung ziehen lassen, oder willst du dein eigenes Leben leben.

Es ist eine gewisse Abhängigkeit, sich stark zu fühlen indem man für andere die Verantwortung trägt. Aber das ist eine reine sisyphusarbeit die einen nicht weiterbringt.

Weiter geht es nur, wenn dein Freund die Verantwortung selbst übernimmt. Solange er immer einen findet, der ihn durchs Leben trägt wird er das gerne annehmen. Nicht er muss nein sagen, das tut ein andere für ihn, und er muss lediglich verweigern.
Ich will ja, aber ich bin so schwach.

Kinder sind auch schwach und brauchen einen. Aber sie wachsen heran, sie entwickeln sich zu erwachsenen selbständigen Menschen.
Das tut eine Süchtiger nicht, vor allem nicht solange er von einem Coabhängigen begleitet wird.

Er ist es der rauswollen muss. Lippenbekenntnisse bringen ihn nicht weiter, er muss es wirklich wollen. Jeder Süchtige hört immer morgen auf, nur der der es wirklich will sofort.

Solange du immer wieder darauf reinfällst, solange du immer wieder da bist und ihn nicht einfach sich selbst überlässt funktioniert das Prinzip.

Das wiederum ist deine Entscheidung. Will ich so weitermachen, oder nicht. Verwirkliche ich mich indem ich diesen Teufelskreis weiter aufrecht erhalte, oder will ich raus.

14.08.2014 13:07 • #17


A


Was will ich und wie bekomm ich es

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V
Hallo Marc,
ich bin 30 jahre alt.

Eine Pro- und Contraliste hab ich mir auch schon mal erstellt...die Pro war ziemlich leer..was mich aber irgendwie immer zurückschrecken lässt ist, das wenn ich endlich den Mut gefunden habe er um 180 Grad umschwenkt und komischerweise genau die Punkte beherzt die vorher auf Contra standen. Und dann kommt wohl wieder irgendwo tief drin die Frage, vielleicht hab ich ihm nur nicht genug Zeit gegeben...aber kann ein Mensch sich wirklich grundlegend ändern?



Stimmt, die Sucht ist ein wichtiger Punkt, aber ich habe es soweit geschafft mich da nicht mehr einzumischen und an mich zu denken...insofern bin ich was diese Art der co-abhängigkeit betrifft auf einem guten Weg und nehme ihn auch nicht mehr in Schutz dafür und gehe offen und ehrlich damit um.

14.08.2014 13:20 • #18


W
trotzdem denke ich - und das wollte ich vorher schon thematisieren - dass eines Deiner Probleme in dem ganzen, das Thema Co - Abhängigkeit ist.

Inweiweit Du Co-abhängig bist, möchte ich genausowenig entscheiden, wie ich für einen Menschen entscheiden möchte, ob er Alk. ist. Vieles mag danach aussehen, aber es ist jeder verantwortlich, seine Sucht selbst zu erkennen und dafür die Verantwortung in die Hand zu nehmen.

14.08.2014 13:24 • #19


V
Hallo Wolfstanz,

ja, jeder muss seine Sucht erkennen und ist selbst dafür verantwortlich daran etwas zu ändern...
aber gerade deshalb ist es manchmal gut die Sicht von außen zu bekommen, weil man sich selbst nicht mehr wirklich über den Weg traut..und dabei vielleicht eher eine Richtung erkennt, bzw. das ungesunde besser sieht.

14.08.2014 13:38 • #20


G
das was ich lese ist so typische gedankengänge eines co. auch dieses nicht erkennen wollen.
im grunde genau wie bei dem süchtigen selbst.
ich bin es nicht, mich geht es nichts an! paradox in sich! mische nicht ein, geht nichts an, aber lebe tagtäglich dieses hundeleben.
jeder von euch trägt eigenen ungesunden part in dieser beziehung. und erst dann kann man was ändern, wenn man erkennt. erkennt was man lebt und wer man ist.
du bist noch meilenweit weg von diesem erkenntnis. alleine schon weil du über diese partnerschaft gedanken machst und die sucht als nur ein teil der negativen einflüsse auf eure beziehung siehst.
dabei ist die sucht hier das entscheidende, das wesentlich, das aller aller wichtigste!
selbst wenn ihr diese besiegt, wird sie noch jahrelang bei euch ein thema sein.
die beste hilfe, die du ihm leisten kannst, ihn so richtig auflaufen lassen, fallen lassen.
dann muss er endlich selbst gehen lernen. so bist du ja seine krücke und man kann damit gut leben. mit jedem tag ein bißchen besser.
die nächste problematik eines co abhängigen ist, er kann eines tages selbst nicht ohne den süchtigen leben. genau dann scheitern die meisten hilfen, vor allem, weil man nach hilfe dann nicht mehr sucht.
liebe TE, befasse dich mit suchtthematik!

14.08.2014 13:54 • #21


sanin
Zitat von verlorenesHerz:
Eine Pro- und Contraliste hab ich mir auch schon mal erstellt...die Pro war ziemlich leer..was mich aber irgendwie immer zurückschrecken lässt ist, das wenn ich endlich den Mut gefunden habe er um 180 Grad umschwenkt und komischerweise genau die Punkte beherzt die vorher auf Contra standen.
Zitat:
Und die Methode funktioniert.
Allerdings wie oft ist das schon vorgekommen, und wie lange hat es gedauert bis der Punkt wieder auf de Contraseite gelandet ist?

Zitat:
Und dann kommt wohl wieder irgendwo tief drin die Frage, vielleicht hab ich ihm nur nicht genug Zeit gegeben...aber kann ein Mensch sich wirklich grundlegend ändern?

Der Termin der Änderung ist jetzt sofort oder nie. Morgen kommt nie und bleibt immer morgen.
Das Hoffen auf Änderung bleibt ein Hoffen, ein Hoffen, dass es morgen kommt.
Aber du solltest dir klar werden, Hoffnung macht nur dann Sinn wenn der andere seine Richtung geändert hat. Dann kannst du hoffen, dass es was bringt. Aber auch das ist nicht sicher.


Zitat:
Stimmt, die Sucht ist ein wichtiger Punkt, aber ich habe es soweit geschafft mich da nicht mehr einzumischen und an mich zu denken...insofern bin ich was diese Art der co-abhängigkeit betrifft auf einem guten Weg und nehme ihn auch nicht mehr in Schutz dafür und gehe offen und ehrlich damit um.

Und trotdem. Wieviel bestimmt seine Sucht dein Leben. Kannst du unbeschwert dich auf die üblichen Alltagssorgen konzentrieren? Reicht das Geld für das was es bestimmt ist?
Kannst du dich auf den Mann an deiner Seite verlassen, oder bist du nur mit Schadensbegrenzung befasst?

14.08.2014 13:58 • #22


sanin
Zitat von gast234:
selbst wenn ihr diese besiegt, wird sie noch jahrelang bei euch ein thema sein.
die beste hilfe, die du ihm leisten kannst, ihn so richtig auflaufen lassen, fallen lassen.
dann muss er endlich selbst gehen lernen. so bist du ja seine krücke und man kann damit gut leben. mit jedem tag ein bißchen besser.
die nächste problematik eines co abhängigen ist, er kann eines tages selbst nicht ohne den süchtigen leben. genau dann scheitern die meisten hilfen, vor allem, weil man nach hilfe dann nicht mehr sucht.
liebe TE, befasse dich mit suchtthematik!


Das kann sogar soweit gehen, dass das Problem der Sucht die Beziehung beherrscht. Eigentlich der Kampf gegen die Sucht, das Verstecken oder die Schadensbegrenzung die Bausteine der Beziehung sind/werden/geworden sind.
Was wenn die Sucht wegfällt? Dann entsteht eine gewisse Leere. Es gibt genügend Familienfälle, wo dieses Suchtloch von einem anderen Familienmitglied ausgefüllt wird.....und die alte Ordnung ist wieder hergestellt.

14.08.2014 14:03 • #23


G
ganz genau, sanin!

14.08.2014 14:17 • #24


V
Gast234, du hast mit vielem Recht, aber hab mich mit dem Thema Sucht schon auseinandergesetzt..und viele Verhaltensweisen abgelegt. Klar besitzt die Sucht sehr viel Macht, aber ist sie wirklich die Ursache für alles andere? Für seine Wechsel zwischen Aufmerksamkeit und Ignoration, seine umwerfend-liebe-Seite und das nur an sich denken,.... Habe mich lange mit anderen Suchtkranken und auch coAbhängigen unterhalten, doch meistens geht es bei Ihnen nur um den Kampf und wie schaffe ich das mein Partner seine Sucht nicht mehr auslebt..aber das ist eigentlich gerade weniger mein Problem..mich beschäftigt mehr das drumherum, das was daneben noch existiert oder ist es wirklich so dass nichts existieren kann?

Zu meiner Situation, ich bin finanziell selbständig, habe meine eigene Wohnung, einen eigenen Freundeskreis und unternehme auch viel. Ich lasse mir das auch nicht mehr schlecht reden oder von ihm deshalb ein schlechtes Gewissen einreden. Ich lasse auch nicht zu das er seine Sucht verleugnet und sage ihm offen und ehrlich dazu meine Meinung. Und mein Problem ist mir auf jeden Fall bewusst und daran bin und werde ich weiter arbeiten...der Weg ist noch lange nicht zu Ende und ich fühle mich damit jetzt auch nicht allein.

14.08.2014 14:25 • #25


A


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