Hallo Ihr Lieben,
vielen, vielen lieben Dank für Eure Antworten! Ich habe so gehofft, dass sich jemand meldet, dem es ähnlich geht. Bei den vielen Beiträgen zum Verlassen werden kam ich mir schon wie die Böse vor ... Und ich hatte gar nicht so schnell mit Antworten gerechnet und freue mich umso mehr darüber!
Ihr beschreibt wirklich sehr ähnliche Situationen!
Wie bei Dir, Lene, gab es bei uns von Anfang an große Unterschiede. Wir sind zwei völlig verschiedene Menschen. In Eigenschaften, Beruf, ... Aber ich dachte, Gegensätze ziehen sich halt an und wir hatten trotzdem viel gemeinsam. Inzwischen ist unsere größte Gemeinsamkeit allerdings die Erinnerung an die Zeit, die wir zusammen hatten ... Und es gab auch ganz früh Anzsichen dafür, dass das mit uns nicht funktioniert. Das erste Mal fast getrennt habe ich mich schon nach einem halben Jahr. Aber ich war fest davon überzeugt, dass er eigentlich der ist, den ich in ihm sehe, und eben nicht dieser Idiot, der auf der Hochzeit meiner Schwester (!) zu viel getrunken hat und furchtbar peinlich und unmöglich war ... und für fast 9 Jahre hat das auch gereicht.
Aber er war leider doch immer wieder dieser Idiot ... und wir haben immer wieder über dieselben Dinge gestritten: Dass er zu viel getrunken hat und peinlich und ätzend war, dass er sich vor meiner Familien unmöglich verhalten hat, dass er mich wegen Kleinigkeiten angelogen hat ...
Aber ich dachte immer, wenn jemand nüchtern ein guter Mensch ist, ist es ein schlechter Trennungsgrund, wenn er sich mal betrinkt. Ich geh ja auch gerne weg, aber ich werd von ein paar B. lustig und nicht ätzend ... Jedenfalls war es immer wieder ein Streitpunkt, dass ein erwachsener Mann (er ist im Dezember 30 geworden) eigentlich wissen muss, wieviel er verträgt und sonst eben Cola trinken.
Und das hat dazu geführt, dass wir nicht mehr zusammen weggegangen sind. Ich hatte einfach keine Lust, mir von ihm weitere Abende verderben zu lassen.
Und trotzdem besaß er die Frechheit, beleidigt zu sein, wenn ich ihn nicht mitnehmen wollte. Und manchmal tat mir das nach einer langen guten Phase auch leid und manchmal hatten wir trotzdem gute Partys zusammen. Aber ich hab mir bevor wir los sind immer Gedanken gemacht, ob das gut geht ...
Das hört sich vielleicht bescheuert an und es nicht so, dass ich jedes Wochenende auf der Piste bin! Und wenn ich es so aufschreibe, klingt es für mich fast nach einer Nebensache. Aber immer wieder um so etwas Lächerliches zu streiten wie darum, wieviel B. Dein Freund verträgt, nervt auf Dauer tierisch. Und ihn nirgendwo mehr mithinnehmen zu wollen ist ein ganz doofes Gefühl.
Und wir haben auch nur ein paar Monate zusammen gewohnt. Ziemlich genau 5 1/2 und 3 davon lief es richtig schlecht ...
Und Deine Situation, darkchild, kommt mir auch bekannt vor. Er hat mich auch zu oft und zu sehr als selbstverständlich angesehen. Das habe ich ihm auch öfter gesagt. Danach folgte oft eine Zeit, in der er mir Blumen und Schokolade mitgebracht hat und auch Lust auf Pärchenaktivitäten hatte, aber wenn das abgeflaut war, war es wieder wie vorher ... Er hat auch manchmal - so halb im Scherz sollte das wohl sein - dass es ja reichen würde, jeden 5. Jahrestag zu feiern. Er hat gar nicht gesehen, dass eigentlich jeder weiterer Jahrestag noch besonderer war und die Beziehung noch wertvoller macht oder machen sollte.