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Wenn Du der/die bist, die geht

R
Hey,
hier geht es oft und fast ausschließlich um die Gefühle derer, die verlassen wurden ... jetzt bin ich aber diejenige, die verlassen hat ... und trotzdem finde ich mich in allen Beiträgen wieder: Ich bin unendlich traurig und einsam, mein Leben hat keinen Sinn mehr und ich will nur zurück ... und ich weiß, er würde mich mit offenen Armen empfangen. Trotzdem sitze ich hier und leide.
Ist das bescheuert?
Ich habe so lange darüber nachgedacht und ihn in meine Gedanken auch eingeweiht. Und er wollte kämpfen und hat es versucht und ich wollte (und will) so gerne wieder glücklich mit ihm sein. Aber es ging nicht. So sehr ich wollte, das Gefühl kam nicht wieder.
Ich weiß, hätte ich meine Zweifel und das Ereignis, das sie diesmal ausgelöst hat, beiseite geschoben, seine Macken so hingenommen und versucht, nur das Gute und eben nicht das Schlechte an ihm und an uns zu sehen, dann hätten wir uns versöhnt und wären beide unendlich erleichtert gewesen.
Aber das ist nicht das erste Mal in unserer knapp 9-jährigen Beziehung (Ende des Monats wäre unser Jahrestag), das wir an diesem Punkt sind. Und immer habe ich genau das gerade beschriebene getan: Zweifel beiseite geschoben, Fehler ignoriert, auf das Gute konzentriert, vergeben. Und immer lief es danach besser als vorher. Eine Weile. Manchmal länger, manchmal nicht so lange ... und wenn es gut war, war es oft richtig gut. Aber wenn es schei. war, war es auch richtig schei..
Dieses Tief dauerte länger als alle vorher. Und war intensiver. Auch weil wir diesmal zusammen gewohnt haben und es keinen Abstand zu der Situation gab. Obwohl wir erst kurz zusammen gewohnt haben, war es durch die Kriese schnell eine Art WG und so sehr ich wollte, dass es wieder wie früher ist - wie früher in den Zeiten, als es gut war - so froh war ich doch, dass er auf der Couch geschlafen hat ...
Ich dachte, ich tue niemandem einen Gefallen, wenn ich bleibe. Mir nicht und ihm auch nicht. Ich wusste wie gesagt, ein Vertragen wäre möglich. Aber wieder nicht auf Dauer. Früher oder später wären wir wieder an diesem Punkt, würde ich zweifeln, müsste ich vergeben ... ich habe so oft gesagt, wenn sich das nicht auf Dauer ändert, bin ich irgendwann weg. Und habe immer so sehr gehofft, dass es nicht so weit kommt. Habe mir immer, wenn ich traurig war, gesagt: Du musst ja nicht Schluss machen, wenn Du nicht willst. Ich habe so viele Tränen für diese Beziehung vergossen in den vergangenen Jahren. Zu viele, als eine Beziehung aushalten kann ... und jetzt vergieße ich noch mehr, weil ich ihn und alles, was wir mal hatten, so sehr vermisse ...
Ich habe mir alte Fotos angeschaut. Alte Nachrichtenen gelesen. Und bin prompt auf Nachrichten von vor etwas über einem Jahr gestoßen, in denen ich ihm schreibe, dass es so nicht weiter geht und er mir, wie sehr er mich liebt. Wir haben uns damals vertragen. Und jetzt sitze ich doch hier vor einem Scherbenhaufen.
Es war die schwerste Entscheidung meines Lebens und ich bin so unglücklich. Obwohl es ja meine Entscheidung war ...

04.03.2015 20:02 • x 1 #1


D
Hi Ranchi,

deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor. Meine (Fern-) Beziehung hat es gerade mal drei Jahre überlebt. Es war ein ständiges Hin und Her. Er hat mich immer mehr mit Füßen getreten und mich als selbstverständlich angesehen und ich habe mehrere Warnschüsse abgegeben. Ich habe immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass es so nicht weitergehen kann. Dann kurze Zeit Besserung, auf die dann wieder eine Verschlechterung folgte.

Ich habe viele Verletzungen und Kränkungen aushalten müssen, viel zurück gesteckt und auch sehr viel geweint. Seit dem zweiten Jahr, war es alle paar Monate soweit, dass ich nicht mehr konnte. Ich habe immer wieder gedroht, dass ich irgendwann gehen würde. Ich glaube er hat es nie ernst genommen und ich habe meine Glaubwürdigkeit selbst untergraben, indem ich ihm wieder Chancen gegeben habe.

Am Sonntag habe ich es endgültig beendet. Ich wollte mir ein bisschen Würde und Selbstachtung bewahren und auch meine Glaubwürdigkeit unter Beweis stellen. Ich bin standhaft geblieben und habe seinen halbherzigen Versuchen mich zu überreden widerstehen können.

Mir gings kurz nach der Trennung ziemlich schlecht. Habe viel geweint. Aber mittlerweile weine ich kaum noch und komme mit der Situation gut zurecht. Es war eine Erleichterung und rein rational betrachtet die richtige Entscheidung. Ich denke mir auch manchmal, dass eine Rückkehr zu ihm auch schön wäre, aber er würde mich nur wieder runterziehen und ausnutzen - das bin ich mir nicht mehr Wert.

Ich hoffe, dass du es schaffst stark zu bleiben und deinen eigenen Wert zu erkennen. Niemand hat es verdient, dass er ausgenutzt und als selbstverständlich gesehen wird. Bleib stark - alles wird besser werden und irgendwann kommt jemand, der dich zu schätzen weiß!

04.03.2015 20:15 • x 1 #2


A


Wenn Du der/die bist, die geht

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L
HI Ranchi,

ich lese hier schon so lange mit, und dein Thema passt einfach, weil auch ich gegangen bin.
Ich habe die schlimme Phase schon hinter mir, im November wars bei mir soweit.

Ich verstehe dich so gut,die Entscheidung, zu treffen, gehe ich nun wirklich, drohe ich es nicht mehr nur an und verliere damit soviel- diese Entscheidung trifft man nicht einfach so. es sind viele Gründe da, es hat sich einfach genug angesammelt, um es dann wirklich durchzuziehen.
Ich bin gegangen, auch wenn es für mich wieder Umzug und auch für meine Tochter Umzug bedeutet hat.Wir hatten es grade mal 4 Monate im gemeinsamen Haus ausgehalten. Beziehung hielt 3 Jahre, Anzeichen, dass zuviel nicht passt und er nicht fähig und gewillt war, Kompromisse einzugehen, sah ich schon ganz früh.

9 Jahre ist natürlich eine sehr lange Zeit, das dauert, bis man das verdaut hat.
Wir Frauen sind stark, stärker als wir oft denken!

Du bist nicht allein, es war richtig zu gehen, wenn dein Herz es signalisiert hat!

Lieben Gruss, Lene

04.03.2015 20:29 • #3


R
Hallo Ihr Lieben,

vielen, vielen lieben Dank für Eure Antworten! Ich habe so gehofft, dass sich jemand meldet, dem es ähnlich geht. Bei den vielen Beiträgen zum Verlassen werden kam ich mir schon wie die Böse vor ... Und ich hatte gar nicht so schnell mit Antworten gerechnet und freue mich umso mehr darüber!

Ihr beschreibt wirklich sehr ähnliche Situationen!

Wie bei Dir, Lene, gab es bei uns von Anfang an große Unterschiede. Wir sind zwei völlig verschiedene Menschen. In Eigenschaften, Beruf, ... Aber ich dachte, Gegensätze ziehen sich halt an und wir hatten trotzdem viel gemeinsam. Inzwischen ist unsere größte Gemeinsamkeit allerdings die Erinnerung an die Zeit, die wir zusammen hatten ... Und es gab auch ganz früh Anzsichen dafür, dass das mit uns nicht funktioniert. Das erste Mal fast getrennt habe ich mich schon nach einem halben Jahr. Aber ich war fest davon überzeugt, dass er eigentlich der ist, den ich in ihm sehe, und eben nicht dieser Idiot, der auf der Hochzeit meiner Schwester (!) zu viel getrunken hat und furchtbar peinlich und unmöglich war ... und für fast 9 Jahre hat das auch gereicht.

Aber er war leider doch immer wieder dieser Idiot ... und wir haben immer wieder über dieselben Dinge gestritten: Dass er zu viel getrunken hat und peinlich und ätzend war, dass er sich vor meiner Familien unmöglich verhalten hat, dass er mich wegen Kleinigkeiten angelogen hat ...

Aber ich dachte immer, wenn jemand nüchtern ein guter Mensch ist, ist es ein schlechter Trennungsgrund, wenn er sich mal betrinkt. Ich geh ja auch gerne weg, aber ich werd von ein paar B. lustig und nicht ätzend ... Jedenfalls war es immer wieder ein Streitpunkt, dass ein erwachsener Mann (er ist im Dezember 30 geworden) eigentlich wissen muss, wieviel er verträgt und sonst eben Cola trinken.
Und das hat dazu geführt, dass wir nicht mehr zusammen weggegangen sind. Ich hatte einfach keine Lust, mir von ihm weitere Abende verderben zu lassen.
Und trotzdem besaß er die Frechheit, beleidigt zu sein, wenn ich ihn nicht mitnehmen wollte. Und manchmal tat mir das nach einer langen guten Phase auch leid und manchmal hatten wir trotzdem gute Partys zusammen. Aber ich hab mir bevor wir los sind immer Gedanken gemacht, ob das gut geht ...

Das hört sich vielleicht bescheuert an und es nicht so, dass ich jedes Wochenende auf der Piste bin! Und wenn ich es so aufschreibe, klingt es für mich fast nach einer Nebensache. Aber immer wieder um so etwas Lächerliches zu streiten wie darum, wieviel B. Dein Freund verträgt, nervt auf Dauer tierisch. Und ihn nirgendwo mehr mithinnehmen zu wollen ist ein ganz doofes Gefühl.

Und wir haben auch nur ein paar Monate zusammen gewohnt. Ziemlich genau 5 1/2 und 3 davon lief es richtig schlecht ...

Und Deine Situation, darkchild, kommt mir auch bekannt vor. Er hat mich auch zu oft und zu sehr als selbstverständlich angesehen. Das habe ich ihm auch öfter gesagt. Danach folgte oft eine Zeit, in der er mir Blumen und Schokolade mitgebracht hat und auch Lust auf Pärchenaktivitäten hatte, aber wenn das abgeflaut war, war es wieder wie vorher ... Er hat auch manchmal - so halb im Scherz sollte das wohl sein - dass es ja reichen würde, jeden 5. Jahrestag zu feiern. Er hat gar nicht gesehen, dass eigentlich jeder weiterer Jahrestag noch besonderer war und die Beziehung noch wertvoller macht oder machen sollte.

04.03.2015 21:10 • #4


D
Wir haben uns eigentlich von Anfang an sehr gut verstanden. Der Beginn unserer Beziehung war eigentlich irgendwie besonders und sehr aufregend. Problem war, dass bereits das auf einer Lüge basierte (er sagte mir damals er sein bereits getrennt lebend und seine beiden Teenager-Töchter könnten damit schon umgehen). Im ersten Jahr war viel Verzicht für mich angesagt, da er dann langsam begann die Trennung von seiner Frau klar zu machen und sich eine eigene Wohnung suchte.

Wir wohnten ca. 450 KM auseinander und das war in der Situation mit den Kindern eigentlich ideal. Ein Wochenende ich und ein Wochenende Kinder. Das lief eine Zeit lang ganz ok. Die Kinder wollten mich nicht kennenlernen und er sagte immer, dass er dabei ist sich darum zu kümmern, aber das es dauern würde. Ich habe das weiter mitgemacht und es ging. Ich war oft traurig aber zu dem Zeitpunkt noch ziemlich optimistisch. Ruckzuck war das zweite Jahr vorbei.

Dann wurde ich leider schwanger mit Zwillingen und die Situation war mehr als nur ungünstig. Wir haben uns für eine Abtreibung entschieden... er war zum Termin nicht da, weil er wegen den Kindern zu einem Termin in die Schule musste. Ab diesem Zeitpunkt begann ich aktiv zu zweifeln. Irgendwie hatte mir das gezeigt, welchen Stellenwert ich und alles was mit mir zu tun hat wohl immer haben wird. Das dritte Jahr war dann geprägt von blöden Situationen, Kränkungen, einem weiteren Umzug und mehreren Trennungsdrohungen meinerseits. Die wichtigsten Streitpunkte:

- er hat seine Ex, seine Kinder und mich dauernd mit Notlügen hingehalten, so dass niemand wusste was jetzt eigentlich Phase war

- er hat immer wieder getrunken, wenn Probleme aufkamen und kennt beim Trinken mit Freunden auch die Grenzen nicht

- hat mit den Kindern nichts erreicht; er hat ihnen nie Grenzen gesetzt und sein neues Leben verteidigt und lässt sich immer wieder von ihnen erpressen

- er nimmt die Ex zu Familienfeiern seiner Nichten mit und alle fahren als glückliche Familie zu seinem Bruder und feiern Abiball

- ich habe seine Wohnung für ihn renoviert und wenn Kinderwochenende war, wurde gar nichts gearbeitet; ich durfte mir aber immer brav den Ar. abrackern

- Kinder, Ex und Arbeit waren ihm zunehmend wichtiger und ich hatte das Gefühl nur zum Handwerken und zum Beine-Breit-Machen gut zu sein

- schließlich und endlich hatte ich das Gefühl, dass er mir kaum mehr Aufmerksamkeit schenken wollte und sich auch nicht um die Beziehung bemühen wollte; ich war halt immer da und immer verfügbar; irgendwie wurde es als selbstverständlich angesehen, dass ich Geduld und Verständnis für seine Situation aufbringe, aber gleichzeitig durfte ich auch keine Ansprüche für mich anmelden

- bei Streitereien hat er mir immer mehr persönliche Beleidigungen an den Kopf geworfen

Das ganze endete darin, dass ich durch Job und schlechte Beziehung in einem leichten burnout landete und momentan eine Therapie mache. Im Rahmen der Therapie habe ich auch erkannt, dass mir die Beziehung so nicht gut tut und dass ich was ändern muss. Aufgeben wollte ich die Beziehung eigentlich nicht, aber ich habe keine andere Möglichkeit mehr gesehen. Er hat eine irrationale und extreme Angst seine Kinder (15, 16) zu verlieren, weil sie immer wieder mit Kontaktabbruch drohen, wenn er auf das Thema neue Beziehung zu sprechen kommt, dass ich dagegen keine Chance mehr gesehen habe. Ich liebe diesen Mann und es war wirklich anfangs sehr gut und sehr innig. Aber je länger die Beziehung dauerte, umso mehr war er mit allem (Job, Kinder, Ex, Beziehung) überfordert und zu spüren bekommen habe immer ich es.

Um mich zu schützen habe ich es jetzt beendet und er hat nicht wirklich viel gekämpft. Vielleicht kommt das noch, wer weiß. Nur ohne handfeste Beweise, dass er die Geschichte mit seinen Kindern mit Hilfe eines Therapeuten gelöst hat, sehe ich keine Hoffnung. Und je länger die strikte Trennung anhält, umso weniger sehe ich mich wieder in einer Beziehung mit ihm.

Ach ja er hat sich auch scheiden lassen und in der Ehe hat es nachweislich auch vor unserem Treffen bereits ziemlich gekrieselt. Wir haben uns im Ausland kennengelernt und er und seine Ex hatten vereinbart in der Zeit in der er im Ausland war, eine Pause zu machen und danach zu entscheiden, ob die Ehe weitergeführt werden soll oder nicht. Als er zurückkam und nicht weiterhin verheiratet sein wollte, hat sie plötzlich den betrogene Ehefrau-Modus gezündet und ihm das Leben schwer gemacht. Er war auch bereits während der Ehe und vor dem Auslandsaufenthalt ausgezogen und musste später notgedrungen wieder zuhause einziehen. Die Kinder haben wenig von dem ganzen mitbekommen, weil sie es immer von den Kindern ferngehalten haben.

04.03.2015 21:28 • #5


L
HI Ranchi,

ach die Männer.
Könnten wir doch mal in ihre Köpfe reinschauen und dann sehen, wie die ticken!
Nur jeden 5. Jahrestag feiern, weil jährlich ist ja zu mühsam,oder was?

Da wär ich auch sehr gekränkt!
Für mich sind Jahrestage was schönes und ich freue mich, wieder ein Jahr mehr zusammen zu sein und wünsche und erwarte dann auch, dass er sich auch freut.

Mein ex hat es auch nicht verstanden, aufmerksam zu sein. es ging immer nur um ihn, um sein Leben, alles was damit verbunden war (Kind,Ex,Mutter).Alle waren immer super wichitg, selbst die Ex, die eigentl, doch nur Sch... war, trotzdem stand sie immer über mir.ich hab mir das 3 Jahre angetan, frage mich jetzt, warum eigentl.?
Gegeben hat er mir wenig, der Plan vom Zusammenziehen als Familie ging gründlich in die Hose, weil er mit Ü40 einfach so unselbständig ist, ohne MAMA nichts auf die Reihe kriegt, und seine Hobbies gingen über alles. Es gin immer nur um ihn.ich habs solange mitgemacht, ich war nervlich immer am Ende,oft krank(sonst nie), gestresst...jetzt lebe ich super frei von all dem, bekomme meinen JOb,Kind,Haushalt;Leben super auf die Reihe.

Ich war nun gezwungen, wegzuziehen, alles neu (auch Schule für meine Tochter)zu organisieren, aber ich bin weg von ihm und begegne ihm hoffentl. nie wieder.Wir sind im totalen Streit auseinander,seine letzten Worte zu mir waren hau endlich ab, er stand aber da wie ein armes Würstchen.

Hast du schon eine Idee, wie es mit dir weitergeht?
Bist du noch in der Phase,zu grübeln,ob es nun wirklich richtig war,dich zu trennen?

Lene

04.03.2015 21:30 • #6


D
@ Lene: deine Geschichte kommt mir so bekannt vor. Echt irre lach. Unser Plan wäre jobbedingt gewesen, dass wir in 10 Jahren zusammenziehen, da wir beide Soldaten in verschiedenen Ländern sind. Interessanterweise hatte ich auch das Gefühl, dass er es mit der Selbstständigkeit nicht so wirklich hat. Er hat immer viel nachgefragt... soll ich dies, soll ich das, willst du dieses, kann ich jenes.... das war ziemlich nervig. Mit der Ex hat er ein gutes Verhältnis unterhalten, um es sich mit den Kindern nicht zu verscherzen, aber die Ex hat ihn nur ausgenutzt. Das hat er bis zuletzt nicht sehen wollen. Wir haben uns friedlich getrennt. Ein letztes Gespräch gab es.... er wollte noch eine Pause oder Bedenkzeit. Ich habe abgelehnt und ihm ein schönes Leben gewünscht. Meine Sachen wird er mir dann wohl schicken. Es war die richtige Entscheidung es zu beenden und ich schaue nach vorne, auch wenn es noch recht frisch ist. Mir geht es jetzt bereits besser.

04.03.2015 21:39 • #7


L
Hi darkchild,

dann bist du wohl 2 Jahre jünger als ich!
Es gibt auch friedliche Trennungen? Kann ich gar nicht glauben!

Ist zum Abschliessen bestimmt einfacher, ich hab noch so eine Wut auf ihn.
Wie selbständig bzw. unselbständig Männer sind, liegt zum großen Teil ja an der Erziehung, und oft verziehen Mütter ihre erwachs. Söhne ja noch.
Er hat mein Problem darin nicht gesehen, denn für ihn wars ja keins.Für ihn war alles super, MAMA kommt immer und macht alles.Und bei Konflikten war natürlich MAMA immer im Recht. Wer will schon solche Typen?
Lese viel zu dem Thema Frauen wollen erwachs.Männer.
Frage,die ich mir selbst stellen muss, warum bin ich doch solange geblieben, denn das Problem habe ich bereits nach wenigen MOnaten unserer Bez. erkannt.

Trotz allem, fehlt mir auch ein Mann an meiner Seite,um die schönen Seiten des Lebens wieder/noch mehr zu geniessen. Allein sein kann ich, aber es ist nicht immer, das was man will.

Schön zu lesen, dass es dir schon besser geht.
Wie lenkst du dich ab bzw. beschäftigst du dich?

04.03.2015 21:58 • #8


R
Wenn ich Eure Geschichten so lese, kommen sie mir viel härter vor als meine ... mein tiefes Mitgefühl für Euch! Es ist bestimmt immer alles noch schwieriger, wenn Kinder im Spiel sind. Ich freue mich, dass es Euch schon besser geht!

Ich habe so lange darüber nachgedacht und ich bin eigtl auch sicher, dass es die richtige Entscheidung ist. Aber es ist so schwer.

Ich bin gestern Abend erst zurück zu meinen Eltern. Er war so traurig, als ich gesagt habe, dass ich gehen will. Und er hat so traurig geguckt, als ich gefahren bin. Nächste Woche wollen wir uns treffen und über alles in Ruhe reden.
Gestern Abend hat es dann noch gewittert. Er hat Angst vor Gewittern. Ich kenn ihn einfach so gut und er mich und am liebsten hätte ich ihn direkt angerufen ...

Wie ich in meinem ersten Beitrag geschrieben habe: Ich glaube, er würde mich sofort zurück nehmen. Und irgendwie wünsche ich mir das so sehr. Aber ich sehe auf Dauer keine Zukunft für uns ...

Besonders weh tut mir, dass meine Liebe natürlich nicht einfach so verpufft ist. Und ich habe so oft an ihm und an der Beziehung gezweifelt. Aber nie an seiner Liebe. Das hat mich auch so lange durchhalten lassen. Aber er hat sich eben leider oft nicht so verhalten als ob ich wirklich das wichtigste für ihn bin.

04.03.2015 22:00 • #9


S
Ich denke zu verlassen oder verlassen werden ist eigentlich für beide schmerzhaft. Gut der verlässt, hat sich ja mit diesem Thema bereits auseinander gesetzt, weil er einfach an seine Grenzen gekommen ist und es als Selbstschutz beenden muss. Der, der verlassen wird leidet auch, weil er wahrscheinlich mit dem Entschluss konfrontiert wird, einfach nicht gerechnet hat.

Im Grunde genommen ist es egal, wer verlässt. Ich denke, dass beide leiden.

Ich habe schon oft verlassen und wurde auch schon selbst verlassen. Gelitten habe ich trotzdem - auch wenn ich verlassen habe -. Den einen Menschen zu verlassen heißt ja, dass man einfach nicht mehr kann. Als Verlassene macht man sich natürlich Gedanken, was man alles falsch gemacht hat und sucht nach den Ursachen und es kommen Fragen auf, die irgendwie nicht beantwortet werden.

Ich denke, der verlässt, weiß ja warum er die Beziehung als gescheitert ansieht. Die Anzeichen, die auf eine Trennung zurückzuführen sind, werden oft nicht vom Verlassenen vorher erkannt.

Wenn der eine nur arbeitet an der Beziehung und der andere nur nimmt, dann kommt irgendwann das Gefühl sich trennen zu müssen.

04.03.2015 22:10 • #10


D
@ Lene: Naja leider kann ich für mein Studium im Moment wenig Konzentration aufbringen. Dafür unternehme ich Sachen mit meinen Kameradinnen hier (Trainieren gehen, Filmabend, zusammen kochen, Kino). An den Wochenenden, wenn ich in meine Heimat komme, unternehme ich was mit meinen Geschwistern oder mit meinem Ex-Mann (wir leben an den Wochenenden noch gemeinsam in dem Haus, das wir gemeinsam renoviert haben; sind mittlerweile seit 2010 getrennt und seit Januar geschieden -- noch so eine komplizierte Geschichte, aber da läuft gaaaaaar nichts). Ich muss auch sagen, dass ich leider viel fernsehe und auch einiges trinke. In der ersten Trennungswoche ist das wohl auch ok.

Meine Schmerzen halten sich in Grenzen, weil es sich über ein halbes Jahr angebahnt hat. Ich brauche gar nicht so viel Ablenkung. Ich denke schon an ihn, vor allem wenn ich hier schreibe oder mir Dinge begegnen, die mich an ihn erinnern. Aber ich kann es sehr schnell zur Seite schieben. In manchen Situationen breche ich auch mal unvermittelt in Tränen aus, aber es wird täglich besser.

Wichtig ist für mich die Routine. Sonntag Abend nach der Trennung, bin ich zum Dienstort gefahren. Habe auf der Fahrt viel geweint. Seitdem stehe ich jeden Früh wie immer um 0700 auf. Gehe zu meinen Vorlesungen oder zu Terminen. Zwischendurch trainiere ich. Also eigentlich versuche ich das Leben aufrecht zu erhalten, wie es vor der Trennung war, nur dass ich eben die Zeitfenster füllen muss, die durch die Trennung frei geworden sind.

04.03.2015 22:11 • #11


R
Danke für Deine mitfühlenden Worte, Sternschnuppe. Wir haben oft und lange über die Probleme in unserer Beziehung gesprochen. Er war am Ende der Meinung, dass ich es bin, die nicht mehr an der Beziehung arbeitet. Ich wäre ja auch wieder am Zug gewesen, über Dinge hinweg zu sehen ...

Auf's Lernen kann ich mich im Moment auch nicht konzentrieren, darkchild. Dabei müsste ich das ganz dringend ... ich hatte sogar eigtl vor gehabt, bis nach meinen Klausuren (im Mai) mit der Entscheidung zu warten. Aber diese Quasi-WG-Situation tat zu weh und ich fand das auch irhendwie nicht fair.

04.03.2015 22:45 • #12


L
ja,die freien Zeitfenster kenne ich.
Die zu füllen, ist schwer.

Man muss sich zwingen, sich zu entlieben, was rational natürlich nicht geht.
Es hilft einfach nur zeitlicher Abstand.

Und mein Vorsatz für dieses Jahr (habe mir sonst nie welche vorgenommen)-umgib dich nur mit Leuten,die dir gut tun.
hab mich schon von2 verabschiedet,die mir nicht gut getan haben.

Man findet nicht so schnell Ersatz dafür,aber wirklich wichtig waren die auch nicht.Lieber auf neue Kontakte konzentrieren.ich habe nur wenige Freunde,und treffen ist oft schwer machbar (Familie;Job,Entfernung).
Ich verbringe die Abende auch oft vorm TV (der läuft nur so daher),meist mit Musik, und dann in Foren wie diesen oder ab und zu chatte ich mit Männern. Ist aber alles nur ein Zeitvertreib ohne Absicht.

Die ersten Tage sind die schlimmsten, weil man immer denkt gestern haben wir noch zusammen... , man erinnert sich an alles, kein Kuss mehr.... Das sind die schweren Momente.

Kluge Ratschläge hab ich leider keine, ausser, dass es mit der Zeit, einigen Wochen besser wird.

Ich denk an euch, Lene

04.03.2015 22:56 • #13


R
Und wir denken an Dich, Lene :-*

Als vor Jahren mein erster Freund mit mir Schluss gemacht hat (ja, der von der aktuellen Trennung war erst der zweite ...), hab ich mir einen Nebenjob gesucht. Damit konnte ich Abende und Wochenenden super füllen, konnte bei der Arbeit nicht darüber nachdenken und habe dabei noch Geld verdient. Das war richtig gut. Ab da ging es mir besser.
Mit meinem ersten Freund war ich nur ein paar Monate zusammen, aber die Situation war deshalb besonders hart, weil mich zeitgleich auch meine beste Freundin sitzen gelassen hat.

Das war in der Oberstufe. Den Nebenjob hatte ich auch ewig, das ganze Studium durch und teilweise auch noch im Referendariat (ich hab Jura studiert), bis letztes Jahr im August. Hab 8 Jahre und 8 Monate da gearbeitet, das war auch auf seine Art eine harte Trennung. Und diese Ablenkung steht mir jetzt auch nicht mehr zur Verfügung ...

Weiß auch noch nicht, wie ich die leeren Zeitfenster füllen werde ... aber auch nicht mit Leuten, die mir nicht gut tun. Das war ein wirklich guter Schritt von Dir! Freundschaften habe ich schon mehr beendet als Beziehungen ... manche Leute braucht man einfach nicht.

04.03.2015 23:23 • #14


D
Guten Morgen die Damen,

ein weiterer Tag in Freiheit beginnt. Habe heute Früh ein bisschen wach gelegen und über vergangenes ruminieren können.... is schon nicht so einfach. Jetzt läuft im Frühstücksfernsehen auch noch ein Beitrag zum Zurückgewinnen des Ex. Ich lach mich tot.

Die Zeitfenster zu füllen sollte hier an der Uni eigentlich sehr leicht sein. Gibt ja viele Arbeits- und Interessengemeinschaften denen man beitreten kann - nur leider ist das so gar nicht mein Ding. Aber ich mache es ähnlich wie Ranchi. Melde mich bei Netzwerken an und spreche mit anderen, aber ohne Absicht. Das tut tatsächlich irgendwie gut.

Die Sache mit dem Entlieben ist zwar nicht einfach, aber ich führe mir dann immer wieder vor Augen, was alles schlecht war und was mich alles gekränkt hat. Das wirkt ziemlich gut. Ich hatte gute Gründe mich zu trennen und das mache ich mir immer wieder bewusst. Die schönen Momente, die wir hatten, blende ich weitestgehend aus. Lässt sich natürlich nicht immer so handhaben, vor allem wenn es da um Orte und Begebenheiten geht, die mir im Alltag begegnen.

Ich schlage mich ganz gut. Ich weiß, dass ich alles richtig gemacht habe in der Beziehung und kann mir keinen Vorwurf machen. Er hat einen Menschen wie mich nicht verdient und ich gehe davon aus, dass er vermutlich mehr leidet als ich.

Wünsch euch allen einen grübel-freien und entspannten Tag. Seid aktiv und tut euch was Gutes!

05.03.2015 08:27 • #15


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