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Nach Trennung wieder neu orientieren, aber wie?

H
Hallo ihr da draussen,

bereits seit einiger Zeit lese ich Foren-Beiträge auf dieser Homepage. Viele haben mir weitergeholfen, aber ich schaffe es trotzdem nicht, mich von meinem Ex zu lösen und mich neu zu orientieren in meinem Leben. Ich bin irgendwie blockiert und komme nicht weiter:(

Ständig erhoffe ich mir, dass nochmals etwas aus uns wird. Wir haben uns vor 2.5 Monaten getrennt. Ich denke immer wieder, dass wir uns doch so sehr geliebt haben. Ich kann einfach nicht begreifen, dass wir es nicht mehr zusammen geschafft haben, an unserer Beziehung zu arbeiten, respektive er wollte nicht mehr, nachdem ich meine Bedürfnisse geäussert habe, weil ich mich nicht mehr wohl gefühlt hatte. Bin ich nichts wert, so dass man um mich kämpfen könnte?

Wie gehe ich damit um, dass es zu Beginn der 4.5 jährigen Beziehung die Liebe des Lebens war und ich nun vor den Trümmern stehe? Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemals wieder eine neue Liebe kommen wird. Für mich ist es auch schwer begreiflich, dass er mich so sehr geliebt hat, und beim ersten Tief in der Beziehung will er nicht mehr? Was habe ich falsch gemacht? Ich habe wirklich gedacht, dass er die grosse Liebe ist. Auch er hat mir das immer wieder gesagt und gezeigt.

Ich lenke mich ab, lasse die Trauer aber auch zu, ich suche nach einer neuen Wohnung, doch diese Gedanken an ihn sind ständig da. Oft fühle ich mich richtig erdrückt:( Ich habe grosse Angst vor dem, was noch kommt im Leben. Das Alleine-Sein erdrückt mich fast. Ich schaffe es nicht, das Positive zu sehen, obwohl ich so viel Hilfe bekomme. Hören diese Gedanken, dass ich ihn gerne zurück hätte und dass er doch die grosse Liebe ist und ich niemanden anderes finden werden irgendwann mal auf? Was kann ich noch dagegen machen?

Danke für eure Hilfe!

29.01.2017 22:49 • x 3 #1


Frank-Michael
Hallo liebe hope2rise,

Deine Trennung ist jetzt erst 2.5 Monate her. Gib Dir etwas mehr Zeit! Es ist nicht unüblich, dass manche Menschen sehr viel länger brauchen, um eine Trennung zu verarbeiten. Insbesondere Dein Wunsch, dass er wieder zurückkommt, zeigt, dass Du noch ganz am Anfang des Verarbeitungsprozesses stehst.
Die Trennung von einem geliebten Menschen verläuft in 4 Phasen:

1. Nicht wahrhabenwollen
2. Trauer und Wut
3. Akzeptanz
4. Neuorientierung

Deine Angst, niemals jemanden wieder zu finden, den Du so sehr lieben kannst, verstehe ich nur zu gut, da ich auch schon diese Gefühle hatte. Da Du aber noch recht jung bist, kann ich Dir sagen, dass diese Angst meistens unbegründet ist. Ich bin mir sicher, dass Du jemanden finden wirst. Vielleicht wird diese Beziehung dann sogar von noch größerer Liebe geprägt sein. Bei mir war es jedenfalls so!
Du wirst sehen, dass mit der Zeit der Schmerz weniger wird und eines Tages ist der Schmerz nur noch eine undeutliche Erinnerung aus der Vergangenheit.
Versuche stark zu sein und mutig in die Welt hinaus zu gehen. Das Leben hält so viel schönes bereit, auch wenn Du es grade nicht sehen kannst.
Irgendwann wirst Du wieder offen sein für die schönen Dinge, da bin ich mir ganz sicher!

Ich wünsche Dir viel Kraft und hoffe, dass es Dir bald besser geht !

Lieben Gruß,
F_M

30.01.2017 12:22 • x 1 #2


A


Nach Trennung wieder neu orientieren, aber wie?

x 3


H
Hallo Frank-Michael

Vielen Dank für deine aufmunternden Worte! Ja leider, ich stehe wohl noch ganz am Anfang:( Obwohl ich trotzdem das Gefühl habe, dass ich bereits ein Stück weiter gekommen bin. Die anfängliche Lähmung ist vorbei und ich gehe meinem Alltag nach. Oft überkommt mich jedoch das Gefühl der Ungläubigkeit und Hoffnungslosigkeit und dann möchte ich unbedingt mein altes Leben zurück. Aber ich weiss, dass das keine Lösung sein kann. Selbst wenn er zurückkommen würde, wäre ja etwas komisch.. Ich frage mich, weshalb ich so lange mit all dem zu kämpfen habe und andere Menschen einfach weitergehen können ohne gross um das Vergangene zu trauern. Wie hast du die Zeit nach der Trennung erlebt? Was kann ich denn dagegen machen, dass diese Hoffnung aus meinem Kopf verschwindet?

Ich möchte mutig mein Leben weiterleben, aber diese Angst lähmt mich zeitweise so stark, dass ich gar nicht mehr weiss, was ich eigentlich möchte und was denn nun richtig ist:( Weil mein Ziel im Leben ist Gemeinschaft zu haben und ich hätte so gerne eine eigene Familie und jemand, mit dem ich in die Zukunft schauen kann. Ich habe solche Angst, dies niemals erreichen zu können:( Mein Ex konnte oder wollte mir das nicht geben. Jetzt fühle ich mich ziellos und weiss gar nicht was ich tun soll, denn jemand anderes suchen geht im Moment gar nicht und möchte ich am liebsten auch nicht. Was ist denn jetzt mein Ziel, das ich verfolgen soll?

Danke für eure Hilfe,
hope2rise

30.01.2017 23:13 • x 1 #3


H
Eigentlich war ich schon aufm Weg ins Bett aber ich habe Deine Nachricht gelesen und dachte oh so geht es mir auch. Sehr sehr oft und dann gibt es wieder Momente, so wie Du sie ja auch hast, in denen man merkt, dass sich alles geändert hat. Selbst wenn er wieder zurückkommt, dann hat es wie der Schwabe sagt ein Geschmäckle- und das wollen wir bestimmt nicht. Es ist die Hoffnung und gleichzeitig die Angst vor der Zukunft die uns lähmt.

Glaube mir, mir ging oder noch oft geht es mir sehr schlecht. Von Tag zu Tag, wie beim *beep*, mal so mal so. Jeden Morgen oder am Abend prüfen, ob der Tag heute gut wird oder war.

Meine Trennung ist jetzt Ende November her, Kontaktabbruch seit 1. Jan und ich habe sehr sehr gelitten. Gestern wollte ich mich in eine Klinik einweisen, weil ich mit meinem Latein am Ende war. Ich bin seit Sep in Therapie und war heute auch in einer Sitzung.
Hör auf zu Grübeln, lenke DIch bitte ab auch wenn es immer und immer wieder schwerfällt. Es klingt schwierig und nach Arbeit und vermutlich bist Du hoffnungslos. Ich habe seit 4 Wochen das erste Mal wieder Hoffnung. Du entscheidest über Dein Leben und über Deine Gedanken! Du sollst ihn nicht vergessen, aber schauen, dass es dir gut geht. Es ist das Einzige was hilft. Ich wollte es auch nicht glauben, aber es ist so!
Du kannst mir auch gerne eine PN schreiben, glaub mir ich kenne Deinen Schmerz und Gedanken an eine Klinik hattest Du bestimmt nicht, das wünsche ich keinem!

Ich drück Dich!

30.01.2017 23:51 • x 3 #4


A
Hallo meine Lieben,
mir geht es ganz genau so... Wir waren 5 Jahre zusammen. Das letzte Jahr war für mich beruflich sehr schwierig, habe nebenbei endlich mein Studium abgeschlossen, neuer Job usw.
Ja und plötzlich aus dem heiteren Himmel habe ich mein Zuhause verloren- er hat eine andere geküsst und hat uns einfach aufgegeben!

Ich bin zu meinen Eltern zurück gezogen und bin auch gerade auf Wohnungssuche. Habe bereits alle meine Sachen geholt und heute war ich auch einmal wieder bei meiner Psychotherapeutin ( bei mir ist/war leider nicht immer alles leicht im Leben).
Getrennt sind wir jetzt ca 3,5 Wochen. Damals an dem einen Morgen hätte ich mir nie im Leben gedacht, dass ich nie wieder in meinem Bett aufwachen werde... Tja so schnell kann es gehen.

Irgendwie wünsche ich mir auch, dass er drauf kommt, was er für einen Fehler gemacht hat... aber er hat alles zerstört, das Vertrauen ist gebrochen... er liebt mich nicht mehr und wirft alles einfach so weg!

Auch ich habe Zukunftsängste, ob ich jemand wieder jemanden so lieben werde? Ich weiß es nicht... aber wir können leider nichts mehr ändern! Nur damit leben lernen. Aber wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen! Sie sind einfach nicht die richtigen gewesen! Wir müssen stark sein! Wer weiß für was es gut sein wird. Ich habe schon so viele Geschichten gehört, wie es den Leuten nach den Trennungen besser geht! Es wird alles gut! Normal bin ich ein eher pessimistischer Mensch, aber ich lasse nicht zu das so ein Typ mein Leben zerstört- denn wir haben alle nur ein Leben

31.01.2017 00:07 • x 4 #5


H
Und genau so ist es. JEDER übersteht den Trennungsschmerz! Und auch wenn das Forum eine tolle Sache ist, vor allem anderen zu helfen: Lenk Dich ab. Tu dir was gutes. Und nicht zu viel grübeln... es wird alles gut!

31.01.2017 00:10 • #6


A
Ich glaube die letzten 3 Wochen war ich fast jeden Tag bei irgendeiner Freundin. Ich war bei einem Ball, war auf einer Geburtstagsfeier, habe immer wieder wo anders geschlafen, eine Familienfeier hatte ich auch ( da habe ich mich dann halt mit Wein betrunken- und trotzdem geheult)
Heute war ich zum ersten Mal wieder selbst Lebensmittel einkaufen ( ach, ich habe dieses Essen einkaufen immer geliebt, wir haben gerne gekocht.. also er und ich!)
Tu dir einfach was Gutes. Mach vielleicht ein bisschen Sport.

Ein chinesisches Sprichwort hilft mir ganz gut: Der Augenblick ist der selbe, egal ob er lachend oder weinend verbracht wird...

Lass es einfach nicht zu, ich habe auch meine Tiefen, dann weine ich halt- aber sie sind unsere Tränen nicht wert!

31.01.2017 00:18 • #7


H
Ich wache jeden Morgen auf und denke es ist ein nur ein böser Traum.
Und gerate in Panik, Angst vorm Tag, Angst vor meinen Gefühlen.
Und wenn ich mich wieder beruhigt habe, und das habe ich nur in der Therapie gelernt, merke ich, dass ich mir selbst nur schade. Dieses verf*** Grübeln über Dinge, die ich eh gerade nicht ändern kann. Ja, er fehlt mir. Ja, ich liebe ihn. Ja, ich wünschte er wäre an meiner Seite. ABER er will es nicht. Und dann will ich es eigentlich auch nicht. Weil was bringt mir ein Mann an meiner Seite, der es eigentlich nicht will. Sonst wären wir doch zusammen. Und glaubt mir, dieser Mann war wirklich toll, vielleicht war es insgeheim der Mann, der zu mir gepasst hat. Er fehlt mir soooooo sehr, aber wenn er nicht mehr kann oder will, dann bringt uns unsere Sehnsucht nichts mehr. Ich habe die letzten Wochen unbewusst (also ich war nicht auf Suche) einige Männer kennengelernt und keiner kann ihm das Wasser reichen. Das hat mich schon deprimiert weil mir klar wurde was ich verloren habe. Das ist schmerzhaft, vor allen wenn man seinen eigenen Beitrag am Scheitern der Beziehung kennt. Aber es bringt nichts. Wir müssen irgendwie nach vorne schauen, schauen dass es uns gut geht. Kümmert Euch gut um Euch, und nicht zu sehr in der Vergangenheit leben. Es bringt nichts.

31.01.2017 00:28 • x 3 #8


Frank-Michael
Hallo hope,

Zitat von hope2rise:
Wie hast du die Zeit nach der Trennung erlebt? Was kann ich denn dagegen machen, dass diese Hoffnung aus meinem Kopf verschwindet?Was ist denn jetzt mein Ziel, das ich verfolgen soll?


Die Zeit nach meinen bisherigen Trennungen habe ich ganz unterschiedlich erlebt. Als ich so alt war wie Du, habe ich auch eine Trennung erlebt, mit unglaublichem Herzschmerz. Das hat damals schon körperlich weh getan. Ich glaube, wenn man noch richtig verliebt ist und sich dann trennt, ist der Schmerz größer, als wenn die Beziehung ohnehin schon in einer Krise ist. Damals habe ich bestimmt ein halbes Jahr gebraucht, bis ich die Trennung akzeptieren konnte. Bei vielen Menschen kann das aber auch noch länger dauern. Mir hat zu der Zeit nichts wirklich geholfen. Gegen Ende dieser Phase hielt ich es für eine gute Idee, mich mit One Night Stands abzulenken. Das war aber totaler Quatsch, und nach dem 5. oder 6. habe ich das dann auch gelassen. Hier hat einfach die Zeit den Schmerz weniger werden lassen. Heute, gut 10 Jahre später weiß ich allerdings gar nicht mehr, warum es damals überhaupt so weh getan hat und frage mich, warum es so intensiv war.
Manchmal ist man vermutlich einfach sensibler als in anderen Lebensphasen.

Momentan befinde ich mich wieder in einer Trennung. Dieses Mal sogar mit Scheidung nach einer 9jährigen Beziehung.
Allerdings tut es dieses Mal nicht mehr so weh. Das liegt vermutlich an den Umständen (wenn Du Lust und Zeit hast, kannst Du ja meine Geschichte hier lesen...). Ich war wohl dieses mal selbst schon an einem Punkt, an dem meine Empfindungen schon abgestumpft sind. Vielleicht macht es inzwischen auch die Routine, oder aber meine generelle Einstellung zum Leben, die sich seither verändert hat. Genau weiß ich es nicht...
Ja, was könnte nun Dein Ziel sein? Zu aller erst musst Du etwas finden, was Dir dabei hilft, dass es Dir besser geht. Das Schreiben hier im Forum ist ein guter Anfang. Versuche Dich auch etwas abzulenken. Unternimm etwas mit Freunden, mach Dir selbst kleine Geschenke und hinterfrage Deine Einstellung zum Leben.
Tatsache ist, dass nur Du selbst Dich glücklich machen kannst. Ein anderer Mensch kann nur dazu beitragen, Dein Glück zu mehren.
Ich würde Dir gerne konkretere Tipps geben, aber jeder Mensch muss wohl für sich selbst überlegen, welches seine nächsten Schritte in die richtige Richtung sind, und was dabei hilft, dass man sich besser fühlt.

Ich wünsche Dir jedenfalls, dass es Dir bald besser geht und Du die Traurigkeit überwindest... Auf Regen folgt Sonnenschein.

Viele liebe Grüße,
F_M

31.01.2017 19:00 • x 1 #9


H
@Hoffnungslos17 und Alani
Es tut mir sehr leid, dass auch ihr gerade eine Trennung durchstehen müsst:( Aber ich bin froh, dass ich nicht alleine bin! Es tut gut, eure Aufmunterungen zu lesen!

Es ist erstaunlich hoffnungslos17, aber die Daten unserer Trennung stimmen überein. Meine Trennung war auch im November und seit dem 1. Januar gibt es keinen Kontakt mehr. Fühl dich getröstet, mir geht es genau gleich wie dir. Manchmal geht es besser und manchmal fühle ich mich wieder unendlich alleine:( Was meinst du denn für eine Klinik? Ich habe nämlich auch schon daran gedacht, dass mir das helfen könnte:( Du hast recht, er will unsere Beziehung nicht mehr und dann sollten wir das auch nicht mehr wollen. Doch wie stelle ich es an, dass mein Kopf und mein Herz das kapieren?!? Einige Leute haben mir gesagt, dass ich mir das nur immer wieder einreden soll, dass ich ihn nicht mehr will. Und irgendwann werde ich es glauben. Denkt ihr das funktioniert?
Andere Männer hatten seit der Trennung auch Interesse an mir, aber wie bei dir konnte meinem Ex niemand das Wasser reichen. Ich hoffe, das bleibt nicht immer so:(
Auch bei dir Alani gibt es Parallelen, auch ich hatte beruflich ein schwieriges Jahr und bin wegen der Trennung zurück zu meinen Eltern:( Fühlst du dich deswegen manchmal auch gedemütigt, obwohl es ein Geschenk ist, dass man Eltern hat, die einem wieder aufnehmen (können)? Hast du auch Mühe herauszufinden, wo und wie du jetzt leben möchtest? Das fällt mir so schwer:( Ich habe einen solchen Stress in mir, der mir sagt, dass ich jetzt endlich eine neue Bleibe finden muss, aber irgendwie hat es noch nicht gepasst. Meine Eltern sind total lieb und haben mir gesagt, ich darf so lange bleiben, bis es mir besser geht. Auch das mit dem Kochen kenne ich. Ich habe seit der Trennung nicht mehr selber gekocht, das vermisse ich sehr:( Auch ich lenke mich sehr ab. Aber manchmal ist es fast zu viel...ich habe kaum Zeit für mich. Geht dir das auch so?

@ Frank-Michael
Danke für deine Erklärungen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es bei mir auch länger dauern wird. Ich bin sehr sensibel und habe Mühe mit Veränderungen. Zudem ist es meine erste Trennung und ich habe auch sonst noch nie einen Menschen verloren. Somit muss ich das alles erst einmal üben...
Denkst du denn nicht, dass es irgendwie auch schade ist, dass man nach Jahren beim Zurückblicken auf den Schmerz feststellt, dass man gar nicht mehr genau weiss, weshalb das so intensiv war? Ich will dir überhaupt keine Vorwurf machen, weil das wird bei mir wahrscheinlich auch so sein...irgendwann mal. Aber irgendwie verliert so die betreffende Beziehung an Wichtigkeit, weisst du wie ich meine? Natürlich ist es aber ein Vorteil, wenn man das so sehen kann. Ansonsten würde es ja immer noch schmerzen.
Das tut mir leid, dass du auch in einer Trennung steckst. Wie meinst du, dass deine Gefühle abgestumpft sind? Dass du den Glauben an die Liebe verloren hast? Was hast du denn jetzt für eine Einstellung zum Leben, das es dir den Liebeskummer erleichtert? Du musst nicht antworten wenn du nicht willst und ich will dir auch nicht zu nahe treten. Aber es interessiert mich, denn ich möchte natürlich auch, dass ich mehr Distanz zur Trennung gewinnen kann....
Du hast recht, ich muss mich selber glücklich machen können. Kein anderer Mensch ist für mein Glück verantwortlich. Ich unternehme bereits viel und schaue mich auch für eine neue Wohnung um. Ich habe aber Mühe, auch meine innere Stimme zu hören, die mir sagt, was ich wirklich will, was mir Freude bereitet. Kennst du das? Wenn ich in mich hinein höre, spüre ich sehr oft Stress und Unruhe. Stress in Form von: Du musst jetzt etwas unternehmen dass es dir besser geht, du musst deine Ausrichtung im Leben finden. Unruhe in Form von: Bin ich überhaupt in der Lage herauszufinden, was ich wirklich will? Wie weiss ich, dass es das Richtige ist?

Vielen Dank für eure Beiträge, ich bin sehr froh um diese Form des Austauschs!

01.02.2017 00:54 • #10


N
hey hope2rise,

dont worry, es geht immer weiter im leben. du brauchst einfach noch mehr zeit. eine trennungsverarbeitung geschieht nicht mit einem finger-schnips, sondern ist ein fortlaufender prozess. step by step wirst du zurück zu dir und ins leben finden, bis zu dem tag, an dem du dich wundern und freuen wirst, dass du erst abends oder ein paar tage schon nicht mehr an den EX gedacht hast.

ich kann da nur von mir sprechen, aber ich hab über 1 jahr gebraucht. und das war auch okay. am anfang dachte und fühlte ich.. und das ging auch ne ganze zeitlang so.. aber desto mehr ich mich um mich kümmerte und nicht wehleidig zu hause im selbstmitleid und der vergangenheit versank, umso besser wurde es.

du selbst bist das ziel. die liebe zu dir selbst, dass erkennen, dass nur du für dein glück verantwortlich bist und das externe faktoren dich nur dahingehend beeinflussen können, inwieweit dein selbstschutz ausgeprägt und achtsam von dir eingesetzt wird.

meine trennung war im november 2015. ende 2016 lernte ich eine frau kennen, mit der ich nun glücklich zusammen bin. und es ist viel besser mit ihr, als mit meiner ex je war.

01.02.2017 01:17 • x 1 #11


Broken-Heart91
Zitat von Hoffnungslos17:
Eigentlich war ich schon aufm Weg ins Bett aber ich habe Deine Nachricht gelesen und dachte oh so geht es mir auch. Sehr sehr oft und dann gibt es wieder Momente, so wie Du sie ja auch hast, in denen man merkt, dass sich alles geändert hat. Selbst wenn er wieder zurückkommt, dann hat es wie der Schwabe sagt ein Geschmäckle- und das wollen wir bestimmt nicht. Es ist die Hoffnung und gleichzeitig die Angst vor der Zukunft die uns lähmt.

Glaube mir, mir ging oder noch oft geht es mir sehr schlecht. Von Tag zu Tag, wie beim *beep*, mal so mal so. Jeden Morgen oder am Abend prüfen, ob der Tag heute gut wird oder war.

Meine Trennung ist jetzt Ende November her, Kontaktabbruch seit 1. Jan und ich habe sehr sehr gelitten. Gestern wollte ich mich in eine Klinik einweisen, weil ich mit meinem Latein am Ende war. Ich bin seit Sep in Therapie und war heute auch in einer Sitzung.
Hör auf zu Grübeln, lenke DIch bitte ab auch wenn es immer und immer wieder schwerfällt. Es klingt schwierig und nach Arbeit und vermutlich bist Du hoffnungslos. Ich habe seit 4 Wochen das erste Mal wieder Hoffnung. Du entscheidest über Dein Leben und über Deine Gedanken! Du sollst ihn nicht vergessen, aber schauen, dass es dir gut geht. Es ist das Einzige was hilft. Ich wollte es auch nicht glauben, aber es ist so!
Du kannst mir auch gerne eine PN schreiben, glaub mir ich kenne Deinen Schmerz und Gedanken an eine Klinik hattest Du bestimmt nicht, das wünsche ich keinem!

Ich drück Dich!


Du sprichst mir aus tiefster Seele! Danke auf diesem Wege an alle Beiträge hier in der Runde. Es ist unglaublich, wie gut es tut, wenn man weiß, wie viele im selben Boot sitzen!
Das mit der Klinik ist so eine Sache.. ich war vor zwei Jahren in der Schön Klinik wegen schwerwiegenden Depressionen und nachdem man dort ja sehr viele verschiedene Krankheitsbilder kennenlernt, kommen natürlich auch andere Schicksalsschläge hinzu, die in einem arbeiten (von den anderen). Für mich war es wie eine Selbstfindungsphase und ich glaube wenn man nicht mehr in der Lage ist morgens seinen Kaffee zu sich zu nehmen weil man nicht mehr aus dem Bett kommt und nachts nicht mehr schlafen kann, dann kann man sich das überlegen. Dennoch ist das dann eine Prozedur die in den ersten Wochen sehr viel Kraft kostet weil sämtliche psychische Baustellen komplett auseinander genommen werden. Mir hat es damals tatsächlich mein Leben gerettet..
Mir geht es zwar auch genauso wie ihr beide beschreibt, ohnmächtig, Leblosigkeit, kein Appetit, bin nur am weinen, gehe nicht aus dem Haus.. aber insgeheim weiß ich dass ich Zeit für mich brauche und es mit ein wenig Hilfe (Therapie) Langfristig hoffentlich irgendwie wieder hinbekomme, dass es aufwärts geht. So wie es mir damals ging, wird es mir nie wieder gehen, denn wenn ich in der Klinik eines gelernt habe, dann ist es die eigene Person immer an aller oberste Priorität zu setzen und mir selber immer und immer wieder sagen was an mir alles gut ist!

Fühlt euch beide fest umarmt! Danke für eure Worte, die haben mir meine Nacht gerettet!

01.02.2017 02:48 • x 1 #12


W
Hallo gleichgesinnte .Was ich hier alles lese kommt mir so bekannt vor. Meine Trennung ist jetzt 7 Monate her.Wir waren 19 Jahre zusammen.Er ist abwechselnd zu seinem kumpel und Arbeitskollegin gezogen .Ich war damals sehr misstrauisch und eifersüchtig und was ich soll ich sagen er ist jetzt mit ihr zusammen und es ist die große Liebe .Es ist grausam für mich .Letztes Jahr um diese Zeit waren wir noch im Urlaub und es war alles schhön und jetzt plant er wahrscheinlich mit ihr seinen Urlaub.Ich leide wie ein hund kann nicht schlafen und essen.Im Alltag funktioniere ich irgendwie zumindest auf Arbeit .Ich kann nicht zu hause bleiben das würde mich verrückt machen. Diese stimmungsschwankungen von himmelhochjauzend zu tode betrübt .Ich war auch bei einer therapeutin und die hat mir empfohlen in eine Klinik zu gehen. Heute war der Tag wo ich mir das Leben nehmen wollte , hatte alles akribisch geplant wie ich das mache und hatte schon einen Abschiedsbrief geschrieben .Aber ich dachte dann an meinen Sohn und sagte mir NEIN.Für mich ist es unvorstellbar das das draußen noch jemand für mich ist .Vielleicht sogar der Mann meines Lebens. Es gibt gute und schlechte Tage .

01.02.2017 05:15 • #13


Frank-Michael
Hallo liebe Hope,

ich kann Deine Gefühle und Empfindungen sehr gut verstehen.

Zitat von hope2rise:
Ich bin sehr sensibel und habe Mühe mit Veränderungen. Zudem ist es meine erste Trennung und ich habe auch sonst noch nie einen Menschen verloren. Somit muss ich das alles erst einmal üben...


Ja, wenn es Dein erster wirklicher Verlust eines geliebten Menschen ist, musst Du Dich derzeit mit Gefühlen und Emotionen auseinandersetzen, die Dir bisher nicht bekannt waren. Und so traurig es ist, man bekommt darin tatsächlich eine gewisse Übung. Ich habe schon viele Menschen in meinem Leben verloren. Sowohl durch Trennung als auch durch den Tod. Mein Vater ist gestorben, als ich 17 war und danach begann eine sehr schwere Zeit. Freunde von mir sind gestorben bei Unfällen oder an D.rogen, Menschen die mir nahe standen, haben den Kampf gegen ihre Krankheiten verloren. Meine ersten Beziehungen sind alle sehr unschön zu Ende gegangen und ich habe in meinem Leben schon sehr viel geweint über all diese Verluste.
Da stumpfst Du tatsächlich irgendwann in gewisser Weise ab. Wahrscheinlich auch aus Selbstschutz.

Zitat von hope2rise:
Wie meinst du, dass deine Gefühle abgestumpft sind? Dass du den Glauben an die Liebe verloren hast? Was hast du denn jetzt für eine Einstellung zum Leben, das es dir den Liebeskummer erleichtert? Du musst nicht antworten wenn du nicht willst und ich will dir auch nicht zu nahe treten. Aber es interessiert mich, denn ich möchte natürlich auch, dass ich mehr Distanz zur Trennung gewinnen kann....


Wenn Du wirklich verstehen willst, wieso ich in meiner momentanen Trennung so empfinde und handle wie ich es tue, kommst Du leider nicht drum herum, meine Geschichte hier im Forum zu lesen. So lang ist sie nicht und vielleicht nimmst Du ein paar gute Tipps daraus mit. Es alles in Deinem Thread zu erklären, würde den Rahmen dieses Kommentars sprengen. (Hier findest Du meine Geschichte: meine-frau-hat-eine-affaere-mit-ihrer-kollegin-t36642.html )


Zitat von hope2rise:
Denkst du denn nicht, dass es irgendwie auch schade ist, dass man nach Jahren beim Zurückblicken auf den Schmerz feststellt, dass man gaAber irgendwie verliert so die betreffende Beziehung an Wichtigkeit, weisst du wie ich meine?


Naja, wenn man nach so einer intensiven Beziehung eine noch intensivere Beziehung erfährt, verliert das was man vorher als so unglaublich und unvergleichlich gehalten hat tatsächlich etwas an Bedeutung. Das ist aber normal und kein Grund sich das Leben schwer zu machen. Ich denke, wir wachsen an unseren Niederlagen. Du wirst in ein paar Jahren vermutlich verstehen, was ich meine, wenn ich sage: Die Schmerzen der Trennung sind irgendwann nur noch dunkle Schatten aus der Erinnerung, die Du nicht mehr wirklich greifen kannst.
Gib Dir einfach noch mehr Zeit und sei nicht zu streng mit Dir. Lebe Deine Gefühle und Emotionen und fühle richtig in sie hinein. Nur so kannst Du Dich wirklich mit Dir selbst auseinandersetzen und Dich für die Zukunft weiterentwickeln.
Das Leben hält so unglaublich viele Überraschungen bereit. Positive wie negative. Die Kunst ist es, die positiven Dinge zu genießen und aus ihnen die Kraft zu ziehen, die Du brauchst um den negativen Dingen mit dem erforderlichen Mut zu begegnen.

Zitat von hope2rise:
Unruhe in Form von: Bin ich überhaupt in der Lage herauszufinden, was ich wirklich will? Wie weiss ich, dass es das Richtige ist?


Manchmal weiß man erst viele Jahre später, ob eine Entscheidung richtig war. Ich habe es auch erlebt, dass ich sogar ursprünglich als falsch angenommene Entscheidungen etliche Jahre später als absolut richtig empfunden habe und dann erst froh war, dass ich mich entschieden habe, wie ich es damals tat, weil daraus viel Gutes entstanden ist.
Gib Dir und Deinen Entscheidungen eine Chance, es ist nicht immer alles Gold was glänzt und auch nicht immer alles S.cheiße, was erst so riecht.
Mit der Zeit lernst Du, Dich und Deine Wünsche an das Leben besser zu verstehen. Es braucht einfach Zeit.

Viele liebe Grüße,
Frank-Michael

01.02.2017 09:25 • #14


H
Wow, Frank-Michael, du hast ja wirklich etwas ganz Spezielles erlebt:( Es tut mir total leid, dass deine Geschichte so ausgegangen ist und ihr nicht wieder zusammengefunden habt. Ich habe das Gefühl, dass ich mich im Moment recht kindlich verhalte ich Gegensatz dazu, wie du deine Situation gemeistert hast. Ich finde du hast richtig Grösse gezeigt! Gerne hätte ich das auch gekonnt und würde es auch jetzt gerne können. Du hast einfach das Positive gesehen und ein Vertrauen in das Leben, dass es weiter geht und gut kommt. Denkst du, dass sich dieses Vertrauen durch all die erlebten Verluste gefestigt hat? Ich bewundere dich, dass du dich trotz dem Betrug deiner Frau im Guten trennen konntest. Ich hingegen kann meine Enttäuschung überhaupt nicht verbergen und bin oft auch wütend auf meinen Ex Freund, obwohl bei mir niemals so etwas Schlimmes vorgefallen ist wie bei dir. Wie schaffst du das bloss? Wie gehst du damit um, dass du jetzt öfters alleine bist und deine Frau glücklich mit ihrer Freundin ist?

Ich habe mir jetzt fest vorgenommen, mehr ruhigere Momente für mich alleine in meine derzeitige Lebenssituation einzubauen. Ich möchte üben, wieder auf meine innere Stimme zu hören. Hoffentlich gelingt es mir!

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hey nevergiveup,
Dein Kommentar macht mir Mut. Ich habe auch gedacht, dass mein Leben vorbei ist. Langsam sehe ich wieder ein bisschen Hoffnung, nicht immer, aber es gibt diese Momente. Ich muss mir jetzt diese Zeit nehmen und mich auf mich konzentrieren. Auch wenn 1 Jahr ziemlich lang ist, aber es ist es wert!
Wärst du denn auch schon früher bereit gewesen, dich auch jemanden neues einzulassen?

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass auch ich irgendwann mal wieder so etwas erleben darf

03.02.2017 23:08 • #15


A


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