Hallo liebe Hope,
ich kann Deine Gefühle und Empfindungen sehr gut verstehen.
Zitat von hope2rise:Ich bin sehr sensibel und habe Mühe mit Veränderungen. Zudem ist es meine erste Trennung und ich habe auch sonst noch nie einen Menschen verloren. Somit muss ich das alles erst einmal üben...
Ja, wenn es Dein erster wirklicher Verlust eines geliebten Menschen ist, musst Du Dich derzeit mit Gefühlen und Emotionen auseinandersetzen, die Dir bisher nicht bekannt waren. Und so traurig es ist, man bekommt darin tatsächlich eine gewisse Übung. Ich habe schon viele Menschen in meinem Leben verloren. Sowohl durch Trennung als auch durch den Tod. Mein Vater ist gestorben, als ich 17 war und danach begann eine sehr schwere Zeit. Freunde von mir sind gestorben bei Unfällen oder an D.rogen, Menschen die mir nahe standen, haben den Kampf gegen ihre Krankheiten verloren. Meine ersten Beziehungen sind alle sehr unschön zu Ende gegangen und ich habe in meinem Leben schon sehr viel geweint über all diese Verluste.
Da stumpfst Du tatsächlich irgendwann in gewisser Weise ab. Wahrscheinlich auch aus Selbstschutz.
Zitat von hope2rise: Wie meinst du, dass deine Gefühle abgestumpft sind? Dass du den Glauben an die Liebe verloren hast? Was hast du denn jetzt für eine Einstellung zum Leben, das es dir den Liebeskummer erleichtert? Du musst nicht antworten wenn du nicht willst und ich will dir auch nicht zu nahe treten. Aber es interessiert mich, denn ich möchte natürlich auch, dass ich mehr Distanz zur Trennung gewinnen kann....
Wenn Du wirklich verstehen willst, wieso ich in meiner momentanen Trennung so empfinde und handle wie ich es tue, kommst Du leider nicht drum herum, meine Geschichte hier im Forum zu lesen. So lang ist sie nicht und vielleicht nimmst Du ein paar gute Tipps daraus mit. Es alles in Deinem Thread zu erklären, würde den Rahmen dieses Kommentars sprengen. (Hier findest Du meine Geschichte:
meine-frau-hat-eine-affaere-mit-ihrer-kollegin-t36642.html )
Zitat von hope2rise:Denkst du denn nicht, dass es irgendwie auch schade ist, dass man nach Jahren beim Zurückblicken auf den Schmerz feststellt, dass man gaAber irgendwie verliert so die betreffende Beziehung an Wichtigkeit, weisst du wie ich meine?
Naja, wenn man nach so einer intensiven Beziehung eine noch intensivere Beziehung erfährt, verliert das was man vorher als so unglaublich und unvergleichlich gehalten hat tatsächlich etwas an Bedeutung. Das ist aber normal und kein Grund sich das Leben schwer zu machen. Ich denke, wir wachsen an unseren Niederlagen. Du wirst in ein paar Jahren vermutlich verstehen, was ich meine, wenn ich sage: Die Schmerzen der Trennung sind irgendwann nur noch dunkle Schatten aus der Erinnerung, die Du nicht mehr wirklich greifen kannst.
Gib Dir einfach noch mehr Zeit und sei nicht zu streng mit Dir. Lebe Deine Gefühle und Emotionen und fühle richtig in sie hinein. Nur so kannst Du Dich wirklich mit Dir selbst auseinandersetzen und Dich für die Zukunft weiterentwickeln.
Das Leben hält so unglaublich viele Überraschungen bereit. Positive wie negative. Die Kunst ist es, die positiven Dinge zu genießen und aus ihnen die Kraft zu ziehen, die Du brauchst um den negativen Dingen mit dem erforderlichen Mut zu begegnen.
Zitat von hope2rise: Unruhe in Form von: Bin ich überhaupt in der Lage herauszufinden, was ich wirklich will? Wie weiss ich, dass es das Richtige ist?
Manchmal weiß man erst viele Jahre später, ob eine Entscheidung richtig war. Ich habe es auch erlebt, dass ich sogar ursprünglich als falsch angenommene Entscheidungen etliche Jahre später als absolut richtig empfunden habe und dann erst froh war, dass ich mich entschieden habe, wie ich es damals tat, weil daraus viel Gutes entstanden ist.
Gib Dir und Deinen Entscheidungen eine Chance, es ist nicht immer alles Gold was glänzt und auch nicht immer alles S.cheiße, was erst so riecht.
Mit der Zeit lernst Du, Dich und Deine Wünsche an das Leben besser zu verstehen. Es braucht einfach Zeit.
Viele liebe Grüße,
Frank-Michael