24

Nach Vergewaltigung Beziehung weiter führen

S
Hallo Forum,

ich hoffe ich bin mit dem Thema in der richtigen Abteilung gelandet
Etwas zur Vorgeschichte:
Ich bin 21 Jahre alt und leide seit ich ca. 9 bin immer wieder unter depressiven Verstimmungen, Angstzuständen, Panikattacken und mir fallen viele alltägliche Dinge mal mehr, mal weniger schwer. Es gab Phasen, da war alles so schlimm, dass ich für mehrere Monate das Haus nicht verlassen konnte. Trotzdem konnte ich mich immer irgendwie durch wackeln, die Schule abschließen, mit 17 ausziehen und mein Leben immer irgendwie halbwegs auf die Kette kriegen. Eine wahnsinnig große Hilfe war dabei mein Psychologe, bei dem ich jetzt 5 Jahre lang in Therapie war. Heute gehe ich einem Beruf nach, den ich liebe und lebe ziemlich selbstständig zusammen mit meinem Hund, der mir sehr wichtig ist.
Vor ca. 2 Jahren habe ich meinen jetzigen Freund kennen gelernt. Ich liebe ihn wahnsinnig, fühle mich wohl und sicher mit ihm und bin mit unserer Beziehung eigentlich sehr glücklich, er gibt mir Halt und ich kann mir nicht vorstellen, wieder ohne ihn zu sein.
Letztes Silvester kam es zwischen uns zu einem Vorfall, der sehr viel verändert hat. Nach einer Alk. Diskussion über (härteren) S., hat er auf eben diese Art mit mir geschlafen, ohne, dass ich es wollte. Ihm war bewusst, was er tat und im Nachhinein tat es ihm furchtbar leid. Wir haben kurz danach viel darüber gesprochen, ich habe verstanden, warum er es getan hat, ihm verziehen und ihm geglaubt, dass so etwas nie wieder vorkommt. Dabei ist es auch geblieben und ich gehe nicht davon aus, dass ich in irgendeiner Form in Gefahr bin.
Die Beziehung ist mir wichtig genug gewesen, um ihm zu vergeben und zu versuchen, sie fort zu setzen, was ich nach wie vor als die richtige Entscheidung erachte. Mein Psychologe wusste davon und war damit auch der einzige. Nun ist er letzten Monat überraschend verstorben und seit dem bin ich absolut allein damit. Ich kann niemandem davon erzählen, weil wir gemeinsame Freunde haben und ich nicht möchte, dass jemand anders über ihn denkt, ihm Vorwürfe macht oder mir einredet, mich zu trennen. Es fiele mir auch so unglaublich schwer darüber zu sprechen, gleichzeitig ertrage ich es aber nicht diese Last alleine zu tragen. Obwohl ich mit ihm zusammen sein möchte kann ich dieses Erlebnis einfach nicht hinter mir lassen. Ich träume ständig davon, habe seit dem wieder vermehrt Panikattacken und schlechte Stimmungen und manchmal, wenn wir uns wegen Kleinigkeiten harmlos streiten, merke ich, dass ich immer noch das Bedürfnis habe, ihm deswegen Vorwürfe zu machen. Wir schlafen miteinander und es ist okay, ich möchte es und kann den S. auch genießen, trotzdem muss ich besonders danach oft daran denken und habe hinterher eigentlich immer einen dicken Kloß im Hals. Es gibt nichts, was er noch tun könnte und ich weiß nicht, was ich von ihm erwarte. Es tut ihm aufrichtig leid und macht ihn selbst manchmal fertig, er ist sanft, lässt mir alle Zeit die ich brauche, unterstützt mich und würde sicher alles tun, damit es mir damit besser geht. Ich wäre selbst so gern glücklich und möchte das einfach nur hinter mir lassen, aber ich schaffe es einfach nicht und habe es ständig im Kopf. Mir geht es wirklich schlecht damit.
Einen neuen Psychologen zu finden erfordert viel Zeit und Durchhaltevermögen, dazu fühle ich mich momentan einfach nicht in der Lage, ich bin froh, wenn ich meinen Alltag auf die Reihe bekomme. Außerdem hat es bei meinem letzten wahnsinnig lange gebraucht, bis ich ihm völlig vertraut habe und ich bringe ein ziemliches Paket mit. Er wusste schon alles und kannte mich genau, eine neue Therapie an zu fangen erfordert so viel Arbeit und Kraft, die ich im Moment einfach nicht aufbringen kann. Ich weiß nicht, was ich tun soll, aber ich denke, ich brauche Hilfe.
Habt ihr vielleicht Ideen, wie ich es schaffe, besser mit dem klar zu kommen, was passiert ist? Wie soll ich mich weniger allein damit fühlen? Wie soll ich ihm völlig verzeihen, wenn ich es nicht aus dem Kopf bekomme?

Vielen Dank fürs Lesen und im Voraus für Eure Nachrichten!

25.07.2021 12:55 • #1


W
Puh.

Ich kann mir vorstellen, dass diese Form von Missbrauch und Gewalt, und das war es, eine auch ganz speziell auf dieses Thema abgestimmte Aufarbeitung braucht. Ich würde mich vielleicht zunächst an den Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen wenden, diese Organisation ist deutschlandweit vertreten.

Was Deinen Freund angeht: es gibt Dinge, die holt man nicht zurück.

25.07.2021 13:09 • x 4 #2


A


Nach Vergewaltigung Beziehung weiter führen

x 3


Q
uff, es tut mir leid, was du durchmachst und durchmachen musstet. ich fühle mich nicht qualifiziert genug, dir da tiefergehend zu etwas zu raten, ausser das ich dich dabei bestärken möchte dir definitiv eine neue psychologische unterstützung zu suchen. es ist ganz wichtig, dass du deine sorgen und ängste aufarbeitest.

zu der vergewaltigung und deinem freund fehlen mir die worte.. egal, wie er sich ins zeug legt, er hat damit seelische schäden in dir hinterlassen, aufgewühlt und erzeugt.. tut mir echt leid.. aber für mich wäre der typ für immer gestorben..

25.07.2021 13:10 • x 3 #3


P
Zitat von Silencio99:
Wie soll ich ihm völlig verzeihen, wenn ich es nicht aus dem Kopf bekomme?

Hallo Silencio99,

es gibt da nichts zu verzeihen. Eine Vergewaltigung ist unverzeihlich und dir fehlt es weiterhin an Selbstliebe. Du liebst dich nicht selber genug und bleibst deswegen weiterhin bei ihm

Der Mann gehört angezeigt! Und du solltest von ihm gehen, bzw ihn rausschmeissen. Das wäre der richtige Weg.

Denn du fühlst dich ja wieder sehr schlecht, was ja auch ganz klar ist, warum.

Das ist keine gesunde Liebe sondern eine krankhafte Liebe, was du für ihn hast.

Ich kann dir nur raten, den Mann anzuzeigen und ihn nicht mehr in dein Leben zu lassen. Alles andere ist pure Quälerei und Selbstverletzung, was du dir da antust!

L G Pinkstar

25.07.2021 13:16 • x 2 #4


Milly85
Natürlich tut es ihm leid und er entschuldigt sich aufrichtig. Denn wenn er es nicht täte, und dir klar werden würde, WAS da passiert ist zwischen euch, würdest du ihn definitiv anzeigen!

Das ist nicht zu entschuldigen. Und mir kann, egal wie viel alk da im spiel ist, keiner sagen, dass er nicht mehr Herr seiner Sinne war! Er WOLLTE das. Red dir das bitte nicht schön. Wäre er ZU betrunken für alles gewesen, hätte er gar nicht mehr gekonnt. Dann ist man nur noch im Delirium.

Da muss schon einiges im Kopf verquer liegen, dass man sowas als Mann überhaupt durchzieht. Bis zum Ende dann auch noch wohlgemerkt.

Fakt ist, diese Seite steckt in ihm! Das musst Du dir bitte vor Augen halten. Er ist nicht der liebe nette Freund den du glaubst zu sehen. (Mal davon abgesehen, dass ich selbst schon andere Erfahrungen gemacht hab, mit Männern, über die andere Kolleginnen auch sagen Waaaaaas? Kann ich gar nicht glauben, der ist doch immer so lieb!

Ja; ja. Klar. *beep* wirkte auch zeitweise und zu bestimmten Personen auch wie ein netter Mann. Das hat absolut nichts zu heissen.

Gerade in solchen Situationen wie Du sie geschildert hast, erkennst du den wahren Kern!

25.07.2021 13:32 • x 2 #5


E
Du wusstest schon, dass viele hier Dir raten würden, ihn zu verlassen. Aber Du möchtest es nicht, weil Du Dich ohne Deinen Freund haltlos fühlst.
Einerseits brauchst Du unbedingt einen neuen Therapeuten - glaub mir, beim zweiten Therapeuten hat man schon Erfahrung und das Öffnen geht etwas leichter. Bei der Suche kann Dich Dein Hausarzt unterstützen, so dass es Dir nicht so schwer fällt.
Du willst Deinen Freund schützen, aber hier geht Dein Wohl ganz klar über das Deines Freundes. Deshalb solltest Du Dich einer Person Deines Vertrauens öffnen - jemand der vielleicht nicht sofort allen anderen von dem Ereignis erzählt. Es bringt nichts, das Geschehene klein zu reden oder zu verdrängen - es ist nun mal geschehen.
Ich hätte bei aller Beteuerung nicht mehr so ein großes Vertrauen zu ihm. Noch schlimmer ist, dass er von Deiner Vergangenheit weiß und weiß was er da noch zusätzlich aufwühlt.
Ich finde das tatsächlich auch unverzeihlich, akzeptiere aber erst mal Deinen Wunsch, ihn nicht anzuzeigen und die Beziehung zunächst fortzuführen.
Aber Du kannst jetzt nicht einfach so weiter machen wie bisher - es ist geschehen und das geht auch nicht mehr rückgängig zu machen. Bitte wende Dich an eine dritte Person! Entweder an einen Profi von z.B. Wildwasser oder ähnlichen Organisationen oder an eine gute Freundin/Schwester/Mutter oder beides.
Bitte mach Dir klar, dass niemand auf der Welt das Recht hat, Dir so etwas anzutun auch wenn er sich 100 mal dafür entschuldigt.

25.07.2021 13:52 • x 4 #6


Nemaj
Hallo Silencio,

das Leben hat dich bisher ja offensichtlich nicht gerade in den Arm genommen und lieb gehabt.
Das übernehme ich dann mal jetzt.

Und als wenn du mit den vielen Diagnosen nicht schon genug zu tun und viel auszuhalten bzw. zu bewältigen hättest, triffst du auf einen Mann, der ein Gespräch und ein Glas Alk. zum Anlass nimmt, seine Phantasien an dir auszuleben, ohne dass du diese mit ihm teilen wolltest.
Zitat:
Nach einer Alk. Diskussion über (härteren) S., hat er auf eben diese Art mit mir geschlafen, ohne, dass ich es wollte

Du sprichst zu Recht von Vergewaltigung, denn er hat dir Gewalt angetan und dich zutiefst verletzt- sowohl körperlich, als auch deine Würde und deine Psyche. Und so etwas ist mit nichts zu entschuldigen.
Während er weiterlebt, als sei nichts geschehen, alles nicht so schlimm und eine Entschuldigung ausreichend, hast du nun psychisch damit zu kämpfen. Das hat mit Liebe überhaupt nichts zu tun!
Wie kannst du je wieder Vertrauen in diesen Menschen haben, wenn er dieses so schändlich missbraucht hat?
Zitat:
Ich träume ständig davon, habe seit dem wieder vermehrt Panikattacken und schlechte Stimmungen

Und während du versuchst, ihn zu entschuldigen- typisches Opferverhalten- zeigt dein Körper dir ganz genau, was er von dem Vorfall hält.
So lange du weiterhin bei ihm bleibst, mit ihm zusammen bleibst, wirst du immer wieder Flashbacks haben, die dich daran erinnern, dass er dein Vertrauen und deinen Körper missbraucht hat.
Du solltest dich schnellstens von ihm trennen, denn wo einmal geht, geht auch mehrmals.
Woher nimmst du die Gewissheit, dass er es nicht nochmal probieren wird?

Solltest du einen neuen Psychologen finden- und ich wünsche dir nichts mehr - dann würde eine Therapie nur Erfolg bringen, wenn du dich vom Täter- denn das ist er- distanzierst.
Alles schön zu reden, radiert die Tat nicht aus.

Ich drück dich noch mal!

25.07.2021 16:28 • x 4 #7


N
Kannst du beschreiben, wie dich dein therapeut bei dem thema unterstützen konnte?
Auch würde mich interessieren, wie dein freund den übergriff erklärte.
Aber ich füchte, du kommst im netz nicht weiter.
Du bist jung auf eigenen beinen gestanden.
Auch unabhängig von der vergewaltigung ist eine therapeutische begleitung bei dir sicher gut. Gibt es denn einen nachfolger des alten? was wurde aus der praxis?

Du möchtest keine Dämonisierung deines Freundes. Ob es der richtige weh ist, da wäre ein austausch mit einem, der einen professionellen blick darauf hat, sinnvoll. Alles gute dir/ euch.

25.07.2021 21:22 • x 1 #8


D
Zitat von Silencio99:
Ich liebe ihn wahnsinnig, fühle mich wohl und sicher mit ihm und bin mit unserer Beziehung eigentlich sehr glücklich, er gibt mir Halt

Zitat von Silencio99:
ich habe verstanden, warum er es getan hat, ihm verziehen

Wenn das so ist, dann hast du, @Silencio99 , gleich in deinem EP die Frage nach Fortführung eurer Beziehung bereits selbst beantwortet.

25.07.2021 21:46 • #9


Ema
Zitat von Silencio99:
fühle mich wohl und sicher mit ihm und bin mit unserer Beziehung eigentlich sehr glücklich, er gibt mir Halt und ich kann mir nicht vorstellen, wieder ohne ihn zu sein.

Liebe TE,
du fühlst dich wohl und sicher mit ihm? Ist das so? Oder müsstest du hier nicht besser die Vergangeheitsform benutzen? Du hast dich wohl und sicher mit ihm gefühlt. Trifft es das nicht eher?

Zitat von Silencio99:
ich habe verstanden, warum er es getan hat, ihm verziehen und ihm geglaubt, dass so etwas nie wieder vorkommt.

Es ist durchaus möglich, dass man etwas versteht und sogar verzeiht und trotzdem nicht damit leben kann. Es ist in diesem Fall sogar sehr nachvollziehbar.
Es gibt so etwas wie Vertrauen. Und Vertrauen kann nachhaltig zerstört werden, auch wenn man die Motive für den enormen Vertrauensbruch sogar nachvollziehen kann. Das ändert aber nichts daran, dass das Vertrauen zerstört ist.
Mal so gesagt: Wenn jemand ernsthaft mit einem Messer auf mich losgeht, kann ich im Nachhinein vielleicht seine Motive verstehen. Aber wie soll mich jemals wieder unbeschwert und sicher fühlen in seiner Gegenwart? Das sind zwei ganz verschiedene Dinge.
Übrigens, nur so als Info: Die meisten Frauen würden lieber körperliche Gewalt in Form von Schlägen oder Ähnlichem erleben als eine Vergewaltigung. Letzere greift noch massiver in das ganze Selbst ein als Brutalität in anderer Form.

Zitat von Silencio99:
weil wir gemeinsame Freunde haben und ich nicht möchte, dass jemand anders über ihn denkt, ihm Vorwürfe macht oder mir einredet, mich zu trennen.

Warum nicht? Warum soll er in der Öffentlichkeit nicht dazu stehen müssen, was er getan hat?
Es geht nicht darum, ihn anzuschwärzen. Es geht darum, dass er die Verantwortung dafür in vollem Umfang übernehmen sollte, wenn es ihm mit seiner Reue ernst ist.
Wusstest du, dass das Hauptmerkmal aller dysfunktionalen und gestörten Familien und Beziehungen das Schweigen ist? Egal, worum es geht: Alk., Gewalt (körperlich oder psychisch): Es wird in solchen Strukturen immer geschwiegen. Und das Schweigen allein macht die Opfer schon kaputt. Es ist, als müsse man sich selbst schämen für das, was einem zugestoßen ist.

Zitat von Silencio99:
Ich wäre selbst so gern glücklich und möchte das einfach nur hinter mir lassen, aber ich schaffe es einfach nicht und habe es ständig im Kopf.

Dass du glücklich sein willst verstehe ich natürlich. Aber glaubst du, du kannst es auf diese Weise hinter dir lassen? Ganz offensichtlich ja nicht. Was schließt du daraus?
Zitat von Silencio99:
Einen neuen Psychologen zu finden erfordert viel Zeit und Durchhaltevermögen, dazu fühle ich mich momentan einfach nicht in der Lage, ich bin froh, wenn ich meinen Alltag auf die Reihe bekomme.

Es ist gut möglich, sogar wahrscheinlich, dass es für dich viel wichtiger wäre einen neuen Psychologen zu finden, als deinen Alltag auf die Reihe zu bekommen.
Und zwar nicht, weil der Alltag so unwichtig ist (ist er nicht), sondern weil du deinen Alltag womöglich bald ohnehin nicht mehr auf die Reihe bekommst, wenn du dein Problem nicht angehst. Du hast ja geschildert, wie es dir früher schon ging.
Und was du erlebt hast, würde so gut wie jeden aus den Schuhen hauen.
Zitat von Silencio99:
Wie soll ich ihm völlig verzeihen, wenn ich es nicht aus dem Kopf bekomme?

Warum ist es für dich so wichtig, ihm zu verzeihen?
Ist es nicht viel wichtiger, wie es dir geht und wie gut du im Leben zurechtkommst? Wieso steht es für dich an erster Stelle, ihm zu verzeihen und nicht dein eigenes Wohlbefinden?

Ich wünsche dir alles Gute!

25.07.2021 22:05 • x 2 #10


Catalina
Zitat von Silencio99:
Ich liebe ihn wahnsinnig, fühle mich wohl und sicher mit ihm und bin mit unserer Beziehung eigentlich sehr glücklich,

Zitat von Silencio99:
Nach einer Alk. Diskussion über (härteren) S., hat er auf eben diese Art mit mir geschlafen, ohne, dass ich es wollte.

Ich kann mir vorstellen, dass es diese Diskrepanz zwischen dem Bild, dass du von deinem Freund als liebevoller Partner hast und seiner Tat das ist, was du in deinem Inneren nicht zusammenbekommst. Dass genau der Mensch, der dir am nächsten stand und dem du völlig vertraut hast, in der Lage war, dir so etwas anzutun.

Es war eine Vergewaltigung, daran ändert auch keine Beschönigung oder Verharmlosung etwas. Er hat das gegen deinen Willen mit dir gemacht und das, obwohl er wusste, dass du eh schon Probleme hast. Das ist absolut unverzeihlich und mit nichts zu rechtfertigen.

Zitat von Silencio99:
Die Beziehung ist mir wichtig genug gewesen, um ihm zu vergeben und zu versuchen, sie fort zu setzen,

Einerseits verstehe ich, dass er dein Anker ist und du ihn deshalb nicht loslassen willst. Andererseits...kannst du ihm überhaupt noch vertrauen? Dich in seiner Gegenwart sicher fühlen? Wenn du ganz ehrlich zu dir selber bist, wird das nicht so sein. Derjenige, der dir das angetan hat, kann nicht derjenige sein, der dich hinterher rettet. Deine Seele schreit schon ganz laut um Hilfe und es wäre gut, wenn du das nicht länger verdrängen würdest.

Zitat:
Ich kann niemandem davon erzählen, weil wir gemeinsame Freunde haben und ich nicht möchte, dass jemand anders über ihn denkt, ihm Vorwürfe macht oder mir einredet, mich zu trennen.

Warum? Weil du nicht möchtest, dass andere schlecht über ihn denken? Ihn so sehen, wie er wirklich ist? Gesund wäre es, das nicht länger für dich zu behalten, sondern dir Unterstützung durch eine Vertrauensperson zu holen. Und wenn er dann vor anderen schlecht dasteht, ist es alleine seine Verantwortung. Du hast keinerlei Schuld an dem, was dir widerfahren ist!

26.07.2021 10:38 • x 2 #11


Y
Wenn es nicht mehr so werden kann, wie vorher - was willst du dann für die Zukunft?

26.07.2021 19:04 • #12


Gemini
Ob es ihm leid tut oder nicht, ist doch eher nebensächlich. Die Frage ist, wie du dich mit der ganzen Sache fühlst. Und das hast du in deinem Beitrag doch schon beantwortet. Dir ist es sehr unangenehm, du kannst mit niemandem darüber reden, du bekommst Panikatacken und träumst ständig davon. Das alles sind ja schon Symptome einer Traumatisierung.
Darüber kann man doch nicht hinweg kommen, wenn man mit dem Täter zusammen bleibt. Die meisten Vorfälle dieser Art passieren im Familien und Freundeskreis und es sind in der Regel immer Menschen, die man vorher sehr gemocht hat und bei denen man glaubt, dass sie eigentlich gut sind.
Aber man sollte mit niemandem zusammen bleiben, der einem derart geschadet hat. Vor allem ist das doch erst einige Monate her und könnte wieder passieren.

27.07.2021 21:21 • #13


Charla
Was er dir angetan hat war wahrscheinlich retraumatisierend für dich.
Ich finde du musst lernen dich besser zu schützen vor Menschen und Situationen, die dir schaden. Du willst bleiben und begründest dieses damit, daß du ihn liebst und ihm verziehen hast. Warum denn darüber sprechen?
Zitat von Silencio99:
Obwohl ich mit ihm zusammen sein möchte kann ich dieses Erlebnis einfach nicht hinter mir lassen. Ich träume ständig davon, habe seit dem wieder vermehrt Panikattacken und schlechte Stimmungen und manchmal, wenn wir uns wegen Kleinigkeiten harmlos streiten, merke ich, dass ich immer noch das Bedürfnis habe, ihm deswegen Vorwürfe zu machen. Wir schlafen miteinander und es ist okay, ich möchte es und kann den S. auch genießen, trotzdem muss ich besonders danach oft daran denken und habe hinterher eigentlich immer einen dicken Kloß im Hals.

Deine Seele spricht eine andere Sprache, diese spürst du über deinen Körper.
Wofür steht der Kloß ? Was kannst du nicht schlucken und/oder willst es auskotzen ?

Mir kommt es so vor, als wärst du von ihm abhängig, vom Therapeuten(Therapien) und von anderen.

5 Jahre Therapie sind ne Menge Zeit, die du aufgewendest hast und zum jetzigen Zeitpunkt sehst du mit deiner Symptomatik fast wieder am Anfang.

Bei dir scheint Liebe mit Angst verknüpft zu sein, das kannst du trennen lernen.

Warum willst du ihn schützen ?

27.07.2021 21:51 • #14


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag