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Trennungsvereinbarung und dann keine Scheidung?

Floyd
Hallo,
meine Frau hat mich nach 24 Jahren verlassen, wenn man über Schuld sprechen will, so haben wir beide an diesem Ausgang unser Päckchen zu tragen und die gemeinsame Verantwortung darüber zu tragen. Der Mut diesen Schritt zu machen kam durch eine vermeintliche neue Liebe, welche jetzt aber scheinbar sich doch als Flop herrausstellte. Sie hielt es zuhause mit mir zusammen nicht mehr aus und hat sich in der Nähe eine Wohnung genommen, Wobei zwei Kinder (14 und 17) erst einmal äußerten bei ihr zu bleiben. Ein Kind (15) wollte bei mir bleiben. Jetzt möchte meine Frau eineTrennungsvereinbarung mit mir abschließen, was ich an und für sich für vernünftig halte.
Trotzdem möchte sie die Trennung nicht als Trennungszeit anerkannt haben, da sie sich eigentlich gar nicht von mir scheiden lassen möchte. Sie meint davon hätten wir beide nur Vorteile.
Ein Zurück und wieder Zusammensein wird es von meiner Seite niemehr geben. Ich liebe sie zwar noch, aber vertrauen und glauben kann ich ihr nie wieder und will es auch nicht (es war nicht ihr erster Seitensprung!). Dies ist alles ganz frisch, keine sieben Wochen, seit sie mir von ihrem Neuen und das ich ausziehen soll berichtet hat. Es tut noch so weh an sie zu denken. Sie ist gerade in Urlaub und ich habe die Kinder, welches eine zusätzliche Belastung für mich in dieser Situation darstellt. Hat jemand damit Erfahrung und kann mir einen Rat geben?
Floyd

20.02.2017 08:31 • #1


R
Hallo Floyd,

das Trennungsjahr beginnt ab dem Zeitpunkt, an dem faktisch nix mehr zusammen gemacht wird. (Bett, Wohnung, Finanzen, etc.)
Dokumentier all das und dann sollte die Frage nach dem Beginn des Trennungsjahres kein Problem sein.

Trennungsvereinbarung ist super, aber ohne anwaltliche Unterstützung m.E. nicht empfehlenswert zu vereinbaren.
Weiß der Himmel wie das sich später faktisch auswirkt.

Scheidung muss ja nicht sein.
Aber das belastet weiterhin die Rente desjenigen, der mehr verdient.
Ist nicht leicht zu rechnen das Ganze.
Eine Scheidung als klaren Cut kann psychisch ein wichtiger Schritt sein um korrekt und straight in ein neues Leben zu starten.

Als Nein. So würde ich das nicht machen.
Geh zum Anwalt und schau, dass das fair und eindeutig läuft.

20.02.2017 08:57 • x 1 #2


A


Trennungsvereinbarung und dann keine Scheidung?

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unbel-Leberwurst
Zitat von Floyd:
Trotzdem möchte sie die Trennung nicht als Trennungszeit anerkannt haben, da sie sich eigentlich gar nicht von mir scheiden lassen möchte. Sie meint davon hätten wir beide nur Vorteile.


Und die Vorteile wären...?

20.02.2017 09:19 • #3


Floyd
Gute Frage.
Sie redet von steuerlichen Vorteilen und Erhaltung des Familienzuschlags (sind beide im öffentlichem Dienst). Das Haus ist auf uns beiden eingetragen. Ich wohne dort und zahle für uns auch weiterhin den Abtrag an die Bank sowie alle damit zusammenhängenden Nebenkosten. Habe ihrer Meinung ja auch dadurch eine höhere Lebensqualität mit Haus und großem Garten, als sie in einer drei-Zimmer -Wohnung ohne Balkon unterm Dach. Vielleicht möchte sie sich ja auch nur ein Hintertürchen offen lassen, was ich mir aber eigentlich nicht vorstellen kann, da sie momentan so glücklich und unbeschwert durch das Leben geht, als wäre ihr eine Last von den Schultern genommen worden.
Floyd

20.02.2017 09:39 • #4


unbel-Leberwurst
Mit Familienzuschlägen kenne ich mich nicht aus, steuerliche Vorteile sehe ich allerdings nicht, da ihr auch egal ob geschieden oder nicht, nicht mehr zusammen veranlagen lassen könnt.

Bei getrennten Haushalten wäre sogar noch ein Entlastungsbetrag für Alleinerziehende möglich.

Falls Du in Steuerklasse 3 sein solltest, solltest Du das am Besten sofort ändern.

20.02.2017 09:51 • x 1 #5


R
Stell sicher, dass das Trennungsjahr begonnen hat.
Ggf kannst Du das mit Affäre und faktisch keine Ehe mehr, mit einem Anwalt verkürzen.

Ob Du dich auf Eiertanz einlassen willst ?
Ich würde eine klare Lage - ohne künftige Hebelmöglichkeiten durch eine schräge EX - ev. finanziellen Steuervorteilen vorziehen.
Musst Du wissen.

@leber
die EX möchte offizill als nicht getrennt laufen. Und die Wohnung ist ein Zweitwohnsitz.

20.02.2017 09:55 • x 1 #6


Tiefes Meer
Hallo Floyd,

Ihr seid kein Paar mehr. Das beste, was Euch passieren kann ist, wenn ihr es schafft, die Dinge untereinander zu regeln. Natürlich gehört da dazu, dass sich jeder für sich anwaltlich beraten lässt, so dass man nichts unterschreibt, was man nicht überschaut.

Also Trennungsvereinbarung an sich halte ich für eine sehr gute Sache. Sucht Euch am besten einen Mediator/ Mediatorin. Und prüfe dann für Dich mit einem Anwalt, was da aus Deiner Sicht rein soll.
Die Frage, ob in der Vereinbarung der Trennungszeitpunkt steht würde ich für den Moment ihr gegenüber offen lassen bzw sagen, dass Du bereit bist ihre Argumente zu prüfen. Sag ihr ruhig auch, dass die Idee Dir spontan ein schlechtes Gefühl macht.
Und dann regelt erstmal das, was ihr regeln könnt. Das alleine ist schon eine Menge. Mit ein bisschen Verhandlungsgeschick kommt sie vermutlich dann auch selbst zu dem Schluss, dass es ihr zumindest egal ist, ob der Zeitpunkt der Trennung in der Vereinbarung steht, weil die vermeintlichen Vorteile so gross gar nicht sind.
Niemand kann Euch zwingen eine Scheidung einzureichen nur weil ihr eine Trennungsvereubarung habt. Egal ob da ein Trennungszeitpunkt drin steht.

Der große Vorteil ist aber wenn man eine Scheidung dann einreichen will dann geht es ohne Schlammschlacht

Alles Gute

20.02.2017 10:18 • x 1 #7




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