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Verlustängste und Erziehung

K
Weil sie nicht anders konnte. Sie kann nicht aus ihrer Haut. Sie ist, wie sie ist und ich bin ein Teil von ihr und sie ein Teil von mir...

Plötzlich kam bei mir, dass ich es zulassen kann und die Erkenntnisse auch begreife. Oder besser: Mein unendliches Puzzle fügt sich zusammen. Meine persönlichen inneren Kinder in meiner Vergangenheit (und damit in meiner Familie) zu suchen war TABU. Ich habe einzig und allein die Schuld bei mir gesucht, anstatt das vergangene verarbeiten zu wollen.
Das ich immer mal wieder mich selbst damit konfrontiert habe, kenne ich seit meinem 21. Lebensjahr. Allerdings bin ich letzten Endes auch nur geflüchtet...Verrat an der Familie...wo denke ich hin?!

Gestern habe ich das erste Mal in meinem Leben diesen Verrat nun begonnen. Ich habe die Gedanken zugelassen und diese ganzen Erkenntnisse bringen mich zum ertrinken. Allerdings bin ich heute ziemlich gelassen...diese zusammenhänge in allem hat mein fragendes Monster mundtot gemacht und das gibt mir erst mal Frieden. Was absolut nicht heissen soll, dass ich nun nicht weitermache. Das war der erste Mini-Schritt für mich...

Leistung...ja, das zählt auch in meinem Elternhause. Darüber wird man definiert. Keine Leistung...keine Anerkennung...keine Liebe

Diese Autofahrt Situation hätte von der Art her von ihr stammen können....


@Eswirdbesser
Von den Leseproben her fühle ich mich in Das Kind in dir muss Heimat finden gut aufgehoben.
Danke für die Tipp

01.12.2016 23:50 • #31


Eswirdbesser
sehr gerne

02.12.2016 00:35 • x 1 #32


A


Verlustängste und Erziehung

x 3


R
Liebe Kerstin,
ich bin gerade erst auf deinen Thread gestoßen und es hat mich berührt. Nach vielen und langen Kämpfen mit mir habe ich das Buch Das innere Kind in dir muss Heimat finden gelesen (es wurde hier schon einmal erwähnt), es hilft einem zumindest ein Stück weit. Ich bin auch am trainieren, indem ich, wenn ich mal wieder glaube, ich genüge den anderen nicht, mein kleines Ich von damals an die Hand nehme, auf meinen Schoß, es beruhige und ihm sage, dass es so wie es ist, absolut ok ist. Ich habe div. Ausbildungen als auch ein Universitätsstudium hinter mir, nur um immer wieder zu zeigen: Seht doch mal her, genüge ich jetzt? Bis ich an meine Grenzen gestoßen bin: jetzt reicht es, ICH genüge MIR. Klappt nicht immer, aber immer öfter.
Ich denke bei all den Geschichten - und hiervon gibt es reichlich - was hat die (Nach)Kriegsgeneration mit uns gemacht.
Alles Liebe dir und viel Erfolg bei deiner Reise - es wird besser!

12.12.2016 16:34 • x 3 #33


K
@Rebelle

Zitat:
es beruhige und ihm sage, dass es so wie es ist, absolut ok ist

Darin übe ich mich auch

Zitat:
Ich habe div. Ausbildungen als auch ein Universitätsstudium hinter mir

Ops...ich habe mich immer gefragt, warum ich nie angekommen bin. Ich weiß gar nicht wie viele Zertifikate, Ausbildungen und Weiterbildungen ect.pp ich eigentlich habe. Ich bin nie irgendwo wirklich hängen geblieben. Dieser kleiner Hinweis von Dir beantwortet es mir etwas, wo ich mich immer gefragt habe: warum?!

Allerdings...und das macht mir Mut...beginne ich im Januar eine neue Ausbildung in einem absolut anderen Bereich wo ich bisher unterwegs war. Grins.... ABER diese Entscheidung habe ich (nach Rücksprache mit meinen fast volljährigen Kindern besprochen, weil es ihren Alltag auch betrifft) dieses Mal für mich ganz allein beschlossen und getroffen. Und nicht, weil ich das Gefühl habe, es fehlt was, sondern weil es mir ein Bedürfnis war und ich damit einen kleinen Kindheitstraum verwirkliche, wo ich damals nicht den Mut und auch die Reife nicht zu hatte, weil ich mir nicht die Zeit nehmen konnte, nach meinem Abi-Abbruch zu sehen wohin die Reise geht. Ich habe damals einen Beruf gewählt um was zu haben und der klaren Ansage meines Elternhauses Hauptsache DU machst was, ein Jahr sitzt Du hier nicht einfach nur rum aus dem Weg zu gehen. Zack...ab in die Ausbildung...es wurde zur Komfortzone und ich blieb darin bis dieses Jahr gefangen. Also habe ich anderwertig x Ausbildungen gemacht um mich im privaten Sektor voranzubringen.
Erst jetzt nach so vielen Jahren wurde mir bewusst, dass diese Ruhelosigkeit im Job ein Ende haben sollte und ich endlich was machen will wo ich mir wirklich vorstellen kann darin alt zu werden. Vatern Zufall hat es dann in die Wege geleitet und mein Ex ist auch nicht ganz unschuldig dran. Er hat mich gedrängt mir das wenigstens anzusehen...naja, was soll ich sagen...3 Monate später bin ich mit einem neuen Vertrag aus meinem Arbeitsverhältnis ausgestiegen und darf ab Januar die Schulbank drücken *rotwerd*.
Ich freue mich unbändisch und mir steigen Tränen in die Augen, weil ich es mir endlich selbst ermöglicht habe, das zu tun, was viele Jahre in mir schlummerte...nun darf es raus . Mein kleiner Traum aus der Kindheit wird wahr und das habe ich mir und meinem Mut zu verdanken. Tolles Gefühl

Ich danke Dir für den Stupser (so nenne ich das hier, wenn Mitglieder durch (manchmal ganz banale) Aussagen mich weiterbringen können)... ich glaube nun kann ich verstehen lernen, warum ich immer alles an Zertfikaten und Ausbildungen haben wollte, obwohl ich manchmal dachte muss eigentlich nicht sein. Sie sind nicht wertlos...egal aus welchen Entscheidungen her ich das gemacht habe, sie helfen mir heute und haben unheimlich meinen Horizont erweitert...

12.12.2016 18:07 • x 3 #34


R
Liebe Kerstin,
schön, dass dir das etwas weiterhelfen konnte. Ich habe hier beim Lesen auch schon oft solche Aha-Momente gehabt, es sind in der Tat oftmals banale Dinge

Die Schweizer Buchautorin (auch Psychologin) Julia Onken hat einmal Töchter in drei Typen eingeteilt: Gefalltochter, Leistungstochter und Trotztochter. Ich bin glasklar die Leistungstochter (du ja offensichtlich auch:-)), diese sagt: ich bin leistungsfähig und erfolgreich, also bin ich! Das war so ein Aha-Effekt! Durch den abwesenden Vater/ die abwesende Mutter - damit meine ich nicht das Physische, sondern die seelische Abgewandtheit (Desinteresse, Zeitmangel etc.) spricht man sogar von Phantomschmerzen, die wir bis heute mit uns herumtragen. Das wird sich auch nicht ändern, denn wir können die Zeit nicht zurückdrehen, aber: man kann den Umgang mit diesen Defiziten lernen. Von daher hast du mir hier auch mit vielen Dingen aus der Seele gesprochen.

Und dass du nun noch eine Ausbildung machst, aus purer Lust an der Sache: perfekt! Ich habe meine Erweiterungen meines Horizontes nie bereut, sie haben mich weitergebracht, das kann mir keiner mehr nehmen. Ich habe im Ausland studiert, habe dort in Familien gelebt .... es erweitert den Blick ungemein. Es ist im Endeffekt auch egal, was du machst, nur mit Herzblut dabei sein, das finde ich wichtig.

Ich wünsche dir ganz viel Erfolg, fühl dich mal umarmt

13.12.2016 09:33 • x 3 #35


K
@Rebelle

Lieb vom dir:)
*drückerzurück*

13.12.2016 10:56 • x 1 #36


K
@Rebelle

Leistungstochter hat es mir angetan. Toller Begriff für eine traurige Tatsache. Was sich aber gut anfühlt, das es nun einen Namen hat und damit kann ich arbeiten. Ich gehe noch einen Schritt weiter und sage noch zusätzlich: Leistungsgeliebte.

Das ist griffig für mich und zeigt im Vergleich warum mir die Trennung so unglaublich den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Der Kreis schliesst sich weiter...das tausender Puzzle fügt sich immer besser zusammen.

Es fühlt sich gut an, diesen Dingen einen Namen geben zu können...damit wird es für mich greifbarer und ich habe ein Bild.

Nun wurde mir auch klar, warum ich den neuen Beruf mit niemanden (ausser meinen Kindern) besprochen habe.
Ich habe mich damit geschützt. Ich wollte das erste Mal im Leben etwas entscheiden, ohne dafür eine Gegenleistung (Anerkennung, Liebe, Aufmerksamkeit) zu bekommen. Ich wollte sie für mich selbst treffen. Ein tolles Gefühl:)

Die Konsequenzen dieser Entscheidung wird auch meine Mutter zu tragen haben (durch ein gemeinsames Ehrenamt)...und das wurde mir erst bewusst, als ich den Vertrag schon unterschrieben hatte. Genial...denn es spielte somit keine Rolle in der Entscheidungsfindung. Auch ein ziemlich gutes Gefühl.

Danke noch mal für diesen Stupser.

16.12.2016 01:43 • x 3 #37


R
Leistungsgeliebte - danke für den Ausdruck, klingt definitiv besser. Ich habe seit nun ca. 2 Jahren in einer Firma Fuß gefasst und erstmals fühle ich mich etwas angekommen, ich fühle mich nicht mehr wie die Getriebene. Hatte immer bei diversen Jobportalen mein Profil ... es könnte ja noch was kommen, noch was besseres und dann noch was besseres ... ich habe mich überall abgemeldet, was wie ein Befreiungsschlag war. ICH genüge jetzt einfach, außerdem geht es gar nicht mehr so um die Gegenleistung wie du es so treffend genannt hast, es ist alleine schon toll, dass das, was man macht, einem Spaß macht und gerne auf der Arbeit ist, weil auch einfach das Klima stimmt. Kein Hauen und Stechen um irgendwelche Pöstchen ... ich freue mich wirklich, ohne dich zu kennen, was du da auchgerade für eine Entwicklung genommen hast. Tolle Sache!
Schönes vorweihnachtliches Wochenende uns ...

16.12.2016 10:47 • x 3 #38


K
Ich denke ich bin angekommen. Ich freue mich auf die Zeit des Lernens, des Einarbeitens, des Integrierens....und ich hoffe für mich selbst, dass es ein Neuanfang ist. Keiner kennt mich oder meine Geschichten...

Heute, Weihnachten und Silvester bringe ich noch hinter mir ....das liegt noch mega schwer in meiner Seele.
Am Liebsten würde ich grad weinen....kann es aber nicht...zu viele Leute um mich umzu...

17.12.2016 14:28 • x 2 #39


R
Ich drück dich mal in Gedanken, das mit dem Weinen kenne ich nur zu gut, aber 2017 gibt dein Jahr

17.12.2016 14:53 • x 3 #40


J
...zigfach verschenkt... die Julia Onken Herrin im eigenen Haus
Hätte auch gerne mal eines ihrer Seminare besucht...
Ich bin die Trotztochter. Habe schon immer gemacht was ich wollte.

18.12.2016 10:06 • x 2 #41


V
Zitat von Kerstin_2016:
Allerdings...und das macht mir Mut...beginne ich im Januar eine neue Ausbildung in einem absolut anderen Bereich wo ich bisher unterwegs war. Grins.... ABER diese Entscheidung habe ich (nach Rücksprache mit meinen fast volljährigen Kindern besprochen, weil es ihren Alltag auch betrifft) dieses Mal für mich ganz allein beschlossen und getroffen. Und nicht, weil ich das Gefühl habe, es fehlt was, sondern weil es mir ein Bedürfnis war und ich damit einen kleinen Kindheitstraum verwirkliche,

Ich freue mich unbändisch und mir steigen Tränen in die Augen, weil ich es mir endlich selbst ermöglicht habe, das zu tun, was viele Jahre in mir schlummerte...nun darf es raus . Mein kleiner Traum aus der Kindheit wird wahr und das habe ich mir und meinem Mut zu verdanken. Tolles Gefühl


Mir hat das Buch Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls: Erfolgreich und zufrieden durch ein starkes Selbst von Nathaniel Branden geholfen. Deine Entscheidung zu der Ausbildung ist, als wenn du es gelesen hättest.

In meiner Kindheit und Jugend habe ich von meiner Mutter gelernt, dass alle anderen Menschen wichtiger sind als man selbst.
Bis zur Selbstverleugnung.
Ich war in der Schule Außenseiterin, habe sehr gelitten.
Null Selbstbewusstsein, Ablehnung ohne Ende, vor allem Ablehnung von mir selbst, totale Angst vor anderen Menschen,
jeder Mensch ein Feind. Tränen, weinen, Verzweiflung ohne Ende.

Kein Rückgrat, keine Orientierung, kein gesunder Überlebenswille.
In der Pubertätsphase, in der man die Mutter als weibliche Identifikationsperson braucht, war meine Mutter krank, schwach und Alk., ich habe meine Weiblichkeit nie richtig gelebt (bis vor drei Jahren, yeah!, besser spät als nie!).

Ganz langsam habe ich mich in eine positive Richtung entwickelt. Ca. 2007 habe ich mich innerlich vom Einfluss meiner Mutter befreit, 2013 von den Schuldgefühlen meinem Vater gegenüber befreit. Ich habe durch einen Verein ganz viel Selbstwertgefühl und Anerkennung bekommen und bin auch sonst recht gut in allem, was ich mache. Leider befürchte ich, dass ich auch jetzt noch versuche, durch Leistung zu punkten.

Aber ich bin auf einem ziemlich guten Weg, und ich glaube, dass der Schlüssel in der Loslösung von den elterlichen Einflüssen ist, ohne sie für irgendetwas zu verurteilen.

27.12.2016 23:00 • x 4 #42


lugubris
Zitat von Kerstin_2016:
Wisst ihr was mich früher richtig wahnsinnig gemacht hat?!

Erstens: Ich habe meine Geschlechtsgenossinen beneidet, wenn es hieß, dass sie sich Mutter gestritten haben. Für mich ein Wunder der Kommunikation. In unserem Haus UNDENKBAR. Widerworte? Wo denk ich hin... Schmerzen haben? Ist was für Weicheier, das ist Schwäche! Ständig über die eigenen Grenzen gehen, weit über die Grenzen hinaus hieß die Devise. Krank? Gibt es nicht, arbeiten kann man trotzdem. Ich habe einmal versucht wirklich dagegen anzugehen. Ich war 15, keine Ahnung worum es ging. Da ich ja keine Widerworte haben durfte, habe ich es mit Blicken versucht. Hab mir eine gefangen, satt ins Gesucht mit hübschen Abdruck. Seitdem mein Kriegsmittel Nummer 1. Bis heute...ich vernichte mit Blicken, nicht mit Worten. Früher ständig....heute nutze ich es nicht mehr, aber ich weiß welche Wirkung es haben kann. Wenn es meine Mutter bewegt hat zu reagieren, knacke ich jeden damit. Das war so eine Einstellung von mir.

Zweitens: JEDER aus meinem Bekanntenkreis ja damals IMMER gesagt: Hey, coole Mutter hast du. Sie war offen, tolerant, nett...wenn Besuch da war.
.


Kerstin - du sprichst 1:1 von meinem Vater.. Genau dieselbe Vorgehensweise. Ich habe zwar keine gefangen - da hatte er sich immer im Griff - aber das mit Blicken töten kommt mir ebenfalls bekannt vor. Ich bin eine Mischung aus Leistungs- und Trotztochter geworden. Leistung wurde stillschweigend und IMMER vorausgesetzt - und auch der Umstand, dass nur SEINE Hobbies akzeptabel und nachahmenswert sind. Vor allem Musik - am besten klassisch. So wurde ich verdonnert, Blockflöte zu lernen, drei Jahre lang und ich hab es gehasst vom ersten bis zum letzten Tag. Als ich mich in der 4. Klasse weigerte weiterzumachen, wollte er die Flöte in den Ofen werfen (sagt meine Mutter - ich kann mich daran nicht erinnern). Mehr Beispiele will ich auch gar nicht anführen, nur, was traurig ist, dass meine Mutter es nie geschafft hatte, sich gegen ihn durchzusetzen. Meine Schwester und ich waren demzufolge auch recht früh aus dem Haus.

Mein Peng-Erlebnis war, dass ich mich über die Verhaltensweisen eines Kollegen furchtbar aufgeregt hatte, obwohl ich mit ihm zu diesem Zeitpunkt gar nichts mehr zu tun hatte. Mir wurde nur durch einen Dritten was erzählt und ich ging hoch wie eine Rakete. Wieder gelandet, fing ich dieses Mal an, darüber nachzudenken, weshalb mir das immer wieder passierte. Und langsam schälte sich heraus, dass mir das immer bei wichtigen, selbsternannten Autoritäten passierte, die keine Kritik an der eigenen Person zulassen, andere aber gern und oft abwerten. Das zog sich wie ein roter Faden schon seit der Schulzeit durch mein Leben. Ich bin die wohl stellvertretend für meinen Vater angegangen. Dafür musste ich erst 44 werden, um mich zu trauen, mich mit ihm auseinanderzusetzen. Gebracht hatte das beziehungstechnisch für uns gar nichts - da man Narzissten nicht ungestraft kritisiert, aber ich konnte ganz langsam meinen Frieden mit mir machen - den Kontakt zu ihm hatte ich dann fast fünf Jahre abgebrochen. Es war familientechnisch gesehen kein optimaler Zustand, aber für mich ein besserer als vorher. Ich hatte geschafft, seine Meinung zu Dingen, die ich tat, aus meinem Kopf zu bekommen und ihn auf das zu schrumpfen, was er eigentlich ist - ein bedauernswerter, um sich schlagender und anerkennungssüchtiger Mensch und kein Gott.

13.01.2017 09:26 • x 4 #43


K
Danke!
Nicht, dass ich es jemanden wünsche, aber bin schon irgendwie erleichtert, dass ich in meinem Alter damit nicht alleine stehe.

Immerhin hat es Weihnachten peng gemacht. Ihre Eskalation hat mir den Rest gegeben. Seit ist Sendepause . Leider muss meine Tochter ebenso die Konsequenzen ziehen. Hätte ich mich vorher entfernt und Grenzen gezogen, hätte sie nicht das alles erleben müssen. Ich versuch nun damit meinen Kindern eine ganz wichtige Erfahrung mit auf den weg zugeben: Ziehe eine ganz klare Grenze, wenn du etwas nicht willst und sei stark dabei. Lasst euch nicht beeinflussen, wenn ihr sonnenklar spürt, dass eich etwas nicht gut tut. Habt das vertrauen in euch und handelt entsprechend, auch wenn dafür Menschen losgelassen werden müssen.
Und ich zeige ihnen damit: Ich stehe hinter euch! Keiner greift meine Kinder an und trägt dafür keine Konsequenzen, auch nicht, wenn es die Oma ist!

13.01.2017 09:46 • x 3 #44


lugubris
Du bist damit nicht allein. ich weiß nicht, ob ich es an anderer Stelle schon mal geschrieben hatte (ab und an gehen geschriebene Beiträge irgendwie nicht raus ). In meinem langjährigen Freundeskreis sind zwei Freundinnen, deren Mütter ebenfalls völlig neben der Spur sind - die eine aus meiner Sicht richtig bösartig und abwertend - dementsprechend entschuldigt sich meine Freundin mehr oder weniger für alles, was sie so tut oder nicht tut und sie ist jetzt 50. Die andere hat ein jammerndes Opfer an der Backe, das ständig anruft und Hilfe benötigt und sie als Kind vom Stiefvater hat angrabschen lassen. O-Ton: Was sollte ich denn tun, ich wäre doch sonst allein gewesen...

Allen dreien (mein Vater eingeschlossen) ist gemeinsam, dass natürlich nichts davon stimmt. Sie sind sich keiner Schuld bewusst und suggerieren uns damit zusätzlich noch eine falsche Wahrnehmung. Das ist das eigentlich Verwerfliche, finde ich. Die Vergangenheit kann man nicht ändern und ich gebe auch niemandem die Schuld für mein Verhalten außer mir selbst. Es wäre für die Kinder aber leichter, mit gewissen Themen abzuschließen, wenn es eine Einsicht auf der anderen Seite gäbe. Dann wäre auch Raum für eine Verbesserung der Beziehung, was so leider nicht gegeben ist.

Das mit den Nachkriegseltern stimmt schon irgendwie, viele von denen haben selbst ein Trauma, das sie dann weitergereicht haben.

13.01.2017 13:44 • x 1 #45


A


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