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Wie kam es nur dazu…?

Seidenmatt
Wie kam es nur dazu…? Das frag ich mich…. Und ich frage mich, wäre es nicht dazu gekommen, wenn ich wie immer gute Mine zum passiv-agressiven Spiel gemacht hätte….? wahrscheinlich ist das so…

Mein langjähriger Lebensgefährte und Vater meines 8-jährigen Sohnes ist gerade mitten im gemeinsamen Urlaub abgereist. Ich sitz hier total konsterniert, mal bitterböse und mal todtraurig… im Wechsel von Minuten. Mein Sohn fragt mich, warum Papa nach Hause gefahren ist. Und ich weiß nicht was ich dazu sagen soll, außer das er arbeiten muss. Was der nicht muss. Einen Tag vor Ende des Urlaubs will er wieder kommen, damit wir nach Hause fahren können. Weil er ist halt mit dem gemeinsamen Auto weg.

Eigentlich bin ich auch noch viel zu konfus um hier schreiben zu sollen….ich kann gar nicht genau erzählen, was passiert ist… nichts konkretes war… aber viel problembehaftetes… gerade damit wollten wir uns in dieser Zeit befassen…

ich würd mich gern betrinken, begnüg mich aber mit ner schwer verdünnten Weinschorle… ich würd gern weinen…. ich würd gern stundenlang durch die Gegend und die Emotionen ablaufen, würd gern meiner Freundin am Telefon alles erzählen… aber hier sitzt halt der Kleine, der eh schon gemerkt hat, das was nicht in Ordnung ist… und ich kann nichts davon machen und weiß nicht wohin mit meinem Inneren… so bin ich hier, wo mir als Mitleserin so viel geholfen wurde….was ich mir davon erhoffe, weiß ich nicht, aber ich weiß halt nicht wohin mit all den Gedanken, wenn ich sie nicht auf die herkömmliche Weise bearbeiten kann…

28.07.2016 20:03 • #1


Urmel_
Also wenn er aus dem Affekt, mitten im Urlaub, abgereist ist, dann scheint da bei euch doch länger schon was zu schwelen.

Kannst Du überhaupt zum Kern des Problems durchdringen oder dreht sich noch alles?

28.07.2016 20:08 • #2


A


Wie kam es nur dazu…?

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E
Ohje,lass dich mal lieb drücken.Das ist ja echt ne schei. Situation,ich wäre genauso perplex und durcheinander wie du!

Warte mal ab,vielleicht ist dein Menne auch nur auf ne Spritztour abgehauen und ist heute abend/nacht wieder da. Wie lange hättet ihr denn noch dort-wo du bist-Urlaub gemacht?!

Bist du irgendwo in der Pampa?! Hm. Also ich fänds-egal,worum es ging-ziemlich schräg,wenn er(der Flüchtige;))euch nun wirklich alleine sitzen lässt für mehr als ein paar Stunden....
Allein schon wegen eurem Sohn! Lenk dich erstmal ab mit nem guten Buch o.hast du nen Fernseher?!
Hast du Musik dabei? Wenn dein Kleiner schläft,setz dich raus,kipp dir noch nen Wein ein und heul los...falls es geht.Und dann erstmal schlafen.Morgen könnte die Situation schon ganz anders aussehen.
Schlimmstenfalls brichst du den Urlaub eben auch ab und setzt dich in den nächsten Zug u.fährst heim...?!

Viel Kraft und alles liebe von Emotionchaos

28.07.2016 20:17 • #3


Seidenmatt
Na klar dreht sich alles…

ach weisst Du @urmel, wenn ich den Kern des Problems benennen könnte, dann hätte ich vielleicht keins mehr…wobei die Betonung auf vielleicht liegt… ich bin mir gar nicht sicher, wie groß mein Anteil an der Misere ist… schon lange nicht mehr...

wenn sich nicht mehr alles dreht und ich Dinge hoffentlich einigermaßen wertfrei in Worte fassen kann, dann kannst Du es vielleicht benennen das Problem… das wär toll…. aber oft hab ich gesehen, wie Du das machst…


sehr schöner Nick @emotionchaos… und nette Tipps… Samstag Abend kommt er wieder… was es irgendwie schlimmer macht… man fährt halt nur so viele Stunden hin und her, wenn die persönliche Waagschale sehr auf abhauen um jeden Preis liegt… *örgs*

ich werd jetzt noch ne Runde Rummee mit dem Kleinen spielen und haushoch verlieren… bis später und danke

28.07.2016 20:25 • #4


Keto
Zitat von Seidenmatt:
Na klar dreht sich alles…

ach weisst Du @urmel, wenn ich den Kern des Problems benennen könnte, dann hätte ich vielleicht keins mehr…wobei die Betonung auf vielleicht liegt… ich bin mir gar nicht sicher, wie groß mein Anteil an der Misere ist… schon lange nicht mehr...

wenn sich nicht mehr alles dreht und ich Dinge hoffentlich einigermaßen wertfrei in Worte fassen kann, dann kannst Du es vielleicht benennen das Problem… das wär toll…. aber oft hab ich gesehen, wie Du das machst…


sehr schöner Nick @emotionchaos… und nette Tipps… Samstag Abend kommt er wieder… was es irgendwie schlimmer macht… man fährt halt nur so viele Stunden hin und her, wenn die persönliche Waagschale sehr auf abhauen um jeden Preis liegt… *örgs*

ich werd jetzt noch ne Runde Rummee mit dem Kleinen spielen und haushoch verlieren… bis später und danke



28.07.2016 20:31 • #5


Ricky
Verstehe ich das jetzt richtig, dass ihr euch im Urlaub mit Euren Problemen befassen wolltet?

Zitat:
ich kann gar nicht genau erzählen, was passiert ist… nichts konkretes war… aber viel problembehaftetes… gerade damit wollten wir uns in dieser Zeit befassen…

28.07.2016 20:36 • #6


Urmel_
Zitat:
wenn sich nicht mehr alles dreht und ich Dinge hoffentlich einigermaßen wertfrei in Worte fassen kann, dann kannst Du es vielleicht benennen das Problem… das wär toll…. aber oft hab ich gesehen, wie Du das machst…


Ich habe festgestellt, dass wenn ich als oberste Priorität für mich festlege, dass ich Fehler machen darf, dass ich dann im Nachgang, wenn man wieder an einem Tisch sitzt, es im ANsatz schaffe, meine Emotionen aus der Gleichung zu nehmen.

Die schwerste Aufgabe ist es dabei für mich, den Reflex der Rechtfertigung zu unterdrücken und statt dessen zu fühlen, was mir der andere Mensch eigentlich sagen will. Das geht aber nur auf, wenn ich vorher, ohne Emotionen wie Wut oder Entäuschung festlege, wo meine Grenzen liegen.

Und zu erkennen, bis wohin ich gehen darf/will, ohne mich selbst dabei zu verkaufen. Oder aber, die Fehler des Partners, wenn man ein Exemplar hat, was die eigenen Grenzen selbst nicht kennt und sich auch mit seiner Verantwortung für sich nie richtig auseinander gesetzt hat, nur zu einem gewissen Grad in Relation zu den eigenen Taten zu setzen.

Was euch, ganz per se fehlt, ist Leichtigkeit.

Wenn er wioeder kommt, könntest Du (manchmal muss einer scheinbar nnachgeben) in an die Hand nehmen und folgendes sagen:
Schatz, wir können über alles reden, morgen. Aber jetzt möchte ich mit dem Mann, mit dem ich gerne zusammen bin, einen schönen Tag erleben. Ich möchte fühlen wie es ist, wenn wir beide für einen Tag das Leben genießen. Hast Du Lust da drauf?

28.07.2016 20:41 • x 4 #7


Seidenmatt
Zitat von Urmel_:
Ich habe festgestellt, dass wenn ich als oberste Priorität für mich festlege, dass ich Fehler machen darf, dass ich dann im Nachgang, wenn man wieder an einem Tisch sitzt, es im ANsatz schaffe, meine Emotionen aus der Gleichung zu nehmen.


Mittlerweile bin ich recht geschult darin, meine Emotionen zumindest verbal aus der Gleichung zu nehmen und ruhig und vernünftig zu argumentieren. Das war gestern natürlich nicht der Fall, da ich mit der Tatsache, dass er von jetzt auf gleich fahren wollte echt überfordert war. Ich habe nur gesehen, dass er die Chance auf ein paar weitere stressfreie gemeinsame Tage mit weiteren schönen geplanten Erlebnissen, wegwirft. An sich hatte ich auch den Eindruck, dass es ihm insgesamt gefällt. Jedoch hat er generell die Angewohnheit abends einem schönen Tag manchmal mit für mich aus der Luft gegriffenen Argumenten und Sichtweisen nachträglich die Schönheit zu nehmen.

Zitat von Urmel_:
Die schwerste Aufgabe ist es dabei für mich, den Reflex der Rechtfertigung zu unterdrücken und statt dessen zu fühlen, was mir der andere Mensch eigentlich sagen will. Das geht aber nur auf, wenn ich vorher, ohne Emotionen wie Wut oder Entäuschung festlege, wo meine Grenzen liegen.

hmmm… ich glaube, dass ist auch für mich die schwerste Aufgabe… vor allen Dingen vor lauter Rechtfertigungsdrang, innerem Kopfschütteln, Verzweiflung überhaupt noch wirklich zuhören zu können, was mir das Gegenüber sagen will…. also bei ihm geht mir das so, mit anderen Leuten erlebe ich solche Situationen ja gar nicht…. das fällt mir wirklich schwer, wäre aber schon sehr zielführend, leuchtet mir ein….

Zitat von Urmel_:
Und zu erkennen, bis wohin ich gehen darf/will, ohne mich selbst dabei zu verkaufen.
Das überlege ich schon länger, aber ich verschiebe ehrlich gesagt immer noch situativ die Grenzen, je nachdem wie groß die Angst ist, das Projekt gemeinsame Familie ad acta legen zu müssen. Leider(?) war ich ausgerechnet gestern nachmittag der Meinung, meine Grenze klar zu stecken und das auch zu verbalisieren… Wenn Du jetzt fährst, dann hat sich die Sache endgültig für mich erledigt. Dann weiß ich wie Du zu mir stehst

Na super Ultimaten und Erpressung da steh ich ja selber so gar nicht drauf. Und er noch weniger. Aber das ist halt u. a. unser Problem. Er redet viel, sehr sehr viel ( an Kommunikation hat es uns tatsächlich noch nie gemangelt…) aber macht etwas total anderes….

Zitat von Urmel_:
Was euch, ganz per se fehlt, ist Leichtigkeit.
Exakt… und aus Mangel an dieser Leichtigkeit auch der 6. Was die Sache noch viel verfahrener macht, weil sich irgendwie ja auch die Katze so in den *beep* beisst…

Zitat von Urmel_:
Wenn er wioeder kommt, könntest Du (manchmal muss einer scheinbar nnachgeben) in an die Hand nehmen und folgendes sagen:
Schatz, wir können über alles reden, morgen. Aber jetzt möchte ich mit dem Mann, mit dem ich gerne zusammen bin, einen schönen Tag erleben. Ich möchte fühlen wie es ist, wenn wir beide für einen Tag das Leben genießen. Hast Du Lust da drauf?


Selbst wenn ich alle meine negativen Emotionen schaffe da rauszunehmen und so zu verfahren, ist die Frage, ob das noch geht. Ich habe mir selbst eine Grube gegraben mit meinem Ultimatum… und ich mache im Gegensatz zu ihm fast immer, was ich sage…

Er kommt übrigens am Samstag Abend wieder, weil unser Kleiner am Sonntag Geburtstag hat. Da bleibt natürlich eh wenig Zeit, sich um uns zu kümmern…. und jetzt gerade kuschelt der Kleine sich zu mir.. und der kann schon lesen.. also pack ich Euch mal ein bisschen weg…

Vielen Dank Euch!

PS: @ricky… einige davon wollten wir hier lösen, ja… dumme Idee wahrscheinlich, aber zu Hause haben wir vor lauter Terminen und unterschiedlichen Arbeitszeiten vielleicht zu wenig Zeit… und wir hatten hier auf die Leichtigkeit gehofft…

29.07.2016 08:00 • #8


P
so ein über einen langen zeitraum entwickeltes selbstbild von dir und fremdbild vom partner wieder abzuschütteln, bzw. wieder neu zu justieren dauert zeit. wichtig ist, dass ihr euch beide von euren anspruchs- und erwartungshaltungen befreit und wieder anfangt euch gegenseitig wertzuschätzen. das braucht viel zeit, geduld und (selbst-)vertrauen. viel glück euch zweien.

29.07.2016 08:17 • x 1 #9


L
Hallo Seidenmatt,

Urlaub ist wie Weihnachten,

zu viel Harmonie- Erwartung bei unterschiedlichen Menschen die eh schon ungeduldig sind miteinander oder schon im Machtkampf stecken.

Wenn er zurück kommt, oder nach dem Abholen, macht mehr Verschiedenes, er mit Eurem Sohn, Du mit Eurem Sohn, jeder von Euch mal für sich, mal gemeinsam, und weniger zu dritt.

Wenn er Euch abholt sing oder summ im Auto Deine Lieblingslieder zur CD mit, oder lies ein Buch,
bring Ruhe rein.

Grundsätzlich finde ich gut, genug für sich selbst zu tun und die Partnerschaft nicht mit Erwartungen zu überlasten.

Kauf Dir was Schönes, mach was Fröhliches mit Deinem Sohn,
tu Dir selbst Gutes ...

Alles Gute Euch ...

06.08.2016 08:23 • #10


A


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