Zitat von Dracarys:mit ungebetener Schuld oder Verantwortung kann und will ich nicht umgehe
Hallo,
von Dir lese ich nur das Du Dich mit Dating beschäftigst und maximal eine Freundschaft+ wagen würdest.
So ist es vielleicht nur folgerichtig, was Du hier antwortest. Aus Deiner Sicht. Du bezeichnest Dich als langjähriger Single.
Das ist etwas anderes. Als eingefleischter Single setzt man seine Prämissen über eine mögliche Bindung in der freilich Kompromisse gefunden werden müssen wenn man zusammen leben will.
Auch wenn ich mich nicht verteidigen will, aber es stand sicher nicht in meine Absicht meine NF in die undankbare Rolle der Nehmenden zu pressen. Du schreibst mit ungebetener Schuld oder Verantwortung kann und will ich nicht umgehen - und ich meine, Verantwortung gehört zu jeder ernsthaften Bindung dazu. Und deswegen bleibst Du eben alleine, weil Du es ablehnst Verantwortung zu übernehmen.
Faktor Schuld:
Es ist klar das viele Berichte von Betroffenen die Schuld für das Scheitern einer Bindung recht einseitig zu Lasten des Anderen darstellen, wie überhaupt am Ende einer Beziehungen es ja nur von gegenseitigen Schuldvorwürfen nur so hagelt.
Sie eben kennzeichnen unmissverständlich das Ende. Das Verständnis füreinander ist einem abhanden gekommen.
Und es ist auch logisch, das wir alle schuldig werden immer da, wo wir einer übernommenen Verantwortung aus welchen Gründen auch immer nicht gerecht werden können.
Dabei geht es nicht um den Schuldbegriff oder die Zuweisung derselben allein.
Wenn jemand beispielsweise einer schweren Persönlichkeitsstörung unterworfen ist, kann er nur bedingt etwas dafür.
Zu den klassischen Manipulatoren, also zu jenen Menschen die um jeden Preis herrschen müssen, gesellen sich durchaus die Selbsttäuscher.
Manipuilation und Selbsttäuschung ist eine sehr interessante Studie als Buch, die ich zu diesem Thema empfehlen kann.
Und ich habe mich in dieser Bindung jahrelang selbst getäuscht. In mir, weil ich einmal dachte ich könnte diese negativen Eigenschaften überbrücken und in ihr, der NF, weil ich davon ausging das es ihr irgendwann einmal gelänge so etwas wie Respekt zu entwickeln.
Nicht als Schuldenhypothekwie Du es nennst, sondern als eine Leistung die ich in diese Beziehung eingebracht habe.
Mit Recht fordern wir, das der Partner dem wir unser Leben anvertrauen auch etwas einbringt in die Beziehung. Das er unmissverständlich durch Handeln und nicht nur mit romantischen Worten zum Ausdruck bringt: ICH MEINE DICH. DIR vertraue ich mich an und ziehe Konsequenzen.
Von Anfang an war klar, SIE würde nie nach Deutschland ziehen. Da musste ich mich entscheiden und ich war es, der sich entschieden hat und ihr versprach zu ihr zu kommen. Ja, es war meine Entscheidung gewesen. Eine Entscheidung im Vertrauen zu ihr. Und dieses Vertrauen wurde enttäuscht, ja sogar missbraucht.
Meine NF hatte vorher fast 20 Jahre lang keinen Mann mehr an sich heran gelassen. Das sie sich in mich verliebte, und uns kurz nach dem Kennenlernen als Paar bezeichnete, verbuchte ich als Liebesbeweis, gerade im Hinblick dieser langen Epoche gegenüber wo sie doch auf jede Bindung verzichtet hatte.
Ich folge dem Automatismus nicht, den Du hier beschreibst, das ich also Schuld wäre für den mangelnden Respekt von ihr mir gegenüber, weil ich tat was ich tun musste um diese Bindung möglich zu machen. Ich finde es aus Deiner Sicht als Single verständlich, es besitzt aber nicht die Qualität einer Allgemeingültigkeit für mich.