Affären nach der Trennung und das liebe Leid.

E
Tja, nun bin ich wieder da, über ein halbes Jahr nach der Trennung (6 Jahre Beziehung) und ich hätte nicht gedacht, dass es mir nochmal so schlecht gehen würde!

Jetzt hatte ich zwei Affären oder wie immer man das nennen will, die je 1 und 2 Monate gingen. Und jedesmal wenn es zuende geht, (obwohl ich es selber beenden wollte), kommt wieder dieses fiese Gefühl des totalen Verlassenseins.

Beim ersten Mal hat es noch richtig heftig wehgetan - das hat mich erst hochgepusht, nachdem mein Selbstbewußtsein völlig im Keller war - ah, ich bin doch begehrenswert, da ist jemand, der findet mich plötzlich gut! Und dann, als es nicht funktionierte, weil wir einfach nicht zusammenpassen - gings wieder ab in den Keller. Dann konnte ich nicht mehr unterscheiden zwischen dem Schmerz, der noch von der Trennung kam und dem Schmerz durch die gescheiterte Affäre - aber ich denke mal, ersteres hat den größeren Anteil ausgemacht.

Vier Wochen später hab ich einen Mann kennengelernt, den ich ziemlich interessant fand - am Anfang waren wir beide schon ein bisschen verliebt und es hätte sein können, dass vielleicht was längerfristiges draus wird, nicht nur so'ne Kurzromanze - letzte Woche hab ich beschlossen, die Geschichte zu beenden, weil zuwenig zurückkommt. Und jetzt sitz ich hier wieder, alleine! Wie schei. ist das bitteschön?

Noch dazu schwirrt mir plötzlich wieder Affäre 1 im Kopf rum und ich leide an der fixen Idee, ich müsste ihn unbedingt wiedersehn und ich will ihn haben, obwohl ich genau weiss, dass wir nicht zusammenpassen...

Mittlerweilen bin ich jedenfalls etwas durcheinander von diesen drei Männern, die da in der Vergangenheit meines Gefühlslebens rumwabern - ich weiss manchmal garnicht mehr genau, welche schlechten Gefühle zu wem gehören!

Ist so, als wär ich jetzt zum 3. Mal verlassen worden und so langsam stellt sich eine allgemeine Desillusionierung ein - im Moment kann ich mir nicht vorstellen, nochmal die Motivation aufzubringen, auf einen Mann zuzugehen, von mir zu erzählen, usw. - aber vielleicht brauch ich erstmal ein bisschen mehr Zeit?

Immer diese Hoffnung, die dann wieder zerstört wird - das tut schon weh, auch wenn es jedesmal ganz verschiedene Gründe waren, warum es nicht funktioniert hat - so verschieden wie die Männer.

Rauf, runter - dieses Achterbahnfahren ist ganz schön anstrengend und mich nervt langsam, dass das Thema so viel Raum in meinem Leben einnimmt und mich ständig beschäftigt, während die anderen (bzw. die Männer) hauptsächlich mit anderen Dingen beschäftigt zu sein scheinen.

Brauch ich vielleicht 'ne Karriere, die meine Zeit wegfrißt? Muss ich so abhängig davon sein, ob mich gerade ein Mann gutfindet, mag, liebt???

Wer hat vielleicht ähnliches erlebt oder Erfahrung mit Affären nach 'ner langjährigen Beziehung?

auf denn,

Kolya


14.07.2002 01:53 • #1


E
Hallo kolya,

jaja, ich kann Dich trösten, oder auch nicht, das gibts auch bei Männern! Heikles Thema... ich wette, daß einige hier davon betroffen sind...
Ich möchte nur dazu sagen, daß es mir ähnlich geht wie Dir, es waren zwar keine Affairen - so sehe ich das nicht - aber der Effekt ist der gleiche: Es bleibt die Frage, ob es richtig war sich nach einer heftigen Trennung so schnell wieder auf einen neuen Partner einzulassen, auch wenn beiden klar ist, daß da noch jemand im Bauch oder Kopf rumspukt. Die Hardliner hier haben es ja immer gewußt: Man muß erst völlig frei sein von der alten Beziehung um was Neues anfangen zu können. Aber ist die Trauer um den langjährigen Ex-Partner wirklich der Grund für das Scheitern der neuen Beziehung? Ich glaube immer noch nicht daran. Ich glaube vielmehr, daß es an den unterschiedlichen Erwartungshaltungen liegt. Mein Bestreben nach dem Scheitern der 2. leidenschaftlichen Liebe war, erst eine Freundschaft, dann eine Liebe aufzubauen, so wie erst der Kuchen gebacken werden muß, um die Sahne zu tragen. Trotz oder gerade WEGEN Offenheit und Ehrlichkeit bin ich gescheitert mit diesem Versuch, eine Beziehung auf gesunder Basis zu bauen. Ich höre schon die Einwände, man könne Liebe nicht erzeugen. Das stimmt. Aber man kann den Nährboden dafür legen und wenn es klappt wird man eine bessere, glücklichere, stabilere, liebevollere Beziehung ernten. Die Voraussetzung ist allerdings, daß beide Partner darüber einer Meinung sind, sonst geht das mit Sicherheit in die Hose!
Die jüngeren unter Euch werden das nicht so nachvollziehen  können, aber nach einem halben Leben denkt man schon eher an einen Partner, mit dem man auch über alles reden kann und in den meisten Dingen übereinstimmt. Der S. muß deshalb nicht schlechter sein, im Gegenteil! Durch das Mehr an Vertrautheit gewinnt dieser eine ganz neue Qualität!

Brauch ich vielleicht 'ne Karriere, die meine Zeit wegfrißt? Muss ich so abhängig davon sein, ob mich gerade ein Mann gutfindet, mag, liebt???

Jain zur Karriere, Nein zur Abhängigkeit. Warum können Menschen sich nicht von diesem Wahn lösen? Warum kann es nicht erst einmal reichen, wenn man von Freunden, von den Kindern, von sich selbst geliebt wird? Was daüber hinaus geht ist eine Luxus, den man genießen kann und  keine Voraussetzung sein sollte. Erst dann wird eine gesunde Beziehung ohne Druck möglich sein.

cu

14.07.2002 03:03 • #2


A


Affären nach der Trennung und das liebe Leid.

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E
Hei ,

das erste zumindest sollte ja gar kein Beziehungsversuch werden, das haben wir beide sofort als Affäre deklariert, mir war schon klar, dass es zwei Monate nach der Trennung nichts anderes werden kann - aber es war trotzdem noch zu nah dran! Ich war emotional noch so aufgewühlt und hab mich da gewaltig verschätzt. Das geht ja doch nie ohne Gefühle ab, wenn 'man' mit jemandem ins Bett steigt und nach drei Wochen hab ich gemerkt, schei., wenn ich das jetzt nicht beende, verlieb ich mich in 'nen Typen, der garnicht zu mir passt! Sowas lässt sich eben schwer steuern.
Bei der zweiten Geschichte sind die Wellen dann nicht mehr so hoch geschlagen, obwohl es erst vielversprechender aussah...
Ich wollte ja auch Affären, weil ich nach 8 Jahren Beziehung da irgendwie was nachzuholen hab... aber auf Dauer macht einen das ja kaputt, wenn man nicht cool genug ist (will ich gar nicht werden!).
Hab so das Gefühl, heimatlos zu sein, nachdem ich aus dem Haus geschmissen wurde, das jahrelang mein Zuhause war. Kann ich auch bei mir zuhause sein, so ganz alleine?

gruss, K.

14.07.2002 03:17 • #3


E
kolya:

warum hast Du Deinem Ex eigentlich nicht gesagt, dass Du unzufrieden bist/warst?

Warum leidest Du jetzt unter 3 Männern statt den letzten 2 Affären?

Bedeutet Dir der erste und eigentliche noch etwas?

Was hält Dich davon ab, es mit dem ersten wieder zu versuchen, jetzt wo jeder seins gelernt hat?

LG

14.07.2002 16:49 • #4




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