Allein komm ich nicht klar

E

Hallo zusammen,

für mich ist dieser Weg der Kommunikation total neu. Gestern war ich zum ersten Mal in einem Chatroom, in diesem Chatroom. Heute versuche ich mal, das zu beschreiben, was mich bewegt, meine Situation und vielleicht kann mir ja der eine oder andere von Euch schildern, worauf ich mich noch einzustellen habe. Ich glaube, daß sich vieles leichter bewältigen lässt, wenn man sich irgendwie vorbereiten kann.
Zu meiner Situation kann ich soviel erstmal sagen, daß ich mit meiner Frau seit 8 Jahren zusammen bin, vor 2 ½ Jahren haben wir geheiratet. Mein Beruf bringt es mit sich, daß ich normalerweise von Mo. Morgens bis Do. abends auswärts bin. Er ist auch sehr anstrengend, so daß ich am Wochenende sehr gut Entspannung vertragen kann. Dies darf natürlich keine Ausrede sein, seinen Partner zu vernachlässigen und das habe ich wohl getan.
Vor gut einer Woche hat meine Frau, die ihren Vater im Osten besuchen fuhr, einen anderen Mann kennengelernt. Sie sagte es sei nichts weiter geschehen, außer das er wohl so auf sie eingegangen ist, wie es eigentlich meine Aufgabe gewesen wäre.
Dies ist wohl nur ein vordergründiges Erlebnis gewesen, welches sie auf ihre innere Unzufriedenheit gestoßen hat.
Als sie Sonntag vor einer Woche zurückfuhr, war ich noch nicht zu Hause. Aufgrund meiner Tätigkeit habe ich derzeit (für die nächsten 2 Monate noch) mitunter auch am Wochenende zu arbeiten. Wir haben uns erst am Dienstag gesehen und hatten wegen einer Banalität eine blöde Auseinandersetzung. Mittwoch sind wir dann zu Freunden in den Norden gefahren und meine versetzten freien Tage zu genießen. So dachte ich zumindest.
Doch da habe ich dann die Wahrheit erfahren.
Der erste Tag war wie ein Schock, es war absolut unreal. In der Nacht konnte ich nicht schlafen, weil ich immer daran denken mußte, daß sie mich verlassen könnte.
Wir haben auch geredet, mit uns, mit unseren Freunden, aber irgendwie drehte sich alles im Kreis.
Sie sagte, daß sie schon noch etwas für mich empfinden würde, aber da seien eben auch diese neuen Gefühle und eben die Tatsache, daß sie bisher zwar zufrieden, aber eben nicht mehr so richtig glücklich gewesen ist.
Den Rest der Woche sind wir auch nicht weiter gekommen. Außer das ich Gefühlsschwankungen erlebt habe, die ich so noch nie gekannt habe.
Sonntags fuhren wir dann zurück. Ich fragte sie, wie es nun weiter gehen solle, aber sie konnte mir noch keine Antwort geben.
Ich mußte dann auch irgendwann ins Bett. Sie blieb noch auf. Am nächsten Morgen hatte sie mir ein Briefchen hingelegt, in dem sie mir mitteilte, sie müsse dorthin, wo alles angefangen habe um herauszufinden, ob sie das wirklich will. Und sie bat mich auch, in den geplanten 14 Tagen keinen Kontakt mit ihr zu suchen, es sei denn in dringenden Fällen. Dann will sie zurückkommen und die Aussprache führen.
So, da stehe ich nun mit meinem Talent und weiß weder ein noch aus. Das einzige was ich weiß, ist daß ich die Frau im Augenblick immer noch sehr liebe.
Mein Verstand rät mir, die Distanz zu suchen und er erzählt mit auch ununterbrochen, daß sie sowieso die Trennung sucht. Aber mein verdammtes Gefühl klammert sich an den kleinsten Funken Hoffnung.
In der derzeitigen Situation muß ich leider auch noch arbeiten. Und ausgerechnet jetzt haben wir eine hochkritische Zeit, die 120 % Einsatz erfordert.
Wer kann mir sagen, wie man das erreichen kann?
So, dies war schon mal ein Anfang. Das dies für 8 Jahre nicht reicht, kann sich ja jeder denken. Sicherlich ist die gesamte Darstellung auch subjektiv geprägt und wenn sie was dazu schreiben würde, kämen weitere Aspekte in die Geschichte.
Wie kann ich mich jetzt verhalten, wie soll ich mich jetzt verhalten?
Vom Typ Mensch bin ich deutlich auf der Gefühlswelt zu Hause und das ist jetzt mein Problem....
Ich glaube Rat gibt es keinen richtigen, oder?

03.09.2002 08:27 • #1


E
Kopf hoch.
Auf keinen Fall Kontakt aufnehmen.
Bei mir hat das alles kaputt gemacht.
Versuche der Kerl zu werden in den Sie sich verliebt hat, Das ist die einzige Möglichkeit etwas zu retten.
Auf jedenfall Füße still halten. Um jeden Preis

03.09.2002 09:38 • #2


A


Allein komm ich nicht klar

x 3


E
Lieber Frank,
du hast jetzt die Zeit dich vorzubereiten und das solltest du auch. Meine Erfahrung ist: Wenn eine Frau sagt ich weiss nicht ist sie eigentlich schon weg. Diesen Satz hat mir vor 9 Monaten jemand gesagt, ich war sehr verletzt und beinahe wütend, aber er hatte Recht. Denke auch daran, dass deine Frau im Moment nicht rational handelt, sie ist unsicher, genauso durcheinander wie du aber sie hat einen Vorlauf. Sie hat sich mit diesem Gedanken schon beschäftig als du noch nicht einmal etwas ahntest und das ist im Moment ein Nachteil für dich. Du musst jetzt unbedingt die Nerven behalten, so schwer es auch fällt. Sei ruhig aber nicht gleichgültig, fragend aber nicht anklagend und lieb aber nicht zärtlich. Wie es weitergeht bestimmt einzig und allein deine Frau, darüber musst du dir im klaren sein. Du kannst nur durch dein Verhalten Einfluss nehmen, dass ist leider so......

Verzeih mir, wenn sich das kühl und unsensibel liest aber das sind meine Erfahrungen und die können in eurem Fall ganz anders sein. Paralellen gibt es aber. Ich weiss um deine Sorgen und fühle mir dir.......

Wenn ich dir Kraft geben könnte, würde ich es tun. Bleib vernünftig, lass keine Eskalation zu und versuche beruhigend zu wirken. Ich drücke dir von ganzem Herzen die Daumen.....

Meatpunch

03.09.2002 10:39 • #3


E
Hallo Frank,hallo meatpunch und die anderen...

Frank ja ich denke das meatpunch recht hat,nur mit der Ruhe kannst Du nun weiter kommen...
Ich weiss das es nicht einfach ist,aber wenn du jetzt drängst würdest du das Gegenteil erreichen..
Ich muss an einer Stelle schmunzeln...meatpunch richtig so denkt mit Sicherheit die Frau...obgleich das nicht heissen soll das das immer richtig ist..so wie wir denken..
Frank ich kann Dir nur raten bewahre die Ruhe und versuche den Rat von meatpunch anzunehmen seine Worte sind so gut gewählt das ich dem nichts mehr hinzufügen kann...
Ich wünsche Dir Kraft und Mut das durchzustehn...

Feechen

03.09.2002 10:48 • #4


E
Hallo und erstmal vielen Dank für Eure guten Worte.
Meatpunch, Deine Worte klingen nicht unsensibel, sie sind vernünftig. Das ist auch das, was mein Verstand mir sagt. (Eigentlich sagt er mir noch viel schlimmere Dinge, zumindes zuweilen.)
Auf der anderen Seite bin ich ein Mensch, der schon immer großen Wert auf sein Gefühlsleben gelegt hat und sich hat davon schon häufiger hat in die Irre leiten lassen.
Der Verstand sagt, wie Du Meatpunch ja schon geschrieben hast, sie ist weg. Doch in meinem Gefühlen klammert sich alles an die kleinst Hoffnung.
Ein alter Dichter hat mal gesagt: Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust, die eine will sich von der anderen trennen...
Wäre das nicht gut, wenn man zumindest vorübergehend eine Seite in den Schrank stellen könnte.
Ich werde mich jedenfalls ernsthaft bemühen und danke Euch unteranderem auch für die Wünsche nach Kraft und Mut.

03.09.2002 11:06 • #5


E
Nicht da sein, wenn sie wieder kommt.
Einfach verschwunden sein über zwei Nächte.
Dann die nächste Überraschung. Sie
muß sie sich schon in den Flieger setzen. Du holst sie ab,
bringst sie ins Hotel, natürlich vom Feinsten mit Zimmerservice
und Beautyfarm (z.B. das rote Zimmer in Berlin, hab leider das Nobelhotel vergessen, s. Internet).
So würde ich es mal angehen. Es ihr richtig schwer machen.
Mit Überraschungen und Aufmerksamkeiten.
Auf die kostspielige Art. Ganz anders als erwartet.
Die romantische oder was Dir sonst einfällt.
Mach ihren Alltag zu nem Film.
Dann mit ihr reden. In so einer Atmosphäre

Babysitter, Putzfrau arangieren....mit dem Chef verhandeln...
eine List mit Vorschlägen machen, um mehr Zeit frei zu kriegen....gemeinsam ein neues Hobby anfangen....hast Du alles schon parat.

wilde Flocke

03.09.2002 11:15 • #6


D
Hallo, Frank!

Das ist echt verdammt traurig alles.
Männer und Frauen scheinen nicht so verschieden zu sein, wie ich immer dachte.
Was soll man da sagen?
Mein Typ meinte: besser wir merken es jetzt, als später, wenn wir verheiratet sind und vielleicht noch Kinder haben.
Auch in einer Ehe, so wie in jeder Partnerschaft, ist man vor nichts sicher. Das macht es uns allen auch so schwer.
Und besonders schwer ist für Dich, dass Du nun abwarten musst und nichts tun kannst.
Du solltest ihr die Zeit lassen. Das ist verdammt hart. Aber nur indem man dem anderen Abstand gibt, kann der auf klare Gedanken kommen. Damit ist nicht gemeint, wir versuchen getrennt, ob es gemeinsam geht.
Auch in einer sehr festen Partnerschaft, trifft man Menschen, die man auch interessant und toll findet. Die Kunst dabei ist, sich nicht gänzlich aus der Bahn werfen zu lassen und zu wissen, wo man hingehört.
Vielleicht hat sie jetzt Zeit, herauszufinden, wie der andere ist und evtl stellt sie dann fest, dass ihr beide wirklich zusammen gehört.

Ich wünsche Dir alles Liebe und drücke Dir die Daumen!

03.09.2002 11:58 • #7


E
Hallo wilde Flocke, hallo zusammen,

Deine Vorschläge sind gut, wenn noch was zu retten ist. Doch Momentan ist Eiszeit. Vielleicht hat sie auch ein schlechtes Gewissen, oder so.
Nur wenn ich im Augenblick mit irgendetwas ankommen würde, wäre das wohl ein fataler Fehler. Das ist mir jetzt absolut klar.

Dodo,
natürlich auch Dir Dank für Deine einfühlsamen Worte. Frauen und Männer sind schon sehr unterschiedlich, aber es gibt Gefühle, die bei allen Menschen gleich sind. Jeder verarbeitet sie anders, daß ist der eigentliche Unterschied.
Übrigens kannte ich auch mal eine Dodo aus dem nördlichsten Bundesland, die ebenso einfühlsam sprechen und aufmerksam zuhören konnte.

Gut und richtig war es jedenfalls, hier mal was geschrieben zu haben. Es hat mir schon mal ein Stück geholfen.

03.09.2002 13:51 • #8


E
Hallo,

deine Geschichte erinnert mich ein bischen an meine! Ich habe auch vor kurzem meinen Freund für einen anderen verlassen! Ich kann dir nur raten erst mal keinen Kontakt zu ihr zu suchen!
Und wenn doch versuche ihr ganz rational gegenüber zu stehen!Ich weiß das es schwer ist,aber du musst es versuchen,ja?
Ich glaube, dass die Verlasser alleine zurückkommen müssen, ohne direkte Einflüsse oder sonstiges.
Ich kenne es nur zu gut aus Erfahrung, dass viele Verlasser sich aus Mitleid dann nochmal auf eine Beziehung einlassen.Das macht aber keinen von beiden glücklich und die Beziehung ist früher oder später sowieso wieder zum scheitern verurteilt!
Ich habe mir auch überlegt, ob ich nicht doch zu meinem Ex-Freund zurückgehe,weil er mir leid tat. Aber im gleichen Gedankenzug habe ich aber auch daran gedacht, dass es ihm gegenüber unfair wäre so etwas zu tun, denn ich denke eine Mitleidsbeziehung will keiner von uns.
Für die Verlasser ist es auch nicht einfach, denn immerhin empfindet man ja doch noch etwas für seinen Ex-Partner- es reicht eben nur nicht mehr für eine Beziehung!
Naja, ich wünsche dir auf jden Fall viel Kraft für die Zukunft. Du schaffst das-Kopf hoch!

Liebe Grüße Sophie

04.09.2002 08:42 • #9


C
Hallo Frank,
ich finde auch, alle Antworten hier sind sehr vernünftig. Das Herz muss man momentan erst mal außen vor lassen, wenn es auch irre schwer sein mag. Aber du ziehst dich am besten erst mal zurück, keine Zeile, kein Wort, kein Anruf...Lies auch du dir mal den Beitrag von Anna1976 Tut es nicht durch, den kann ich nur voll bestätigen. Wenn sie zurückkommt, wird es so sein, als würdet ihr euch ganz neu kennenlernen, denn ihr könnt unmöglich da anfangen, wo ihr aufgehört habt.
Ich bin auch erst seit ein paar Tagen hier auf dieser Seite gelandet und muß sagen, dass das 'ne gute Idee von mir war. Mir ist selbst auch sehr geholfen worden, bin sehr dankbar dafür.
Alles hat seinen Sinn, Frank, sei erst mal ganz stark!
Viele Grüße
Catrin

04.09.2002 09:53 • #10


E
Hallo Sophie, hallo Catrin,

Sophie, in dem einen Punkt hast Du absolut Recht: eine Mitleidsbeziehung ist keine Basis für ein weiteres zusammenleben. Das würde ich nie wollen. Und ich habe auch nie - zumindest meisten nicht ;) - daran geglaubt, daß meine Frau es einfach hat.

Liebe Catrin, danke für Deinen Hinweis auf den Beitrag von Anna. Habe ihn gelesen und womöglich auch verstanden. Heute ist so ein Tag, der schlecht anfing und auch so weiter ging. Würde mir jemand meine Frau zurückbringen, ich würde alles darum geben. Ich habe sogar überlegt, die Freundin anzurufen, bei der sie derzeit sein sollte. Aber der Beitrag von Anna hilft mir, standhaft zu bleiben.

Danke und liebe Grüße
Frank

05.09.2002 16:43 • #11


E
lieber frank,

bin leider in urlaubsvorbereitungseile, daher nur kurz auf die schnelle ein kleiner trost: mein mann musste/wollte auch weg ... ich habe alles versucht, nichts geschafft ... wie auch? die entscheidung war schon längstens gefallen ... alles blieb auf der stelle: er hockte in neuer bude, wusste, dass ich auf ihn warte ... nichts tat sich. seit 3 wochen ist bewegung in der sache ... er fängt an, das ausmaß seiner entscheidung zu realisieren, hängt auch durch, hat kummer, beherzigt aber meine kontaktsperre ... alle phasen vorher waren für mich nur erniedrigend und schrecklich!

versuche dir, es zu ersparen ... es wird dir weh tun, aber dein stolz auf dich und dein selbstglaube werden zunehmen.

ich drücke dir fest die daumen und wünsche dir die nötige kraft.

liebe grüße,
c-c-l

p.s. ich bin auch schwach geworden .... und habe direkt einen riesigen tritt vor den latz bekommen .... dies war dann oft hilfreich! hätte aber nicht sein müssen ...

05.09.2002 16:59 • #12


E
Hi Frank,

auch ich will ein paar worte zu deiner situation sagen, ich schliesse mich der meinung von meatpunch und c-c-l an, klar 1000 fragen, 1000 antworten.

bin selbst verlassene und im gegensatz zu deiner frau hat mein EX-mann (wir waren 16 jahre zusammen/11 verh.) mir etwas von einer midlife-krise erzählt und von einer besten freundin.....die letzten wochen vor unserer trennung waren die hölle, mein selbstwertgefühl hat er in den keller gekehrt.....er hing nur noch in gedanken bei dieser frau und je weniger er mit ihr kontakt hatte, um so grösser wurde für ihn die traumwelt mit dieser person....ich habe das gespührt, dachte aber erst er wolle wirklich nur seine freiheiten leben aufgrund dieser krise...heute sind es 6 wochen, dass wir getrennt sind....er lebt mit dieser frau zusammen, ich komme mir vor wie abgelegt, schlimmes gefühl!!!

bin auch ein totaler gefühlsmensch, nun lieber Frank es wird die hölle werden, wenn du sie loslassen musst, es werden kämpfe in dir toben, die du so noch nicht kanntest, freier flug nach unten (sorry das ist so), aber nach dem tief kommt auch wieder ein hoch, daran wirst du jetzt nicht denken können, ich weiss es!!! mir hat es geholfen so viel wie möglich hier von betroffenen zu lesen und zu sehen, es geht mir nicht allein so, es gibt menschen, die leiden im gleichen augenblick wie ich auch wie ein hund und damit ist man schon nicht mehr allein. keiner kann dir diesen schmerz, den du jetzt fühlst abnehmen, leider!!!! du wirst viele phasen durchmachen, aber diese sind normal. versuche das zu tun, nachdem dir zumute ist, wenn du meinst du musst dir die seele ausheulen, tue es.....wenn du meinst du musst dich einigeln, tue es.....spreche mit freunden, kaue ihnen ein ohr ab, je öfter du deinen schmerz laut aussprichst und deine gefühle und gedanken, auch wenn sie völlig durcheinander sind, es hilft......und wenn wut kommt lasse sie raus!!! alles was hilft ist jetzt erlaubt!!!! und du musst dich nicht unter druck setzen dass du 120% leisten musst, das kann keiner von uns im augenblicklichen zustand, wie auch!? ich weiss es ist schwer und du willst in der arbeit auch nicht jedem dein prob auf die nase binden, gehört auch nicht immer dorthin, aber je mehr du dich unter druck setzt, je weniger werden 120% dabei rauskommen.

wenn du liest solltest du dir bücher über dieses thema besorgen, die kannst du dir reinziehen, wenn du nachts nicht schlafen kannst und denkst dein herz zerspringt. eines dieser bücher ist glaube ich in diesem forum empfohlen (schaue mal die links an) ein weiteres, welches ich dir ans herz legen kann ist verliebt- verlassen- wie verwandelt....da bekommst du in allen facetten beschrieben was mit dir passiert und passieren wird.

ich weiss, es ist ultra hart, es trifft einen wie ein säbelschlag, man denkt das leben ist nicht mehr lebenswert..kenne ich alles...das einzige was hilft ist jetzt TRAUER und die ist berechtigt. wie du dich verhalten sollst gegenüber deiner frau, ich rate ungern, denn was für mich stimmt, kann für dich schon wieder nicht stimmen. ich habe seit meiner trennung nur noch förmlichen kontakt was die geschichte wie geld und möbeltrennung etc. angeht.....zu mehr bin ich nicht in der lage...ich könnte keinen normalen kontakt zu meinem EX haben nicht unter diesen umständen und dem was passiert ist. mein selbstwertgefühl sagt mir: DAS macht keiner mit mir auch wenn ich manchmal meine ich sterbe, kann aber nichts ändern, er liebt eine andere frau, er muss sehen, wie er mit ihr klar kommt, ich muss sehen, dass er mich abgelegt hat und für mich ein neues leben aufbauen, wenn all die trauer und der schmerz einmal verflogen sind. Denke das nennt man abschied nehmen.

ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen, denke du wirst dir die meinungen filtern die für dich stimmig sind, auch das ist normal.

vielleicht triffst du hier einen menschen, dem es haargenau so ähnlich ging/geht wie dir, der so denkt wie du.....das ist viel wert, ich habe so einen menschen hier getroffen und bin froh, dass ich ihn getroffen habe, er gibt mir viel kraft, auch wenn wir uns am tel. nicht die highlights zu erzählen haben sondern unseren kummer.

sei umarmt
Sabs

07.09.2002 00:05 • #13


E
Hallo Frank!

Ich kann nur allen anderen zustimmen, vor allem dem was Sabs geschrieben hat. Ich bin auch vor nicht ganz zwei Wochen verlassen worden - und dachte, die Welt hört auf sich zu drehen. Die Tatsache, dass er sagt, er liebt mich noch, macht es mir besonders schwer loszulassen. Aber die Erinnerung verblasst immer mehr (was nicht heißt, das ich unsere gemeinsame Zeit vergesse), und langsam fange ich wieder an zu kämpfen. Er möchte keinen Kontaktabbruch, ich vermute, er möchte sich auch ein Türchen offen halten. Aber allmählich kommt der Stolz bei mir wieder durch. Ich schaff es auch ohne ihn. Er will uns nicht (mich und meinen kleinen Sohn aus erster Ehe), weil er glaubt, nicht mit dem Kind fertig zu werden. Er hat große finanzielle Sorgen. Ich sehe keinen Weg für uns, darum fange ich jetzt endlich an loszulassen. Ich werde den Kontakt zu ihm abbrechen, denn ich mache mich sonst selbst verrückt mit allen möglichen Spekulationen (hat er schon wieder eine andere, warum ruft er nicht an? etc.), ich bin eifersüchtig auf jeden, der noch Kontakt zu ihm hat. Darum werde ich diesen Schritt machen, egal wie weh es mir tut. Als er Schluss gemacht hat, war ich eine Woche krank geschrieben. Das war eigentlich auch im Betrieb nicht so günstig, meine Kollegin hat ganz schön rotiert. Aber die Zeit brauchte ich einfach um wieder zu mir zu finden. Ich hätte nicht den Eltern ins Gesicht lächeln können (bin Erzieherin im Kita), obwohl ich eigentlich nur heulen musste.

Natürlich gehören zu so einer Trennung immer zwei Seiten. Aber es ist schon so, wie die anderen sagen. Deine Frau hat sich mit dem Gedanken der Trennung schon länger befasst. Vor allem, wenn du selber sagst, du bist beruflich viel fort. Da ist es vielleicht keine so große Umstellung für sie, sie musste ja auch vorher schon viele Entscheidungen allein treffen. Ich spreche aus Erfahrung, denn vor 2 Jahren hab ich mich von meinem Exmann getrennt. Gedanklich hat es 2 Jahre (das letzte Jahr war ich bei einer Beraterin) gedauert, bis ich den Schritt gehen konnte, obwohl ich ihn überhaupt nicht mehr geliebt habe. Aber bei mir spielte das Kind noch eine Rolle. Ich will nur damit sagen, bevor man jemanden verlässt, bereitet man sich gedanklich lange vor. Kurzschluss-Trennungen sind eher selten, glaube ich. Ich kann dir nur sagen, nimm dir Zeit zum Trauern, gib deiner Frau die Zeit, die sie braucht. Ich glaube auch nicht so recht, dass es was bringt, sie jetzt mit irgendwelchen romantischen Treffen umstimmen zu wollen. Auch wenn die Idee an sich gut ist und der Wunsch nachzuvollziehen ist, aber es wird dich von deiner Frau nur noch mehr entfernen, weil sie vermutlich völlig genervt sein wird. Und sie würde immer mehr Negativ-Gefühle gegen dich aufbauen. Ich sprech da wirklich aus Erfahrung, mein Exmann und ich haben heute noch einen sehr unterkühlten und distanzierten Umgang miteinander. Versuche, dich auf dich zu besinnen, denk an dich und mach, was dir gut tut. Dann wird es auch beruflich wieder einfacher (ich bin inzwischen wieder froh, zu arbeiten, weil es mich vom Grübeln abhält, es ist für mich die beste Ablenkung im Moment). Es ist am Anfang nicht leicht, aber es wird immer besser, wenn du versuchst, dein Leben ohne sie zu gestalten.

Ich wünsche dir dafür sehr viel Kraft und bin in Gedanken bei dir.

Liebe Grüße

Ela

07.09.2002 02:39 • #14


E
Hallo zusammen,

liebe C-C-L, vielen Dank für Deinen guten Rat und ein Einblick in Deine Erfahrung.
liebe Sabs und liebe Ela, für Euren Hinweis den gleichen herzlichen Dank.
Ich gehe gleich nochmal darauf ein.
Wir ihr aus dem Beitrag wisst, steht die endgültige Entscheidung noch im Raum. Am Sonntag den 15. will meine Noch-Frau zurückkommen und alles besprechen.
An die direkte Kontaktsperre habe ich mich bis jetzt gehalten und will dies auch weiter tun. Aber ich war zwischendurch so weit unten, daß ich mit einer gemeinsamen Freundin gesprochen habe, bei der sie derzeit gelegentlich ist. Ich wollte meine Frau auch nicht direkt sprechen und so habe ich vorher per SMS angefragt, ob sie da ist. Als ich die Bestätigung bekam, daß sie nicht anwesend sei, habe ich lange mit der Freundin telefoniert. Nur nochmal zur Bekräftigung: es ist wirklich eine gemeinsame Freundin.
Vielleicht habe ich mir davon versprochen, irgendwo einen Hoffnungsfunken sehen zu können. Vielleicht habe ich mir auch erhofft, mehr Klarheit zu bekommen, denn die scheinbare Ungwißheit der Situation ist das Schwierigste für mich.
Zumindest habe ich erreicht, daß meine Erwartung nach dem Ende verstärt wurden. Und interessanter Weise war ich nach dem Gespräch etwas rühiger.
Wir haben dann zum Schluß noch etwas vereinbart. Sie wird sich nochmal intensiv mit meiner Frau unterhalten. Wenn die Entscheidung gefallen ist, will sie sie dazu bringen, mich vorher schon telefonisch zu informieren.
Ich habe nämlich immer noch das Problem, daß ich in manchen Stunden die Hoffnung einfach nicht unterdrücken kann. Wenn ich dann erst am Sonntag vor die Tatsache gestellt würde, wäre das Loch für mich noch tiefer, weil sie mir dann auch noch so nahe ist. Vielleicht kann ich es etwas, und wenn es nur minimal ist, abfedern dadurch, daß ich die Tatsachen schon kenne.
Allerdings habe ich drum gebeten, daß ich vor Mittwoch nichts höre, denn solange muß ich diese Woche arbeiten. Jetzt rechne ich fest mit einem Anruf am Mittwoch abend oder im Laufe des Donnerstag.
Immer wieder sage ich mir, daß es vorbei ist. Versuche eine Mauer zu errichten und hoffe, daß der Mörtel bis dahin schon etwas angetrocknet ist. Richte in Gedanken schon MEINE Wohnung neu ein. Überlege, was ich alles neu brauche, versuche Pläne zu machen.
Doch ich weiß, daß noch zwei große Löcher auf mich zukommen. Der Moment, wo sie mir wieder gegenübersteht und der Moment, wo sie endgültig auszieht.
Aber egal wie es mir dabei gehen wird, eines werde und will ich nicht machen: ich werde nicht bitten und schon garnicht betteln!!!
Diese Erfahrungen, die Ihr damit gemacht habt, haben mir gezeigt, daß man damit nichts gewinnt, sondern nur noch seine Selbstachtung verliert.
Alleine schon um dieser Erkenntnis willen, hat es sich gelohnt, hier zu sein.

Und noch einen Dank möchte ich aussprechen, für ein einfühlsames Gespräch mit einer sehr einfühlsamen Frau. Sie weiß schon, wer gemeint ist. Ich bin dabei, dieses Gespräch zu verarbeiten und meine Gedanken und Gefühle weiter zu ordnen. Am Ziel bin ich damit noch nicht, aber damit würde ich auch zuviel von mir verlangen. Ich komme langsam aus dem Gestrüpp in Richtung Weg. Danke dafür.

Noch ein kleiner Willkommensgruß:

Hallo Einsamkeit.
Ich heiße Dich in meinem Leben zwar nicht unbedingt willkommen,
aber wir sind schon mal ein gutes Stücks meines Weges gemeinsam gegangen.
Du kennst mich noch von früher, aber ich habe mich verändert.
Du wirst es sehen, wenn Du gedenkst bei mir zu bleiben.
Unsere Beziehung steht nicht auf festen Füßen.
Auch wenn Du Dich meiner jetzt sicher wähnst,
glaube nicht, dass ich Dich nicht irgendwann wieder verlassen werde.
Nun darfst Du mich erst mal herzlich umarmen.
Nun darfst Du Dich an meiner Gesellschaft weiden.
Geselle Dich zu mir und der Traurigkeit,
denn sie und ich haben schon die ersten Schritte gemeinsam getan.
Lauft mir ruhig eine Weile an der Seite.
Ich werde lernen, euch wieder zu ertragen.
Wir schauen uns die blühende Landschaft um uns herum gemeinsam an.
Wir werden an dem kühlen See in der sonnigen Bank
für eine Weile bei unserem Freund Genuß sitzen.
Aber pass gut auf, Einsamkeit.
Ich bin nicht mehr wie vor vielen Jahren.
Zu mir hat sich noch ein Freund gesellt und der heißt Wille.
Er läuft nahe hinter Dir.
Eines Tages, Einsamkeit, Du wirst schon sehen,
werden Wille und ich Euch zurücklassen,
Dich und die Traurigkeit
und wir werden neue Gesellschaft auf unserem Weg aufnehmen,
nämlich die Liebe und das Glück.
Und dann Einsamkeit kannst Du warten.
Sollte dann das Glück zu Dir überlaufen,
sehen wir uns vielleicht wieder,
aber solange ich zwei Hände habe,
halte ich an der einen Hand das Glück
und an der anderen Hand die Liebe,
und solange der Wille mir den Stock führt,
solange kannst Du dann warten.


Liebe Grüße
Frank

09.09.2002 10:12 • #15


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