Allein sein und bleiben?

Ich lese aus all Euren Beiträgen einen sehr hohen Anspruch heraus und vermute, dass es in der Realität zwangsläufig zu Kompromissen oder Abstrichen kommen muss. Ich denke das ist dann aber Ok, weil das Leben nie perfekt so verläuft wie man es erwartet. Trotzdem finde ich es total gut, sich die eigenen Werte und Ansprüche, die man an eine Beziehung stellt, bewusst zu machen. Und dass ihr das alles so detailreich darlegt, bewegt sehr viel in mir selbst. Ich habe nämlich in meinen Beziehungen und im Leben sehr häufig darüber nachgedacht, was ich für Ansprüche erfüllen muss, aber wenig darüber, was ich von anderen verlangen kann und will. Ich halte mich für recht selbstbewusst, kann Meinungen lautstark vertreten und andere super verteidigen. Nur bei mir selber - da hakt es aus - da stelle ich irgendwie wenig bis keine Ansprüche. Musste auch erst in den letzten Jahren lernen auf mich selbst zu achten. Habe mich nie geschont, hochschwanger Kisten geschleppt, mit Lungenentzündung gearbeitet, mit Steißbeinbruch Vorlesungen gehalten usw. immer weil ich dachte 'komm, pienz nicht rum - geht doch'. Ich habe auch nie Rücksicht von einem Parnter verlangt, wenn ich nicht gerade wirklich am Boden war. Selbstfürsorge muss man auch lernen und können. Sprich: Danke! Ihr helft mir gerade sehr auf die Sprünge!

Glaub aber, dass Selbstwertgefühl und Selbstbewußtsein etwas unterschiedliches sind (also nicht glauben, ist natürlich so) und vor allem aber, dass sie nicht automatisch zusammenkommen.

Zitat von Emma75:

Habe mich nie geschont, hochschwanger Kisten geschleppt, mit Lungenentzündung gearbeitet, mit Steißbeinbruch Vorlesungen gehalten usw. immer weil ich dachte 'komm, pienz nicht rum - geht doch'. Ich habe auch nie Rücksicht von einem Parnter verlangt, wenn ich nicht gerade wirklich am Boden war. Selbstfürsorge muss man auch lernen und können. Sprich: Danke! Ihr helft mir gerade sehr auf die Sprünge!

Emma, ich glaube, du definierst dich nach Leistung.
Du musst funktionieren, keine Schwäche zeigen, kaum ein Nein ist aus deinem Mund zu hören, wenn es um Hilfe für andere geht.

Hilfe anzunehmen ist für dich nicht leicht, du möchtest im Grunde niemandem Danke sagen müssen, etwas schuldig bleiben.

Dieser Dauerdruck, Kinder, Job,Haushalt, Beziehung, kann dazu führen dass man glaubt tatsächlich alles aus eigener Kraft schaffen zu müssen.
Bloß keine Fehler machen, immer alles geben, perfekt sein.
Auch aus Angst den Partner zu verlieren, weil er glauben könnte, du seist nicht die Richtige.
Wenn man diese Zweifel nicht durch positive Gedanken ausräumen kann..... dann wird es eng.

Daher, niemals sich selbst vergessen, Auszeiten gönnen, der Partner muss sich einbringen, damit du aufatmen kannst.
Lass mal die Wäsche Wäsche sein, ein Lauf durch den Wald, Licht, Farben, Geräusche....frei.
Danach macht sich die Wäsche fast allein;-).
Kann natürlich auch die nächste Präsentation sein:-).

Ein guter Mann (selten), greift lachend zum Lappen und wischt.
Danach kommt er mit den Laufschuhen und winkt, habe fertig, lass uns den Bäumen einen guten Tag sagen gehen:-).

Danke @Ebony Du triffst da den Nagel auf den Kopf. Im Moment übe ich das, aber das ist nicht leicht nach so vielen Jahren Power-Frau-Gedöns...

Zitat von Emma75:

Danke @Ebony Du triffst da den Nagel auf den Kopf. Im Moment übe ich das, aber das ist nicht leicht nach so vielen Jahren Power-Frau-Gedöns...

Emma, ich kenne das, nur ohne Kinder und Partner... glaub mir, wir sitzen in einem Boot.
Aber wir bleiben auf Kurs, auch wenn Stürme drohen uns das Ruder zu entreißen.
Breitseiten der See das Boot drehen....wir laufen immer den Hafen an;).
Ich umarm dich mal, flüstere dir zu, genau so Emmi, passt schon:).

Zitat von Ebony:

Ich umarm dich mal, flüstere dir zu, genau so Emmi, passt schon:).

Jetzt bin ich gerührt. Danke! Ja, schaffen wir!

Zitat von Emma75:

Jetzt bin ich gerührt. Danke! Ja, schaffen wir!

Aber sowas von....jepp:)

Haha, über Haushalt habe ich noch nie mit Männern gestritten. Das war nie das Problem.

Zitat von Tuvalu123:

Haha, über Haushalt habe ich noch nie mit Männern gestritten. Das war nie das Problem.

Ich auch nicht wirklich - habs halt gemacht.

okay.. ich muss echt sagen, was haushalt, einkaufen und drumherum angeht, war ich echt nen kerl. also ähm, das hat eher mein freund gemacht voll praktisch. ach und kochen auch. und ja, es war absolut nicht fair und ausgewogen. hätte nur gefehlt, dass ich die füße hochhebe, damit er drunter saugen kann. hahahaa

aber jetzt wo ich alleine bin, bin ich die mega putzqueen und alles immer fein. ich wachse quasi über mich hinaus

Zitat von LaLeLu35:

mega putzqueen und alles immer fein.

da isser wieder, aber diesmal nicht getarnt

Ich war und bin mir im Haushalt der größte Feind. Ich kann den ganzen Tag gewienert haben und latsche dann am nächsten Tag völlig selbstvergessen tonverkrümelt durch die Bude, weil das Telefon klingelt.
Haushalt bei den Schwiegereltern war ja etwas, was irgendwie im Verborgenen von weiblichen Händen erledigt wurde und alle waren auch noch peinlich ordentlich in der ganzen Familie. Nicht wie ich, die ich aus dem House of Chaos stamme. Also nicht messiemässig verdreckt, aber meine Eltern hatten andere Prioritäten irgendwie. Sah aber in einem uralten Haus auch irgendwie malerischer aus als dann bei mir in einer Neubaudoppelhaushälfte mit gefühlten 1000 Quadratmetern elendem Laminat, drei Kindern und den Miezen. Da fällt jeder Stapel staubiger Bücher sofort unangenehmst auf.
Was ich ja immer gehasst habe, waren Frauen mit bis zum Umfallen frisch gewienerten Buden- da war das Putzwasser grad abgetrocknet, wenn man zu Besuch kam. Und dann der Spruch- lasst die Schuhe ruhig an, ich hab hier noch gar nicht saubergemacht, bescheiden lach. Mann sieht dann das strahlende Haus und denkt- oha, da sieht es so aus, wenn NICHT geputzt wurde. Also so wie nach tagelangem Einsatz von hatdazugelernt, der Unhausfrau, interessant.... Dann brutzelbrutzel frischer Kuchen auf den Tisch- greift zu, ich back ja fast jeden Tag, ich kann gar nicht ohne Süßes, gastfreundlich lächel.
Mann denkt, so ists recht, das ist mal ne Frau. Nicht wie hatdazugelernt, die am liebsten wochenends Tonkram im Backofen trocknet, die Böse. Oder Garten wurschtelt.
Ich war irgendwie nie so die Haushaltsfee- und jetzt muss ichs nicht mehr sein.

Zitat von SimplyRed:

Daran habe ich keinerlei Zweifel

Warum?

Zitat von SimplyRed:

Was hat das mit diesem Thema zu tun?

Zitat von SimplyRed:

Mal abgesehen davon, daß ich drei eigene Themen hier eröffnet habe und dies auch gar nicht nötig ist, um hier teilzunehmen zu können, sehe ich weder den Zusammenhang zu meinem persönlichen Familienstatus nebst Kindern, noch zum Thema des Fadens.

Zitat von SimplyRed:

In welchem Zusammenhang steht dies nun mit der Anzahl meiner Themen, meinem Familienstatus nebst Kindern und dem Thema des Fadens?

Warum möchtest Du das öffentlich diskutieren?

Warum denn nicht öffentlich diskutieren? Verstehe ich gerade nicht. Du bist doch hier, um öffentlich zu diskutieren. Oder doch nicht? Bin verwirrt.

Das Forum hier heißt jedenfalls Trennungsschmerzen. Mich interessiert wirklich, was dich dazu veranlasst hier zu sein, wenn du doch offenbar nicht unter Trennungsschmerzen leidest bzw. von dem Thema aktuell doch gar nicht betroffen zu sein scheinst? Deine 3 Themen offenbaren auch keine Trennungsschmerzen deinerseits... Und natürlich kannst du dich in welchem Forum auch immer anmelden und deine Meinung kundtun. Mich interessiert nur deine Motiviation dazu.

Zitat von hatdazugelernt:

Ich war irgendwie nie so die Haushaltsfee- und jetzt muss ichs nicht mehr sein.

Bei mir war das auch nie wienern, sondern reine Chaos-Begrenzung. Ein mal die Woche kam eine Putzfrau als die Kinder klein waren, aber es fiel schon einiges an. Kuchen gebacken hab ich nur zum Geburtstag und das Bügeleisen verstaubte - Hemden hatte nur er und da hört der Spaß dann doch bei aller Liebe auf. Saß auch manchmal selbstvergessen zwischen Chaos über meinen Büchern, so ist es nicht. Komme selbst aus einem klinisch sauberen Haushalt in dem sogar die Unterhosen gebügelt wurden - da hab ich keine Lust mehr drauf.

Ihr Lieben, das muss ich wirklich mal loswerden.
Eure Beiträge ( die meisten jedenfalls ) helfen mir wirklich sehr, manches noch besser zu begreifen. Vielen Dank dafür

Ich bin ja aus einer Generation wo Kinder nicht viel zu melden hatten. Wenn Erwachsene reden, hast du still zu sein und dieser ganze Quatsch.

Ich hatte immer das Gefühl für alles Verantwortung übernehmen zu müssen, für das Befinden meiner Mutter, meinem Stiefvater, meiner Geschwister und überhaupt für alles, und später auch für die gute Stimmung in der Beziehung. Anderseits war ich immer sehr rebellisch, aber mich wirklich durchsetzen konnte ich nicht.

Erst mit fast 50 hat sich das geändert und ich habe angefangen die Verantwortung für mich selbst zu übernehmen. mein Leben lang habe ich nach Anerkennung gesucht, vielleicht sogar manchmal bekommen, konnte ich aber nicht annehmen.

Wie eine gesunde Beziehung aussehen muss? Keine Ahnung, hab ich nie gelernt oder vorgelebt bekommen.


Und wie ich schon einmal schrieb, würde ich doch gerne noch mal ausprobieren können, ob alles was ich jetzt zu sein glaube, nur Theorie ist, oder ob eine Beziehung jetzt ganz anders aussehen würde. Ich denke schon, dass es so wäre ....
Manchmal habe ich aber etwas Angst, dass dann alles zusammen fällt, was ich mir erarbeitet habe.
Und eine gewisse Unsicherheit ist bestimmt auch ganz gesund, sonst bestünde ja die Gefahr größenwahnsinnig zu werden

Kompromisse und Abstriche? Will ich in bestimmter Hinsicht nicht mehr machen.
Bei einer Beziehung, wie ich sie mir vorstelle ist das glaube ich auch nicht nötig, oder ich würde es nicht so empfinden.

Na ja, wie gesagt, Theorie bisher