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Allein sein und bleiben?

E
Zitat von Tuvalu123:
Zum Beispiel durch das Zurücknehmen von Projektionen und das kann hart sein, weil man dann erst erkennt, wie sehr man mitmischt an dem Ganzen.

Da sprichst Du etwas Gutes an. Das glücklichste Paar, das ich kenne, zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich gegenseitig niemals idealisiert haben, keine Wünsche auf den anderen projeziert haben. Sie sind eigentlich sehr unterschiedlich, aber akzeptieren den anderen genau so wie er ist und sind immer wertschätzend zueinander. Ohne dass das jetzt kitschig wirkt. Da werden keine Rosen verschenkt oder irgend so was- sie sind einfach froh, den anderen zu haben. Ich kann auch nicht unbedingt ein miteinander wachsen erkennen - sie sind einfach seit 20 Jahren gleich geblieben und auch gleich glücklich. Und hier war der Beginn wirklich wie im Märchen: Meine Freundin war damals 17 und schwärmte für ihn von Weitem. Nach dem ersten Kuss sagte sie mir, dass sie ihn heiraten wird. Und genau so war es.

09.03.2020 09:17 • #1321


LaLeLu_
Hmh, naja, ich kann das mit der Liebe ganz entspannt angehen. Habe keine Lebenspläne, will keine Kinder, kein Haus bauen, nicht mal Heiraten.

Mir wa/ist Unabhängigkeit eben wichtig. Es war mir wichtig, dass auch wenn der Partner wegfällt, mein Leben drumherum bleiben kann, wie es ist.

Wenn mir jemand begegnet, der mich körperlich extrem anzieht (ja, für mich wichtig ) und gleichzeitig es auch auf anderen Ebenen gut harmoniert, dann kann er gerne Teil meines Lebens werden.. inklusive Zusammenleben. Und sollte man eben feststellen, es passt doch nicht (mehr) so, dann trennt man sich eben wieder. Das heißt aber nicht, dass ich in der beziehung nicht mti vollem Herzen dabei bin...

09.03.2020 11:44 • x 2 #1322


A


Allein sein und bleiben?

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cybergnom
Zitat von LaLeLu35:
Hmh, naja, ich kann das mit der Liebe ganz entspannt angehen. Habe keine Lebenspläne, will keine Kinder, kein Haus bauen, nicht mal Heiraten.

Aber genau hier setzt ja schon die Rationalisierung ein.
Würdest du einen Mann, und sei er noch so anziehend und attraktiv, in Dein Leben lassen, der eben genau das will?
Eher nicht, oder? Und das ist auch völlig ok.

Aber viele Menschen sind sich eben dieses Umstandes überhaupt nicht bewusst.

09.03.2020 11:49 • x 1 #1323


LaLeLu_
Das stimmt. Guter Punkt. Nein, würde ich nicht. Aber da sage ich dann auch direkt klar: Du sorry, da sind wir einfach unterschiedlich.

Ich hab genau diese Situationen schon häufiger gehabt und mich dann auch verabschiedet. Aber sowas zeigt sich ja meist schon sehr am Anfang, also so grundsätzliche Lebensvorstellungen, da ist dann ja auch nicht viel loszulassen.

Interessanterweise lassen sich viele Männer umgekehrt nicht abschrecken.. Habe häufig das Gefühl, das grade Männer, wenn sie erstmal von ner Frau geflashed sind, so vollkommen außer acht lassen, ob es überhaupt drumherum so passt. Da wrid alles akzeptiert, alles toll gefunden.

Aber ich bin auch niemand, der sich schnell verliebt. Gefühle entwickeln sich bei mir sehr langsam. und bis sie da sind, kann ich schon sehr gut rationalisieren, also sowas fällt ja automatisch bei mir unter ob es auch auf anderen Ebenen harmoniert.

09.03.2020 12:12 • x 5 #1324


E
Zitat von LaLeLu35:
Interessanterweise lassen sich viele Männer umgekehrt nicht abschrecken.. Habe häufig das Gefühl, das grade Männer, wenn sie erstmal von ner Frau geflashed sind, so vollkommen außer acht lassen, ob es überhaupt drumherum so passt. Da wrid alles akzeptiert, alles toll gefunden.

Jetzt ist es raus. Ich bin ein Mann!

09.03.2020 12:18 • x 5 #1325


C
Zitat von LaLeLu35:
Mir wa/ist Unabhängigkeit eben wichtig. Es war mir wichtig, dass auch wenn der Partner wegfällt, mein Leben drumherum bleiben kann, wie es ist.




das meinte ich damit, als ich schrieb, wie wichtig mir mein eigenes Geld und mein eigenes Leben war/ist.

Natürlich ändert sich schon etwas, wenn der Partner weg ist. Ich war z.B. traurig, dass ich nicht mehr zu seiner Familie gehörte.
Andererseits habe ich mich dadurch wieder viel mehr auf meine eigene Familie konzentriert und das (für mich) schwierige Verhältnis zu meiner Mutter bewältigt

09.03.2020 12:20 • x 1 #1326


T
Zitat von LaLeLu35:
Und sollte man eben feststellen, es passt doch nicht (mehr) so, dann trennt man sich eben wieder. Das heißt aber nicht, dass ich in der beziehung nicht mti vollem Herzen dabei bin...


Naja, ich bin da etwas anders gewickelt. Dieses dann trenne ich mich eben, ist für mich immer so ein dahin gesagtes Credo. Mag sein, dass das für viele funktioniert. Für mich hat das etwas von austauschen des anderen und die unterschwellige Hoffnung ein anderer Spiegel möge mir was anderes zeigen. Ich kann mir vorstellen, wie du es meinst, mehr in Richtung Trennungskompetenz und Resilienz. Deshalb nicht persönlich nehmen. Aber ich denke nicht, dass ich mit jemanden zusammen sein könnte, der es so sieht.

Für mich haben sich seit meiner Trennung so viele Dinge aufgetan, auch was ich in einer Partnerschaft möchte. Und Passung alleine trifft es nicht, da ist so viel mehr, die gemeinsame Bereitschaft etwas zu erschaffen, was eben nicht mit es passt nicht mehr zum Erliegen kommt. Damit möchte ich dem anderen nicht seine Freiheit nehmen sich gegen eine Beziehung zu entscheiden. Mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht glaube, dass irgendjemand dazu die Macht hätte mir in einer Beziehung diese oder eine generelle Freiheit zu nehmen und Vice versa. Freiheit entsteht auch im Kopf im Sinne der Projektion.

Für den ein oder anderen ist meine Sicht evtl. bereits zu radikal, empfindet es als Einengung oder was weiß ich. Aber ich sehe, was möglich sein kann, aber sicherlich nicht mit jedem Partner.

09.03.2020 12:29 • x 3 #1327


T
Zitat von Emma75:
Jetzt ist es raus. Ich bin ein Mann!

Liebe Emma, evtl. bist du einfach ein wenig mehr in deiner männlichen Energie.

09.03.2020 12:31 • #1328


LaLeLu_
Ja natürlich. es ist ja keine Frage, dass eine Trennung schmerzhaft ist, wenn man den Partner verliert, seine familie, evtl. gemeinsame Bekannte etc.

Aber ich habe es ja ganz am Anfang geschildert. Mein Leben ist auf verschiedenen Säulen aufgebaut. Da gibt es meine Familie, meine Freunde, meine Tiere, meine Arbeit, meine Hobbies etc. Und eine weitere, natürlich sehr wichtige Säule war meine Beziehung. Wenn diese wegbricht, gibt es aber ein tragfähiges Gerüst aus anderen Säulen, dass es halten kann.

Wie sieht es aber aus, wenn fast alle Säulen auf der Beziehung bauen? Dann bricht es ein. Entweder steht man vor den Trümmern seines Lebens, wenn man verlassen wird. Oder man hält an einer Beziehung fest, die man eigentlich verlassen sollte, nur damit nicht alles zusammenbricht und man eben vor den Trümmern seines Lebens steht?

Diese Form von Abhängigkeit wollte ich nie. Es kann ja auch gut gehen und alle bleiben glücklich bis ans Lebensende und herrgott, genau das wünsche ich ihr auch von ganzem Herzen.


@emma75: ich mag dich als Kerl

09.03.2020 12:39 • x 2 #1329


LaLeLu_
Zitat von Tuvalu123:
Naja, ich bin da etwas anders gewickelt. Dieses dann trenne ich mich eben, ist für mich immer so ein dahin gesagtes Credo. Mag sein, dass das für viele funktioniert. Für mich hat das etwas von austauschen des anderen und die unterschwellige Hoffnung ein anderer Spiegel möge mir was anderes zeigen. Ich kann mir vorstellen, wie du es meinst, mehr in Richtung Trennungskompetenz und Resilienz. Deshalb nicht persönlich nehmen. Aber ich denke nicht, dass ich mit jemanden zusammen sein könnte, der es so sieht.


Keine Ahnung, was Du in meine Aussage hineininterpretiert hast, aber nein, ich meinte nix in Richtung Trennunskompetenz un Resilienz und nee, nix und niemanden will ich austauschen oder soll mir nen Spiegel hinhalten... Nein, ich nehme nix persönlich, aber ich hab was ganz anderes gemeint.

Was sich auch - wenn man es komplett liest - erschließt. Ich meinte damit, dass ich z.b. mich von niemandem hätte abhängig gemacht, weil eine Verbindung mit ihm mir einen Lebensstandard liefert, den ich allein nicht halten könnte.

Nur darum ging es. Dass ich keinen Lebensstandard anstrebe, den ich alleine nicht halten kann.

09.03.2020 12:48 • x 1 #1330


C
@Tuvalu123 das mit dem Austauschen des Spiegels, in der Erwartung etwas anderes zu sehen, kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Das ist mir aber auch erst viel später bewusst geworden.

Die Frage war ja für mich: wie sollte eine für mich perfekte Beziehung aussehen, und was könnte ich dazu beitragen, dass es möglich ist.

Und um mir diese Frage beantworten zu können und dann eventuell dem dafür passenden Partner zu begegnen, musste ich eine längere Zeit allein sein.

Und dabei herausgekommen ist jetzt, dass ich es endlich mit mir selbst aushalten kann, und es völlig egal ist, ob ich diesem bestimmten Menschen begegne oder nicht.

Und das alles ist nicht in Stein gemeißelt, sondern eine Momentaufnahme.

Wer weiß, was ich nächstes Jahr, um diese Zeit von mir gebe. Für mich bedeutet Freiheit auch, dass ich meine Meinung auch jederzeit ändern kann.

Ich finde es übrigens super, wie sich dieser Thread entwickelt hat

09.03.2020 13:00 • x 3 #1331


T
Wer ist denn ihr? Habe ich was verpasst, wir diskutieren hier ja eher hypothetisch.

Du siehst es aus der Perspektive von Abhängigkeit. Das kann ich nachvollziehen hinsichtlich dessen, wie ätzend sich das anfühlt. Ich bin eine recht autarke, unabhängige Person/Frau, die sich in Beziehungen loyal, exklusiv und monogam anschickt. Haha. Ich stehe zu meinem Partner und vermittle meinem ggü. dieses Standing. Meine Erfahrung war, dass ich mir Männer ausgesucht habe, die entweder damit nicht umgehen wollten oder konnten oder mich nicht ausreichend geliebt haben, um dies gleichfalls so zu leben. Da bin ich mir dann ein wenig selbst auf die Schliche gekommen. Ich war in diesen Formen der Beziehung abhängig, weil ich dahin geliebt habe, wo es nicht auf fruchtbaren Boden gefallen ist.

Und dann ja, habe ich mich tatsächlich abhängig gefühlt, ganz schlimm nach der Trennung, obwohl ich mich eigentlich als recht unabhängig beschreiben würde.

In einer zukünftigen Beziehung möchte ich das natürlich auch nicht mehr so erleben. Davon abgesehen ist mir bisher nach Trennungen nie alles abhanden gekommen oder sind damit gefühlt alle Säulen weggebrochen. Deshalb absolute Zustimmung, ein Leben sollte sich nicht vollends auf den Partner und die Beziehung konzentrieren. Dennoch neige ich zu einer längeren Trauer-, Erholungs- und Aufbauphase, obwohl ich denke, so wie dieses Mal, wird mir es nicht nochmals ergehen.

Was ich sagen will, die Perspektive der Abhängigkeit ist verständlich und nachvollziehbar, aber für mich nicht ausschlaggebend, weil ich denke mit Bewusstwerdung lösen sich auch Abhängigkeitsgefühle. Dennoch ein stückweit ist man aufeinander angewiesen in Beziehung, schon allein aufgrund der gemeinsamen Bereitschaft.

Ich wiederhole mich, merke ich gerade.

09.03.2020 13:09 • #1332


T
Zitat von LaLeLu35:

Keine Ahnung, was Du in meine Aussage hineininterpretiert hast, aber nein, ich meinte nix in Richtung Trennunskompetenz un Resilienz und nee, nix und niemanden will ich austauschen oder soll mir nen Spiegel hinhalten... Nein, ich nehme nix persönlich, aber ich hab was ganz anderes gemeint.

Was sich auch - wenn man es komplett liest - erschließt. Ich meinte damit, dass ich z.b. mich von niemandem hätte abhängig gemacht, weil eine Verbindung mit ihm mir einen Lebensstandard liefert, den ich allein nicht halten könnte.

Nur darum ging es. Dass ich keinen Lebensstandard anstrebe, den ich alleine nicht halten kann.


Ich konnte das nicht rauslesen. Das ist in der Tat etwas ganz anderes. Dann passt auch nicht das, was ich oben schrieb. Aber wurscht, dann meinten wir eben unterschiedliche Dinge.

09.03.2020 13:10 • #1333


LaLeLu_
ich spreche hier ausschließlich von gesunden beziehungen. über ungesunde muss ich hier nicht nachdenken, die wird wohl keiner anstreben. daher sprach ich nicht von emotionaler abhängigkeit.

09.03.2020 13:19 • x 1 #1334


LaLeLu_
Zitat von Tuvalu123:
Wer ist denn ihr? Habe ich was verpasst, wir diskutieren hier ja eher hypothetisch


Oh sorry, ich hatte zuerst noch nen Absatz getippt zu einer sehr guten Freundin von mir.. Die total glücklich ist in ihrer Ehe, das nicht das Thema, aber die hat in einer Trennung sehr viel drumherum verlieren würde. Diente nur der Anschauung, um zu verdeutlichen, was ich mit Abhängigkeit meinte bzw.. mit den Säulen. Hatte das Beispiel dann aber wieder rausgenommen, weil es eigentlich gar nicht nötig um zu erlären, was ich meinte, hab den letzten Satz dann aber nicht mehr angepasst darum war es verwirrend.

aber ich wünsche euch allen auch alles gute!

09.03.2020 13:37 • #1335


A


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