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Alltagsprobleme-Freund mutiert zum Macho

H
Hallo an alle die meinen Text lesen,

ich habe folgendes Problem: Es geht um meinen Freund 28 und mich 29. Wir sind seit 4 Jahren ein Paar.
Er beruflich sehr erfolgreich und ich in der Endphase meines Studiums.

Soviel zum Hintergrund. Nun ist folgendes mein Freund nennen wir ihn mal B., ist beruflich sehr erfolgreich und steigt die Karriereleiter nach oben. Alles andere kommt zu kurz. An mir hängt der Haushalt und ich bin auch diejenige, welche sich um sämtliche Beziehungsarbeit kümmert. Nebenbei stehe ich kurz vor dem Abschluss meines Studiums. Ich fühle mich von meinen Freund total ich Stich gelassen. Er übernimmt keinerlei Verantwortung für uns. Er kümmert sich fast ausschließlich um seine Belange. Aber auch nur beruflich. Z.B. Die Wäsche wird von seiner Mutter gewaschen und was nicht schnell genug fertig ist, landet bei mir in der Waschmaschine. Wenn ich dann sauer werde, meint er ich müsste es ja nicht machen. Ich habe es schon mit wochenlangen Liegenlassen versucht. Nur für mich kochen, einkaufen etc.. Nichts ist passiert. Ich habe das Gefühl, dass alles für ihn eine Selbstverständlichkeit ist. Er findet mein Verhalten überzogen und es wäre nicht der Fall. Aber auf die Frage wo er mich unterstützt kommt auch keine Aussage. Wenn ich seine Hilfe in letzter Zeit gebraucht habe, musste er besonders lang arbeiten, kam nicht zum vereinbarten Zeitpunkt ohne vorher Bescheid zu geben und überhaupt dient seine Arbeit als Ausrede für alles. Wenn wir aber im Urlaub sind ist er wahnsinnig aufmerksam und bemüht. Nur hilft mir das leider nicht im Alltag wenn mir die Aufgaben über den Kopf wachsen und er seine Erledigungen bzw. unsere auf mich abwälzt. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Ich habe schon geredet und geredet mit dem Ergebnis, dass ich nur meckere. Er verlässt sich vollkommen auf mich. Jetzt ist es nun mal auch so, dass er beleidigt reagiert wenn ich nicht funktioniere. Er wäre schließlich immer ewig arbeiten und könnte sich nicht darum mal einfach so kümmern. Ich wäre schließlich noch Studentin und hätte mehr Zeit. Ich fühle mich wie seine Haushälterin und Ersatzmama. Nur das ich mich noch selbst dafür bezahle. Werde nicht mehr als Frau oder Freundin wahrgenommen. Es nagt sehr stark an mir und ich habe das Gefühl, dass ich mich immer mehr selbst verliere. Ich fühle mich nicht geliebt und respektiert. Ich weiß das mein Problem sehr gering ist zu anderen hier aber ich fühle mich wirklich furchtbar.
Habt ihr einen Rat für mich oder ist es euch schonmal ähnlich so gegangen? Habe ich nur noch eine Trennung als Option? Freue mich über Anrgegungen.

04.11.2015 18:23 • #1


P
Hallo Helen,

Ich war Ende letzen und Anfang diesen Jahres aus beruflich sehr eingespannt und habe die Bedürfnisse von meinem (leider Ex-)Partner nicht gesehen.

Sprich mit ihm. Ohne Streit, ohne Vorwurf, ohne Beleidigungen.

Wir verlieren oft den Blick auf das Wichtige, bis es nicht mehr in unserem Blickfeld sein will...

Ich hoffe für Euch, dass ihr das hinbekommt...

04.11.2015 18:44 • #2


A


Alltagsprobleme-Freund mutiert zum Macho

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H
Danke Phöniix.

Tut mir sehr leid für dich. War das ein Trennungsgrund? Leider habe ich schon oft mit ihm gesprochen und er hat auch kurzfristig etwas verändert. Nur fallen wir immer in unsere alten Verhaltensweisen zurück. Erschwerend kommt nun wirklich hinzu, dass er einfach mehr helfen muss, da ich nicht kann. Ich bekomme nicht alle Dinge unter einen Hut und kann nicht alles stemmen.

Wie hättest du dir denn gewünscht, wie dein damaliger Partner reagiert und die Dinge anspricht? Was hätte dich/ euch wach gerüttelt? Ich habe nämlich das Gefühl, dass er mich und die Situation völlig falsch einschätzt und gar nicht versteht wie es mir geht. Es ging bisher ja immer so weiter.

05.11.2015 12:22 • #3


A
Zitat von Helen86:
Ich fühle mich von meinen Freund total ich Stich gelassen. Er übernimmt keinerlei Verantwortung für uns.
Er kümmert sich fast ausschließlich um seine Belange.

Er findet mein Verhalten überzogen und es wäre nicht der Fall.

Wenn ich seine Hilfe in letzter Zeit gebraucht habe, musste er besonders lang arbeiten, kam nicht zum vereinbarten Zeitpunkt ohne vorher Bescheid zu geben und überhaupt dient seine Arbeit als Ausrede für alles.

Er wäre schließlich immer ewig arbeiten und könnte sich nicht darum mal einfach so kümmern.
Ich wäre schließlich noch Studentin und hätte mehr Zeit.
Ich fühle mich wie seine Haushälterin und Ersatzmama. Nur das ich mich noch selbst dafür bezahle.

Werde nicht mehr als Frau oder Freundin wahrgenommen.

Wie wäre es wenn du eine Liste machst, die abzuarbeiten ist was Haushalt - Einkäufe usw. betrifft ?
Dann festlegen wer, was übernimmt und dafür verantwortlich ist.

Sollte es dann immer noch nicht klappen, kann(muss) er dafür sorgen, daß er jemanden bezahlt, der das für ihn übernimmt, eine Haushaltshilfe.

Wenn du als Hotel Mama und Haushälterin und Krankenschwester für ihn funktionierst und er auf deine Bedürfnisse keine Rücksicht nimmt, zeigt es auch, daß er dich als Frau nicht mehr wahrnimmt, zumal er dich nicht mal informiert wenn er länger wegbleibt, du bist wahrscheinlich unattraktiv und selbstverständlich für ihn geworden.

Du kannst Staubsauber, Wäsche oder Abwasch, Einkaufliste hinstellen und ihn auffordern jetzt mitzumachen, jeder übernimmt eine Aufgabe,
und/oder :

Setze dich wenn ihr Ruhe habt nochmal mit ihm zusammen, stelle den Plan auf und mache ihm ruhig und sachlich klar, daß das seine letzte Chance ist sich zu ändern, andererseits muss er mit Konsequenzen rechnen. Hotel Mama ist für dich geschlossen!

Wenn er sich nicht ändert, du unzufrieden bist, musst du dich ändern.
Auch wenn er viel arbeitet, bleibt Zeit zumindest etwas zu übernehmen, vor allem deinen Einsatz auch zu schätzen und zu würdigen und diesen auszugleichen.

Alles Gute!

05.11.2015 12:47 • x 1 #4


M
Ich fühle mich wie seine Haushälterin und Ersatzmama. Nur das ich mich noch selbst dafür bezahle. Werde nicht mehr als Frau oder Freundin wahrgenommen. Es nagt sehr stark an mir und ich habe das Gefühl, dass ich mich immer mehr selbst verliere. Ich fühle mich nicht geliebt und respektiert. Ich weiß das mein Problem sehr gering ist zu anderen hier aber ich fühle mich wirklich furchtbar.

nach einer liebesbeziehung klingt das nicht...

und er nicht nach jemandem
für den es sich lohnt,
sich selbst aufzugeben......

man muss nicht immer alles hinnehmen und ertragen...
und dabei immer kleiner werden...

zeige mut
sprich mit ihm, mach klare ansagen
- wenn nichts besser wird,
dann geh.....

du bist für dein glück und dein leben selbst verantwortlich.......
und niemand sonst....

05.11.2015 14:18 • #5


ba_
Kann minna nur zustimmen...und die worte von Helen und die gefühle die du beschreibst kommen mir alle soo bekannt vor...:/
Ich habe auch das problem dass ich in bez. Oft das gefühl hab, dass ich schnell zur selbstverständlichkeit werde. Woran kann das liegen?
Alles Gute und Lg

05.11.2015 14:35 • #6


H
Vielen lieben Dank für die Antworten!

Ihr schreibt da was Wahres. Werde wohl mit ihm nochmal ein Gespräch führen. Es ist wirklich traurig das sich es so entwickelt hat.
Ich werde ja sehen ob unsere Beziehung ihm was wert ist. Ich muss jedenfalls wie Minna bereits schreibt sehen was mich glücklich macht. Anne deine Tipps werde ich beherzigen die finde ich sehr gut.

Ba_, ich weiß es nicht. Ich bin jedenfalls nicht so. Mein Partner ist auch in stressigen Zeiten nicht selbstverständlich und ich versuche immer eine gewisse Wertschätzung zu geben. Gerade auch weil ich es weiß wie es ist, wenn diese fehlt. Warum man irgendwann selbstverständlich wird frage ich mich auch, vielleicht weil irgendwann alles gewohnt und nicht mehr neu ist? Die Gefühle sich verändern oder man einfach einen anderen Fokus entwickelt.

05.11.2015 19:28 • #7




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