An die Zurückgebliebenen

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Hi, Chagalle,

ich bin neu hier im Forum und dein Beitrag hat mich sehr angesprochen. Bin auch vor einigen Monaten wegen der ganz großen Liebe verlassen worden. Das Gefühlschaos ist auch jetzt noch immer akut. Mein Ex hat mich übrigens nicht vergessen, er hätte sehr gerne noch freundschaftlichen Kontakt zu mir und war sehr betroffen als ich den Kontakt auf unbestimmte Zeit abbrach. Aber ich muss sagen, diesen Kontakt kann ich zur Zeit nicht pflegen, denn es tut mir jedesmal weh und wirft mich in meiner Entwicklung zurück. Aber verlassenwerden ist ja an sich auch eine echte Entwicklungschance. Ich habe viele neue Interessen entdeckt, die ich ohne diese Trennung nicht verwirklicht hätte. Natürlich tut das Verlassenwerden weh. Und es ist überhaupt nicht gut fürs ??? Selbstbewusstsein. Aber der Schmerz des Verlassenseins beruht ja immer auch zusätzlich auf einer ureigenen Lebensgeschichte die jeder von uns mitbringt. Vieles was da so schmerzt hat ja nicht immer unmittelbar mit dem Ex zu tun, sondern sind unsere eigenen Verletzungen aus der Kindheit oder aus früheren Liebesbeziehungen. Und beruht wahrscheinlich auch auf den Dingen, die man sich für die jeweilige Beziehung gewünscht hat und die dann nie eingetroffen sind. Und in dieser Hinsicht können wir lernen. Ich fühle mich zwar oft einfach schei.....,??? merke aber schon immer öfter, dass dieser Mensch, den ich oft so vermisse und an dem ich mich so reibe, mir in Wirklichkeit vielleicht ein Geschenk gemacht hat, denn ich bin gezwungen zu lernen und meine eigenen kräfte noch besser einzusetzen. Ich fange an, mich selbst zu finden. Nur sehe ich noch nicht jeden Tag ein Licht am Ende des Tunnels. :( Aber dies wird irgendwann mal der Fall sein. Und dann werde ich dies alles mit anderen Augen sehen. Und vielleicht kann ich dann auch wieder mit ihm in einer - diesmal platonischen - Freundschaft verbunden sein. Denn ich habe inzwischen immer mehr das Gefühl, dass nichts rein zufällig geschieht, sondern dass wir uns immer diejenigen Situationen und vor allem auch Menschen anziehen, die für unsere Entwicklung am wichtigsten sind. Und die in irgendeiner Weise auch unseren eigenen Entwicklungsstand wiederspiegeln. Und wenn wir das in unserem Leben akzeptieren haben wir zwar auch immer wieder mal diese Schmerzen, aber wir brauchen sie nicht zu verdrängen und werden letztlich dazulernen und um einiges weiter und glücklicher sein.
Maggi

04.04.2004 21:07 • #46