Ich habe einen alten Blogeintrag gefunden, in der Zeit vor meinem ersten Umzug. Ich erinnere mich gar nicht mehr, aber schon damals hatte ich Bedenken, habe von seiner Komfortzone gesprochen - nun. Ich hatte Recht. Das schwarz auf weiß zu sehen, ist ein seltsames Gefühl. Ich habe es von Anfang an gewusst und bin doch, sehenden Auges, mitten hinein ins Unglück gelaufen. Weil ich ihn geliebt habe.
Und weil ich geglaubt habe, ich könnte etwas ändern. Mein Umfeld hat mir gespiegelt, dass ich das könnte. Rückblickend habe ich eher das Gefühl, einen Prozess aufgehalten zu haben. Kaum war ich weg, hat er all seine schlechten Gewohnheiten wieder aufgenommen. Rauchen, trinken, Menschen mit seiner arroganten Art wegschieben, sich von vorn bis hinten von seiner Mutter bedienen lassen.
Es ist, als wäre ich ein Puffer gewesen - kein Wunder, dass es mich zermürbt hat.
Es war mir damals nicht bewusst, aber ich denke, ich habe versucht, ihn zu ändern. Zu dem, was ich gebraucht hätte, zu dem, von dem ich glaube, dass er es gebraucht hätte.
Und gleichzeitig habe ich mich an ihn angepasst. Habe versucht, mich für ihn zu ändern.
Es konnte nicht gut gehen.
Hey, Chu...
viel Glück. Ich erkenn dich nicht wieder, aber das ist wohl, was du jetzt bist.
Und trotzdem bist du mein Chu und ich bin dein Unschuldslamm. Trotzdem waren wir in der Lage, uns alleine mit 'chu' und 'meow'-Lauten zu verständigen.
Bonny Clyde ist unser Lied und die Villa Cuba unser Restaurant.
Das M'era Luna ist unser Festival. Kit und Knattergeist sind Symbol für unsere Zeit.
Nikki Sixx ist der Soundtrack unserer Beziehung und all my life I was waiting for someone like you to make me smile, to make me feel alive, diese Zeilen sind immer auch die deinen an mich.
Unser Traum von einem kleinen, ebenerdigen Haus mit Garten wird es nicht geben. Unser Kind, dass, wenn es ein Junge wird, Noah heißt, wird nie geboren werden.
Die Reisen nach Japan und den Himalaja werden wir nicht gemeinsam unternehmen. Wir werden nicht an Silvester in Paris das Feuerwerk bestaunen.
All diese Träume und Erlebnisse lassen wir zurück.
Aber, es ist wie mit Kit. Sie liegt jetzt in einem beschrifteten Kiste, in einem Karton, im Keller. Unsere Zeit ist eine Kiste voller Träume, Hoffnungen und Erinnerungen, voller Erfahrungen und Erlebnisse. Diese Kiste verwahre ich irgendwo in meinem Kopf.
Und ich weiß - du wirst das auch tun.
Ich hätte all das gerne mit dir erlebt. Aber wir wissen beide - auch, wenn es unser beide Träume waren, sie wären niemals wahr geworden. Auch wenn ich im Moment das Gefühl habe, du richtest dich selbst zugrunde, vertraue ich darauf, dass du einen anderen, einen besseren Weg für deine Zukunft findest.
So wie ich auch.
Farewell, my darling.
05.12.2017 23:31 •
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