Beziehung nach nur 9 Monaten zu Ende

T
Hallo liebe Community,

da ich gerade wieder so eine Phase der Einsamkeit verspüre, habe ich Dr. Google um Hilfe gebeten und bin relativ weit oben in diesem Forum gelandet. Vielleicht hilft dieser Weg ja auch, mit der Zeit die Trennung zu verarbeiten und zu überwinden.

Wo fange ich an? Vielleicht erstmal ein paar Eckdaten:
Ich bin 31 Jahre alt, befinde mich noch im Studium der Germanistik sowie Politik und Wirtschaft (Abitur auf dem 2ten Bildungsweg nach abgebrochener Ausbildung nachgeholt) und arbeite parallel mit mehreren Freunden gemeinsam an dem Aufbau einer kleinen Firma bzw. Handelsgesellschaft. Ich habe einen recht engen Freundeskreis, der hinter mir steht und mir bisher auch sehr geholfen hat.
Einer dieser Freunde ist beruflich bedingt 70km weiter von unserer gemeinsamen Heimat in eine WG gezogen. Seine Mitbewohnerin ist diejenige welche (sie ist übrigens 24), um welche sich mein Schmerz handelt. Obwohl er bereits seit 2 Jahren dort wohnt, war ich nicht oft dort, sondern er öfter in der alten Heimat, so dass es eigentlich keinen langen Prozess des Verliebens mit dieser Frau gab. Sie war zwar ab und zu mal mit bei uns, aber wir haben eigentlich nie groß miteinander gesprochen, außer den üblichen Small-Talk eben. Es gab wohl mal einen Abend in einer Disco bei ihm um die Ecke ein Gespräch, wo sie mir beiläufig ins Gesicht sagte Dein Gesicht lächelt, aber meine Augen nicht. Ich habe diesen Satz mit dem Spruch abgetan Du wirst in diesem Laden hier keinen größeren Zyniker als mich finden. Mehr war zu diesem Zeitpunkt aber auch nicht. Als sie wieder einmal mit meinem Freund zu Besuch bei uns war, haben wir abends gemeinsam eine Disco besucht. Da mir klar war, dass mein Freund den Abend wieder auf Frauen-Suche gehen wird und demnach die Gefahr besteht, dass sie vielleicht alleine zurück bleiben würde, habe ich ihr angeboten, bei mir zu schlafen, falls Not am Mann ist. Ich schwöre, dass ich wirklich nicht den Hintergedanken hatte, sie in mein Bett zu locken! In einer Raucherpause vor der Disco hat sie mir dann sehr direkt folgende Frage gestellt Wenn wir nachher bei dir schlafen sollten, haben wir dann S.? Völlig überrumpelt davon wusste ich keine klare Antwort darauf. Ich hatte sie eigentlich nicht zum Objekt meiner Phantasie gemacht. Ich reagiere überzogen mit einem Wir werden sehen. Um das ein wenig abzukürzen: wir sind natürlich in der Kiste gelandet. Und wir haben am nächsten Tag eine Wiederholung ausgemacht. So haben wir nach und nach einen Weg in die Exklusivität geebnet, welchen wir dann nach ca. 1-2 Monaten offiziell als Beziehung bezeichnet haben. Wir haben von Anfang an sehr miteinander harmoniert. Sie hat Sachen zu mir gesagt wie So eine Beziehung habe ich mir immer gewünscht. oder Wenn du mich jetzt auch noch verarscht, dann glaub ich an nichts mehr. Schön war auch, wenn sie sagte, dass ihrem Freundeskreis aufgefallen sei, wie sehr sie plötzlich gestrahlt hat. Sie sei wohl 2 Jahre vor uns allein gewesen und hat einen promisken Lebensstil geprägt. Wichtig zu erwähnen ist, dass sie Jura studiert und am Anfang unserer Beziehung in der Lern-Phase zum ersten Staats.amen stand. Sie hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es hart werden würde aufgrund der Entfernung sowie der wenigen Zeit. Aber wir haben es dennoch gewagt. Wir haben sogar nach drei Monaten schon eine Woche Urlaub zusammen verbracht. Sie hat mich nach 2 Monaten schon ihren Eltern vorgestellt. Dann kam ein erst kleiner Wendepunkt, welcher dann einen Rattenschwanz nach sich zog. Ich habe leider in meinem Leben bis zum August 2012, wo ich es aus eigenem Antrieb selber beendet habe, recht viel THC konsumiert. Ich habe irgendwann bemerkt, dass es psychische Auswirkungen bei mir zeigt und ich dringend etwas ändern muss. Erst wurde ich leicht depressiv, dann hatte es Auswirkungen auf meine Libido sowie meine Potenz. Ich habe ihr natürlich davon erzählt und wir haben gemeinsam beschlossen, dass ich am besten sofort damit aufhöre. Leider ist der - nennen wir es hier auch einfach - Entzug von Depressionen und anderen psychischen sowie physischen Leiden begleitet. Somit war es mir phasenweise wirklich schwer gefallen, Freude zu verbreiten. Ich hatte einen Nebel vor meinen, durch den ich kaum gucken konnte. Ihr ist natürlich eine Änderung an mir aufgefallen und ich habe ihr gesagt, was Sache ist. Mehr als einmal, wenn auch nicht jedesmal wieder gleich detailliert. Sie tat das dann mal mit so einem Spruch ab Bis November darfst du jetzt noch depressiv sein. Im Nachhinein sehe ich darin, dass sie mich offenbar nicht verstanden hat. Die Faustregel besagt, dass ein THC Entzug ca. 3 Monate dauert. Aber diverse Eventualitäten gibt es ja immer, somit wäre es naiv davon auszugehen, dass es danach sofort besser ist. Es kommen in dieser Phase nach und nach alte und unterdrückte Gefühle hervor, denen man sich stellen muss. Das habe ich auch getan. Ich musste mit meinen Eltern 'abrechnen'. da diese in meiner Kindheit viel schei. mit mir gebaut haben. Ich habe meine Wohnsituation verändert, da diese mich sehr genervt hat. Und ich habe von 100kg auf 83kg abgenommen. Ich hatte durch die *beep* zum Ende hin mein Selbstwertgefühl verloren und dieses nach und nach wieder aufgebaut.
Natürlich habe ich das auch für sie getan. Und sie sagte zwischendurch auch immer, wie stolz sie auf mich sei, dass ich das alle geschafft habe und schaffe. Ich sei ihr auch immer ein guter Freund gewesen. Habe alles für sie gemacht. Ihr Alltag bestand aufgrund der ganzen Lernerei für das Examen aus wenig Freizeit. Also habe ich immer versucht, ihr die wenige Zeit immer sehr angenehm zu gestalten. Das hat sich auch als sehr positiv bewertet. Was machst du denn bloß nur, wenn mein Examen vorbei ist? Dann hast du doch keine Aufgabe mehr. Du behandelst mich wie eine Prinzessin. Sowas hört man irgendwie gerne. Mir ist durchaus bewusst, dann man hier jetzt davon ausgehen könnte, dass sie mich aus Langeweile, weil ich fast alles für sie gemacht habe, verlassen hat. Aber sie hat an einer anderen Stelle mal erwähnt, dass es im Moment nicht so gut wäre, wenn ich mich irgendwie beschweren würde. Also habe ich meine Bedürfnisse hinter ihre gestellt. Sie hat auch mal gesagt, dass sie weiß, dass sie momentan eine schei. sei, ich keine Rücksicht nehmen solle und das nach dem Examen alles besser wird. Das habe ich natürlich auch ernst genommen, dennoch habe ich weiter Rücksicht genommen. Aus meiner Überzeugung heraus macht man das nunmal so, wenn die Lebensumstände es Partners dies erfordern. Und mir war klar, dass meine depressive Phase bald einfach vorbei sein wird und dass das alles hier ein Geduldspiel wird bzw. ist.
Eine Woche vor ihrem Geburtstag Ende September hat einmal so herbe wegen mangelnder Gefühle, die sie ihren Aussagen immer wieder mit ihrem Examen kämpfen lassen muss, geschwankt, dass sie die Beziehung für 2 Tage auf Eis gelegt hat. Dann hat sie sich wieder gemeldet und wolle doch dafür kämpfen. Bei mir hatte sich nichts geändert, meine Laune ist weder groß gefallen noch groß gestiegen. Auch das habe ich ihr ein wenig später mitgeteilt: ich könne im Moment einfach nicht anders, aber ich kann es kaum verhindern. Ich habe sie um Hilfe gebeten, doch jetzt so im Nachhinein hat sie mir keine gegeben. Wir haben das Examen immer als Ausrede benutzt, dass dadurch einfach ihr Kopf nicht komplett frei ist. Mag ja durchaus sein. Aber nach dieser Kurztrennung haben wir noch bis Ende Dezember durchgehalten und es einen Tag vor Heiligabend beendet. Drei Tage davor hatten wir schon ein Gespräch, in dem sie mir sagte, dass sie mich wohl niemals lieben könne, momentan überhaupt nicht zu mir aufschauen könne geschweige denn s.uelles Interesse an mir habe. Ich war davon nicht überrascht, ich habe mir fast gedacht, dass sie mit dieser Problematik bald an mich herantreten wird. Ich könnte einen so depressiven Zellhaufen wohl auch nicht wirklich lieben, wenn ich mich parallel in einer stressigen Prüfungssituation befinde. Das hatte sie dann auch erst wieder eingesehen, aber es, wie bereits erwähnt, dann doch beendet. Dann hatten wir bis nach Silvester Funkstille, wo ich mich dann nochmal mit einem frohen neuen Jahr und besten Wünschen zum anstehenden Examen Ende Januar gemeldet habe. Daraufhin haben wir telefoniert und viele Dinge endlich mal ausgesprochen, vor allem ich. Ich habe echt lange bei vielen Sachen den Mund gehalten und mich aus Rücksicht auf sie nicht beschwert. Dann haben wir uns in diesem Telefonat darauf geeinigt, dass sie jetzt erstmal ihr Examen macht und wir uns nach dem Examen nochmal treffen. Sie sagte dann aber auch noch so etwas wie Wenn man sich dann nochmal trifft, muss da aber auch was kommen (gefühlstechnisch). Wir haben dies aber auch keine Beziehungspause genannt. Eine Woche später haben wir uns nochmal gesprochen, sie hat sich dabei erstmal über mein Weihnachtsgeschenk beschwert. Das hätte ja gar nicht zu mir gepasst, was ich ihr da überreicht habe. Macht sich dann auch noch Sorgen, ob ich sauer darüber wäre, dass sie mir das jetzt noch sagt, aber es wäre wegen der Ehrlichkeit. Gleichzeitig hat sie mir mitgeteilt, dass sie jetzt erstmal meine Nummer löschen würde, damit sie bis nach dem Examen nicht in Versuchung gerate, mich anzurufen. Sie sei sich auch bewusst, dass wir in den letzten Monaten echt denkbar schlechte Umstände hatten, um an uns zu arbeiten. Ich hatte ihr auch mal gesagt, dass ich denke, dass sie dem Problem davon läuft. Beziehungen seien nunmal nicht immer so rosig. Daran muss man arbeiten, aber das müssen beide machen. Meine Arbeit bestand darin, mich von meinen Depressionen nicht kaputt machen zu lassen. Ich habe alles dafür getan, nicht abzudriften. Sport, Ernährung, Arbeit, Studium..Ablenkung von dem Schmerz, der sich einfach nicht unterdrücken ließ. Und jetzt nach dem Examen lässt sie sich nicht mehr auf ein Treffen ein und beendet die Sache mit mir am Telefon (besser als es einfach im Sande verlaufen zu lassen). Sie sei nicht mehr bereit, es nochmal zu versuchen und neu anzufangen. Ich sagte ihr, dass ich weiß, dass es viel Arbeit bedeuten würde, für mich und für sie. Aber sie hätte einfach keine Gefühle mehr und würde auch gerade nicht mehr rausfinden wollen, ob da nochmal welche kommen könnten.
Ich komme prinzipiell mit dem Umstand klar, dass wir uns getrennt haben. Das ist nicht meine Erste. Aber ich habe das Gefühl, dass sie mich einfach sitzen gelassen hat. Sie hat mich auch über den letzten Monat ihres Examens in so einem Schwebe-Zustand gelassen und mir minimal die Hoffnung gelassen, dass man sich nochmal treffen würde um zu gucken, was noch möglich ist. Ich komme auch nicht umhin, dass sie mir gar nicht so richtig geholfen hat in der schweren Zeit, obwohl ich sie darum gebeten habe und sie ja auch gesagt hat, dass sie es versteht und abwartet. Sie hat auch in unserem letzten Treffen vor Heiligabend noch sowas gesagt wie, dass sie sich wohl nicht von mir trennen wollen, weil sie dachte, dass dann eine Welt für mich zusammenbrechen würde und sie auch nicht allein sein wollte. Sie hasse mich auch nicht und denke jetzt auch noch ab und zu an mich, aber dann nur mit dem Gedanken, dass sie möchte, dass es mir gut geht. Ich selber komme damit momentan überhaupt nicht klar. Ich habe eine wirklich schlimme Zeit mit ihr zusammen durchlebt, wo sie mein Anker war. Ich habe Dinge aus meinem Leben mit ihr geteilt, von denen sonst kein Mensch irgendetwas weiß. Und jetzt mehr oder weniger plötzlich lässt sie mich sitzen.
Meine Ausführungen hier sind bestimmt sehr durcheinander und ungeordnet. Aber genau so sieht es gerade in meinem Kopf aus. Ich hatte heute so eine richtige Hass-Phase, wo ich einfach nur mega sauer auf sie war. Habe sie dann auch um ein Gespräch gebeten, wo ich meinem Ärger mal Luft machen muss und will. Leider ist sie dieses Wochenende wohl unterwegs, bietet mir aber ein Telefonat in der nächsten Woche an. Dann werde ich meine Seele ein wenig reinigen können. Ich kann einfach nicht akzeptieren, dass ich hier an allem Schuld wäre. Sie wirft mir vor, ich wäre ja so abgedriftet. Das habe ich ihr gesagt, dass es passieren wird. Warum lässt sie mich dann noch weitere Monate mit ihr zusammen sein, ändert selber nichts daran oder geht mal auf mich und mein Problem ein. Und jetzt könnte man wirklich von vorne beginnen, ihr Examen ist rum, meine Rekonvaleszenz ist vorbei und ich blicke wieder positiv nach vorne.

Ich könnte sicherlich noch mehr schreiben, aber mir geht auch langsam die Puste aus. Bin ich vielleicht einfach nur bescheuert und habe irgendwelche Zeichen nicht deuten können? Ich habe einfach nicht das Gefühl, als wäre das hier normal verlaufen. Natürlich fühle ich mich ungerecht behandelt, ist ja normal nach einer Trennung. Aber ich habe die feste Überzeugung, dass sie vor mir davon läuft bzw. dass es da irgendeinen anderen Grund gibt (keinen anderen Kerl, dass würde ich ja durch ihren Mitbewohner eh erfahren). Ihr Leben verlief bisher relativ perfekt und harmonisch (allerdings hat sie immer gesagt, dass Jura studieren nicht ihr Ding sei, aber sie habe den Point of no Return längst überschritten), ich hatte oftmals mit Problemen zu kämpfen, mich aber dadurch nicht unterkriegen lassen.

Gnaaa..bevor es nun noch chaotischer wird, beende ich das jetzt hier. Vielleicht hat ja irgendjemand eine Meinung dazu. Bin auch gerne bereit, Fragen zu unklaren Dingen zu beantworten.

09.02.2013 06:06 • #1


M
tut mir leid...aber ihr ist scheinbar einfach die liebe für dich abhanden gekommen....
und du hast dich zu sehr zurückgenommen und sie nicht mehr gefordert.....
das solltest du nicht tun in einer beziehung...

aber du hast mit den Dro. aufgehört, abgenommen....deine möglichkeiten selbstbewusstsein aufzubauen, sind gar nicht schlecht..

denn daran scheint es dir leider zu mangeln und das tut dir und dem anderen in einer beziehung nicht gut.....

09.02.2013 14:07 • #2


T
Das Selbstbewusstsein ist nicht das Problem, das war es noch nie. Ich verkaufe Ware am Telefon, ich studiere auf Lehramt und ich bin Musiker. Und ich gehe immer auf fremde Menschen zu. Sie hat mir sogar noch Ende November mal gesagt, dass sie es so toll findet, dass ich auf Parties oder ähnlichen Veranstaltungen nicht dauernd bei ihr hänge, sondern mein 'eigenes Ding' durchziehe. Sie hat mich ja auch selbstbewusst kennen gelernt, sonst wäre es gar nicht so weit gekommen. Nur kann man dies in einer depressiven Phase natürlich überhaupt nicht zeigen bzw. es wird einfach unterdrückt und man verkriecht sich. Ich habe sie ja auch vorgewarnt, dass das passieren wird. Und sie hat gesagt, es ist ok. Ich habe auch Zwischenbericht geliefert und alles dagegen getan, damit es mir nicht noch schlechter geht (Beratungsgespräche, Sport, Hobbies). Ich könnte echt verstehen, wenn sie mich wegen Depressionen verlässt, weil ich es einfach passieren lasse. Aber wenn man sich trotzdem nicht aufgibt und dagegen kämpft, dann sollte das honoriert werden. Und sie hat am Ende auch noch gesagt, dass sie stolz auf mich sei, dass ich das so durchgezogen habe, alleine. Ich muss auch noch sagen, dass sie bis dato noch keine richtige Beziehung geführt hat. Sie war zwei Jahre solo vor mir, da war sie also 21 das letzte Mal. Ich stehe einfach nach wie vor vor einem Rätsel.

09.02.2013 15:19 • #3




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