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Beziehungsende, Loslassen

remady87
Hallo Miteinander

Mein Name ist Patrick und ich bin 38 Jahre alt. Ich bin noch verheiratet und habe 2 Kinder, 6 und 8.

Vor 2 Monaten hat sich meine Frau von mir getrennt. Tage zuvor wollte sie eine Pause und sich über ihre Gefühle klar werden. 3 Tage später war die Beziehung zu Ende. Wir waren 11 Jahre zusammen, 9 davon verheiratet.

Der Verlust meinerseits ist enorm. Ich schaffe es häufig nicht damit umzugehen. Wir wohnen noch 1.5 Monate zusammen. Sehen uns sozusagen überhaupt nicht mehr. Ist Fluch und Segen zu gleich. Auf mich konzentrieren fällt mir sehr schwer. Akzeptanz überhaupt noch nicht eingekehrt. Versuche sie mit nichts zu konfrontieren und lasse sie in Ruhe. Was mache ich mit meiner Zeit? Ich finde oft keine schlaue Beschäftigung oder Ablenkung. Bin oft allein. Unterstützung im Familienkreis oder Freundeskreis hällt sich in Grenzen. Fühlt sich aktuell brutal nach alleine an. Mein Freundeskreis wendet sich eher ab im Moment. Werde eher als Belastung angesehen, oder es fühlt sich zumindest stark danach an.

Was soll ich tun? Ich vermisse sie brutal. Dieser Kampf jeden Tag. Mit ansehen zu müssen dass es ihr scheinbar besser geht. Dass sie bereits schon wieder Dates oder ähnliches hat macht mich fertig. Der Gedanke dass wirs einfach nicht geschafft haben. Ich war eigentlich immer der Meinung sie sei die Liebe meines Lebens.

Letztes Jahr war sie für sich sozusagen in einer Kriese. Für sie selbst wie sie sich immer etwa geäussert hat. Hat fast ein Jahr lang Schulden erarbeitet, unser Erspartes verspielt. Eine Art Therapie gemacht da sie scheinbar Depressionen hatte. All das hat mich trotz emotionaler Distanz meinerseits nicht abgehalten weiterhin zu ihr zu stehn, zu unterstützen.

Klar ich viel aus allen Wolken als sie mir das Ende 24 gestand. Sie schob dies allerdings sofort in eine Schublade nach dem Moto dies sei eine Krankheit (Spielschulden). Kein es tut mir leid. Nein ich musste förmlich darum betteln um eine Entschuldigung und Erklärung zu erhalten. Sie ist für sich schon länger so dass sie sich mir nicht mehr öffnet. Emotionale Nähe war schwierig. Von beiden Seiten. Immer wieder das drüber Reden. wir müssen was unternehmen dagegen. Zeit für uns eher selten. Hatte da oft auch keine Motivation dazu wenn ich wusste dass da einfach vieles nicht stimmt. Werfe ich mir sehr vor dass dies so war. Heisst bin sicher mitverantwortlich für die Trennung.

Aus angfänglichem es liege an ihr und sie sei eifach nicht glücklich, hin zu sie empfindet nichts mehr mich. Dies zu akzeptieren ist imens. Was habe ich falsch gemacht? Ich sehe häufig vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.

Gruss Patrick

08.06.2025 22:14 • x 3 #1


D
lass dir keine Schuld Einreden, für ihre Spielsucht kannst du nichts, ich würde sofort alle Zahlungen Einstellen die diese Schulden tilgen sollen.

ein Spieler ist wie ein Alk., am besten weit Abstand halten

08.06.2025 22:26 • x 6 #2


A


Beziehungsende, Loslassen

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M
Willkommen im Forum Patrick

es tut mir leid, in welcher Situation du dich befindest.
Ich erleb die Trennung als sehr schwierig, extrem belastend. Ich kann dir sehr gut nachempfinden. Insbesonders wenn Kinder involviert sind, ist es kompliziert. Zu akzeptieren, dass die Beziehung zu Ende ist, find ich ganz schwierig. Auch zu erleben, dass die Frau, von welcher ich so viel Liebe, Vertrauen, Unterstützung erhielt; dass dieselbe Frau nun quasi 180° gedreht ist, ist sehr hart. Hinzunehmen, dass aus ist, obwohl ich selbst eine Fortsetzung vorstellen könnte, einen versöhnlichen Weg einschlagen könnte; es ist sehr frustrierend, ein Zustand von grosser Ohnmacht und starkem Kontrollverlust.
Aber hier im Forum bekommst du bestimmt Unterstützung, Inputs etc, Verständnis.
Ich wünsch dir viel Kraft, viel Geduld, viele klare Gedanken und einen kühlen Kopf.

08.06.2025 22:37 • x 4 #3


Z
@remady87 hallo im Club in dem niemand sein will

warum bettelst du um eine Entschuldigung? Denkst du wirklich das sie ehrlich gewesen ist?

Ich hab mir immer Hobbys gesucht und versucht meine innere Mitte zu finden

08.06.2025 22:55 • x 2 #4


GreenTara
@remady87
Lieber Patrick, bitte mache dir keine Vorwürfe. Deine Frau ist durch die Depression in die Spielsucht gerutscht.
Psychische Ausnahmezustand sind für Nichtbetroffene nur schwer nachzuvollziehen. Die Auswirkungen allerdings, dass die Verbindung nicht mehr stimmt, ist fühlbar. Es ist schade, dass dir deine Freunde keinen Halt geben können. Wahrscheinlich fühlen sie sich überfordert. Leidet hast du noch einen schweren Weg vor dir, bis dein Leben in eine neue Bahn kommt. Was ist mit euren Kindern? Bleiben sie bei der Mutter? Hat das Mutter Kinder- Verhältnis nicht auch gelitten durch ihre physische Probleme? Gibt es jemanden, der die Kinder in der Situation begleitet? Vielleicht wäre eine professionelle Unterstützung auch für dich gut.

08.06.2025 23:02 • x 2 #5


remady87
Unsere Kinder sind das wichtigste das ist klar. Sind für mich aber auch das Zentralste, komme was wolle. Die Kinder werden Di bis Do bei der Mutter leben. Montags hab ich frei und mein Papatag. FR über Nacht meist bei mir. Sa Vormittag arbeitet die Mutter. Ansonsten Wochenende im Wechsel.

Wir reden viel mit den Kindern. Kommunizieren offen und ehrlich. Hatten auch in der Vergangenheit keine Streits oder ähnliches vor ihnen ausgetragen. Die räumliche Trennung rückt näher, das ist den Kindern öfter anzumerken. Wir reden sehr viel. Ich gebe ihnen meine möglichste Sicherheit.

08.06.2025 23:19 • x 3 #6


remady87
@GreenTara

Was auch sehr bitter ist, ist die Tatsache dass ich mich für Sie, für die Schulden, für uns entschieden habe und jetzt einfach fallen gelassen werde. Keinerlei Reue von ihr. Auch überhaupt keine Dankbarkeit. Die letzten Jahre eher als selbstverständlich angeschaut wurde. Das tut verdammt weh.

08.06.2025 23:25 • x 3 #7


GreenTara
@remady87
Wenn die Liebe geht, ändert sich der ganze Mensch. Hier im Forum ist oft zu lesen, dass ein Mensch sich durch Depressionen von seinem alten Leben entfernt. Das alte zählt nicht mehr.

08.06.2025 23:45 • x 5 #8


Worrior
Zitat von remady87:
@GreenTara Was auch sehr bitter ist, ist die Tatsache dass ich mich für Sie, für die Schulden, für uns entschieden habe und jetzt einfach fallen ...

Ja, das ist so, es gibt keine good-Boy-Points die Du jetzt einlösen kannst.
Egal was Du jetzt machst, in ihren Augen wird es falsch sein.
Jetzt hilft nur Distanz zu ihr, bis auf das Notwendigste was das Elterndasein betrifft.
Auf gewisse Fragen wirst Du niemals eine Antwort kriegen und wenn dann keine ehrliche.
Jetzt solltest Du für Dich der wichtigste Mensch sein, denn es gibt ein Leben danach und auch Deinen Kindern nützt Du nur wenn Du auf der Höhe bist.

09.06.2025 14:39 • x 3 #9


ElGatoRojo
Zitat von Dudo:
ein Spieler ist wie ein Alk., am besten weit Abstand halten

Gut - ein Alk. kann nicht mehr trinken als bis zur Bewußtlosigkeit -- die Spielsumme ist nach oben hin grenzenlos. Aber beides für die Partner zu zerstörerisch. Das, was du ihr gegeben hast, ist für sie dein Anteil, den du verloren hast im Spiel mit ihr -- ab mit Schaden und ohne Bedauern. Dankbarkeit von einem Süchtigen zu verlangen ist offenbar zu optimistisch.

Für dich gilt, sich neu einzurichten und aufzustellen, damit du zumindest für die Kinder eine solide Basis bist.

09.06.2025 14:46 • x 3 #10


S
Zitat von remady87:
Sie schob dies allerdings sofort in eine Schublade nach dem Moto dies sei eine Krankheit (Spielschulden). Kein es tut mir leid. Nein ich musste förmlich darum betteln um eine Entschuldigung und Erklärung zu erhalten.

Spielsucht ist eine Krankheit, aber keine Entschuldigung für das gesamte Verhalten.

Zitat von remady87:
Werfe ich mir sehr vor dass dies so war. Heisst bin sicher mitverantwortlich für die Trennung.

Es haben immer beide Seiten einen Anteil an so einer Dynamik. Das ist ganz normal. Mach dir also darüber keinen allzu großen Kopf.

Was jetzt zählt, ist vor allem, den Switch von der Paar- auf die Elternebene zu schaffen, denn das ist alles, was euch noch verbinden wird. Ansonsten solltest du dich vor allem um dich selbst kümmern. Süchtige kriegen - nicht nur meiner Erfahrung nach - erst dann den Hintern hoch, wenn ihnen die negativen Konsequenzen ihrer Sucht derart über den Kopf wachsen, dass sie buchstäblich am Nullpunkt angelangt sind. Das ist aber nicht deine Baustelle - du wirst sie nicht retten können. Das könnte sie nur selber.

09.06.2025 14:48 • x 4 #11


A


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